Rock, Boogie-Woogie, Improvisieren

klingt schlagfertig und eine Menge Likes hast du dir damit auch eingeschleimt, aber vielleicht musst du einfach nur mal interessante Musik hören. Irgendwann fällt dir der Stumpfsinn auch auf :bye:

Ist der Boogie stumpfsinnig, liegt es am Pianisten. ;-)

mag sein, aber genau solche Beispiele wurden uns gerade verlinkt. Und es sind nun wirklich nicht die ersten dieser Art, die ich gehört habe. Vielmehr ist das die Regel.
 
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Interessant ist, die Gemeinsamkeiten zwischen einem Bach und einem Boogie zu erkennen.

Vieles, was den Boogie ausmacht, gibt es auch in der Barockmusik und kommt in der klassischen Ausbildung gerne zu kurz.
 
Schwach! (sinn ...): Boogie hat mich Bach so viel zu tun wie Wüste mit Meer ... nichts.

Begründung: Beim Boogie werden einfachste Harmonien durch rhythmische Varianten, Verschiebungen und Improvisation interessant gemacht. Bach ist sehr formell, Rhythmisch meist einfach und "gerade" aber es geht durch alle Harmonien ... es gibt Gegen- und Überstimmen ... etc.

Die Aussage "Was den Boogie ausmacht gibt es auch in der Barockmusik" ist genauso falsch, wie das oft zitierte: "Bach würde heute Jazz spielen ..."

Gut: Beide benutzen Töne und ein Tasteninstrument ...

Gruss
Hyp
 
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Schwach! (sinn ...): Boogie hat mich Bach so viel zu tun wie Wüste mit Meer ... nichts.

Begründung: Beim Boogie werden einfachste Harmonien durch rhythmische Varianten, Verschiebungen und Improvisation interessant gemacht. Bach ist sehr formell, Rhythmisch meist einfach und "gerade" aber es geht durch alle Harmonien ... es gibt Gegen- und Überstimmen ... etc.

Die Aussage "Was den Boogie ausmacht gibt es auch in der Barockmusik" ist genauso falsch, wie das oft zitierte: "Bach würde heute Jazz spielen ..."

Gut: Beide benutzen Töne und ein Tasteninstrument ...

Gruss
Hyp

Ich habe keine qualitative Aussage getroffen.

Die Barockmusik ist häufig synkopiert und rhythmisch nicht so einfach wie du es darstellst. Sie kennt ternäre Rhythmen mit swingenden "notes inégales", erwartet Improvisation und hat ein anderes Verhältnis zur Werktreue als die "klassische" Musik, mit entsprechend rudimentärer Notation.

Ich jedenfalls habe durch den Boogie den Zugang zu Bach, der mir vorher verschlossen war.
 
Wenn er Dir den Zugang zu Bach erleichtert hat, dann ist das gut!
Ansonsten kann man natürlich in der Musik immer Gemeinsamkeiten finden. Ich sag mal so: Boogie hat sicher weniger Gemeinsamkeiten mit Bach als mit moderner Popmusik und damit mit Helene Fischer. Und auch die Musik der Menschenfischerin basiert auf den 12 Grundtönnen, geraden Harmonien rhythmischen Patter etc ... warum also nicht (Achtung: Ironie!) die Gemeinsamkeiten von Johann Sebastian Bach mit Helene Fischer diskutieren???
 
.... ;-) beide haben ganz passabel verdient (für die Zeit) ... Bach mit Musik ....
 
Also: Helene sieht gar nicht so schlecht aus. Und Bachs Frau Anna Magdalena war glaube ich auch recht ansehnlich. Sonst hätte er ihr nicht so viele Kinder verpasst. Das wäre schonmal ne Gemeinsamkeit.

Schön, dass durch Deine niveauvollen Beiträge wenigstens das musiktheoretisch stumpfsinnige Niveau von Boogie und Blues in diesem Thread etwas ausgeglichen wird. :-D
 

Kein Niveau reicht aus, um diesen Stumpfsinn auszugleichen.
 
OK, genug geblödelt. Jetzt geht's zur Sache, denn ich finde Boogie-Woogie klasse. Den selbst ernannten Klassik-Adel einfach ignorieren und losfetzen. :005::012:
Es macht irre Spaß und zieht auch Leute an, die keine Noten lesen aber Klavier spielen und/oder tanzen können. :004:

Wir kommen von außen nach innen angeflogen. Zuerst braucht man dieses 12 Takte (bars) Blues Schema. Wir sind im 4/4 Takt.

Da gibt es zunächst zwei Formen, die man kennen sollte:


C-C-C-C
F-F-C-C
G-G-C-C

und

C-C-C-C
F-F-C-C
G-F-C-C

Hierbei sollte man automatisch auch C7 usw. lesen. Moll anstelle Dur geht auch.

Darüber hinaus existieren zahlreiche Varianten. Namen/Historie sollen uns zunächst nicht interessieren.

Vorteil dieser Tonika, Subdominante, Dominante Abfolge in C-Dur: Man kann die Hand mit ihrem Muster einfach linear - auf den weißen Tasten - verschieben und hat die gleiche Abfolge. Das hilft sehr, da das Tempo hoch ist. Es muss fetzen.

Die LH ist die "Hand Gottes", muss also blind funktionieren. da hilft nur üben, üben, üben, bis das motorische Gedächtnis das "im Schlaf" - sprich ohne bewusste Zentraleinheit - kann.

Die RH darf zaubern, wenn sie kann.

Wichtig ist, dass man sich zunächst auf eine LH Struktur festlegt. Sonst wird man zu sehr irritiert und kann gar nix.

Als knallharten aber guten Einstieg kann man dieses YT Tutorial empfehlen. Kein Gelaber, es geht in mehreren Schritten zur Sache, ein Boogie-Woogie mit Intro und Ending. Nicht ausweichen, sondern durchbeissen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=jsCiyPHI3kI

Wichtig ist der Swing-Rhythmus. Das wird einfach vorausgesetzt.

Zum Nachlesen:
https://www.wikihow.com/Play-Boogie-Woogie-Piano

Wichtig ist, dass man die Videos anhört, weil man dort den Rhythmus aufsaugt.

Als Einstieg (einfacher, da LH nur Viertel) auch nicht schlecht (allerdings viel Gelaber und kommerzielles Lockangebot):


View: https://www.youtube.com/watch?v=keTeKcJfzjk


View: https://www.youtube.com/watch?v=E7ZpS_XMIPU

Wichtig: Den Rhythmus aufsaugen und Spaß haben.
Auftritte anschauen (mit/ohne Tanz). Ich bringe nur zwei Beispiele:


View: https://www.youtube.com/watch?v=-y_YM1ikva0



View: https://www.youtube.com/watch?v=fWDfxgngrNc


Viel Spaß, und üben, üben, üben ...

Die LH ist die "Hand Gottes". :006:


... und wenn ihr meint, ihr seid zu alt für Boogie-Woogie:

https://www.youtube.com/watch?v=IgtiVCsZOj4

Schaut euch an, welchen Spaß diese beiden Tänzer haben. Eine tolle Leistung in diesem Alter. Am Klavier ist es einfacher. :007:

Also geistigen Smoking aus und Let's Fetz. :011::010::006:

PS: Material gibt es ohne Ende, aber das ist eher das Problem als die Lösung.
Bsp.:
http://www.badassboogie.com/The_Badass_Boogie_Bundle_Sample.pdf
https://www.youtube.com/watch?v=h5FccAAGNhk
 
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Ich höre Boogie je nach Stimmung gerne (in größeren zeitlichen Abständen), kann aber verstehen, dass der eine oder andere nichts anderes als Unterhaltungsmusik darin sieht, was es ja eigentlich auch ist. Für vielseitiger und anspruchsvoller halte ich Blues, weil es da vom Mississippi Blues bis zum New Orleans Blues eine größere Spannweite gibt, würde ich meinen.

Piano beginnt bei 2:00 und zwischen 7:20 und 7:30 ist sehr deutlich zu sehen, wie das Armgewicht einer Partnerin eingesetzt werden kann. Was danach kommt entspricht vom Tempo einem Boogie.


View: https://www.youtube.com/watch?v=jSWYbVi4XlI


Black Velvet mit Alannah Myles wäre dann noch ein Blues mit einem richtig schönen rauchigen, leicht rußigen Groove.


View: https://www.youtube.com/watch?v=tkXNEmtf9tk


Um Piano zu lernen, ziehe ich aber bislang andere Musik vor, weil mir eh vieles gefällt.
 
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Ich höre Boogie je nach Stimmung gerne (in größeren zeitlichen Abständen), kann aber verstehen, dass der eine oder andere nichts anderes als Unterhaltungsmusik darin sieht, was es ja eigentlich auch ist. Für vielseitiger und anspruchsvoller halte ich Blues, weil es da vom Mississippi Blues bis zum New Orleans Blues eine größere Spannweite gibt, würde ich meinen.
Es geht darum, ob man Boogie-Woogie spielen kann als Klavierspieler. Jede Art von Musik bringt ihre Anforderungen. bei Boogie kommt es auf Geschick, Tempo und Improvisation an. Insgesamt ist der Boggie eher eintönig. Das ist aber gewollt, genau so wie bei manchen Schlagern, die auf einer einfachen Pop-Formel aufbauen. Trennung in E-/U-Musik ist künstlich und wenig nützlich.
 
Dieses dumpfe Gehämmer hat so viel mit Swing zu tun wie der Radetzkymarsch.
Klar, man kann Boogie-Woogie verachten. Dieser Tanz(!) steht in Verbindung mit Rock'n'Roll und Jive. Das sind energiereiche, sehr agile Ausdrucksformen, also energiegeladene, bewegliche Jugend vs. alte, unbewegliche Säcke. So einfach war und ist das. :008:

Mir geht es einfach darum, dass ein Hobby-Pianist Zugang zu dieser Musik erhält, bevor er von Opus zu Opus hechtet, dabei freudlos altert. :005::005::005:

Mir ist dabei bewusst, dass Boogie-Woogie vor allem rhythmisch Dampf macht, also weniger musikalisch inspirierend ist. Als Pianist muss man das aber erst mal zeigen, dass man das kann. :007::006:
 
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