Rock, Boogie-Woogie, Improvisieren

Ich finde es absolut anmaßend. Punkt. Und wenn er "viel zu sagen hat", dann kann er das in einem anständigen Ton tun.
Wo ist denn das Problem?
Du fragst nach, was ein Kurs von nem bestimmten Pianisten wert ist und ob er sich lohnt.
Jemand, der Ahnung hat, schreibt, dass der Typ total beschissen spielt.
Anstatt dass Du die für Dich wichtige Info herausnimmst, lieber nach einem anderen Tutor Ausschau zu halten, hältst Du Dich an unwichtigen Sachen auf.

Zum Thema:
Mein Tipp für einen guten Tutor mit grundsätzlich musikalischem Ansatz, so auch für Boogie: PWJ (kleine kostenlose Stichprobe).
 
Danke für den Tipp mit Jonny May. ;-)
 
Kavanagh spielt scheiße. Unmusikalischer reiner Poser. Leider kriegt man mit blöder Poserei die meisten Likes und Abonnements, und Ahnungslose denken natürlich, dass etwas mit Hunderttausenden Abonnenten ja gut sein muss.
Ganz ehrlich: den habe ich vorher noch nicht mal namentlich gekannt. Offensichtlich hänge ich immer noch viel zu selten im weltweiten Netz, das nichts vergisst, ab.

Inzwischen habe ich diese, ähm, Bildungslücke geschlossen. Die erwähnten Videos entstammen im Regelfall dem öffentlichen Raum, an dem diverse Tasteninstrumente spielbereit herumstehen. Ähnlich wie bei diversen Sozialphänomenen auf RTL II & Co. liegt vielfach der Verdacht auf gestellte und planmäßig abgefilmte Ereignisse nahe - oft in einer Grauzone anzusiedeln: kann gefaked sein oder vielleicht ist das ausnahmsweise wirklich passiert. Auf jeden Fall ist der Ereignisfaktor so stark präsent, dass es nur von untergeordneter Bedeutung ist, ob künstlerisch hochwertige Darbietungen zu sehen und hören sind. Tatsächlich finde ich die Filme mit dem Karamalz, oder wie der heißt, gar nicht mal so unscheiße... .

In der Realität zeigt sich, dass mit zunehmenden musikalischen Kompetenzen, Kenntnissen und Fertigkeiten auch das Urteilsvermögen beträchtlich wächst. Da die "Ahnungslosen" ja drastisch in der Mehrzahl sind, liegt die Erklärung auf der Hand, weshalb sich so viele blenden lassen, da nun mal bei den Clickzahlen, Likes und Abos nicht erkennbar ist, wer da sein Gefallen kundgetan hat. Auffallen, wahrgenommen werden - irgendwann ist das Gewünschte erreicht. Woran das liegt, ist den meisten egal. Die Auswertung ist eher etwas für beflissene Soziologen... .

Bitte an alle: es gibt für diese Genres eine Menge positiver Beispiele, die auch @hasenbein benannt hat:
Dann hör Dir mal die echten, ursprünglichen Boogie-Pianisten an wie Albert Ammons, Pinetop Smith, Meade Lux Lewis etc.

Da ist nichts "mechanisch", das ist einfach sehr gut gespielt und sehr groovig.
Haltet Euch gerne an solche Hausnummern, damit lohnt sich die Beschäftigung. Danke.

LG von Rheinkultur
 
Dass jemand, der selber nicht gut spielt, unmöglich einen guten Kurs zu einem Klavierspielthema erstellen kann, weil sein Spiel ja unmittelbar erkennen lässt, dass er Wesentliches an der Musik bzw. am Pianistischen nicht verstanden hat oder wenigstens nicht umzusetzen in der Lage ist.
Genau das ist der jumping point. Jemand, der selbst nicht das richtige Feeling für einen Stil hat, bietet keinen Mehrwert für Kurse in diesem Bereich. Das Zusammensuchen von Patterns und Licks, wie @Peter geschrieben hat, ist auch ohne großen Geldaufwand problemlos möglich.

Wer würde schon bei Andreas Scheuer um Rat bitten, wenn es um Verkehrspolitik geht?
 
Haltet Euch gerne an solche Hausnummern, damit lohnt sich die Beschäftigung. Danke.
Vor allem Albert Ammons habe ich nun neu kennengelernt. Der macht mit Boogie Woogie wirklich gute Musik. Die Phrasierung ist beim Zuhören ein großer Spaß. Mir war bisher gar nicht bewusst, dass Boogie Woogie eigentlich genau das ist und nicht Zwingenberger.
 
Tatsächlich finde ich die Filme mit dem Karamalz, oder wie der heißt, gar nicht mal so unscheiße... .
Hää?? Warum dann das "Tatsächlich" am Satzanfang? Ich hätte doch gedacht, dass negierte "Unscheiße" genau das aussagt, was Du in dem vorangegangenen Abschnitt
. Die erwähnten Videos entstammen im Regelfall dem öffentlichen Raum, an dem diverse Tasteninstrumente spielbereit herumstehen. Ähnlich wie bei diversen Sozialphänomenen auf RTL II & Co. liegt vielfach der Verdacht auf gestellte und planmäßig abgefilmte Ereignisse nahe - oft in einer Grauzone anzusiedeln: kann gefaked sein oder vielleicht ist das ausnahmsweise wirklich passiert. Auf jeden Fall ist der Ereignisfaktor so stark präsent, dass es nur von untergeordneter Bedeutung ist, ob künstlerisch hochwertige Darbietungen zu sehen und hören sind.
so schön im Stile eines Aufklärungsfilmes der 60er Jahre (ich meine die Stimme aus dem OFF, nicht das vordergründig zu sehende Geschehen) ja auch schon hast anklingen lassen.
 
Schade, ich war so stolz auf meine Dreifachnegierung, um damit mein Nichtgefallen verklausuliert zum Ausdruck zu bringen. Da kam ich mir so stolz vor wie Max Reger bei der Komposition seiner Klarinettensonate mit dem Dreifachkreuz im Schlusssatz. Jetzt komme ich mir wieder vor wie Max Reger - als er erfahren hat, dass bereits Charles Valentin Alkan Jahrzehnte vorher ein Dreifachkreuz vorschrieb. Also richtig stocknüchtern. Das soll bei Reger nicht allzu oft vorgekommen sein.

Vor etlichen Jahren sah sich meine damalige Lebensgefährtin im Fernsehen die Nachrichten vom Tage an. Als diverse besonders verhasste Politikervisagen auf der Mattscheibe auftauchten, betrat ich das Wohnzimmer mit den Worten "Alle doof außer isch". Meine Partnerin antwortete: "Nee, lass mal. Du bist doch schließlich auch nicht so ganz undoof..."!

Sollte wohl heißen, ich sei zumindest ein klein wenig bescheuert. Stimmt vermutlich sogar.

LG von Rheinkultur
 
Von der Geige würde so etwas niemand behaupten
Eine Freundin von mir hatte sich, immer wenn sie sich etwas Überflüssiges kaufen wollte, kurz mit der Geige in die Fußgängerzone gestellt. Da kamen dann in kürzester Zeit betuchte ältere Herren und haben ihr Geld gegeben. Und zwar nicht nur eine Mark, sondern gleich einen Zwanziger. Das konnte ich mehrmals staunend beobachten.
 

Wie oft darf man denn dann aufhören am Tag, damit es sich auch ein bisschen lohnt?
 
Wie oft darf man denn dann aufhören am Tag, damit es sich auch ein bisschen lohnt?
Das ist dann eine Sache der Taktik: Warten, bis der Geldgeber für "Aufhören" außer Hörweite ist, und dann die Geige wieder auspacken. Oder regelmäßig den Standort wechseln, wie es manche Kommunen sogar ausdrücklich vorschreiben.

In den Tagen nach der Trauerfeier für Prinzessin Diana anno 1997 war ich in einem festen Engagement als Unterhaltungspianist tätig und musste allabendlich mindestens sechs- oder siebenmal "Candle in the wind" spielen. Da dachte ich irgendwann auch daran, für jede Erfüllung dieses Musikwunsches so zehn oder zwanzig Mark Schmerzensgeld zu verlangen. Um mich beim Spielen nicht selbst anzuöden, spielte ich den Song in allen möglichen Tonarten, in verschiedenen stilistischen Varianten, mit der Melodie in unterschiedlichen Stimmlagen, jedesmal anders harmonisiert... . Und nein, ich habe mich dann doch nicht getraut, ein entsprechendes Schild aufzustellen. Das gilt unter professionellen Unterhaltungspianisten zurecht als höchst unprofessionell. Gute Leute können eine vernünftige Gage verlangen und die Trinkgelder kommen trotzdem immer wieder von den Gästen, ohne dass man diese erbetteln muss mit dem berühmten Cognacschwenker oben auf dem Piano, wie man das immer in diversen Spielfilmen zu sehen bekommt. Und das Trinkgefäß zwecks Steigerung der Geberlaune mit zwei oder drei Scheinchen und ein wenig Silber angefüttert, weil der Mann am Klavier sonst womöglich verhungern könnte...! Dieses Szenario gehört ins Reich der Legenden, hält sich aber hartnäckig.

Bei Straßenmusik gelten natürlich andere Bedingungen - wobei es tatsächlich auch da Pianisten gibt, die mit akustischen Instrumenten angereist kommen.

LG von Rheinkultur
 

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