Sauter Stutzflügel

  • Ersteller des Themas klavierbader
  • Erstellungsdatum

klavierbader

klavierbader

Dabei seit
12. Okt. 2011
Beiträge
5
Reaktionen
0
Hallo zusammen,
ich werde morgen einen laut Verkäufer ca 20 Jahre alten, 158cm langen Sauter-Stutzflügel anspielen und wollte fragen, ob einer von euch Näheres über das Modell weiß, bzw schon mal eines unter den Fingern hatte ?
VB ist 5600 Euro und das Instrument wurde regelmäßig gewartet und gestimmt und nur privat von einer alten Dame benutzt. Ich brauche ein günstiges Update von meinem Yamaha U3 und mein Unterrichtsraum ist ca 15 qm groß und 3m hoch, deswegen die Überlegung sich einen Stutzflügel zuzulegen. Das U3 ist mir einfach viel zu laut und undifferenziert.
Laut der Sauter-Homepage gibt es das Modell nicht mehr, was sagt ihr zu dem Preis ? Erst kam er mir verdächtig niedrig vor, andererseits ist der Wiederverkaufswert von nicht Steinway Sutzflügeln ja meistens eher niedrig, oder ?:p
Vielen Dank für eure Antworten
 
Das wichtigste hast du ja selber schon erwähnt, du musst ihn spielen. Ich habe selber einen Sauter Flügel aus den 80ern gehabt, allerdings das 1,8m Model und der Eindruck war zweigeteilt.

Den Klang der Sauter finde ich einfach klasse, mit der Spielart hatte ich dagegen so meine Probleme, das war mir einfach zu zäh. Aber das muss jeder für sich selbst bewerten. Außerdem hat mich die Optik etwas gestört, ich habe dir mal ein paar Bilder beigefügt. Die beiden Pedale waren mir einfach zu langweilig, deshalb habe ich die mit den aktuellen Sauter-Pedalen ausgewechselt und bei der Gelegenheit auch die Sostenuto-Technik nachgerüstet.

Zudem hat mich der offene Gußrahmen gestört, es ist zwar schön einen so markelosen Resonanzboden fast offen liegend zu sehen, aber mir gefallen die geschlossenen Rahmen optisch einfach besser.

Merkwürdig fand ich auch den Einbau der Dämpfung, die Dämpfer lagen nahezu alle schräg auf und die Führung der Dämpfer über die Drähte zur Mechanik verliefen auch schräg. Die gesamte Kontruktion wirkte ein wenig gepresst/gestaucht. Da fehlte hinter der Mechanik einfach der eine oder andere Zentimeter. Ist schwer zu erklären, aber das Nachfolgemodell war dann auch 5cm länger, mein Delta war noch 1,8m, der nachfolgende schon 1,85m.

Den von mir angepassten und auf Hochglanz polierten Flügel (vor der roten Wand) habe ich vor gut 4 Jahren für knapp über 9000 Euro wieder abgegeben.

Ansonsten kauft man mit Sauter eine gute deutsche Marke. Der Preis ist ja noch VB, da ist also noch Spielraum drin. Aber für einen gut gewarteten und technisch einwandfreien Stutzflügel finde ich einen Preis von 5000 Euro gerade noch akzeptabel.

Wenn es allerdings ein Privatverkauf mit einer Dringlichkeit ist (alte Dame - Sterbefall? - Wohnung soll schnellstmöglich geräumt werden?) kann man mit selbstbewusstem Auftreten auch einen ganz anderen Preis erzielen ;). Klingt nicht schön und nett, aber des einen Leid, des anderen Freud, so ist das Leben.

Hast du eigentlich schon mal das Internet durchsucht, was diese Flügel sonst so kosten?

VG
 

Anhänge

  • P1010031.jpg
    P1010031.jpg
    84,8 KB · Aufrufe: 80
  • DSC01663.jpg
    DSC01663.jpg
    47,8 KB · Aufrufe: 78
  • P1010055.jpg
    P1010055.jpg
    141,6 KB · Aufrufe: 57
  • P1010033.JPG
    P1010033.JPG
    168,7 KB · Aufrufe: 64
  • P1010062.JPG
    P1010062.JPG
    125,7 KB · Aufrufe: 62
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielen Dank für eure Beiträge !!! (
Die genaue Bezeichnung ist 158V und er stammt aus 1975, Farbe : Natur

@Ka8 : danke für den Link, hatte Ihn schonmal geöffnet aber nur die ersten paar zeilen überflogen, aber das Interessante steht ja am Schluß :-)

@klavierbau : danke für deine Eindrücke
Mein Eindruck war Folgender :
Recht schöner warmer Klang ohne hässliche Spitzen im Diskant, unausgewogene Spielart im Bass ( gewöhungsbedürftiger und zum Teil uneinheitlicher Druckpunkt)
die obersten drei Tasten klemmten aber ansonsten ließ er sich relativ flüssig spielen. Das Bass-Volumen würde mir auf jeden Fall ausreichen
Er wurde entgegen der Auskunft des Schwiegersohnes die letzten 5 Jahre nicht mehr gestimmt und ist von der Stimmung ein bisschen abgesunken. Hatte dummerweise keinen Referenzton in der tasche und hab dann kurzerhand aufs handy aufgenommen und daheim verglichen. Endlich mal eine sinnvolle App :-)
Hab auch vergessen, das Repetitionsverhalten zu testen, ich weiß nur, dass eine Renner-Mechanik verbaut ist, aber das ist ja auch keine Garantie dafür.
Preise hab ich im Internet nicht gefunden, scheint ein eher seltenes Modell zu sein.
Wenn doch nur die Spielart ausgewogener gewesen wäre.
Andererseits ist es schon ein ziemlich großer Schritt gegenüber meinem U3, und wenn ich das für 3500 an den Mann bringen kann und den Flügel für evtl. 5000 bekomme ( sagen wir insg. 5500 incl Transport und kleinen Reparaturen + Stimmung ) ists schon eine Überlegung wert. Oder meint ihr, ich soll erstmal den Preis noch weiter unten ansetzen ? Bin eher schlecht im Verhandlen und es gibt ja auch nicht wirklich einen Richtwert, da ich im Internet nichts Brauchbares finde. Andererseits hat mich gerade schon wieder die Sekretärin des Schwiegersohns angerufen und wollte wissen wies ausschaut, vielleicht wollen sie ihn ja doch recht schnell loswerden :-)
Bin weiterhin für jede Anregung oder jeden Tipp von euch dankbar.
Viele Grüße
klavierbader
 
36 Jahre ist natürlich eine ganz andere Hausnummer als die vorher genannten 20 Jahre. Dann würde ich auch keine 5000 mehr hinlegen.

Schön das du die Repetition angesprochen hast, die war bei meinem Sauter überhaupt nicht vorhanden. Die Mechanik habe ich mir erst einmal komplett richtig eingestellt. Es ist auch richtig, dass eine Rennermechanik verbaut ist. Sauter hat diese früher komplett zugekauft.

Mit den klemmenden Tasten und der ungleichmäßigen Spielart kommt also auf jeden Fall eine komplette Regulierung auf dich zu, dass die Hammerköpfe abgezogen werden müssen sehe ich noch nicht unbedingt, kann hier im Forum mit Sicherheit auch niemand zuverlässig sagen.

Hast du evtl. ein paar Fotos geschossen? Gibts auch ne passende App für. ;)

Mit den 3500 würde ich meinem Vorredner zustimmen, Alter und Zustand dürften das rechtfertigen. Keinesfalls mehr die 5000. Nicht ganz außer Acht lassen sollte man den Hinweis auf die 5 Jahre Stimmpause. Das sagt er, man könnte aber auch ein Problem mit der Stimmhaltung rauslesen. Schwer einzuschätzen.

Und lass dich nicht vom Verkäufer hetzen. Du bist Interessent und du meldest dich, wenn du dir im Klaren bist, was du willst. Er kann warten. Und wenn der Flügel dann weg ist, na und? Es kommen neue Angebote, Flügel gibts wie Sand am Meer.

Meine Empfehlung: Geh selbstbewusst ran und sag ihm, dass deine Kalkulation einen max. Betrag von x Euro (ich würde 3000 ansetzen) ergeben hat. Die Fakten schreib dir vorher nochmal zusammen, dann vergißt du im Telefonat auch nichts. Wenn er das ablehnt kannst du ihm ja deine Telefonnummer hinterlassen und dich freundlich verabschieden. Entweder er meldet sich dann oder er lässt es sein, egal. Jetzt ist ein bisschen Pokerface gefragt.

Ich glaube jedenfalls nicht, dass der Flügel so schnell weggeht.

VG
 
Ich würde Klavierbau zustimmen und mir sehr gründlich überlegen, ob ich ein U3 gegen diesen Flügel tausche. Ich verstehe Deine nachvollziehbaren Kritikpunkte zum U3. Such mal nach etwas größeren Flügeln! Wenn Du Holz statt Schwarz akzeptierst, wirst Du immer wieder auf Schnäppchen stoßen, die interessanter sind. >>> pianomovers.de
 
Danke

Vielen Dank für eure Beiträge, hab mich jetzt zu ca 80% dagegen entschieden
@fisherman : ich liebe den natürlichen Holz-Look ! da klingt das Instrument doch gleich wärmer ( zumindest psychoakustisch :-)) und wenns auch noch Geld spart ( außer beim Verkauf ):)
anbei mal ein Bild des KleinenDSC_3468.JPG
Die Hämmer hatten noch keine Einkerbungen, deswegen denke ich, dass nicht so viel gespielt wurde, aber die anderen Kosten schrecken mich natürlich schon ab, vor allem weil das ja eine absolute Low-Budget Lösung sein soll. Von den FLügeln, die ich bis jetzt angetestet habe, haben mir nur deutlich teurere deutlich mehr zugesagt ( z.B. neue C3´s ) Ich war bis jetzt bei thomann, Schwägerl ( München ) und in Oberthulba im Piano-Center. Hat da jemand Erfahrungen, mir hats da nicht wirklich gefallen ( Instrumente und Personal )
Also ich schlaf nochmal ein paar Nächte drüber und wenn, dann werd ich eure Preisvorschläge auf jeden Fall miteinbeziehen. Vielen Dank und Gruß!
 
Hallo,

also ich bin ja auch oft bei verschiedensten Portalen unterwegs, auf denen auch oder nur Klaviere und Flügel verkauft werden, aber ein C3 für unter 6000 € habe ich noch nie gesehen, da bekommt man eher einen G2 oder auch G3. Die C3 in ordentlichem, werkstattgeprüften Zustand werden nach meiner Beobachtung erst ab 10000€ gehandelt.

Gruß
Ka8
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
auch einen G3 für unter 6 TEUR habe ich noch nicht gesehen. beobachte aber auch noch keine ewigkeiten.
 

ein C3 für unter 6000 EUR? wo? ich bin ganz ohr! ernsthaft.

Von "unter" war nicht die Rede. Aber so in der Region 6000,- kann man durchaus "brauchbare" C3's/G3's der siebziger und achziger bekommen, deren Überarbeitung man dann so nach und nach machen läßt. Habe selbst so einen! gut, ich hab dann noch einiges da hinein investiert, aber spielbar war der vorher durchaus. Und etliche Mühen und Kosten hätte ich mir auch gesppart, wenn ich den Michael gleich dran gelassen hätte. :rolleyes:
Ach ja, kostenmäßig lag ich deutlich unter 6k€.
Und ich denke, dass sich der Threadersteller den oben erwähnten Feurich uf alle Fälle mal anschauen sollte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
OK, also das "in der region" ist jetzt natürlich dehnbar (der anfangspost spricht von 5600). nochmal 1000 drauf wär sicher besser und nochmal 1000 mehr noch besser und...

also, butter bei die fische, du meinst von privat findet man einen mehr oder weniger abgerockten G3 für 6000 EUR, bei dem es sich dann aber lohnt, nach und nach nochmal 1-2000 EUR zu investieren und dann ist alles fein? wenn das stimmt wäre es ja gut.

meine erfahrung bis jetzt ist, dass das die leute am liebsten für einen G2 aus den 70ern/80ern haben wollen (wobei die unrealistische anfangsansage höher liegt).

ich bin quasi in der selben situation wie der threadersteller und will den thread natürlich nicht entführen. finds halt gut, wenn man realistisch bleibst in den "dafür kriegste doch schon...." - ansagen.

ps: wobei, wenn einem 60er jahre sauters und feurichs gefallen, dann will man wahrscheinlich keinen yamaha und umgekehrt, weil das klanglich doch wohl in eine andere richtung geht?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Zurück
Top Bottom