Reißende Kapselschnüre bei Yamaha Klavieren

Fine

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Heute habe ich nach der Arbeit meinen Mann mit jeder Menge kleinem Gewimmel nach draußen geschickt und mich genüsslich an mein Klavier gesetzt, um endlich mal wieder in aller Ruhe zu spielen.

Schon bei den Fingerübungen kamen mir einige Töne komisch vor, aber ich habe das erst mal stoisch ignoriert.
Nachdem ich dann ein Weilchen Chopin gedroschen hatte, versagten beim Repetieren immer mehr Töne und ich habe schweren Herzens mein Klavier auseinandergebaut und mal einen Blick hineingetan... und siehe da, angesichts der Beanspruchung hatte ein großteil der Kapselschnüre sich verabschiedet.

Eigentlich hätte mich das ganze nicht überraschen dürfen, weil wir seit einiger Zeit regelmäßig Yamaha Mechaniken mit bestimmten Produktionnummern, zum erneuern der Kapselschnür in der Werkstatt haben.
Ich Vollhonk habe vor nicht mal einer Woche mit meinem Kollegen darüber gefachsimpelt, welche Produktionsnummern denn nun genau betroffen sind.
Auf die Idee mal mein eigenes heiliges Instrument zu öffnen und nachzusehen, bin ich natürlich noch nie gekommen (es trifft doch eigentlich immer nur die anderen, oder wie war das?). Habe es auch zuletzt vor drei Jahren gestimmt:oops::oops:. Bis vor kurzem war die Stimmung allerdings noch vollkommen in Ordnung. Jetzt befindet sich gerade alles in Auflösung und ich bin aufgebracht. Habe eigentlich momentan so gar keine zeitlichen Kapazitäten um mich darum zu kümmern.

So, das musste ich jetzt mal loswerden. Durch das Forum inspiriert hatte ich richtig Lust wieder mehr Klavier zu üben und fühle mich gerade übel ausgebremst.
Ich glaube mein Klavier ist mir gram, weil ich es in der letzten Zeit so schändlich vernachlässigt habe.
...Und ich kann es auch verstehen...

Liebe Grüße
Fine
 
Welche Produktionsnummern bzw. Baujahre sind denn betroffen? Ich kenne das in erster Linie von den kleinen Siebziger Jahre Instrumenten.
 
Ein historischer Moment kündigt sich an: Die erste Rückrufaktion im Klavierbau in der Geschichte seit Erfindung der Instrumentengattung.
 
Ein historischer Moment kündigt sich an: Die erste Rückrufaktion im Klavierbau in der Geschichte seit Erfindung der Instrumentengattung.

:p:p Ich hatte schon ernsthaft erwogen zu meinem Chef zu gehen und zu reklamieren.
Ist imerhin erst 33 Jahre her, dass mein Vater das Klavier dort gekauft hat.
Da darf man doch wohl mit Kulanz rechnen.

Um welche Nummern es sich genau handelt habe ich schon wieder vergessen.
Mein dementes Hirn sagt mir etwas von 2,5 Mio.-3,5 Mio.
Mein Klavier hat eine 2,6 Mio. Nummer (Bj. 1978 ) und ich glaube das Problem zieht sich in die frühen 80er.
 
Ja Fine, das ist wirklich ärgerlich:mad:, insbesondere als Neujahrsgruß.
Ich kenne das von alten Yamaha-Klavieren vom Typ Asien-Gebraucht-Import, konkret von einem U2 und einem U3. Das ist etliche Jahre her, seitdem hab ich allerdings die sorgsam stets mitgeführte Rolle Kaspselschnur so gut wie nie wirklich benötigt.
Sag mal... die Tasten in deinem Avatar, gehören die auch zu deinem Klavier?:D:D

Mitfühlende Grüße
Martin
 
Danke! Ein wenig Mitgefühl war das was ich brauchte.
Mittlerweile bin ich ziemlich motiviert mein Schätzchen mal wieder auf vordermann zu bringen. Die letzte große Überholung liegt immerhin schon 12 Jahre zurück.

Sag mal... die Tasten in deinem Avatar, gehören die auch zu deinem Klavier?:D:D

Nein, die gehören zu anderen Instrumenten, die während äußerst beschwerlicher Stimmungen einfach in Flammen aufgingen :twisted:
 
Sry, dass ich diesen alten Thread aus der Versenkung hole. Mein Yamaha Piano ist vom gleichen Problem betroffen.

Ich habe es heute stimmen lassen, und dabei erhielt ich die Hiobsbotschaft, ca. 80% der Tasten sind betroffen, wobei die anderen auch in absehbarer Zeit reißen werden. Die Reparatur wird ca. 500€ kosten, ich lasse es machen, weil das Instrument ansonsten mechanisch hochwertig gebaut ist. Der Klavierbauer hat mir versichert, dass die Schnüre nach der Reparatur praktisch unbegrenzt halten werden.
 
Sry, dass ich diesen alten Thread aus der Versenkung hole. Mein Yamaha Piano ist vom gleichen Problem betroffen.

Ich habe es heute stimmen lassen, und dabei erhielt ich die Hiobsbotschaft, ca. 80% der Tasten sind betroffen, wobei die anderen auch in absehbarer Zeit reißen werden. Die Reparatur wird ca. 500€ kosten, ich lasse es machen, weil das Instrument ansonsten mechanisch hochwertig gebaut ist. Der Klavierbauer hat mir versichert, dass die Schnüre nach der Reparatur praktisch unbegrenzt halten werden.

... 500 € durch 88 Kapselschnüre = 5,68 € pro Schnürle.

geschnürte Grüße
altermann
 
Ich finde auch, dass es angemessen ist. Eigentlich müsste Yamaha die Reparatur bezahlen, weil die Mist gebaut haben. Wenn ich das nächste Mal den GD von Yamaha (Österreich) treffe, werde ich ihm meine Meinung sagen.
 

Da fällt mir ein...meine Kapselschüre sind auch alle durch, schon nach 140 Jahren. Werde Bechstein mal anrufen. :-D
 
Der Klavierbauer versicherte mir, dass die Kapselschnüre, die er einbauen wird, praktisch ewig halten. Überprüfen werde ich das nicht können. :lol:

Ich denke, 140 Jahre gehen in Ordnung für die Haltbarkeit, 30 Jahre eher nicht, dieser Fehler ist bei anderen Klavierherstellern eher unbekannt. Yamaha hat in den 70ern das Klavierbauen praktisch neu erfunden und tw. ungeeignete Materialen verwendet. Ansonsten wäre das Klavier sehr robust, eine Reparatur würde sich unbedingt lohnen.
 
Andere Hersteller haben andere Probleme die deutlich mehr ins Geld gehen als Deines - Plattenbrüche bei Bechstein, gerissene Tuben bei Steinway...
 

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