Schubert Winterreise

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feingeist1

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28. Dez. 2009
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Hallo!

Derzeit ist Schubert mein Schwerpunkt. Spiele eben die schönen
Passagen seiner Lieder. Allerdings gelingt es mir nicht, sie ganz durch-
zupielen. Macht das überhaupt Sinn, da ja der Gesang fehlt?:rolleyes:*

Danke!
 
Guten Abend, Feingeist!

Was für eine Frage - natürlich hat das Sinn!

Zuweilen ist ja die Oberstimme der rechten Hand
mit dem Melodieverlauf in der Gesangsstimme identisch (colla parte)
oder umschreibt ihn - dann besteht garkein Problem.
Oft erlaubt es die Klavierbegleitung, den Melodieverlauf
mit in die rechte Hand hineinzunehmen.

Wenn Du ganz wagemutig bist: Von Franz Liszt gibt es
die komplette "Winterreise" in einer Klavierbearbeitung -
bei allem Respekt vor Liszt muß man allerdings dazusagen,
daß diese Bearbeitung den Charakter der Schubert-Lieder verändert.

Ansonsten ist es Dir doch ganz unbenommen,
die Lieder zu Deiner eigenen Klavierbegleitung zu singen.
Egal wie Du singst, es hört Dich niemand -
und Du hast auf jeden Fall etwas davon.

Viel Freude damit

wünscht Dir

Gomez
 
Na, die Aufnahme ist aber auch wunderbar, Violapiano :)
Aber ich bin auch großer Anhänger von Dieskau. Ganz groß, jenseits der Winterreise, finde ich seine Interpretation vom "Erlkönig". Man kann es nicht anders sagen, als das Dieskau einen unglaublichen Charakter hat.

Bezüglich der Winterreise lohnt es sich auf alle Fälle die Lieder alle ganz auf Klavier zu lernen. Und ich würde dir ebenfalls raten das einfach mal mitzusingen. Wenn du es für dich tust, kann dich ja wirklich niemand hören und für einen selbst ist sowas immer ein Gewinn!
Stell dir doch mal diese Atmosphäre vor, wie man selbst allein sowas in einem kleineren Saal "trällert" ;)
http://www.youtube.com/watch?v=eppI0AYCdfk&feature=related

Einer meiner Favoriten ist im übrigen "Der Leiermann", undzwar in der Konstellation homas Quasthoff / Daniel Barenboim. Eine rührende Darbietung!

schönen Gruß, Raskolnikow
 
Hallo Feingeist1,

und die klangliche Umsetzung des Textes in Musik ..........!!!

Außerdem reicht schon fast ein Leben nicht aus, um die Klaviervorspiele in ihrer Gänze zu erfassen und zu interpretieren - allein mit ihnen lohnt schon die Beschäftigung!!!

Viele Grüße

chiarina
 
Hey,

die Winterreise war für mich ein Schlüsselerlebnis beim Entdecken klassischer Musik. Mit Worten ist kaum zu beschreiben.


Nicht nur Liszt hat die Winterreise bearbeitet. Einfach mal suchen.

Allerdings habe ich mir die Winterreise noch nicht auf dem Klavier vorgenommen, das hat noch Zeit. Lediglich den Leiermann für Gitarre umgeschrieben, da sich die Bordun-Bässe auf Gitarre so schön umsetzen lassen.

Ich würde dich auch ermutigen einfach mal dazu zu singen. Bearbeitungen finden sich für verschiedene Stimmlagen. Und ich finde dass die Winterreise auch ganz schlicht gesungen sehr schön klingt -- solange das Herz singt.
 
die Winterreise war für mich ein Schlüsselerlebnis beim Entdecken klassischer Musik. Mit Worten ist kaum zu beschreiben.

hallo,

das kann ich nachvollziehen!!!

Ich möchte neben die geniale Winterreise noch "die schöne Müllerin" stellen, ein Liederzyklus den ich persönlich noch mehr schätze. Ganz besonders mag ich daraus das Lied "Ungeduld", hier eine wunderschön locker gesungene Aufnahme mit dem unvergessenen Herrmann Prey:
http://www.youtube.com/watch?v=bic_lqeWLHg

die Lisztschen Bearbeitungen von Schuberts Liedern sind mit Vorsicht zu genießen... manche sind doch arg pianistisch überladen (Ave Maria), andere aber entwickeln gelegentlich ein Lied weiter und eröffnen zusätzliche Ausdrucksdimensionen (z.B. Meeresstille), wieder andere verwandeln manches Lied einfach in wunderbare Klavierpoesie (das berühmte Ständchen); letztere waren eine für damalige Zeiten unschätzbare Werbung für den Komponisten Schubert!

...der Leiermann geht unter die Haut...!!!

Gruß, Rolf
 
Bis zu meinem 24. Lebensjahr konnte ich mit den sogenannten Kunstliedern nichts anfangen und hatte sie gedanklich in die "verstaubte Klassikecke" geschoben. Das war ein Vorurteil, zumal ich bis dahin noch keines selbst gehört hatte ! Dann, einer Eingebung folgend, habe ich aus einem Drogeriemarkt eine günstige CD-Box mit ausgewählten Schubertliedern erstanden und war wie erschüttert als ich die Winterreise hörte. Einem weiteren Vorurteil bin ich dann dem anderen großen Zyklus "die schöne Müllerin" erlegen. Das hatte sicher auch mit dem Titel zu tun, der etwas anderes suggeriert, als die Leiden eines Müllergesellen und dem Schubert immanenten Thema des ewigen Wanderns, Suchens und Alleinseins. Die Musik spricht so eine tiefe Todessehnsucht aus, das es einen kalt erwischt. Ich habe selbst schon einige der Lieder gesungen und auch begleitet. Bei stabiler psychischer Verfassung natürlich...
 

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