Es geht ja nicht um eine „entweder oder“ Frage sondern um den „dominanten/-eren “ Hörmodus. Im Zweiten Test mit ode an die Freude sind die Grundtonhörer eher nicht unter den 5% (Kriterium ist die SPONTANE Wahrnehmung), aber bei den weiteren Beispielen oder mit Kenntnis der gestellten Aufgabe sehr wohl vertreten.
Die Aussage heißt ja nicht „hört man den Grundton oder den Oberton“.
Und daraus abgeleitet gibt es lediglich Präferenzen und Tendenzen. Und wie Stilblüte und noch jemand schon gesagt hat, ist es eine Sache der Übung/Kenntnis der Aufgabe und der Fokussierung (Thema Kippbild).
Das verdeutlicht den Sachverhalt nochmal, dass es sich um die „spontane“ Wahrnehmung handelt die dominantER ist. Nicht um das Fehlen einer Fähigkeit.
Immerhin erstaunlich, dass man dieses halbwegs naturwissenschaftlich analysieren kann, obwohl der Sachverhalt doch so spontan und subjektiv erscheint. Damit wird klar, dass Beschreibungen von Klangfarben von einigen Menschen gar nicht nachvollzogen werden können.
Musikalische Wahrnehmung auf physikalische bzw. mathematische Prinzipien herunterzubrechen scheitert i.d.R. Um beispielsweise Dur und moll aus der Obertonreihe zu erklären, muss man für moll eine Theorie der Untertonreihe (das sind reine Konstrukte) einführen.
Aber der Test ist für einen selbst sehr erhellend, wie das Gehörte, wie die Empirie die Wahrnehmung beeinflusst bzw. subjektiviert. Solche Phänomene sind nicht auf die Akustik begrenzt. Im Visuellen sind sie noch stärker ausgeprägt, was jeder Fotograf oder noch viel stärker jeder Zeichner kennt. Zwischen Sinnesorgan und Bewusstsein agieren eben diverse Hard- und Softwarefilter. Die von uns wahrgenommene Realität entspricht nicht der Wirklichkeit.