Schumann - Erster Verlust

Noch ein Nachtrag zu den Akkorden am Schluss. Mich haben die am Anfang auch gestresst, allein wegen des Gedankens an Akkorde in Achtelfolgen. Ich habe dann aber gemerkt, dass das gar nicht so schlimm ist, wie es aussieht.

Ich habe da folgendermaßen daran gearbeitet:
  • Akkorde ohne Berücksichtigung der Artikulationszeichen und Notenwerte langsam spielen (also alle gleich lang, gleich betont, gleich laut). Zeitlassen, sich vor dem jeweils nächsten Akkord zu entspannen. Dabei zur Kenntnis nehmen, dass die Distanzen zwischen den Griffen gar nicht so groß sind.
  • Akkordfolge rhytmisiert üben mit wechselnden Betonungen, Notenwerte dabei variieren (Taktstriche dabei ignorieren).
  • Akkorde in Zweier- und Dreiergruppen zusammengefasst spielen (Taktstriche ignorieren)
  • Akkorde so spielen, dass sie am Beginn der Phrase ganz kurz sind und zum Ende zu immer länger gehalten werden
  • Jetzt die Notenwerte berücksichtigen, also Viertel und Achtel wie notiert aber ohne an Marcato, Portato etc zu denken, sondern nur an das "Breiterwerden"
  • Wenn das klappt, die Arktikulation einbauen. Auch das kann man schrittweise tun. Also einmal auf Marcato konzentrieren, einmal nur an Portato

Und probier mal den Atem-Tipp von Rolf

Liebe Grüße
Gernot
 
Hallo Gernot :-)

Was genau schwebt Dir da vor? Also wie hättest Du gerne, dass es klingen soll?

Ich habe mal den entsprechenden Ausschnitt aus der Endres-Einspielung rauskopiert:
[MP3="http://k003.kiwi6.com/hotlink/trv4xkvaz8/ausschnitt.mp3"]Ausschnitt[/MP3]

Es ist natürlich schwierig, aus so einem kurzen Ausschnitt zu hören, was ich meine: hier hört sich die Repetition einfach sehr weich an, fast so, als würde man zwei verschiedene Tasten legato spielen und nicht ein und dieselbe repetieren.

Ich fürchte, bei unseren beiden Versionen hört sich das noch nicht so an - wobei du schon näher rankommst bzw. es bei dir nicht so stark auffällt, weil du es schaffst, im Puls zu bleiben.
Da ich mich an der Stelle noch abmühe, eine runde Repetition zu erzeugen, werde ich da ungewollt langsamer und falle aus dem Puls, das fällt mehr auf.

Ob ich damit noch innerhalb des Spektrums dessen liege, was vor dem Hintergrund der allgemeinen Interpretationskonventionen als zulässig erachtet wird, ist mir zwar nicht egal, aber derzeit eher sekundär.
Eine Einstellung, die mir sehr gut gefällt - ich glaube, die übernehme ich :)

Zu der Akkordfolge:

Wow, deine Tipps sind klasse :kuss:
Da sind mehrere Punkte bei, die ich bisher noch nicht kannte, die werde ich auf jeden Fall ausprobieren, gefallen mir sehr gut.

Grundsätzlich ist es schon so, das ich mittlerweile mit Akkorden viel besser zurecht komme als noch vor ein paar Monaten - da waren sie mir ein echtes Greuel, Bachstücke mit einer Melodie links fielen mir viel einfacher als dieses Akkorde-greifen.

Durch die Feuchtwanger-Fallschirmübung ist dies deutlich besser geworden, ich habe viel entspanntere Finger als früher.

Das Problem ist mehr der Kopf - als ich Akkordfolge vom ersten Verlust vor einiger Zeit schon mal anging, habe ich so ziemlich alles falsch gemacht, was man da falsch machen kann.
Leider ist das stark im Kopf hängen geblieben, diese Verkrampfung von damals.
Es ist sehr schwer, das wegzukriegen, wenn ich das Stück spiele.

Ich denke, ich werde als eines der nächsten Stücke mal das prelude op.28 no.4 von Chopin probieren, es ist rechts so einfach, das die ganze Konzentration auf links gerichtet werden kann.

Dann habe ich vielleicht danach mehr Sicherheit, um dann frischen Mutes den ersten Verlust noch mal anzugehen.

Herzliche Grüße,
Manha
 
Ich habe mal den entsprechenden Ausschnitt aus der Endres-Einspielung rauskopiert:
...
Es ist natürlich schwierig, aus so einem kurzen Ausschnitt zu hören, was ich meine: hier hört sich die Repetition einfach sehr weich an, fast so, als würde man zwei verschiedene Tasten legato spielen und nicht ein und dieselbe repetieren.

Ja das macht er sehr schön.

Ich fürchte, bei unseren beiden Versionen hört sich das noch nicht so an - wobei du schon näher rankommst bzw. es bei dir nicht so stark auffällt, weil du es schaffst, im Puls zu bleiben.
Da ich mich an der Stelle noch abmühe, eine runde Repetition zu erzeugen, werde ich da ungewollt langsamer und falle aus dem Puls, das fällt mehr auf.

Dafür habe ich halt das Hackschnitzel-Ende. ;-) muss den Tönen mehr Zeit lassen. Pedal ist da wohl auch dabei, die Frage ist nur wie.

Grundsätzlich ist es schon so, das ich mittlerweile mit Akkorden viel besser zurecht komme als noch vor ein paar Monaten - da waren sie mir ein echtes Greuel, Bachstücke mit einer Melodie links fielen mir viel einfacher als dieses Akkorde-greifen.

Ich plage mich dafür mit J.S. bzw. generell mit Zwei- und Mehrstimmigkeit.

Das Problem ist mehr der Kopf - als ich Akkordfolge vom ersten Verlust vor einiger Zeit schon mal anging, habe ich so ziemlich alles falsch gemacht, was man da falsch machen kann.
Leider ist das stark im Kopf hängen geblieben, diese Verkrampfung von damals.
Es ist sehr schwer, das wegzukriegen, wenn ich das Stück spiele.

Ja, der Kopf ist ein Hund. Pinkelt einem gerne mal ans Bein ;-)
55.gif


Ich denke, ich werde als eines der nächsten Stücke mal das prelude op.28 no.4 von Chopin probieren, es ist rechts so einfach, das die ganze Konzentration auf links gerichtet werden kann.

Das ist schön. Kenne ich auch nur vom Hören. Ich bleibe noch ein bisschen beim Verlust, aber wenn Du nicht zu schnell davonziehst, könnten wir uns ja auch beim Chopin austauschen. Mir macht das immer mehr Spaß :-)

Liebe Grüße
Gernot
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das ist schön. Kenne ich auch nur vom Hören. Ich bleibe noch ein bisschen beim Verlust, aber wenn Du nicht zu schnell davonziehst, könnten wir uns ja auch beim Chopin austauschen. Mir macht das immer mehr Spaß :-)

Lieber Gernot,

ich würde mich herzlich gerne mit dir auch über den Chopin austauschen und warte damit gerne, bis du Zeit für ihn hast.

Ich habe noch genügend andere Stücke am Start, da muss ich den Chopin nicht sofort rannehmen.

Und jetzt, in der Weihnachtssaison, komme ich eh kaum zum üben, gestern und vorgestern gar nicht :(

Gib mir einfach Bescheid, wenn du soweit bist, ihn anzufangen, dann starten wir gleichzeitig.

Herzliche Grüße,
Manha
 
Hallo,

ich habe gestern Herrn Schumann fürs erste verabschiedet. Meine KL war zufrieden (ich zwar nicht aber das ist bei uns meißt so). Offiziell sind sie aus meinem Ordner "aktuelle Stücke" raus und intern feile ich weiter.
Bei Chopin lass ich Euch Beiden allein. Meine nächsten Aufgaben sind zwei Etüden von Cramer Bülow, davon läuft eine schon recht gut, und drei kleine Stücke von Alexandre Tansman.

Liebe Grüße
Jörg
 

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