Schellack ausbessern

Leider fühlt man nach dem Feinschleifen die weiter offenen Poren nicht, aber man sieht sie später nach der Deckpolitur trotzdem. Umschriebene Schäden z.B. sogar Furnierdefekte ( unter dem Furnier sind böse grosse Poren) oder kleinere Macken, die in der Vorbereitung ( also vor der Grundierung) vergessen oder übersehen wurden wurden habe ich in dieser Phase (Grundierung mit oder schon ohne Bims, Schellack und Pigment ) versuchsweise durch übergießen mit entsprechendem Schellack "aufgefüllt". Das muss man dringend sehr gut trocknen lassen, dann kann man es schön Schleifen und anschließend ganz normal die Teile weiter Grund- und später Deckpolieren. Das muss aber sehr gut getrocknet sein und auch nicht zu dick, denn dann gibt's beim weiteren Trocknen üble Bläschen!! Ich habe es auch nur beim Schwarzpolieren versucht, da klappt es, wenn man die Trocknung abwartet -ansonsten ist es ja kaum fein schleifbar.

LG
Bechsteinfreund
 
Leider fühlt man nach dem Feinschleifen die weiter offenen Poren nicht, aber man sieht sie später nach der Deckpolitur trotzdem. Umschriebene Schäden z.B. sogar Furnierdefekte

Hab ich auch schon gehabt....ein Flügeldeckel welcher dringendst neues Furnier gebraucht hätte...furniere mal einen Flügeldeckel ohne Furnierpresse neu - erachte ich persönlich als ein Ding der Unmöglichkeit (aber vielleicht weiß ja da Klaviermacher entsprechende Möglichkeiten? ). Hab das Furnier mit "zentnerweise" Schmelzschellack ausgebessert (allerdings kann es an mir nicht alleine liegen daß schwarze Schellackstangen nicht mehr zu beziehen sind :D ) Die mit Schellack ausgebesserten Schäden sind auch nicht so einfach unsichtbar zu machen da sich dieser auch anlöst und beim polieren kleine Vertiefungen hinterläßt.

Viele Grüße

Styx
 
Schmelzschellack eignet sich für kleine Defekte oder Macken. Das ist schnell ausgehärtet. Geht aber nicht fürs flächigere Arbeiten. Ich meinte das Übergießen mit gelöstem (flüssigem) Schellack. Das kostet jedoch viel Trocknungszeit und eignet sich damit eher für den Hobbypolierer wie mich, der das Werkstück auch mal länger liegen lassen kann. So habe ich z.B. in mehreren Etappen (nicht zu dick wegen Blasenbildung) die auf Furnier im Deckel neu aufgeklebten Messinbuchstaben plan im Schellack versenkt.

LG
Bechsteinfreund
 
Schmelzschellack eignet sich für kleine Defekte oder Macken. Das ist schnell ausgehärtet. Geht aber nicht fürs flächigere Arbeiten. Ich meinte das Übergießen mit gelöstem (flüssigem) Schellack. Das kostet jedoch viel Trocknungszeit und eignet sich damit eher für den Hobbypolierer wie mich, der das Werkstück auch mal länger liegen lassen kann.

Ja, das ist halt so ein kleines Problem, wenn ich Dinge für mich selbst mache hab ich alle Zeit der Welt - nur den Kunden pressiert`s. Der will sein Instrument so schnell wie möglich zurück (was ich ja durchaus nachvollziehen kann) - nur wenn ein C-Flügel zum Oktober reinkommt bei dem zum großen Teil ein Neuaufbau der Politur nötig ist und jener soll bis Weihnachten fertig sein ist das schon ein schwieriges Unterfangen bei dem man dann wirklich überlegen muß wie man die Arbeit beschleunigen kann ohne daß die Qualität darunter leidet. Es nützt ja nichts den Flügel auf die Schnelle hochglänzend zu kriegen, und Monate später sieht das Ding als hätt sich ein Putzteufel daran ausgetobt.
Hab auch schon überlegt die Oberfläche mit Nitro zu versiegeln und dann erst Schellack rauf zu polieren....war keine gute Idee, und schon garnicht wenn dem Schellack Azeton beigesetzt ist :D

Viele Grüße

Styx
 
...ist das schon ein schwieriges Unterfangen bei dem man dann wirklich überlegen muß wie man die Arbeit beschleunigen kann ohne daß die Qualität darunter leidet. Es nützt ja nichts den Flügel auf die Schnelle hochglänzend zu kriegen, und Monate später sieht das Ding als hätt sich ein Putzteufel daran ausgetobt.

Styx

Ich habe viel, viel Arbeit zusätzlich gehabt , weil ich Experimente gemacht habe, schneller und mit weniger Arbeit ans Ziel zu kommen. Anfangs sieht das meist noch toll aus, aber nach Wochen kommt das Grauen... Da hilft nur wieder Schleifen und neu Polieren...das ist im Wohnzimmer des Kunden sicher ungünstig...
Eine gute und haltbare Politur braucht wohl Ruhe, Zeit, Geduld und höchstwahrscheinlich auch traditionelles Arbeiten sowie althergebrachte Rezepturen und Hilfsmittel. Viel Raum zum Vereinfachen habe ich nicht gefunden. Lediglich das Abnehmen des Polieröls am Schluss geht gut mit einer Zweihorn-Politur. Da muss man nicht traditionell "abwienern". Wobei ich mit Wiener Kalk jetzt keine Erfahrung gemacht habe, aber die fertige Politur ist bestimmt einfacher.

LG
Bechsteinfreund
 
Huch :D

@Bechsteinfreund - machst mal ein Foto vom in Schellack eingelassenen Messingbuchstaben?

@Styx - Furnieren ohne Presse bei größeren Teilen hat man nichtmal vor 200 Jahren gemacht :D Ich glaub in jedem 500 Seelen-Dorf steht irgendwo eine Furnierpresse. Ich kenne keinen Tischler, der keine hat... Fragen kostet nix ;-)

LG
Michael
 
Die ausreichende Zeit ist für mich der wichtigste Faktor beim Polieren. Und dazu kommen noch die Einflüsse von außen z.B. unterschiedliche Luftfeuchtigkeiten in der Werkstatt und dann beim Kunden. uiuiui..... da kann man auch einiges erleben, leider.
Gruß Ivory
 
Huch :D


@Styx - Furnieren ohne Presse bei größeren Teilen hat man nichtmal vor 200 Jahren gemacht :D Ich glaub in jedem 500 Seelen-Dorf steht irgendwo eine Furnierpresse. Ich kenne keinen Tischler, der keine hat... Fragen kostet nix ;-)

Ich hätt ne alte Furnierpresse für knapp 100 T€uronen in der Bucht kaufen können - nur wohin da mit? So ein Teil nimmt nicht gerade wenig Platz ein. Mein Chef kennt sicherlich Tischler welche eine solche haben....nun haben wir hier wieder eine logistische Ungenehmheit - so einen Deckel in einen Kleinwagen transportieren?

Ich persönlich wäre ansonsten durchaus für ein Neufurnieren einer restlos ramponierten Oberfläche, und dann nicht mit Nußbaum, Pflaume oder Kirsche wie es um die Jahrhundertwende bei schwarzen Instrumenten gehandhabt wurde, sondern mit Weißbuche welches ohnehin kaum Poren aufweist und sich hervorragend schwarz polieren läßt.

Viele Grüße

Styx
 
Die ausreichende Zeit ist für mich der wichtigste Faktor beim Polieren. Und dazu kommen noch die Einflüsse von außen z.B. unterschiedliche Luftfeuchtigkeiten in der Werkstatt und dann beim Kunden. uiuiui..... da kann man auch einiges erleben, leider.

Ja, des ist es eben - Dir wird weder die ausreichende Zeit noch die ideale Umgebung für diese Arbeiten zugebilligt - es muß alles schnell gehen, egal wie.....aber Polyester darf es nicht sein, es soll schon die originale Oberfläche wieder rauf. Bin ich ja auch ein absoluter Befürworter von, nur bring des mal einen Kunden bei daß eine Polyesterlackierung vielleicht 3 Tage dauert, eine Schellackpolitur hingegen richtig Zeit und Arbeit braucht. Ich meine, man will ja den Kunden jetzt auch keine Billig Polyester Lackierung bei einem altem Instrumente empfehlen, da dieses dann doch irgendwo verdorben ist. Seit je her rate ich den Kunden ihre Instrumente wieder im alten (Schellack) Glanz erstrahlen zu lassen...das dumme daran, ich muß den Kunden wenn sie denn willig sind auch die Möglichkeit geben es wahrnehmen zu können - was nützt es wenn ich dem Kunden sage; ja, da irgendwo in diesem oder jenem Bundesland gibt es jemand der so etwas macht" ? Wenn ich dem Kunden etwas empfehle muß ich es auch selbst bewerkstelligen,m was an sich auch nicht das Problem ist (man hat es ja schließlich mal gelernt), nur verstehen heutige Kunden nicht mehr was denn daran so lange dauert und es wird oftmals gemutmaßt daß man sich mittels Stunden dumm und dämlich verdienen will - jeder von uns der Schellackpolituren macht, weiß daß es nicht an dem ist. Zum Beispiel sind 25.000 € für einen kompletten Neuaufbau der Politur bei einem schwarzen Flügel ist absolut realistisch, nur die wenigsten Kunden begreifen es - es ist die heutige Zeit, der Kunde möchte an sich nichts groß bezahlen, jedoch Qualitätsarbeit haben. Eine schlechte Qualität zu liefern widerspricht der Handwerksehre, auf realistische Zeiten und Preise zu bestehen hingegen verlustiziert interessierte Kunden - irgendwo muß man also schauen wo man Kompromisse auch zugunsten des Kunden machen kann.

Viele Grüße

Styx
 
Huch :D

@Bechsteinfreund - machst mal ein Foto vom in Schellack eingelassenen Messingbuchstaben?

LG
Michael

Ich habe mal versucht, mit dem Handy Fotos zu machen. Ich hoffe, man kann etwas erkennen. Einen besseren Fotoapparat habe ich zur Zeit leider nicht.


imagerci.jpg


imagernl.jpg


Weitere Bilder vom (Hobby-Polierer-)Klavier sieht man übrigens für Interessierte hier:

https://www.clavio.de/forum/klavier-keyboard-kaufen-reparieren/15051-altes-schwechten-berlin-klavier.html
 
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Ich habe mal versucht, mit dem Handy Fotos zu machen. Ich hoffe, man kann etwas erkennen. Einen besseren Fotoapparat habe ich zur Zeit leider nicht.


imagerci.jpg


imagernl.jpg


Weitere Bilder vom (Hobby-Polierer-)Klavier sieht man übrigens für Interessierte hier:

https://www.clavio.de/forum/klavier-keyboard-kaufen-reparieren/15051-altes-schwechten-berlin-klavier.html

Es mag am Photo liegen, es sieht nicht nach einer schwarzen Hochglanzpolitur aus - sollte es (wie es auf dem Photo den Anschein macht) Schellack mattiert sein, so könnte man es nun noch mittels Spiritus und ein wenig Benzoelösung das ganze auf Hochglanz polieren - eine schwarze Schellack Oberfläche welche spiegelt ist schon sehr schön - im gegensatz zu diesen seelenlosen Plastik-Polyesteroberflächen erscheint eine Hochglanzschellackpolitur wie ein magischer Spiegel ;)

Viele Grüße

Styx
 

Sehr schön, Bechsteinfreund :-)

Magisch, Styx - genau das trifft es!

Wie liefert ihr Klaviere aus? Mit dem PKW :D

LG
Michael
 
Das ist schon Hochglanz, sicher nicht perfekt, aber schließlich auch ein Instrument von 1925...das soll man ihm ruhig ansehen. Natürlich ist es mit Benzoe-Politur abgeschlossen worden. Leider kann man den Glanz so schlecht fotografieren. In meinem alten Faden sind glaube ich Bilder, die zumindest etwas mehr Glanz erahnen lassen...
Es ist und bleibt wohl die Arbeit eines Amateurs. Klar geht das noch glänzender...
Aber ich finde auch klaviermachers Ansatz gut, dass alte Oberflächen nicht aussehen müssen wie neu...natürlich kommt diese Vorstellung einem Hobby-Polierer sehr entgegen...;)

LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wie liefert ihr Klaviere aus? Mit dem PKW :D

Nee, natürlich über entsprechende Klavierfachtransportfirmen....aber die machen des auch ned für einen "warmen Händedruck" :D Hier ist auch wieder die Kalkulation "was ist der Kunde bereit zu bezahlen". In Anbetracht dessen das Cheffe und ich ohnehin schon fast zu den 1 € Jobber gehören (was die Kunden so auszugeben gedenken), müssen wir ja nun nicht noch mit Gewalt draufzahlen...irgendwo hat jeder Idealismus sein Ende :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Das ist schon Hochglanz, sicher nicht perfekt, aber schließlich auch ein Instrument von 1925...das soll man ihm ruhig ansehen.

dann hätt ich das aber ganz anders her...oder besser gesagt hingerichtet :D :D

Mei, Du hast doch Zeit und Ruhe, nimm einfach mal ein Polierballen (innen reine Baumwollwatte umhüllt mit reinem Leinen) mit ein wenig absolutem Alkohol und poliere diesen Ballen mal in 8er Bewegung mal in kreisender Bewegung auf der Oberfläche trocken - das Phote welches Du dann schießt wird dann wohl nur den gespiegelten Blitz wiedergeben ;)

Viele Grüße

Styx
 
klaviermacher, ich würde gerne in nächster Zeit meinen Flügel aufpolieren.
Beim Klavier musste ich ja aufs Furnier runterschleifen und die Oberfläche ganz neu aufbauen, dazu hatte ich mit in einem ohnehin noch zu renovierenden und ungenutzen Raum sozusagen eine Werkstatt eingerichtet. Da konnte ich schleifen und mit Bims, Beize und Schellack matschen. Und üben, üben und üben...

Der Flügel hat eine in die Jahre gekommene schwarze Schellack-Oberfläche mit wenigen Macken und Kratzern, teilweise schimmern braune Stellen durch, der Glanz lässt deutlich nach.

Meinst du, man könnte einfach nur darauf Deckpolieren ohne Pigment und natürlich ohne Bimsmehl. Davor würde ich die Oberfläche mit der Zweihorn-Politur entfetten und reinigen.

Ich würde mir das Schleifen gerne ersparen. Ersten reißt es mit das Herz raus, meinen ja noch recht passablen Flügel mit Schleifpapier zu misshandeln und zweitens lässt sich meine Frau scheiden, wenn ich mitten im Wohnbereich schleife...
Die ehemalige Werkstatt ist jetzt fertig umgebaut und steht nicht mehr zur Verfügung. Das heisst, alle Arbeiten müssen im Musikzimmer stattfinden. Am Besten wäre es, wenn ich den Flügel nicht einmal zerlegen müsste.
Ist so jedoch überhaupt ordentlich zu arbeiten? Wie gesagt, ich will nicht abkürzen oder "pfuschen", sondern nur aufpolieren. Mehr ist auch nicht nötig an dem Instrument.

Danke und LG

Bechsteinfreund
 
Hallo Bechsteinfreund,

Ich würde die Fläche in jedem Fall anschleifen. Man weiß ja nie mit welchen Reinigungsmittel die Oberfläche behandelt wurde, und am schlimmsten sind trennende Mittelchen, die Silikon enthalten. Weiters glättet man dadurch auch die Oberfläche und bringt diverse Kratzer zum Verschwinden. Die minimal angeraute Fläche verbindet sich zudem besser. Ich machte die Arbeit ja auch in einer sehr sauberen Wohnung. Es fällt nur wenig Schleifstaub an, der gleich weg gesaugt und mit ein paar Wischer abgeputzt ist.
Ich hab auch einen kleinen Film zur Arbeit gedreht - allerdings nur kurz und ohne Stativ. So hab ich mit einer Hand gefilmt und mit der anderen gearbeitet ;-)
Politur - YouTube


LG
Michael
 
Danke für die Antwort!!
Darf ich noch fragen, wie fein du da schleifst? 1200er Papier?
Du baust nichts auseinander, oder? Wie polierst du dann bis an den Rand z.B. an Scharnieren? Einfach mit übers Messing polieren und später reinigen?
Du baust aber nach dem Schliff ganz normal auf, also Grundieren mit Pigment und dann helle Deckpolitur, Benzoe, Öl abnehmen. Poren schließt du nicht mehr mit Bims? Oder reicht nach dem Schliff einfach die Deckpolitur?

Verzeih mir meine Neugier, aber von Dir kann man irrsinnig viel lernen und du teilst hier immer wieder selbstlos dein Wissen.
Dafür ein herzliches Dankeschön!

LG
Bechsteinfreund

P.S. Ich habe bei der Aufarbeitung meines Schwechten fast alle Arbeitschritte aus Deinen Videos und schriftlichen Ausführungen gelernt!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Danke für die Antwort!!
Darf ich noch fragen, wie fein du da schleifst? 1200er Papier?
Du baust nichts auseinander, oder? Wie polierst du dann bis an den Rand z.B. an Scharnieren? Einfach mit übers Messing polieren und später reinigen?
Du baust aber nach dem Schliff ganz normal auf, also Grundieren mit Pigment und dann helle Deckpolitur, Benzoe, Öl abnehmen. Poren schließt du nicht mehr mit Bims? Oder reicht nach dem Schliff einfach die Deckpolitur?

Verzeih mir meine Neugier, aber von Dir kann man irrsinnig viel lernen und du teilst hier immer wieder selbstlos dein Wissen.
Dafür ein herzliches Dankeschön!

LG
Bechsteinfreund
Was man am Video jetzt nicht sieht, nach dem Absaugen hab ich noch mit Tüchern abgerieben - aber das wars dann auch schon.

Ich habe tatsächlich nichts auseinander gebaut. Die Politur hab ich bis zum Scharnier aufgetragen - dort hatte ich ja kaum noch geschliffen gehabt, wodurch noch schön Material drauf war. Das Scharnier hab ich hinterher mit einem Schleifvlies und ebenfalls mit Polish (dem gleichen wie die Oberfläche, aber mit einem anderen Tuch bearbeitet, damit es wieder schön glänzt. (auch innen musste ich das machen, sonst sieht es aus wie Zebrastreifen, wenn man den Deckel öffnet.) Der Schleifschwamm hat eine Körnung von 180? irgendwas in der Art - es ist der feinste Schleifschwamm, den man bekommt. Damit lässt sich wirklich gut arbeiten, und wie man sieht drücke ich nicht festauf und arbeite wie beim polieren in kreisenden Bewegungen. Damit verhindert man Schleifwellen, die sich im Licht schlecht auswirken. Poren waren keine zu schließen - soweit musst ich nicht hinunter schleifen bzw. nur Stellenweise und das hab ich auch so wieder geschlossen bekommen ohne Bims (knapp aber doch). Mit Pigmet musste ich schon arbeiten, damit wieder alles schön schwarz ist. Man muss wirklich nicht feiner schleifen, außer man macht nochmal einen Zwischenschliff - allerdings würde ich da auch kein 1000er oder so nehmen, sondern max 320er Papier. Ich hab mich aber auf den Schleifschwamm beschränkt. Klar gehen die Schleifspuren beim ersten Mal drüber polieren nicht ganz raus bzw. wenn die Politur trocknet sieht man noch ein paar Schleifspuren, aber beim zweiten mal über die trockene Politur drüber politieren ist alles gut. Kein Vergleich zu Poren - die wären von der Tiefe her etwa ein Schleifpapier von Körnung 20 :D

Die reine Arbeitszeit beschränkte sich auf insgesamt 14 Stunden für den Deckel (Vorder und Hinterteil), die Seitenwand rund herum und Lisenen vorne. (Der Tastendeckel war bei der "Ruck-Zuck kaputt geputzt Behandlung" scheinbar geöffnet und hat nichts abgekriegt)

LG
Michael
 
Herzliche Dank für die umfangreiche Erklärung. Sobald ich wieder genug Zeit habe werde ich den Flügel aufpolieren. Das klingt ja, als könne man das tatsächlich im Zimmer machen. Ich bin erstaunt, dass Du so relativ grob schleifst. Ich hatte am Klavier viel feiner geschliffen, sowohl in der Vorbereitung vor dem Beizen, als auch bei den damals erforderlichen Zwischenschliffen. Das mache ich jetzt natürlich gröber! Aber warum? Ist nicht feiner=glatter=besser? Oder ist das einfach nur nicht nötig?

LG
Bechsteinfreund
 

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