Rhythmus und Dynamik aus Notation erkennen

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StephanFingerknoten

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Hallo,

ich habe ein, nun ja, im Moment eher theoretisches Problem: als Beispiel mag "Don´t pay the Ferryman" aus dem "Piano-Crash-Kurs" von Heumann dienen. Das Stück kennt wohl in der Oringinalversion von de Burgh wirklich jeder; und das ist auch das Einzige, was mir beim Üben geholfen hat ...

Ich frage mich nämlich folgendes: wenn ich mir nur die Notation anschaue, wüsste ich NIEMALS wie das Stück tatsächlich "zu klingen" hat. Wie kriegt man/frau das denn bei "fremden" Stücken hin? Einfacher ausgedrückt: woher weiß der blutige Laie (und noch dazu als Autodidakt), ob er ein Stück tatsächlich so spielt, wie es sich der Komponist bzw. Arrangeur (heißt der oder die dann so?) gedacht hat. Und vor allem: wie kann man selbst (und ohne die ach so nützlichen Begleit-CD´s) wissen, ob man in etwa richtig liegt?

Gruß
Stephan
 
Wie kriegt man/frau das denn bei "fremden" Stücken hin? Einfacher ausgedrückt: woher weiß der blutige Laie (und noch dazu als Autodidakt), ob er ein Stück tatsächlich so spielt, wie es sich der Komponist bzw. Arrangeur (heißt der oder die dann so?) gedacht hat. Und vor allem: wie kann man selbst (und ohne die ach so nützlichen Begleit-CD´s) wissen, ob man in etwa richtig liegt?

Die Antwort auf deine Fragen ist kurz, aber es ist nun mal so: Durch Erfahrung. Und Erfahrungen können durch Lehrer, Musik hören u. ä. gesammelt werden.

Ein gut trainierter Musiker weiß bereits am Notenbild zu erkennen, ob es sich um ein ausgereiftes Stück handelt oder nicht.

Zum Teil ist das Vom-Blatt-Singen nützlich, weil man sich die Melodie dann vorstellen kann. Bei Bach wird es dann natürlich schwieriger, weil es polyphoner wird.
 
Hallo Stephan,

das ist für Anfänger sicher sehr schwer und für Autodidakten grad noch mal schwerer.

Als ich anfing (auch erst vor 2 Jahren), habe ich teilweise die Stücke zuhause eingeübt und als ich sie dann in der Stunde vorgespielt habe, hat meine Lehrerin mich darauf hingewiesen, dass ich an div. Stellen komplett falschen Rhythmus gespielt habe.

Man muss sehr gut Noten lesen können denke ich.
Was mir geholfen hat, war auch, die Noten der linken Hand zu klatschen und die der rechten zu singen oder erstmal nur aufzusagen. Dann umgekehrt. Oder Klavierdeckel zu und aufs Holz klopfen. Erst die eine Hand und dann die andere und zum Schluss beide zusammen.
Durch das Klopfen, stimmt immerhin schon mal der Rhythmus. Die Melodie kommt dann ja mehr oder weniger automatisch durch die Noten.....

Auch jetzt habe ich immer noch Mühe, wenn ich das Stück zum ersten mal vor mir sehe und versuche immer, eine Version auf youtube oder CD zu hören, damit ich weiss, wie es später dann mal möglichst klingen sollte...

Liebe Grüsse
Astrid
 
Das mit youtube mache ich auch, um mich zu vergewissern, wie ich das spielen muss. Rhythmus sehe ich eigentlich meistens selber, und die Noten kann ich ja lesen.
 
Was in den Noten steht, kann man lesen, das erfordert "nur" Übung. Darüber hinaus gibt es natürlich Dinge, die nicht drin stehen und die man nur mit Erfahrung erkennt. Sowas wäre zum Beispiel das Erkennen einer Melodiestimme zwischen den Noten, die herausgehoben werden soll. Aber selbst dann besteht natürlich das Risiko, daß man ein Stück eines Komponisten, den man bislang nicht kannte nicht ganz so spielt, wie er es sich vorgestellt hat. Sich grundsätzlich mit einem Komponisten auseinanderzusetzen, dessen Musik man spielen möchte kann also nie schaden.

Um jetzt z.B. den richtigen Rhythmus zu erkennen, muß man in den kleinsten verwendeten Notenwerten zählen. Wenn es also Sechzehntel sind, zählt man im 4/4 Takt theoretisch bis 16, praktisch zählt man mit 1-4 immer noch die Viertel und fügt beispielsweise und für Achtel und -e für die Sechzehntel ein - also "einse unde zweie unde dreie unde viere unde". Mit der Zeit geht das immer besser und man erkennt viele Rhythmen schon am aussehen. Dann fängt steigt allerdings das Risiko, daß man einen unbekannten Rhythmus nicht richtig angesehen hat und für einen bekannten hält. Sorgfalt ist also immer geboten.
 
Außer natürlich 3 gegen 4, das wäre dann wie folgt:

Beide---rechts-links--rechts--links-rechts. Und so weiter.
 
Das mit youtube mache ich auch, um mich zu vergewissern, wie ich das spielen muss. Rhythmus sehe ich eigentlich meistens selber, und die Noten kann ich ja lesen.

Und woher weisst du, dass die Version, die du siehst, selber korrekt ist?

Auch wenn ich jetzt vielen Leuten hier sehr grossen Schmerz zufügen und der letzten grossen Illusion nach dem Nikolaus und dem Christkind berauben muss:

Auf youtube muss nicht alles richtig und gut sein, und schon gar nicht richtig gut. ;)
 
@ thepianist: Natürlich achtet man auf die Namen großer Pianisten, und wenn man sieht, dass der Auftritt trotzdem ein Griff ins Klo war, dann sucht man halt weiter.
 
Bei Arrangements von Popmusik gibt es natürlich noch das zusätzliche Problem, daß es möglicherweise korrekt gespielt nicht mehr nach dem Original klingt. Dann wird es heikel...
 
korrect

Bei Arrangements von Popmusik gibt es natürlich noch das zusätzliche Problem, daß es möglicherweise korrekt gespielt nicht mehr nach dem Original klingt. Dann wird es heikel...

Wieso nur bei Popmusik? Auch Klassik darf nicht korrekt gespielt werden. Das klänge ja schrecklich.

Oder meintest du das in dem Sinne:

ey voll krass korrekt, Alder !

Ich verstehe schon, was du meinst aber du verstehst vielleicht nicht, was ich meine. Es ist halt schwer sich Korrekt auszudrücken.

Es ist wie mit dem Fugenschema. Es existiert und wird auch seit langer zeit gelehrt, aber es gibt keine Fuge, die sich lorrekt danach richtet.
 

Man muß auch korrekt verstehen :)

Wenn man Noten korrekt spielt, heißt das natürlich immer noch, daß man sie musikalisch umsetzt. "korrekt" im Sinne von huntertprozentig so, wie es dasteht, macht ein Computer ja meistens viel besser (was natürlich schlechter klingt).

Im Grunde genommen kann man ein schlechtes Arrangement eines xbeliebigen Stückes überhaupt nicht korrekt im musikalischen Sinne spielen, denn es ist ja nicht musikalisch - oder man muß eben intensiv korrigieren.

PS: Meine erste Fuge hat sich korrekt an das Schema gehalten, deswegen habe ich sie auch verworfen :)
PPS: Die obigen Sätze kann man aus dem Zusammenhang gerissen überhaupt nicht mehr korrekt verstehen
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
voll korrekt

ich wusste ja Guendola, dass du mich voll korrekt verstehst.

Und deswegen weisst du jetzt auch, dass der Vergleich mit der Popmusik geeiert hat.
 

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