Ich finde diese Sarabande auch hinreißend. Die beiden Variationen haben bei Dir einen sehr schönen tänzerisch schwingenden Gestus. Das Thema selbst finde ich hingegen recht statisch. Es sind einzelne Akkordblöcke, die beziehungslos und kurzatmig nebeneinander stehen. Gerade bei Akkordwiederholungen müßte deutlich werden, welcher der Akkorde das Hauptgewicht trägt, auch wohin die harmonische Entwicklung geht. Versuch mal, das Thema mitzusingen, dann kommst Du der Sache schon näher.
Vielleicht noch dies zur erheiternden Information:
Die Sarabande stammt wahrscheinlich aus Mittelamerika und war, als sie im 16. Jahrhundert in Spanien auftauchte, ein rasend-orgiastischer (!) Tanz (vergleichbar der italienischen Follia oder Tarantella). Die spanischen Repräsentanten der alleinseligmachenden und streitbaren katholischen Kirche drohten all denen, die die Sarabende tanzten, mit Exkommunikation und ewigen Höllenqualen. Da die Sarabande also in Spanien nicht gelitten war, wanderte sie nach Frankreich aus und wurde dort überaus gesittet und anständig und galt als Inbegriff spanischer Vornehmheit ...