Schumann - Erster Verlust

M

Manha

Guest
Hallo zusammen,

Gernot und ich kamen im Faden "Schumann - Melodie" auf die Idee, sich auch gemeinsam über den "ersten Verlust" aus dem Album für die Jugend auszutauschen.

Hier sind also alle eingeladen, Informationen, Erfahrungen und natürlich auch Einspielungen zu Analysezwecken zu posten.


Im Forum hat letztens Chiarina zwei wundervolle Beiträge zum ersten Verlust gepostet:
erster Beitrag
zweiter Beitrag
dafür auch an dieser Stelle noch einmal ein Danke-schön.


Sehr hilfreich finde ich auch einen Magazin-Beitrag von Elvina Pearce, "First Loss - reading beyond the notes", HIER zu finden.
Ihr müsst runterscrollen, es kommen erst zwei Beiträge zum "Soldatenmarsch" und zum "Wilden Reiter".


Youtube-links setze ich erst einmal nicht, ich habe keinen gefunden, der mich wirklich hundertprozentig überzeugt hat.

Dafür aber an dieser Stelle eine CD-Empfehlung mit einer Einspielung, ich habe die CD gestern erst bekommen und kenne bisher nur den Ersten Verlust daraus, aber das ist genau die Interpretation, die ich suchte und mit meinem eigenen Empfinden für dieses Stück übereinstimmt:

Michael Endres, Klavierwerke Vol. 2

Das entspricht dem Album für die Jugend

Bei Amazon leider nicht mehr verfügbar (ich scheine das letzte Exemplar bekommen zu haben), vielleicht haben es andere noch.

Soweit erst einmal von mir,

viele Grüße an Alle,
Manha
 
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Hallo Manha,

vielen Dank für diesen Thread, ich habe ihn nach Deiner Ankündigung schon erwartet. Zufällig hat meine KL genau dieses Stück am letzten Mittwoch auch herausgesucht. Das viel mir dann aber erst zu Hause auf.

Was hältst Du von dieser Einspielung:

Erster Verlust - Robert Schumann - YouTube

Ich finde Sie sehr schön: Die Linke Hand in den ersten Takten fließt so schön "unerkannt" ein, als wenn alles mit einer Hand gespielt wird. Das könnte einer der Schwierigkeiten sein.

Gruß
Jörg
 
Liebe Manha,

lieben Dank für das Posten meines Beitrags. Vielleicht darf ich noch dazu sagen, dass ich darunter noch einen zweiten geschrieben hatte, der Dinge aus dem ersten präzisiert. Ich sage es hier nur, weil ich mir Sorgen mache, dass eventuell Manches falsch verstanden werden könnte.

Liebe Grüße und allen viel Spaß beim Spielen dieses wunderschönen Stücks!!!

chiarina
 
Hier sind also alle eingeladen, Informationen, Erfahrungen und natürlich auch Einspielungen zu Analysezwecken zu posten.

Zum siebten Geburtstag schenkte R. Schumann seiner Tochter Marie 8 kleine Klavierstücke, darunter auch den "Ersten Verlust". Der Verlust soll sich auf den Tod des kleien Vogels der Schumannkinder beziehen, der angeblich starb, nachdem Schumann ihn mit Nockerln fütterte.

Leider kann ich keine Quelle dazu liefern, da ich nicht mehr weiß, wo ich das gelesen habe.

LG, PP
 
Liebe Manha,

lieben Dank für das Posten meines Beitrags. Vielleicht darf ich noch dazu sagen, dass ich darunter noch einen zweiten geschrieben hatte, der Dinge aus dem ersten präzisiert. Ich sage es hier nur, weil ich mir Sorgen mache, dass eventuell Manches falsch verstanden werden könnte.

Oje, entschuldige Chiarina, das hatte ich übersehen.
Ich habe es jetzt entsprechend in meinem Eröffnungsbeitrag korrigiert!

Zitat von Hanapha:
Was hältst Du von dieser Einspielung:


Erster Verlust - Robert Schumann - YouTube

Ich finde Sie sehr schön: Die Linke Hand in den ersten Takten fließt so schön "unerkannt" ein, als wenn alles mit einer Hand gespielt wird. Das könnte einer der Schwierigkeiten sein.

Hallo Jörg,

schön das du auch gerade an dem Stück bist und dich hier mitbeteiligst, das freut mich :)

Die Einspielung finde ich auf jeden Fall besser, als das, was ich bisher auf youtube gefunden habe und Angela Brownridge spielt wirklich einen sehr schönen, weichen Ton.

Ich fürchte nur, ich bin gedanklich schon in eine genaue Richtung "festgefahren" wie sich das Stück für mich anhören muss, das kommt daher, weil ich es schon lange liegen habe und zwei Teile daraus schon vor meiner Schulter-OP geübt hatte - da hat sich meine Vorstellung schon sehr gefestigt.

Deswegen gefällt mir persönlich die Art, wie Angela Brownridge das Stück spielt, auch nicht hundertprozentig.

Zum einen ist es für meinen Geschmack zu langsam - die Melodie zerfällt ein wenig - und es beinhaltet für mich zu wenig Dynamik (vielleicht eine Folge aus dem langsamen Tempo?).

Vor allem aber die Akkordfolge am Ende will mir so gar nicht gefallen.
Für mich, in meiner Vorstellung, ist sie ein Emotionsausbruch, ein kurzer, fragender und anklagender Zornausbruch ("warum nur"), der ausbricht und verhallt.
Brownridge spielt die Akkordfolge irgendwie "tranig", die Stimmung mag auch anklagend sein, aber sie ist jedenfalls gedämpft.
Mir gefällt das nicht so.

Aber das ist ja alles eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Die Töne der linken Hand am Anfang (und später nochmal), da hast du recht, die fließen schön ein.
Ich finde sie enorm schwer inhaltlich zu integrieren, sie machen den Part so schwer zu spielen (natürlich nicht technikmäßig).

Sie scheinen auf der einen Seite die Melodie fortzuführen, auf der anderen Seite aber sind sie für mich doch mehr als das, sie kommen mir schon irgendwie auch eigenstänig vor, als seien sie eine Art Echo.
Schwer auszudrücken.

Aber nochmal zurück zur Akkordfolge - mich würde interessieren, wie siehst du und natürlich auch alle anderen, die hier mitlesen, in dieser Akkorfolge?

Was drückt sie für euch aus?

Herzliche Grüße an Alle,
Manha
 
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Liebe Manha

Wow. Du warst ja schon fleißig :-). Ich werde erst morgen, also eigentlich heute Abend damit anfangen können. Freu mich. @ Jörg: Schön dass du auch mitmachst!

Liebe Grüße
Gernot
 
Hallo Manha,

Da wirfst Du eine Menge Fragen auf, über die ich mir noch gar keine Gedanken gemacht habe. Ich wußte zwar das es sich um ein Characterstück handelt, bin aber beim spielen überhaupt nicht darauf eingegangen. Ich fand das Stück einfach nur schön melancholisch.
So interpretiert gebe ich Dir vollkommen Recht. Die letzte Akkordfolge ist wie ein Trotz- oder Zornesausbruch. Ich würde dann die drei Teile so interpretieren: Im ersten Teil drei Säufzer / Klagelaute mit einem "inneren" Nachhall, wobei ich den ersten und dritten Säufzer verhaltener sehen würde. Im zweiten Teil eine Art Nachdenken, welches immer verworrener wird, der Trauernde fängt an sich in den Gedanken zu verlieren, und wieder im Säufzen endet. Und dann wie schon von Dir erwähnt der Ausbruch.

Was mich daran ein wenig stört ist, dass nach dem Ausbruch die Wiederholung kommt. Das passt irgendwie nicht. Nach dem Ausbruch müsste Schluss sein.

Zur Aufnahme: Ich meine schon dass der Schluss gut rüberkommt. Er wird in den letzten drei Akkorden leiser und verhaltener. So steht es zum einen in meiner Ausgabe und ich finde es zeigt auch ein bisschen wie der Zorn zwar Ausbricht, dann aber verhallt. Der Mensch bleibt in seiner Trauer nicht zornig. Er hardert nicht mit dem Schicksal. Auch ein Characterzug, den man als junger Mensch erst lernen muss.

Zur Technik: Am meisten Probleme hat mir der 2. Takt im 2. Teil bereitet. Dort muss das F erst links und dann rechts angeschlagen werden (fand ich schwierig). Und die Akkordfolge der letzten vier Takte, wobei in meiner Ausgabe das erst auftaktige E mit 5 gespielt wird ?? sowie der Übergang von emoll Akkord nach H7 im vorletzten Takt.

LG
Jörg
 
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Hallo Jörg,

das erste auftaktige e wird in meiner Ausgabe (Edition Peters Nr. 9500) mit Fingersatz eins angegeben, das macht auch deutlich mehr Sinn als deine fünf denke ich?

Ansonsten sind da für mich technisch die selben Stellen holprig wie für dich auch.

Bei der Akkordfolge machen mir die unterschiedlichen Akzentzeichen zu schaffen, die Takte 29 und 30 wechseln ja halbtaktig gleich zwischen drei verschiedenen Akzentangaben - und das ganze dann bitte noch diminuendo... seufz.
Ich glaube nicht, das ich schon soweit bin, das alles richtig umzusetzen.

Was diese Dinge angeht wie Nachhall, Zorn etc - ich denke da sollte jeder für sich selber herausfinden, wie er die Noten empfindet.
Da hast du ja mit deinem posting schon einen guten Anfang gemacht :)

Für mich passt das mit der Wiederholung, aber wenn ich hier jetzt ausführen würde, warum, dann lenke ich dich wahrscheinlich auch einfach zu sehr davon ab, das in den Noten zu sehen, was sich für dich richtig anfühlt.


Noch eine Frage an Alle, die hier lesen: an welchen Stellen benutzt ihr eigentlich das Pedal bei diesem Stück?

Herzliche Grüße,
Manha
 
Hallo zusammen!

Danke für Eure Beiträge :-)

So interpretiert gebe ich Dir vollkommen Recht. Die letzte Akkordfolge ist wie ein Trotz- oder Zornesausbruch. Ich würde dann die drei Teile so interpretieren: Im ersten Teil drei Säufzer / Klagelaute mit einem "inneren" Nachhall, wobei ich den ersten und dritten Säufzer verhaltener sehen würde. Im zweiten Teil eine Art Nachdenken, welches immer verworrener wird, der Trauernde fängt an sich in den Gedanken zu verlieren, und wieder im Säufzen endet. Und dann wie schon von Dir erwähnt der Ausbruch.


Bevor ich die Geschichte mit dem Vogel gelesen habe, habe ich mit "erster Verlust" nicht unbedingt Trauer verbunden, im Sinne eines (weil ich gerade eins gesungen habe) Requiems für ein geliebtes Haustier. Wenn das Stück nicht im ersten Teil mit der Überschrift "für Kleinere" platziert wäre, hätte ich zunächst an die erste verlorene Liebe gedacht, wo ja auch Kummer und Zorn nahe bei einander liegen. Natürlich gibt es auch bei Kindern Verlusterlebnisse, Enttäuschungen. Ich hatte aber immer eher an den Verlust etwas Banaleres gedacht. An das Drama einer zu Boden gefallenen Eiskugel, an der man gerade noch geleckt hat und die jetzt unwiederbringlich am Boden liegt und die von den Eltern trotz alles Wehklagens nicht ersetzt wird. Da wären Takte am Schluss so etwas wie das zornige Aufstampfen mit dem Fuß, das letztlich doch nichts bringt.

Wenn man das aber als Requiem für ein geliebtes Haustier auffasst, wäre es für mich ein Vorwurf, direkt an das Tier, das einen ohne Grund verlassen hat, ein Vorwurf, den man gleich wieder bereut.

Zitat von hanapha:
Was mich daran ein wenig stört ist, dass nach dem Ausbruch die Wiederholung kommt. Das passt irgendwie nicht. Nach dem Ausbruch müsste Schluss sein.

Kann ich nachvollziehen. Gerade aber in solchen Situationen können sich ja Gedanken durchaus im Kreis drehen.

Zitat von hanapa:
Zur Technik: Am meisten Probleme hat mir der 2. Takt im 2. Teil bereitet. Dort muss das F erst links und dann rechts angeschlagen werden (fand ich schwierig). Und die Akkordfolge der letzten vier Takte, wobei in meiner Ausgabe das erst auftaktige E mit 5 gespielt wird ?? sowie der Übergang von emoll Akkord nach H7 im vorletzten Takt.

Zitat von Manha:
das erste auftaktige e wird in meiner Ausgabe (Edition Peters Nr. 9500) mit Fingersatz eins angegeben, das macht auch deutlich mehr Sinn als deine fünf denke ich?

Ich glaube, Jörg meint das E im Bass. Bei mir (Henle) ist da auch 5 als Fingersatz vorgeschlagen. Die Wiederholung des f' ist tatsächlich etwas tricky. Ich lasse da vorläufig links die Taste etwas vor der Zeit aus. Etwas mehr Sorgen bereitet mir aber das:
Zitat von Manha:
die Takte 29 und 30 wechseln ja halbtaktig gleich zwischen drei verschiedenen Akzentangaben - und das ganze dann bitte noch diminuendo... seufz.

Bezüglich Pedal bin ich mir auch noch nicht schlüssig. Ich habe bei den beiden fp-Auftakten zu Takt 1 und 9 ein bisschen mit dem Pedal experimentiert. Mit ist noch nicht so ganz klar, wie das umzusetzen ist. Wenn ich mit einem deutlichen Forte beginne klingt es ziemlich scharf. Mit mf und Pedal für das g'' gefällt es mir etwas besser. Und auch bei den "Einwürfen" der linken Hand in 2-4 und 10-12 habe ich mit und ohne Pedal probiert. Mir gefiel es ohne fast besser. Die Akzentuierten Akkorde am Schluss bleiben wahrscheinlich pedalfrei. nur die dritte und vierte Achtel mit Staccato-Punkten und Bindebogen, wären eventuell ein Fall fürs Pedal, dafür dürfte man [d.h. ich :oops:] das Stück aber nicht allzu schnell spielen, sonst trete ich sicher daneben.

Eine gute Nacht wünscht
Gernot

Edit: PS: Professionelle Einspielungen will ich mir vorerst nicht anhören, daher dazu auch keine Stellungnahme von meiner Seite.
 
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Hallo,

das mit dem Vogel war mir auch nicht bekannt. ich hatte bei dem Verlust noch eher den kleinen Sohn/Bruder im Kopf, weiß allerdings nicht mehr ob das zeitlich zusammenpasst. Ansonsten war ich am Anfang auch eher in Gedanken eines Spielzeug. So können einen die Umstände beeinflussen. Ich bin sonst auch nicht so der Interpretationstyp.

Pedal benutze ich gar nicht. Mit einer Ausnahme vielleicht: Ich wollte die Beiden Akkorde im vorletzten Takt binden. Habe das aber erst einmal wieder sein lassen. Es könnte sein, dass sich das nach dem nächsten Vorspiel bei meiner KLin ändert. Bei mit zu Hause hallt es wesentlich mehr als auf dem Flügel im Unterricht.

Gruß
Jörg

Korrektur:
Den Absatz bezüglich e habe ich entfernt. Das muss ich zu Hause noch mal nachvollziehen. Ich meine nicht den Bass , bin jetzt aber unsicher.
 
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Hallo Gernot, hallo Jörg,

mich beruhigt es, das ihr das Pedal wenig benutzt, so halte ich das bisher auch.

Ich nehme es bisher in den Takten 16, 18, 20 und 24 jeweils immer an einem Übergang ganz kurz als Hilfe hinzu, ansonsten spiele ich ohne.

Mir ist heute zum ersten Mal aufgefallen, dass das Stück ja auch in der Russischen Klavierschule Band 2 drinne ist, da gibt es interessanterweise bei der Akkordfolge am Ende nicht, wie in meiner Schumann-Henle-Ausgabe, drei Dynamikangaben, sondern nur zwei: Staccato und der > Akzent.

@ Gernot: ich finde es interessant, das du dir Einspielungen erst hinterher anhörst.
Hast du eigentlich einen Klavierlehrer(in)?

Als Autodidaktin bin ich ohne professionelle Einspielung völlig aufgeschmissen, zwar würde ich ein Stück so ungefähr schon hinbekommen, aber wirkliche Fortschritte mache ich erst, indem ich mir die richtig guten Aufnahmen immer und immer wieder anhöre und versuche, aus ihnen herauszuhören, was ich lernen muss - sie ersetzen mir sozusagen zusammen mit diesem Forum hier bisher den Lehrer.

Deswegen ärgere ich mich auch ein wenig über die russische Klavierschule - wunderschöne Stücke drin, die ich gerne spielen würde, aber die Einspielungen auf der beigelegten CD sind fast schon eine Frechheit.
Und leider finden sich viele der Stücke nicht als Aufnahme von einem professionellen Spieler :(.

Herzliche Grüße und eine gute Nacht,
Manha
 

Deswegen ärgere ich mich auch ein wenig über die russische Klavierschule - wunderschöne Stücke drin, die ich gerne spielen würde, aber die Einspielungen auf der beigelegten CD sind fast schon eine Frechheit.

Moin liebe Manha,

ich kenne nur die Einspielungen aus der RK1 und finde sie neutral gut.
Was stört dich an den Einspielungen genau?
Hättest du sie lieber langsamer oder im Sinne des lernenden Schülers an wichtigen Stellen betonter (übertriebener?).
So etwas würde ich mir manchmal wünschen.
Optimal wären zwei Fassungen. Eine streng nach Notenwerten, die andere künstlerisch...

Ich kenne so was aus Jazz Schulen, wo zum Beispiel beim Thema "Lydisch", die "Lydische Quarte" so stark betont wird, dass einem die Ohren abfallen.
Zu Lernen ist das gut. :p

Lieber Gruß, NewOldie
 
Moin liebe Manha,

ich kenne nur die Einspielungen aus der RK1 und finde sie neutral gut.
Was stört dich an den Einspielungen genau?

Guten Morgen NewOldie :)

ja eben, genau dieses "neutral" stört mich ungemein - von neutral kann ich viel zu wenig lernen.

Diese Stücke sind so gespielt, als schwimme man in einem Schwimmbecken - das Wasser ist ruhig und eben.
Es ist aber ein völlig anderes Erlebis, in einem Meer zu schwimmen, der Geruch, das Salz, die Wellen, die Sonne...

So langsam und gleichförmig wie die Einspielungen auf der CD sind, symbolisieren sie für mich das Schwimmbecken - aber alles nötige zum schwimmen im Becken findet sich doch schon in den Notentexten.

Spannend und vor allem lehrreich über die reine Technik hinaus wird es für mich erst dann, wenn ich hören kann, was ein richtig guter Spieler daraus macht...

Herzliche Grüße und einen feinen Tag wünsche ich dir,
Manha
 
ja eben, genau dieses "neutral" stört mich ungemein - von neutral kann ich viel zu wenig lernen.

Hallo Manha,

Ich denke auch von neutralen Aufnahmen kann man lernen - wenn man merkt da fehlt etwas, kann man sich ja darüber Gedanken machen, was es sein könnte und kann selbst versuchen es besser zu machen. :razz:

Viel schlimmer finde ich in der RKII allerdings Schumanns "Stückchen", wo die Phrasierung im Notentext geändert wurde. Vielleicht gibt es aber auch dafür einen plausiblen Grund und ich kenne ihn nur nicht. Jedenfalls gefällt mir das Stück so nicht und ich finde, daß es musikalisch viel durch die Änderung verliert.

Ich bin aber immer noch überzeugt, daß man am meisten vom Kunstgesang lernen kann. Im AMB findest du die kleine und sehr einfache Aria über die Tobakspfeife. Du könntest ja mal einen Versuch machen und das Stück einüben (ohne den Text vorher zu lesen oder dir eine Einspielung anzuhören). Das Ergebnis nimmst du auf und dann befaßt du dich mal mit dem Text - worum geht es in dem Lied, wie ist die sprachliche Betonung, wenn du den Text nur liest, wie klingt es, wenn du es singst, und danach spielst du es noch einmal, vielleicht auch mal singend. Ich denke, daraus kann man mehr lernen als aus guten Einspielungen, auch auf die Gefahr hin, jetzt den einen oder anderen virtuellen, schiefen Blick zu ernten.

LG, PP
 
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Hallo PP,

nein, warum solltest du denn schiefe Blicke ernten?

Wenn dieses Forum eines beweist, dann, das jeder hier letztendlich seinen eigenen, individuellen Weg hat das Klavier spielen zu erlernen, abhängig davon was für ein Lerntyp und was für eine Persönlichkeit er ist.

Bestes Beispiel sind z.B. die Übungen von Feuchtwanger - ich liebe sie, andere können damit nichts anfangen.

Wenn ich schreibe, das ich sehr gerne von sehr guten Einspielungen lerne - dann ist das halt mein Weg, aber es führen ja viele Wege nach Rom und warum sollten die Wege, die andere beschreiten, besser oder schlechter sein - und es ist sicherlich nützlch, immer auch für andere Wege offen zu sein.

Herzliche Grüße :)
Manha
 
- und es ist sicherlich nützlch, immer auch für andere Wege offen zu sein.

Eben, liebe Manha, deswegen laß' dich von fehlenden Einspielungen nicht verdrießen, sondern suche neue Wege, wenn sich Hindernisse vor dir aufbauen. :razz:

Das heißt ja dann nicht, daß du nicht wieder die alten Wege beschreiten kannst, dort wo es dann wieder opportun scheint. :)

Herzlichst, PP die sich jetzt wieder auf die Suche nach dem besten Weg begibt, den bösen "Mordenten" zu begegnen! ;)
 
Zum siebten Geburtstag schenkte R. Schumann seiner Tochter Marie 8 kleine Klavierstücke, darunter auch den "Ersten Verlust". Der Verlust soll sich auf den Tod des kleien Vogels der Schumannkinder beziehen, der angeblich starb, nachdem Schumann ihn mit Nockerln fütterte.

Leider kann ich keine Quelle dazu liefern, da ich nicht mehr weiß, wo ich das gelesen habe.

LG, PP

HIER ist das auch zu lesen :)

Da gibt es auch sonst noch interessante Informationen zum Album für die Jugend.

Herzliche Grüße,
Manha
 
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Buhuhuuuu - ihr habt's mich infiziert!!!!

Heut' früh hab' ich mich stundenlang mit dem Stückel verlustiert anstatt brav meine "Hausübungen" zu machen. :roll: :D:D:D

LG, PP
 
Servus die Verlustigen ;-)

Buhuhuuuu - ihr habt's mich infiziert!!!!

Damit können wir leben, denke ich :p

@ Manha: Ich habe zur Zeit keinen KL. Ich hatte früher natürlich einen, d.h. eigentlich insgesamt zwei. Vorerst spüre ich nicht das Bedürfnis, mittelfristig werde ich mich aber schon nach jemandem umsehen. Vielleicht nicht für wöchentlichen Unterricht, aber doch halbwegs regelmäßig. Ich habe in den letzten Jahren Stimmbildung gemacht, da fanden die Einheiten auch in zunehmend größeren Abständen statt. Wenn man mal eine gewisse Basis hat, geht da dennoch was weiter. Dafür muss ich mir eh auch jemand Neuen suchen, weil meine Lehrerin keine Zeit mehr für private Schüler hat. Das viele Chor- und Ensebmlesingen der letzten Jahre hilft mir aber beim Klavier dabei, eine Klangvorstellung zu entwickeln. Früher musste ich Melodien immer erst einmal spielen, mit den Noten allein konnte ich nicht viel anfangen. Das hat sich durch das Singen doch deutlich verbessert (obwohl ich nach wie vor kein guter Blattsänger bin).

Die Singerei hält mich kommende Woche auch vom Klavierspielen ab. Ich habe jeden Abend eine Probe, Montag mit einem Quartet, wo wir uns für einen Auftritt bei einem Adventmarkt vorbereiten, Mittwoch mit meinem Stammchor, Dienstag, Donnerstag und Freitag mit einem anderen Chor, wo ich beim Verdi-Requiem im Bass aushelfe. Samstag Nachmittag Generalprobe und Sonntag Abend Aufführung. Das wird recht anstrengend, aber halt auch ziemlich geil.

Zurück zum Thema: I hatte aber gestern Abend endlich wieder ein bisschen Zeit zum Spielen und habe mich vor allem mit dem zweiten Teil mit den Takten nach "Im Tempo" (21 bis 25) und mit den Akkordfolgen am Schluss befasst.

Bei der ersten Stelle habe ich mich recht lange mit der linken Hand beschäftigt, damit ich die Linie in der Unterstimme auch wahrnehme. Mir scheint, damit diese Linie bis zum Schluss hörbar bleibt, darf ihr vorletztes Viertel (h im Takt 24) nicht zu leise sein. Und da ich, wie in meiner Ausgabe vorgeschlagen, die letzte Achtel in T24 (a') und die Halbe in T25 (g') aus dem oberen System mit der linken Hand spiele, muss ich auf mienen linken Daumen achten, damit der nicht zu laut spielt. Für sicht gehen linke und rechte Hand schon ganz gut. Beim Zusammenspiel wird wieder einmal offensichtlich, dass meine Fähigkeit zum polyphonen Denken noch ziemlich entwicklungsbedürftig ist :oops:

Für die Akkordfolge in den letzten Takten Akkordfolgen habe ich mir folgende Pedalnutzung vorgenommen:
  • die Achtel mit den marcato Keilen: ohne Pedal
  • die Viertel mit > Akzent: Pedal synchron mit den Fingern
  • die Achtel mit Portato: Portato-Pedal ("Der Fuß geht nicht mit dem nächsten Anschlag hinauf, sondern bereits vor dem nächsten Anschlag" s. Pian-e-Forte. Kleine Lehre des Pedalspiels 1)

Für eine Einspielung ist's mir noch zu früh. Wird aber sicher noch

Liebe Grüße
Gernot
 
Buhuhuuuu - ihr habt's mich infiziert!!!!

:D hihi - schämen tu ich mich aber jetzt nicht deswegen


Zitat von Gernot:
Das viele Chor- und Ensebmlesingen der letzten Jahre hilft mir aber beim Klavier dabei, eine Klangvorstellung zu entwickeln.
Das glaube ich dir gerne!
Deswegen kommst du wahrscheinlich auch so gut mit den Klavierstücken zurecht, obwohl du da ja nicht so häufig zum üben kommst.
Dein Empfinden für Schumanns Melodie fand ich klasse, da merkt man wie einem singen weiterhelfen kann.

Mir scheint, damit diese Linie bis zum Schluss hörbar bleibt, darf ihr vorletztes Viertel (h im Takt 24) nicht zu leise sein. Und da ich, wie in meiner Ausgabe vorgeschlagen, die letzte Achtel in T24 (a') und die Halbe in T25 (g') aus dem oberen System mit der linken Hand spiele, muss ich auf mienen linken Daumen achten, damit der nicht zu laut spielt.

lach ich habe gerade fünf Minuten lang angestrengt die Stelle gespielt um herauszufinden, welchen Fingersatz ich nehme - nur um dann, mit Blick in die Noten, festzustellen, das es der gleiche ist, der da notiert ist... konnte ich ahnen, das ich ich mal daran gehalten habe?:D

Aber jetzt mal ernst, das a in Takt 24 nehme ich nicht mit der linken Hand, sondern mit dem Daumen der rechten Hand, der kleine Finger r.H. hat oben das g.
Nur das d# nehme ich mit der linken Hand, so ist es in meiner Petersedition auch notiert.

Anfang Takt 25 habe ich dann linke Hand Basstöne e und g - rechte Hand Melodie.

Sorry übrigens das ich nicht mit eingestrichenem, zweigestrichenen etc. Noten hier schreibe, ich habe mich bis heute noch nicht darum gekümmert, zu lernen, welche Note nun was ist :oops:

die Achtel mit Portato: Portato-Pedal ("Der Fuß geht nicht mit dem nächsten Anschlag hinauf, sondern bereits vor dem nächsten Anschlag" s. Pian-e-Forte. Kleine Lehre des Pedalspiels 1)

Meine Güte bin ich doof - ich hatte gerade endlich eine "Erleuchtung", was die Stelle angeht.
Mir war bisher der Bindebogen zw. den Punkten unter den Noten entgangen - deswegen hielt ich das bisher für staccato - und ich habe mich beim hören des Stückes immer wieder gefragt, wo der Pianist da staccato spielt... waia.
Danke für deine Aufklärung :kuss:

Das mit dem Pedal ist auch ein toller Hinweis, den link werde ich mir mal genauer anschauen.

Was ich bei meinen bisherigen Probeaufnahmen auf jeden Fall gemerkt habe, ist, das ich mich nicht länger um das Pedal drücken kann (mit Bach geht das ja seehr gut) sondern endlich das Pedalspiel richtig üben und angehen muss - denn bisher klingt es grauslig was ich da mache.

Trotzdem werde ich die nächsten Tage schon mal eine erste Übeversion zum diskutieren hochladen, ich bin ja immer für Tipps dankbar.

Herzliche Grüße,
Manha
 

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