rhtythmus üben - wie?

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marmeladenbrot

marmeladenbrot

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29. Mai 2007
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hallo!

bin noch ganz neu hier und gleich mit einer frage: wie bringt ihr euren schülerchen am besten rhythmus/rhtythmusgefühl bei? bzw. wie übt ihr das mit denen? bei meinen schülerchen haperts nämlich hauptsächlich daran - den rest kriegen wir ganz gut hin. (ich mach das privat)

danke für jegliche anregungen!

marmeladenbrot
 
also ich würde dir Rhythmus klopfen empfehlen, also ich lasse sie immer verschiedenen Notenwerte klopfen bzw irgend welche Takte aus aktuellen Stücken die unklar bzw schwierig sind.
 
Hallo marmeladenbrot,

gleich mal Kompliment zu deinem Namen - da steckt ja schon viel Rhythmus (und viel Humor) drin :p

Rhythmus üben kann manchmal ein großes Problem sein. Da muß man schon auch mal analytisch rangehen. Das heißt, der Schüler kann den Rhythmus nur richtig von den Noten ablesen, wenn er die Bedeutung der Notenwerte und die rhythmische Aufteilung im Takt kennt. Deshalb lasse ich als erstes die Grundschläge in den Takt eintragen, also 1 2 3 4 im Viervierteltakt,
oder 123 123 im Sechsachteltakt. Das ist die Grundvoraussetzung, daß die Schüler wissen, wo die Zahlen hinkommen. Dann Klopfen/Klatschen des Rhythmus bei gleichzeitigem Zählen, und schließlich Spielen mit Zählen. Solange der Rhythmus nicht stimmt, geht am (lauten) Zählen kein Weg vorbei.

Bequeme Schüler lassen sich gerne das Stück vorspielen, weil sie dann den Rhythmus nur nachzuspielen brauchen. Das führt aber dazu, daß sie das Rhythmus-Lesen manchmal nie lernen. Vorspielen unbekannter Stücke ist gefährlich! Ich fall aber trotzdem immer wieder drauf rein, bzw. lasse mich dazu breitschlagen. Man sollte es nicht tun.

Haydnspaß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das Problem hat ich auch grad mit einer Schülerin.
Konnte ihr endlich das Metronom andrehen.

Finde, dass das Metronom einen festen Platz beim Üben haben sollte. Stücke, bei denen man rhythmisch Schwierigkeiten hat, sollte man mit Metronom üben.
Aber auch damit nicht übertreiben, weil man sonst ohne Metronom hilflos wird.

Allein mit Klopfen üben wird es nicht reichen, da sie ja zu Hause immernoch Stücke spielen müssen und für sie dann keiner klopft.
 
Mein Vertrauen ins Metronom ist recht begrenzt - wenn man immer wieder hört, wie Schüler seelenruhig in einem komplett anderen Tempo neben dem tickenden Metronom herspielen, dann macht man sich da keine großen Illusionen mehr...
 
Jam, Jam, sag mal willst du Klassik vermitteln oder Jazz?

Gruß Chief
 
Neben Klatschen, Klopfen und Zählen lasse ich Rhythmus auch gerne singen.
 
> "Konnte ihr endlich das Metronom..."
Metronom scheint mir weniger für's Rythmusgefühl, sondern mehr für die Tempokontrolle geeignet. Das Metronom als willkommene Schlagzeugbegleitung mit in das persönliche Spiel einzubeziehen erfordert den mentalen Vorsatz / die emotionale Bereitschaft und dafür bietet jede Tischhupe Gefälligeres.

Unplugged wäre mir lieber: Fusswippen bis Tanzen, Singen (ist frei von Fingerfertigkeitszwang) evtl. mit Händeklatschen: der Rythmus sollte von innen kommen und nicht aufgezwungen sein. Voraussetzung ist natürlich, dass das rythmisch darzubringende flüssig vorrätig ist, sonst muss der wippende Fuss mal eine Denkpause machen - was das doofe Metronom nicht kann ;-)

LG
Manfred
 
Das Fußwippen habe ich stets untersagt bekommen. Rudolf Kratzert führt dazu in seinem Buch "Die Technik des Klavierspiels" folgendes an: Vierbeinige Tiere laufen stets abwechselnd mit einem Fuß und einer Hand (oder Pfote oder so, jedenfalls abwechselnd hinten und vorne). Als vom Tier abstammende Wesen könnte ein Fußwippen beim Spielen den Rhythmus beeinträchtigen.

Nur mal schnell interessehalber...
 
... Als vom Tier abstammende Wesen könnte ein Fußwippen beim Spielen den Rhythmus beeinträchtigen....
Schon 'ne interessante Hypothese, die sich ja relativ einfach mit neurologischen Methoden überprüfen ließe. Ich bezweifle aber, dass diese mit bestimmten Gleichgewichtsbedingungen und Fortbewegungzwecken verbundenen "Verschaltungen" auch automatisch bei jeder anders gearteten Bewegung einer der Gliedmaßen zum Zuge kommen würden – von der praktischen Relevanz ganz abgesehen, da die willentlich trainierten Abläufe diese sicher zu überlagern vermögen.
 

Vierbeinige Tiere laufen stets abwechselnd mit einem Fuß und einer Hand (oder Pfote oder so, jedenfalls abwechselnd hinten und vorne). Als vom Tier abstammende Wesen könnte ein Fußwippen beim Spielen den Rhythmus beeinträchtigen.

Eine Hauptbewegungsart vieler Vierbeiner ist aber der Passgang, bei dem jeweils die eine komplette Seite (links oder rechts) bewegt wird, also vorne und hinten zusammen.

Daher kann's also eher nicht kommen...

Andreas
 
also, zuerstmal vielen lieben dank für eure zahlreichen antworten!

ja, das leidige thema metronom... ich habe es so oft versucht - manchmal klappts ja komischerweise auch, aber viel zu oft spielen meine lieben schülerchen absolut "cool" neben dem metronom her, völlig egal, was das tickt *g*. wenn ich mir da vorstelle, ich geb denen das zu hause mit metronom auf - eher absolut sinnlos.

also bin ich davon schon abgekommen. wahrscheinlich müssen echt "trockenübungen" her, und zwar en masse.
ich hätt mir auch gedacht, ob vielleicht jemand so rhtythmusübungen kennt wie z.b. "schildkröte für viertel achtel achtel" oder irgendsowas... hab nämlich irgendwie auch den eindruck, dass die mit "eins zwei und drei und" und sonem zeug absolut verwirrt werden.
meine eine schülerin sagt immer "ja aber wenn da n punkt unter der note steht (= staccato), dann ist die doch kürzer". sie denkt also noch nicht so wirklich notenwert-getreu. meine andere schülerin sagt immer, wenn sie z.b. ne viertel genauso kurz wie die achtel spielt und ich sie darauf hinweise, "also so lang dann die viertel?" und spielt einfach irgendeinen ton so und so lang (ohne bezugstöne). hach, rhtythmisches denken beizubringen ist so schwierig!! da helfen wohl echt nur konsequente trockenübungen...

also viele grüße und erfreulich zu lesen, dass ich wenigstens nicht die einzige mit rhtythmusproblemen beim kla4unterricht bin :-)
marmeladenbrot
 
"Als vom Tier abstammende Wesen könnte ein Fußwippen beim Spielen den Rhythmus beeinträchtigen."
Nee, wat man sich aber auch alles fürn Blödsinn aus den Fingern saugen kann, nur um eine -- durchaus richtige -- Regel hinreichend zu untermauern. Natürlich ist dauerndes Fußwippen und darauf angewiesen zu sein, um rhythmisch zu spielen, nicht wünschenswert. Aber selbstverständlich sollte man es können. Wenn es wahr wäre, daß es den Rhythmus beeinträchtigt, dann müßten der Drummer, der den Fußhebel für die Bass-Drum bedient, der Organist, der ganze Baßpassagen mit dem Fuß herauszuwippen hat (Spitze-Hacke in unregelmäßigen Kombinationen), und schließlich der Pianist, der das rechte Pedal benutzt (unrhythmisch, nämlich das Hinabtreten zeitlich versetzt gegen das Hinabgehen der Finger), zwangläufig nie ein Metrum halten können, weil das nicht der Fortbewegungsart der Vierbeiner entspricht, deren Gene wir noch in uns tragen. Ich kenne noch einiges mehr, das nicht dem Verhalten der Vierbeiner entspricht, aber fürs menschliche Musizieren gebraucht wird.

"da helfen wohl echt nur konsequente trockenübungen...", schrieb marmeladenbrot. Nun, bei dem einen hilft dies, bei dem anderen jenes, das kann man nur ausprobieren wie ein Arzt, der manchmal auch nicht anders handelt, als Medikament X zu verschreiben mit der Anmerkung: "Probieren Sie aus, ob's hilft, sonst können wir noch Medikament Y versuchen". Wenn das beim Schüler über den Intellekt nicht zu lösen ist, hilft immer noch am besten, ihn unmerklich über die Intuition, die jeder bis zu einem gewissen Grade hat, ohne viele Erklärungen zu beeinflussen. Vorspielen, nachspielen lassen (oder mitspielen) ist immer noch die einfachste Methode, wenn man merkt, der Schüler ist über den Intellekt nicht erreichbar. Denn eigentlich gibt es wohl keine "unrhytmischen" Menschen, sonst müßten sich ja furchtbar viele furchtbar komisch fortbewegen; die meisten aber, obwohl von Vierbeinern abstammend und auf zwei Beinen laufend, spazieren völlig problemlos rhythmisch durch den Park.
 
Hallo Marmeladentod, warum schreibst du eigentlich durchgängig und konsequent vom "rhtythmus"? Da kriegt man ja einen Schluckauf beim Aussprechen... vielleicht kriegen deine Schüler deswegen nicht die Kurve?
 
hallo thomasz,

:D

ích sollte auf rüttmussübungen umsatteln. das werden sie bestimmt verstehen! danke für den hinweis *verbeug*

lg
rhtythmisches marmeladenbrot
 
habe heute ritmo-übungen (so mit klopfen und takt-einteilen) gemacht und sieh da, hopfen und malz sind doch noch nicht verloren!

*strike* allerdings weiß ich nicht, wie spaßig solche übungen für die schülerchen sind. naja. da müssen sie wohl durch :evil: :D
 

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