Reasons - Earth Wind & Fire - piano cover

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Habe ich mir jetzt zweimal angehört. Ich komme zum selben Ergebnis wie bei Deiner Stevie-Wonder-Einspielung. Du hast keine pianistischen Probleme, aber deutliche rhythmische Schwächen.

E, W and Fire ist eine schwarze Band mit einer hervorragenden Rhythmsection, übrigens genau wie Stevie Wonder. Der Groove, den sie produzieren, findet in Deiner Interpretation keinen Niederschlag. Etwas platt gesagt: Es klingt, wie wenn ein Klassiker Rock oder funky spielt. Töne gut, Soul schlecht.

CW
 
Habe ich mir jetzt zweimal angehört. Ich komme zum selben Ergebnis wie bei Deiner Stevie-Wonder-Einspielung. Du hast keine pianistischen Probleme, aber deutliche rhythmische Schwächen.

E, W and Fire ist eine schwarze Band mit einer hervorragenden Rhythmsection, übrigens genau wie Stevie Wonder. Der Groove, den sie produzieren, findet in Deiner Interpretation keinen Niederschlag. Etwas platt gesagt: Es klingt, wie wenn ein Klassiker Rock oder funky spielt. Töne gut, Soul schlecht.

CW
Ja... Das verstehe ich gut. Ich bin kein Stevie Wonder. :)
Wie soll ich mein Spiel in diesem Falls verbessen?
 
Ich meine, der Groove kommt bei dem Lied durch das Wechselspiel von Bass und Melodie zu Stande. Evtl. da mal mehr hinhören.

Aber so schlecht finde ich das Cover nicht.
 
Ich finde nicht, dass der Groove oder der/die Soul fehlen. Auch nicht bei "Superstition". Die Absicht solche Features wie das "Stampfen" des Originals (Zitat: cwtoons) 1 zu 1 aufs Klavier übertragen zu wollen geht nur zu oft nach hinten los und endet in nervigem, Fingergezappel, so virtuos es auch sein mag. Ein Klavier ist ein Klavier und keine komplette Band! Man kann zwar Band-Sound, Drum-Beats, Basslinien etc . damit andeuten, aber nicht 100%ig imitieren. Ansonsten gilt: Weniger ist mehr! Lieber die im Vgl. zur Band klaviertypischen Gestaltungsmöglichkeiten mit einbeziehen und so eine sinnvolle Cover-Version stricken.

Genau das liefert groovinkeyz mit "Reasons" und auch mit "Superstition" und Wow! es ist sehr gut gelungen! Es stimmt eigentlich alles, das Arrangement ist durchdacht, die Harmonik ist da wo es passt gekonnt schräg ("funky"), der Groove stimmt durchgängig und gespielt ist es von vorne bis hinten auf professionellem Niveau.

Klassische Pianisten wollen ja auch mal abrocken, grooven und ihre Lieblingssongs selbst interpretieren und damit nicht nur selbst Spaß haben, sondern auch ein breiteres und tendenziell begeisterungsfähigeres Publikum, als die typische Konzerthausabonentenklientel zu erreichen. Was liegt da näher als sich mit dem vorhandenen geballten pianistischen, musiktheoretischen und kompositorischen Wissen und Erfahrungsschatz einen Alltime-Hit vorzuknöpfen und ein ausgefuchstes, mit allen pianistischen Wassern gewaschenes Arrangement zu stricken?

Wenn man diese Songs kennt und mag und zusätzlich auf Klaviermusik steht, dann freut man sich sehr über solche Darbietungen und lächelt beim ersten Hören ein glückseeliges inneres Lächeln. Aber dann...?! Mir geht es bei solchen "Crossover"-Geschichten immer ein bisschen wie mit Pointen: Beim ersten mal ein Kracher, aber dann sehr bald irgendwie witzlos. "Ja doch, auch das geht auf dem Klavier..." aber viel mehr als diese Tatsache bleibt davon nicht haften.

Wer schon mal versucht hat Pop/Rock-Spongs mit voller Bandbesetzung aufs Solo-Piano zu übertragen, weiß das. Natürlich hört man hier und da Versionen, in denen wirklich alles drin ist und die einen vom Hocker hauhen, aber das ist zumindest nach meiner Erfahrung wirklich die ganz große Ausnahme.

(Wer das sehr gut kann, ist z.B. Brad Mehldau mit seinen Radiohead-, Nirvana- und Coldplay-Covers - Die klingen beim ersten Hören meist ganz anders als die Orginale und er versucht erst gar nicht, den Beat oder das dreckige Gitarrenriff zu kopieren. Dann merkt man aber, das alle Details und Nuancen da sind, aber eben nicht einfach kopiert, sondern interpretiert. Hier liegt der Reiz! Im Idealfall sind das Amalgamisierungen aus Interpretation und Charakteristik des Instruments, auf dem das Cover gespielt wird und daraus entsteht dann ein Stück, das zwar auf einem Cover basiert, aber trotzdem etwas Neues darstellt. Wen es interessiert: http://www.amazon.de/Live-Marciac-Brad-Mehldau/dp/B002CW4KIW).

In diesem Sinne: Weiter so, groovinkeyz!
 
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Aber so schlecht finde ich das Cover nicht.
Ich habe nicht gesagt, dass ich die Cover schlecht finde. Man sieht ja deutlich, dass er Klavier spielen kann und das unterscheidet ihn zum Glück von Gott weiß wie vielen anderen, die sich auf Youtube so mies produzieren, dass es einen graust. Da haben manche völlig Unbedarfte scheinbar überhaupt keine Hemmungen.

Mir fehlt nur einfach der Groove, der Beat oder wie immer man das nennen will. Es klingt alles richtig, aber es klingt zu brav. Das Allerwichtigste bei EW+F und S. Wonder ist das was einem in die Beine geht und davon höre ich bei den zwei Covern eigentlich wenig.

Es stimmt eigentlich alles, das Arrangement ist durchdacht, die Harmonik ist da wo es passt gekonnt schräg ("funky"), der Groove stimmt durchgängig und gespielt ist es von vorne bis hinten auf professionellem Niveau.
Genau das sehe ich anders. Etwas Besonderes ist an dem Arrangement nicht dran, eine schräge Harmonik hat mit "funky" per definitionem nichts zu tun, im Groove holpert es und ein professionelles Niveau ist etwas anderes.

Zum Beispiel das hier:
Friedrich Gulda-Light my Fire! - YouTube
Oder das:
Queen - Bohemian Rhapsody - piano cover - YouTube

Beides gespielt von "teilkonvertierten" Klassikern.

CW
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Cwtoons hat schon Recht, liebe Leute!

groovinkeyz ist im professionellen Bereich unterwegs, und da muß man hohen Ansprüchen gerecht werden, da haben Sprüche wie "aber er spielt doch echt sehr gut, also ich könnte das nicht" nichts zu suchen.

Der Chopin hat zu viel Rubato, das Legato ist nicht sanglich genug, der Mozart klingt nicht fein genug, Mondscheinsonate 3. Satz holpert oder Sechzehntel sind verschmiert? Alles Kritikpunkte, denen sich ein Musikstudent gegebenenfalls nun mal stellen muss. Bestimmte Sachen haben bestimmte Grundanforderungen und Do's und Don'ts, unter die ein Profi nicht gehen darf.

Und bei Musik von Stevie Wonder und Earth, Wind & Fire ist nun mal, genauso wie Mozart nicht wie Beethoven oder Chopin klingen soll, eine ganz bestimmte rhythmisch-klanglich-artikulatorisch-phrasierungsmäßige Herangehensweise erforderlich, sonst klingt es nicht wie diese Musik.

Ich bin zwar sicher, daß groovinkeyz da noch viel lernen wird und recht bald noch viel bessere Einspielungen vorlegen können wird, aber mit einem "Boah, wie geil" irgendwelcher Musikliebhaber ist ihm nicht geholfen.

Die Intro von "Reasons" ist übrigens, obwohl es ja nur wenige Töne sind, echt schwierig so hinzukriegen, daß sie überzeugend und 100% groovig rüberkommt! Hab's vorhin mal probiert!

LG,
Hasenbein
 
Mir fehlt nur einfach der Groove, der Beat oder wie immer man das nennen will. Es klingt alles richtig, aber es klingt zu brav. Das Allerwichtigste bei EW+F und S. Wonder ist das was einem in die Beine geht und davon höre ich bei den zwei Covern eigentlich wenig.

Zitat TJ: Es stimmt eigentlich alles, das Arrangement ist durchdacht, die Harmonik ist da wo es passt gekonnt schräg ("funky"), der Groove stimmt durchgängig und gespielt ist es von vorne bis hinten auf professionellem Niveau.

Genau das sehe ich anders. Etwas Besonderes ist an dem Arrangement nicht dran, eine schräge Harmonik hat mit "funky" per definitionem nichts zu tun, im Groove holpert es und ein professionelles Niveau ist etwas anderes.


Wenn Du meinen Post aufmerksam gelesen hättest, wäre Dir aufgefallen, dass die Message "Toll! weiter so..." irgendwie nicht ganz deckungsgleich ist mit dem überwiegenden Teil der sonstigen Ausführungen, so dass groovinkeyz dabei durchaus Gelegenheit hat, sich nochmal selbstkritisch an die eigene Nase zu fassen, wenn er dazu in der Lage ist. So ungefähr macht man das nämlich mit der konstruktiven Kritik in den meisten Teilen dieser Welt außerhalb von Einig-Grisgram-Schland. Auch wenn unser Konstruktiv-Kapo hier ob solch mutmaßlich irreführenden Positiv-Gesäusels Ausschlag bekommt, muss das auch mal gesagt werden. Beide Formen der Kritik haben ihre Vor- und Nachteile. Ein Übergewicht der einen erzeugt weltfremde Selbstüberschätzer, ein Übergewicht der anderen erzeugt selbstgeißelnde Leistungsfaschisten, von denen die meisten irgendwann verbittert resignieren dürften. Beide Extreme sind nicht erstrebenswert, deshalb muss man das mischen können. Und auch das gehört in meinen Augen zu einer guten Didaktik und sollte Qualitätsmerkmal eines guten Lehrers sein. :D
 
Als das Thema wir hier in diesem Post diskutieren ist auch das selbe wie in andere Post. Darum mache ich einfach das Zitat meiner Antwort von andere Post...

..."Ich habe eure Antworte in diesem Post und auch andere Post (Reasons-EWF) von mir gelesen...Hier ist was ich sagen wollte.

Danke für alle Kommentare un Kritik. Egal was es ist, freue ich darauf zu hören. Ich bin öffenlich für alle.
Es ist klar, dass ich bin ein klassische Pianist (Also..ich habe eine Ausbildun als klassische Pianist gemacht.) und wenn ich Musik in andere Stille spiele, gibt es auch andere ästhetischer Wert der ich noch lerne muss. "

Danke viel mals... ich werde weiter noch Covers-VDO machen und hier posten. Vielleicht poste ich hier auch meine klassische Aufnahme.
 

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