"Als vom Tier abstammende Wesen könnte ein Fußwippen beim Spielen den Rhythmus beeinträchtigen."
Nee, wat man sich aber auch alles fürn Blödsinn aus den Fingern saugen kann, nur um eine -- durchaus richtige -- Regel hinreichend zu untermauern. Natürlich ist dauerndes Fußwippen und darauf angewiesen zu sein, um rhythmisch zu spielen, nicht wünschenswert. Aber selbstverständlich sollte man es können. Wenn es wahr wäre, daß es den Rhythmus beeinträchtigt, dann müßten der Drummer, der den Fußhebel für die Bass-Drum bedient, der Organist, der ganze Baßpassagen mit dem Fuß herauszuwippen hat (Spitze-Hacke in unregelmäßigen Kombinationen), und schließlich der Pianist, der das rechte Pedal benutzt (unrhythmisch, nämlich das Hinabtreten zeitlich versetzt gegen das Hinabgehen der Finger), zwangläufig nie ein Metrum halten können, weil das nicht der Fortbewegungsart der Vierbeiner entspricht, deren Gene wir noch in uns tragen. Ich kenne noch einiges mehr, das nicht dem Verhalten der Vierbeiner entspricht, aber fürs menschliche Musizieren gebraucht wird.
"da helfen wohl echt nur konsequente trockenübungen...", schrieb marmeladenbrot. Nun, bei dem einen hilft dies, bei dem anderen jenes, das kann man nur ausprobieren wie ein Arzt, der manchmal auch nicht anders handelt, als Medikament X zu verschreiben mit der Anmerkung: "Probieren Sie aus, ob's hilft, sonst können wir noch Medikament Y versuchen". Wenn das beim Schüler über den Intellekt nicht zu lösen ist, hilft immer noch am besten, ihn unmerklich über die Intuition, die jeder bis zu einem gewissen Grade hat, ohne viele Erklärungen zu beeinflussen. Vorspielen, nachspielen lassen (oder mitspielen) ist immer noch die einfachste Methode, wenn man merkt, der Schüler ist über den Intellekt nicht erreichbar. Denn eigentlich gibt es wohl keine "unrhytmischen" Menschen, sonst müßten sich ja furchtbar viele furchtbar komisch fortbewegen; die meisten aber, obwohl von Vierbeinern abstammend und auf zwei Beinen laufend, spazieren völlig problemlos rhythmisch durch den Park.