Rhythmus/Timing/Metronom

nitram00

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Hi Leute! Hab da ein Anliegen:
Ich spiele seit einigen Jahren Klavier. Ich würde mich als fortgeschrittenen Spieler bezeichnen. Ich kann ein Klavierstück rhythmisch perfekt spielen solange ein Metronom nebenbei läuft. Egal welche Taktart.

Wenn ich das Metronom jedoch ausschalte komm ich nach einigen Takten aus dem timing. Manchmal etwas zu spät, häufig jedoch etwas zu früh vor der 'Eins'.

Ich habe dieses Problem erst vor 2 Monaten festgestellt und war schockiert, da ich immer dachte das ich ein gutes Rhythmus-Gefühl habe

Nun übe ich mit einer Metronom App, die wirklich sehr gut ist. Man kann das Metronom für bis zu 16 Takte muten etc. manchmal komme ich perfekt auf den Takt, manchmal jedoch nicht.

Hat jmd. ähnliche Probleme?
Und wie wichtig ist diese rhythmische Perfektion eigentlich in der klassischen Musik? Wie kann ich mich weiter verbessern?
Danke für jeden Tipp!

Grüße
Nitram
 
Welche Metronom-App ist das? Falls das hier erwähnt werden darf, würde mich das interessieren. Sonst gern PN.
Habe ein ähnliches Problem mit Stücken, die ich früher mal gespielt habe.
Wichtig ist das mE bei jeglicher Form von Musik. Ein "verzogener Takt" verändert für den Zuhörer alles - ich bin meist so auf das richtig Spielen konzentriert, dass ich es nicht wirklich wahrnehme.
Metronom selber hilft, das Getacker geht mir aber im wahrsten Sinne des Wortes "auf den Nerv".
Leider gibt es von mir hier nur neue Fragen und keine Hilfestellung.

LG Barbara
 
Dein Fehler ist, dass Du nur gelernt hast, zu einem äußeren Taktgeber - dem Metronom beispielsweise - zu spielen, aber keinen vernünftigen internen Puls aufgebaut hast.

Diesbezüglich gibt es teilweise sehr unterschiedliche Ansichten, aber ich rate (und habe damit über viele Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht, bei mir gibt es keine angeblich "rhythmuslegasthenischen" Schüler), das Klopfen des Pulses mit dem Fuß (oder bei einhändigem Üben auch mal mit der Hand) zu üben, zu dem man dann spielt.

Du musst wirklich IN Deinem Körper sowohl den Puls als auch den stets in Bezug darauf wahrgenommenen Rhythmus des Stücks MACHEN und SPÜREN. Alles andere führt zu nichts Solidem (wie Du ja nun auch gemerkt hast).

Daher tu mal erstmal die App beiseite, die wird Dir im Moment nichts bringen.

Später, wenn Du das von mir Gesagte fest etabliert hast, kannst Du gerne auch wieder "Zwischenkontroll-Metronom" benutzen, um an Timingschwankungen zu arbeiten. Aber bitte nur in der Art, dass man es (auf möglichst schwacher [!] Zählzeit) alle 1 oder 2 Takte einmal klicken lässt. 16 Takte sind viiiiiiiel zu lang, das ist Blödsinn.

Im Übrigen mach Dir nicht allzu viel draus: Dass Klavierspieler beim Spielen "treiben", ist sehr typisch und instrumenten-inhärent (wie auch bei Gitarre; Bläser hingegen schleppen gerne). Dies liegt u.a. häufig daran, dass man zu wenig vom Ohr her die Aktion wirklich "führt" und die Finger zu sehr "laufen lässt". Da ist also mit Sicherheit auch noch ein wichtiger Bereich, in dem es Arbeit für Dich gibt.

LG,
Hasenbein
 
...... bei mir gibt es keine angeblich "rhythmuslegasthenischen" Schüler), das Klopfen des Pulses mit dem Fuß (oder bei einhändigem Üben auch mal mit der Hand) zu üben, zu dem man dann spielt. .....

Ohne dem TO was zu unterstellen, es gibt tatsächlich Menschen mit eingeborenen Amusie ...und davon gibt es ca. 4 Prozent (nicht gerade wenig).

https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/gibt-es-menschen-ohne-rhythmusgefuehl

@hasenbein, du kannst unter Amusie googeln, Legasthenie hat mit Rhythmus nichts zu tun. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Blah... Mann, das war einfach ein von mir flapsig und gänzlich unwissenschaftlich gebrauchter Begriff... Facepalm...
 
danke für die Tipps hasenbein.

nebenbei bemerkt gibt es allerdings auch viele stücke wo es tempowechsel innerhalb eines stückes gibt. Dustin O´Halloran zum Beispiel verwendet oft ritardando um langsamer zu werden und dann wieder a tempo um zum ursprünglichen Tempo zu gelangen.
Oder Chopin: Seine Stücke werden ja auch nicht akribisch zum Metronom gespielt.

grüße
 
Man sollte sowieso nur wenig zum Metronom spielen. Puls ist IMMER etwas "Atmendes", Lebendiges, und man bekommt keinen guten Puls, wenn man versucht, metronomisch genau zu spielen. Daher ja auch allenfalls "Zwischenkontroll-Metronom", wie ich das nenne, das einem lediglich sagt, ob man an dem "Kontrollposten" etwas zu früh oder etwas zu spät oder halbwegs pünktlich ankommt.
 
nebenbei bemerkt gibt es allerdings auch viele stücke wo es tempowechsel innerhalb eines stückes gibt. Dustin O´Halloran zum Beispiel verwendet oft ritardando um langsamer zu werden und dann wieder a tempo um zum ursprünglichen Tempo zu gelangen.
Oder Chopin: Seine Stücke werden ja auch nicht akribisch zum Metronom gespielt.
Jetzt nur noch fix deine Temposchwankungen mit den Tempoänderungen im Notentext in Deckung bringen, und schon ist dein Problem gelöst. ;-)
 
Gute Übung,
für Stellen bzw. Stücke, wo Melodie und Begleitung strikt getrennt sind und die ganz genau in der Time sein sollen ohne irgendwelche agogischen Fisimatentchen oder ähnliches:
Die Melodie ohne Metronom so genau wie möglich spielen und aufnehmen.
Dann abspielen und die Begleitung dazu spielen. Man merkt sofort wo es wackelt und hat nicht das dauernde Klickklick.
 

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