Schräger Ton! Klavier verstimmt?

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Piano78

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9. Sep. 2009
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Hallo Zusammen,

ich habe mir im Sommer beim Händler ein gebrauchtes Yamaha YUS 1 (Bj.81)gekauft (Klavier wurde kurz zuvor per Container Importiert). Bin in der Hinsicht rel. zufrieden damit, wenn da nicht dieser eine Ton wäre, der sich jedesmal schräg anhört. (E-Ton, in der mitte der Tastatur).

Nachdem das Klavier einige Tage bei mir zuhause stand, hat sich der E-Ton verstimmt angehört, trotz vorheriges Stimmen im Laden. Ich dachte, nun ja, zum einen vielleicht wegen dem Transport und zum anderen dass sich das Klavier erstmal setzen muss. Im November war der Klavierstimmer da und hat das Klavier gestimmt. Der E-Ton hat sich dann normal angehört.
Ich sitze nicht oft und auch nicht lange am Klavier, wegen Kind und Arbeit(Schichtdienst), auf die Woche summert vielleicht 2-3 Stunden. Die Luftfeuchtigkeit im Raum liegt bei ca. 45-50%.

Nun habe ich anfang des Monats erneut festgestellt, dass sich dieser eine Ton, beim normalen Anschlagen der Taste schon wieder total verstimmt anhört... Beim festen Anschlagen der Taste, ist der Ton klar. Wodran kann das nun liegen? Ist das Klavier erneut verstimmt, oder vielleicht die Mechanik defekt?

Mitterweile habe ich das Gefühl, dass dieses Phänomen auch auch bei 2 weiteren Tasten (auch jeweils in der mitte der Tastatur) vorkommt, jedoch ist das nicht so stark ausgeprägt wie beim E-Ton.

Vielleicht hat ja von euch jemand eine Idee, wodran das liegen kann.

Da fällt mir noch was anderes auf. Welchen Hintergrund kann es haben, dass die Klavierrollen und das untere Scharnier(also zum öffnen der vorderen, unteren klappe) total verrostet sind? Hohe Luftfeuchtigkeit???

Viele Grüsse
Piano78
 
Hallo Piano78,
der Rost am Scharnier lässt darauf schließen, dass das Klavier wohl eine lange Zeit sehr hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt gewesen ist. Es könnte durchaus sein, dass die Tastaturstifte auch zum Teil angerostet sind. Das wäre ein Punkt, den ich auf jeden Fall mal überprüfen lassen würde, denn angerostete Tastenstifte verschleißen die Tastengarnierungen recht schnell.
Bei den "verstimmten" Tönen, die sich bei festem Anschlag normal anhören, würde ich mal darauf tippen, dass der Hammerkopf evtl. nicht exakt parallel zum Saitenchor steht. Das würde bedeuten, dass die 3 Saiten eines Tones nicht gleich stark angeschlagen werden. Im Extremfall bedeutet das, dass bei einem ganz leisen Anschlag nur ein oder 2 Saiten richtig angeschlagen und die dritte nur "angetupft" oder womöglich gar nicht getroffen wird. Das würde zumindest erklären, dass ein lauter Anschlag ziemlich normal klingt, weil sich dabei der Hammerkopf stark genug verformt, dass alle Saiten einigermaßen vernünftig angeschlagen werden.
Ist aber auch nur eine Vermutung... um sicher zu gehen, sollte sich das Instrument mal ein Klavierbauer vor Ort ansehen.
LG
Georg
 
Hallo Piano78,

bei "verstimmten Tönen" ist es immer sehr schwierig eine Ferndiagnose zu stellen, da es in einem Klavier unendlich viele Möglichkeiten für komisch klingende Töne oder Geräusche gibt.

Richtig ist, dass sich Klaviere nach Transporten (frisch importierte erst recht!) zunächst an das neue Raumklima gewöhnen müssen und sich in der Regel wieder etwas verstimmen.
Nach etwa drei Wochen lohnt es sich, es Stimmen zu lassen.

Je nachdem wie verstimmt es vorher war, kann es sich in den nächsten Monaten trotzdem wieder verstimmen, idealerweise sollte man es zwei mal jährlich nachstimmen lassen, je nachdem wie sehr es beansprucht wird, in welchem Zustand es ist und wie hoch Dein eigener Anspruch an das Instrument ist!

Die relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 50% und 70% liegen, die Rollen und Scharniere rosten bei normalem Raumklima nicht.

Vielleicht hast Du irgendwelche Gegenstände auf oder an dem Klavier liegen, die mit den Schwingungen des Tones mit vibrieren und es deshalb komisch klingt? Dies könnte sich mit der Lautstärke, mit der Du den Ton anschlägst verbessern, oder verschlechtern, wie Du ja beschrieben hast. (Lampe, Schlüssel, Fußleiste die das Klavier hinten berührt oder lose Dielen...)

Ich würde Dir empfehlen, einfach den Fachhändler, der Dir das Klavier verkauft hat zu kontaktieren, vielleicht ist einfach nur eine Schraube locker, die dadurch schräg mit klingt.
In jedem Falle solltest Du ja einen Garantieanspruch haben, falls es sich tatsächlich um lose Wirbel o.Ä. handelt, was eine größere Reparatur bedeuten würde. Dies hätte Dein Klavierstimmer aber beim Stimmen merken müssen...

Viele Grüße,
Julie
(XXXXXXXXXXXXXXX)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo nochmals,

also erstmal möchte ich mich für die schnellen Antworten bedanken.
Als Laie steht man echt vor einem Rätsel, wenn das Klavier nicht so klingt, wie es klingen sollte.

Ich hatte zwar den Klavierstimmer auf das Problem aufmerksam gemacht und er wollte sich auch bei mir zwecks Terminabsprache melden aber das ganze ist nun ca. 3 wochen her.

Wäre es denn Ratsam jemand unabhängiges mit der Begutachtung des Klavier zu beauftragen oder den Klavierstimmer/Klavierbauer der für das Geschäft arbeitet, in dem ich das Klavier gekauft habe????

Was für Kosten kommen denn so Erfahrungsgemäß auf einem zu, um ein Klavier begutachten zu lassen???

Auf dem Klavier habe ich bis auf das Metronom nichts drauf stehen. Aber die Sache mit dem nicht parallel stehenden Hammerkopf klingt für mich rel. logisch. Wäre ja schön, wenn es wirklich nur daran liegen würde.

Also es ist ja nicht so, dass man nicht auf dem Klavier spielen kann. Im gegenteil. Es lässt sich sehr angenehm spielen und klingt dabei auch richtig gut, nur halt der E-Ton...grrrrrrr :-)

Ich ruf morgen nochmal den Klavierstimmer an.... Mal schauen wann er in der nähe ist um vorbei kommen zu können.

Gruss Piano78
 
Hallo Piano78,
so so - nach dem Stimmen war das e' erstmal in Ordnung, und bald darauf wieder nicht. Und das Klavier ist von 1981, also knapp 30 Jahre alt.
Da ist es sehr gut möglich, dass irgendwann mal eine Saite gerissen ist, und dass diese (oder zwei) vor dem Verkauf an dich neu aufgezogen wurde. Neue Saiten benötigen Wochen bis Monate, um stabil die Stimmung so zu halten, wie ihre alten "Kolleginnen" drumherum. Dies wäre die einfachste Erklärung für die wiederkehrende Verstimmung einzelner Töne.

Was den Rost betrifft: Japanische Container-Klaviere haben oft eine lange Vorgeschichte in sehr feuchter und salzhaltiger Luft hinter sich. Rost an den Rollen ist schlimmstenfalls unschön. An anderen Stellen, wie z. B. den von GSTLP/Georg genannten, kann er aber kritisch werden. Und es gibt auch andere Bauteile, die auf Salzluft verärgert reagieren - z. B. habe ich bei älteren importierten Yamaha-Klavieren serienweise durchgefressene Kapselschnüre erlebt. (Das sind die kleinen Schlaufen auf der Rückseite der Mechanik, in die die dünnen Drahtfedern am unteren Ende der Hämmer eingehängt sind.)

Was die Luftfeuchte betrifft: Vorsicht an kalten Wintertagen!! Lies bitte hier.

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
Hallo Piano78,

Du beschreibst ein seltsames Phänomen:
beim normalen Anschlagen der Taste schon wieder total verstimmt anhört... Beim festen Anschlagen der Taste, ist der Ton klar.
Meine Vermutung ist Folgende: Bei normalen Anschlag werden alle 3 Saiten angeschlagen und der Ton hört sich verstimmt an, weil eine Saite neu ist (z.b. die Rechte) . Schlägst Du fest an, verdreht sich der Hammer leicht nach links und trifft die rechte Saite nicht mehr. Die rechte Saite wäre dabei die vor kurzem neu Eingezogene, und es wäre normal, dass sie nicht stabil hält. Du wirst sie in diesem Fall noch öfter nachstimmen lassen müssen (dauert jeweils nur eine Minute). Wenn Du den Deckel oben öffnest und nach guckst, musst Du nicht mehr rätseln.:) Eine neue Saite weicht farblich von den restlichen Saiten ab und lässt sich gut erkennen. Das Ganze wäre eher ein Mechanikproblem - wobei Problem schon etwas übertrieben formuliert ist - eine kleine Korrektur wäre nötig, damit alle drei Saiten bei jeder Anschlagstärke getroffen werden.

Der Rost an besagten Stellen könnte auch trivialere Gründe haben... Beim Reinigen des Bodens wurde stets feucht aufgewischt und die Rollen mit befeuchtet. Am vorderen Scharnier ähnliches Phänomen. Mit nassem Tuch den Lack gereinigt und Wasser ist eingedrungen...:rolleyes: Deine LF-Werte dürften OK sein!

@die klavierbauerin - Willkommen im Forum!

LG
Michael
 
Wenn es sich wie gesagt um einen asiatischen Gebrauchtimport handelt dann stand das Klavier wahrscheinlich seit 1981 in sehr feuchter Umgebung für die es von Yamaha aber dementsrechend als Neuinstrument modifiziert wurde.
Das Problem bei diesen Importen ist wohl eher das bei uns deutlich trockenere Klima.
 
So, ich habe vorhin nochmal mit dem Klavierstimmer tel. aber er hat noch keinen Auftrag, der bei mir in der nähe wäre, um anschließend bei mir vorbei zu kommen, obwohl ich keine 20 km entfert vom Klaviergeschäft wohne.

Also heißt es nun warten warten und nochmal warten..... :(
 
Hm? Er kommt nur bei dir vorbei, wenn er einen anderen Kunden in der Nähe hat? Wie lange sollst du denn dann warten? Das gibts doch nicht oder ist das normal unter den Klavierstimmern, wenn man ein akutes Problem hat?

Das wär ja fast so, als wenn ich mit meinem VW in die Werkstatt fahre und mein Ersatzteil erst bestellt wird, wenn auch ein anderer VW dieses Teil braucht...:confused:
 
Das wär ja fast so, als wenn ich mit meinem VW in die Werkstatt fahre und mein Ersatzteil erst bestellt wird, wenn auch ein anderer VW dieses Teil braucht...:confused:

Wenn Piano78 sein Klavier zum Händler bringt wird er es sich sicherlich gleich ansehen. :D
Vermutlich kommt er auch gerne, wenn piano78 schreibt: "Ich habe eine Frage, können Sie sich das ansehen, selbstverständlich zahle ich Ihnen die Anfahrt".
 
Ich kenne mich zu wenig aus und weiß nicht wie das in diesem Falle mit Gewährleistung etc aussieht... Trotzdem könnte der Händler dann ja anbieten, dass er auch früher kommt, wenn die Anfahrt übernommen wird. Aber einfach zu sagen, er kommt erst wenn er sowieso in die Richtung muss... ich weiß nicht :confused:
 

Ein verstimmter Ton ist in der Regel kein Mangel der am nächsten Tag behoben sein muß... andererseits sind bei einem berechtigten Mangel während der Garantiezeit keine Fahrtkosten zu zahlen ( jedenfalls nicht bei uns ).
 
Ich verkaufe erst gar keine Containerware. :D
 
So, ich habe nochmal mit dem Händler tel. Nächte woche kommt der Klavierstimmer vorbei und schaut sich alles an :-)

Gestern bin ich mal auf eigene Faust auf Fehlersuche gegangen und habe die obere Klavierklappe mal heraus genommen und mir das ganze mal angeschaut.

Mir ist folgendes aufgefallen.... wenn ich den E-Ton normal anschlage, dann sieht es so aus, als wenn der Hammer irgendwie von der hinteren Lage abfedert und erneut gegen die Saite schlägt ( also ein zweites mal die Saite berührt). Der Abstand, Hammer zu Saite ist denn sehr gering. Hier bräuchte man jetzt nen Camcorder mit Zeitlupenfunktion :-)

Spiele ich den Ton hingegen stärker an, dann ist der Hammer, nachder er die Saite berüht hat, viel weiter von der Saite entfernt. Hier wird nicht erneut abgefedert und der Ton ist gleichbleibend.

Ist dies normal oder könnte das der mögliche Grund für den schrägen Ton sein?
 
Was Du beschreibst ist ein sogenanntes "Trommeln" . Der Ton wird dabei öfter als einmal angeschlagen. Dürfte nicht schwer zu beheben sein ;-)

LG
Michael
 
Hallo da bin ich wieder....

gestern war der Klavierstimmer da, jedoch nicht derjenige vom Klaviergeschäft wo ich das Klavier gekauft habe ( da warte ich immer noch auf Anruf), sondern ein anderer Klavierstimmer, weil ich eine unabhängige Meinung über den Zústand des Klaviers haben wollte.

Also das Klavier ist in einem gesunden und guten Zustand:-) Ton und Anschlag sehr gut. Lediglich nur Rost an den Rollen und dem Scharnier der untere Klappe. Im innenleben ist kein Rost vorhanden.

Der von mir beschriebene "Schräge Ton " ist auf "Trommeln" zurück zu führen.
Ca. 1/3 der Auslösepuppen müssen neu eingestellt werden. Beim "Ton-E" konnte man das trommeln sehr gut sehen wenn man leise/Piano gespielt hat. Bei den anderen Tönen ist diese auch sehr gut zu erkennen, dass der Hammer, nachdem er die Saite angeschlagen hat immer noch viel spielraum hat und nicht abgebremst wird.

Ich frage mich jetzt natürlich wieso der Klavierstimmer vom Klaviergeschäft dies nicht erkannt, bzw. behoben hat als er im Nov. bei mir war???

Soll ich nun im Geschäft anrufen und den Verkäufer damit konfrontieren, oder es einfach darauf beruhen lassen, dass mir jemand anderes das Klavier reguliert?

Der Klavierstimmer hat mir das Klavier erneut gestimmt denn seit der letzten Stimmung im Nov. ist die Frequenz im allgemeinen von 440Hz auf ca. 435-437Hz gesunken. Jetzt wurde das Klavier auf 444 HZ hochgestimmt und nächste Woche nochmal überprüft und nachgestimmt, damit man auf 440Hz bleibt.

Viele Grüsse
Piano78
 
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Also das Klavier ist in einem gesunden und guten Zustand:-) Ton und Anschlag sehr gut. Lediglich nur Rost an den Rollen und dem Scharnier der untere Klappe. Im innenleben ist kein Rost vorhanden.
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Soll ich nun im Geschäft anrufen und den Verkäufer damit konfrontieren, oder es einfach darauf beruhen lassen, dass mir jemand anderes das Klavier reguliert?

Das sind ja gute Neuigkeiten!

Was die Regulierung betrifft, würde ich das mit dem Verkäufer bereden.
Es sei denn, Du vertraust ihm nicht mehr. Dann würde ich das jemanden machen lassen, dem ich vertraue. Das kostet aber möglicherweise mehr Geld als wenn der Verkäufer das am Kulanzweg oder als Garantieleistung erledigt.
 
Hallo da bin ich wieder....

gestern war der Klavierstimmer da, jedoch nicht derjenige vom Klaviergeschäft wo ich das Klavier gekauft habe ( da warte ich immer noch auf Anruf), sondern ein anderer Klavierstimmer, weil ich eine unabhängige Meinung über den Zústand des Klaviers haben wollte.

Also das Klavier ist in einem gesunden und guten Zustand:-) Ton und Anschlag sehr gut. Lediglich nur Rost an den Rollen und dem Scharnier der untere Klappe. Im innenleben ist kein Rost vorhanden.

Der von mir beschriebene "Schräge Ton " ist auf "Trommeln" zurück zu führen.
Ca. 1/3 der Auslösepuppen müssen neu eingestellt werden. Beim "Ton-E" konnte man das trommeln sehr gut sehen wenn man leise/Piano gespielt hat. Bei den anderen Tönen ist diese auch sehr gut zu erkennen, dass der Hammer, nachdem er die Saite angeschlagen hat immer noch viel spielraum hat und nicht abgebremst wird.

Ich frage mich jetzt natürlich wieso der Klavierstimmer vom Klaviergeschäft dies nicht erkannt, bzw. behoben hat als er im Nov. bei mir war???

Soll ich nun im Geschäft anrufen und den Verkäufer damit konfrontieren, oder es einfach darauf beruhen lassen, dass mir jemand anderes das Klavier reguliert?

Der Klavierstimmer hat mir das Klavier erneut gestimmt denn seit der letzten Stimmung im Nov. ist die Frequenz im allgemeinen von 440Hz auf ca. 435-437Hz gesunken. Jetzt wurde das Klavier auf 444 HZ hochgestimmt und nächste Woche nochmal überprüft und nachgestimmt, damit man auf 440Hz bleibt.

Viele Grüsse
Piano78
Hallo Piano78,

Es freut mich für Dich, wenn der Zustand gut ist. Dass das Klavier zu tief gestimmt wurde vom Stimmer des Klavierhauses ist möglich - somit erklärt sich auch die Differenz der Tonhöhe.

Die Auslösung sollte 2-3 mm vor der Saite passieren. Wenn man sie weiter weg stellt kann das trommeln auch behoben werden, aber die Mechanik ist dann verstellt. Beim "Trommeln" geht man so vor: Es müssen zuerst die Piloten untergestellt werden und eventuell der Tastentiefgang korrigiert, und dann kann man sich um die Auslösung kümmern. Solange es trommelt, löst es nicht aus, das ist schon klar. Aber die Auslösepuppen einzustellen sind der falsche Ansatzpunkt.

LG
Michael
 

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