Schwierigkeitsgrad: BWV 208 - Schafe können sicher weiden

Mir gefällt der Triller, der klingt irgendwie lieblich (wie das ganze Stück).

Nach einigen Klicks (und unterirdischen Darbietungen) habe ich die Fassung von Howe angehört - sie gefällt mir auch. Aber leider habe ich nichts von Lipatti gefunden - auch nicht als Hörprobe bei den Online-Händlern.

Liebe Marlene,

der Triller gehört dahin, und im Bach'schen Original steht er auch. Die Sängerin in dem verlinkten Video singt ihn sogar, aber nur sehr undeutlich, mehr als Vibrato und ohne Appoggiatura, was dann leider klingt wie gewollt und nicht gekonnt.

Die Lipatti-Fassung kannst du dir übrigens sparen – ich habe sie und finde sie nicht sonderlich gelungen. Ich würde tatsächlich die Petri-Fassung spielen (bzw. habe sie auch gespielt), das Rezitativ (wie bei Howe) finde ich rein instrumental einfach nur seltsam.

So schwer ist die Petri-Bearbeitung auch gar nicht, und du kannst eine Menge daran lernen, was unterschiedliche Gewichtungen von Tönen in einer Hand angeht. Bei den Sexten würde ich die Unterstimme immer mit dem Daumen spielen und die Oberstimme 3-4-5, das ist viel angenehmer als 4-1/5-2/5-1, was in meiner Notenausgabe vorgeschlagen wird.

Es scheint doch eines deiner Lieblingsstücke zu sein, deshalb schaffst du das auch – du musst es ja nicht an einem Tag lernen. Fang einfach an – es ist kein Stück, mit dem man sich irgendwas kaputtmachen kann!

LG, Mick
 
"Er" ist eine "Sie", diese Fassung ist von Mary Howe, amerikanische Pianistin (1882-1964).

http://en.wikipedia.org/wiki/Mary_Howe
Stimmt natürlich, das hatte schon Christian bemerkt. Ich hatte in meinem Dateinamen der Noten nur Howe vermerkt und dann beim Schreiben nicht mehr dran gedacht.
Was ich zum Triller im Original gesagt habe, beruhte nicht auf den Noten der Kantate sondern einer anderen Aufführung auf YT als hier verlinkt in Originalbesetzung. So wird mick Recht haben, daß der Triller im Notenoriginal doch enthalten ist.
 
Früher mochte ich Triller überhaupt nicht aber heute freue ich mich über jeden der in einem Stück vorkommt.

Sehe ich es richtig, dass ich mir dieses Notenheft kaufen sollte um es mal "durchzufingern"?

https://www.bodensee-musikversand.de/product_info.php?products_id=191679

Irgendwie beruhigt es mich ja dass weder Mick noch Rheinkultur mir abraten, wo beide doch wissen, dass ich mich derzeit mit Clementis 2. Sonatine beschäftige.
 
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Reaktionen: LMG
Marlene, vielleicht fingerst Du die Noten, die es bei IMSLP gibt bzgl. des 3. und 4. sowie 9. und 10. Taktes mal durch bevor Du Noten kaufst. Dann bekommst Du selber einen Eindruck darüber, welche Schwierigkeiten das Stück bereit hält.

Gruß
Manfred
 
Die Bearbeitung von Petri ist meines Wissens nicht gemeinfrei...
 
Marlene, vielleicht fingerst Du die Noten, die es bei IMSLP gibt bzgl. des 3. und 4. sowie 9. und 10. Taktes mal durch bevor Du Noten kaufst. Dann bekommst Du selber einen Eindruck darüber, welche Schwierigkeiten das Stück bereit hält.
Vorsicht, der Komponist ist länger als siebzig Jahre tot, nicht aber der Bearbeiter. Demnach führt am Notenkauf leider kein Weg vorbei. Das gilt auch für die Lipatti-, Friedman- und Levin-Transkriptionen, die ebenfalls noch nicht gemeinfrei sind.

Mir persönlich gefällt die Petri-Bearbeitung ebenfalls am besten. Die besondere Schwierigkeit besteht nicht in der technischen Virtuosität, sondern in klanglicher Hinsicht: Es müssen Stimmen nicht nur durch unterschiedliche Lautstärke vertikal, sondern auch stimmführungstechnisch horizontal unterschieden werden - und das bei häufiger Kreuzung der Stimmen. Wer das kann und im Verlaufe des Stückes gestalterisch durchhält, vermag erst das Wesentliche dieses Satzbildes einzufangen. Das halte ich für weitaus schwieriger als das reine Abspielen der Tonfolgen. Hilfreich kann es sein, anschlagsspezifisch klare Sonoritäten für die Abschnitte mit den beiden Flöten einerseits und die mit dem imaginären Gesangssolo andererseits zu finden und das Stück in den entsprechenden Abschnitten zu erarbeiten. Erst dann sollte eine Verbindung beider Spezifika erfolgen, wenn die Differenzierung in den Abschnitten auf Abruf möglich ist. Nicht unmöglich, aber gar nicht so leicht. In jedem Fall ein lohnendes Projekt, frohes Schaffen!

LG von Rheinkultur
 
"Schafe" gibt es für 6,95 Euro von Boosey & Hawkes als Einzelausgabe bei Tonger in Köln.

Das ist die Ausgabe, die ich auch habe.

CW
 
Es müssen Stimmen nicht nur durch unterschiedliche Lautstärke vertikal, sondern auch stimmführungstechnisch horizontal unterschieden werden - und das bei häufiger Kreuzung der Stimmen.

Hmmm, ich bin jetzt vernünftig und lasse erstmal die Finger davon. Denn Eure Erläuterungen sind für mich wie ein Stopschild.


Das ist es in der Tat. Aber die Schafe sind ja gut eingezäunt und laufen mir nicht weg. Mit Clementi und einigen anderen Stücken, die ich derzeit übe (und mit Repertoirpflege), habe ich ja eigentlich schon alle Hände voll zu tun.

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen und Tipps. :-)
 
@Marlene

Die Investition hält sich ja doch in einem genehmigungsfreien Rahmen. Warum kaufst Du Dir nicht einfach die Noten und lugst mal mit gespannter Freude hinein?
 

Eure Erläuterungen sind für mich wie ein Stopschild.
Du hast einfach viel zuviel Respekt vor dem Stück. Die Erläuterungen z. B. von Rheinkultur sind natürlich richtig, klingen in der Formulierung aber auch richtig abschreckend. Ob Du mit der rechten Hand klarkommst, kannst Du nur selber herausfinden, nämlich nur durch Ausprobieren. Vielleicht geht es gar nicht, vielleicht geht es ein wenig, vielleicht funktioniert es besser als befürchtet.

In jedem Fall kennt man ein Stück erst dann richtig, wenn man es 'mal durchgearbeitet hat.

Da sind die sieben Euro gut angelegt.

Viel Spaß,
CW
 
Ob Du mit der rechten Hand klarkommst, kannst Du nur selber herausfinden, nämlich nur durch Ausprobieren. Vielleicht geht es gar nicht, vielleicht geht es ein wenig, vielleicht funktioniert es besser als befürchtet.
Das machen, was jeder Blattspieler beispielsweise mit einem Klavierauszug tut, nämlich den Notentext mit System ein wenig auszudünnen, ist zum Begreifen und Annähern besser als das Stück gar nicht anzurühren: Dann spielt man von dem imaginären Flötenduett eben nur die Oberstimme und konzentriert sich beim Spiel des imaginären Gesangssolos auf diese Linie und lässt die Flöten vorübergehend weg. Wenn der Prozess der Gewöhnung an die Abläufe voranschreitet, lassen sich die Nebenstimmen nach und nach hinzufügen.

LG von Rheinkultur
 
Die Investition hält sich ja doch in einem genehmigungsfreien Rahmen.
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Die Investition hält sich ja doch in einem genehmigungsfreien Rahmen.

Darum geht es nicht, das ist ja wirklich eine günstiger Preis.

[QUOTE="Barratt, post: 363126, member: 6071"][USER=4020]
Warum kaufst Du Dir nicht einfach die Noten und lugst mal mit gespannter Freude hinein?
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Darum geht es nicht, das ist ja wirklich eine günstiger Preis.

[QUOTE="Barratt, post: 363126, member: 6071"][USER=4020]
Warum kaufst Du Dir nicht einfach die Noten und lugst mal mit gespannter Freude hinein?
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[QUOTE="cwtoons, post: 363127, member: 3806"]Du hast einfach viel zuviel Respekt vor dem Stück.
[/QUOTE]

Es geht nicht um Respekt vor dem Stück sondern darum, dass ich mich kenne. Ich kann sehr hartnäckig sein.

[QUOTE="einem lieben Clavionisten, member: 4020"]
Nicht an die Schafe denken sondern einfach anpacken. Ernsthaft, [B]bei Deinem Ehrgeiz [/B]schaffst Du sie, es ist bei der linken Hand ja eine permanent gleichbleibende Figur, das läuft quasi automatisch. Einfach dransetzen und versuchen.
[/QUOTE]

Es ist der Repekt vor meinem Ehrgeiz was mich vor dem Stück zurückschrecken lässt (bzw. vor mir selber).

Außerdem fühle ich es förmlich wie mir jemand dringend davon abrät mich jetzt schon mit dem Stück zu beschäftigen.">

[QUOTE="cwtoons, post: 363127, member: 3806"]Du hast einfach viel zuviel Respekt vor dem Stück.
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Es geht nicht um Respekt vor dem Stück sondern darum, dass ich mich kenne. Ich kann sehr hartnäckig sein.

[QUOTE="einem lieben Clavionisten, member: 4020"]
Nicht an die Schafe denken sondern einfach anpacken. Ernsthaft, [B]bei Deinem Ehrgeiz [/B]schaffst Du sie, es ist bei der linken Hand ja eine permanent gleichbleibende Figur, das läuft quasi automatisch. Einfach dransetzen und versuchen.
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Es ist der Repekt vor meinem Ehrgeiz was mich vor dem Stück zurückschrecken lässt (bzw. vor mir selber).

Außerdem fühle ich es förmlich wie mir jemand dringend davon abrät mich jetzt schon mit dem Stück zu beschäftigen.
[/USER]
 
Hier spinnt was. Jetzt habe ich drei Anläufe genommen um den Text ordentlich reinzusetzen aber die Forensoftware reißt ihn auseinander. Liegt nicht am Safari, Firefox reißt es auch auseinander. Da spinnt vermutlich die Forensoftware. Aber egal, man kann ja alles lesen.
 
@Marlene

;-) Verbünde Dich mit Deinem Unterbewusstsein und lass es für Dich arbeiten. :super:
 
Mach's doch einfach nebenher. Nimm Dir jeden Tag nur eine Winzigkeit des Stückes vor – einen Takt der linken Hand (die ist einfach), oder eine der Flötenfiguren, oder ein Stück Gesangslinie, und nach spätestens 10 Minuten legst Du das Stück wieder weg.

Ich mache sowas Ähnliches momentan mit einer abartig schwierigen Fuge, die ich in ein paar Jahren mal spielen will. Es schadet doch nicht, sich hin und wieder mit Sachen zu beschäftigen, die noch viel zu schwer sind. Man muss es nur schaffen, ohne jeden Ehrgeiz daran zu gehen. Freu' dich über die Winzigkeiten, die du täglich schaffst, und wenn du mal nichts schaffst, ist es auch egal. Am nächsten Tag einfach eine andere Stelle ansehen und ausprobieren!

LG, Mick
 
Die Stretta-Leute schicken nämlich immer Gummibärchen mit – und wenn dich beim Üben dann doch mal der Frust packt, dann isst du ein Bärchen und schon geht's weiter ...

Total OT: Ich hatte erstmals Noten bei Stretta bestellt die heute angekommen sind. Ich dachte, dass die Gummibärchen nur bei Erstkunden sozusagen als Willkommensgruß als nette Geste verschickt werden. Was ich auch gut finde, ist der Aufbau einer quasi persönlichen Beziehung zum Kunden weil aus dem Lieferschein hervorgeht, wer die Noten verpackt hat. Bei meiner Lieferung war es laut rotem Stempel eine Leonie;-).
 
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Ich kriege die Gummibärchen jedesmal!

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