Ravenstein Stutzflügel

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Padi

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21. Juni 2009
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Hallo zusammen,

bin absolute Anfängerin und habe auf Anraten meiner Klavierlehrerin die Absicht, einen Flügel zu kaufen, da sie gegen ein Digitalpiano ist und eine normales Klavier wegen Transportschwierigkeiten ( zu enge Treppe) nicht möglich ist. Nun ergibt sich die Möglichkeit, einen Stutzflügel der Firma Ravenstein zu kaufen Habe jedoch noch nicht die Möglichkeit gehabt, ihn zu spielen. Kann mir jemand etwas über die Qualität und den Klang sagen?
Vielen Dank!
LG
Padi
 
Du bist sicher, dass ein Flügel die Treppe hochpasst, wenn es schon mit einem Klavier eng wird?
Der Vorteil beim Flügeltransport ist die mit etwa 45cm geringe Tiefe bei abgenommenen Beinen.
Dafür ist aber ein kleiner 160er Flügel auch schon etwa 15cm länger als ein modernes Klavier, sodass man die Kurven auch nicht so eng schneiden kann.

Wenn z.B. ein gebrauchtes Schimmel/Seiler/Sauter in konsolenloser Bauform nicht die Treppe hochpasst (hochkant?), dann wird es mit einem Flügel vermutlich auch nichts.

Ich persönlich mag die Ravenstein-Instrumente nicht sonderlich.
Das sind halt typische China-Klaviere der unteren/mittleren Klasse.
Ich würde z.B. ein gebrauchtes 112er Schimmel klanglich wie technisch vorziehen.

Es ist halt immer die Frage, was der Flügel kosten soll und was man sich erwartet.
Wenn´s den Ravenstein für wenig Geld gibt - warum nicht?
Er müsste gerbaucht aber m.E. doch billiger sein als z.B. ein gebrauchtes Schimmel/Seiler/Sauter-Klavier, dass ich darüber nachdenken würde.
 
Hallo Klavierbaumeister,
nächste Woche kommt jemand von der Spedition , um zu begutachten, ob der kleine Flügel an den dafür vorgesehenen Ort transportiert werden kann. Ich nehme an, dass es funktionieren wird. Ein Klavier lässt sich auf keinen Fall in den 2. Stock über diese Treppe transportieren. Es ist zu sperrig, während man bei dem Stutzflügel ja - wie Du schon sagtest, die Beine abschrauben kann.Der Flügel wird zwar in China gefertigt, aber die Endabnahme wird, wie man mir sagte, in Deutschland durchgeführt. Da mein Budget begrenzt ist, und dieser neue Flügel durch einige wenige leichte Kratzer im Lack zum nahezu halben Preis abgegeben wird, denke ich, dass ich ihn nehmen sollte, falls er mir klanglich zusagen sollte.Komme allerdings erst nächste Woche dazu, ihn zu spielen. Meine Klavierlehrerin meinte, dass der Preis sensationell sei. Ich werde mit Sicherheit keine Konzertpianistin mehr, da ich in meinem fortgeschrittenen Alter jetzt erst mit diesem herrlichen Hobby begonnen habe. Ich dachte mir, dass mir vielleicht einer von Euch schon mal etwas über den Klang und die Qualität sagen kann. Ich bevorzuge einen weichen vollen Klang. Wodurch unterscheidet sich denn ein deutsches Fabrikat von einem chinesischen?
 
Mein technischer Transporttip:
bei den meisten Klavieren (Achtung: nicht alle! Schon gar nicht Billigheimer!) kann man die Tastatur relativ einfach abschrauben und so die Tiefe deutlich verkleinern. Bei einem Konsolenklavier ist dann also die ganze Konsole weg. So paßt das Klavier um enge Ecken.
Allerdings ist das ein gewisser Aufwand, der Klavierbauer muß es natürlich hinterher wieder anschrauben und vor allem regulieren. Habe gehört, das macht ca. 4 Stunden Arbeitszeit (insgesamt).
Auf diese Weise paßt vielleicht doch ein Klavier durchs Treppenhaus.

Wenn du ein begrenztes Budget hast, dann ist das nun mal Fakt. Es gibt allerdings viele gute Gebrauchte, dh. bessere als ausgerechnet ein Ravenstein.
 
Hallo Melodicus,

vielen Dank für den Tipp. Eben war Herr Fleckner von der Spedition Fleckner persönlich da und meinte, dass der Flügel in den 2. Stock transportiert werden kann. Er unterbreitete mir auch die Möglichkeit, die Du angesprochen hast. Nun stehe ich vor der Frage, einen neuen Ravenstein Flügel für 5000.- EURO oder ein anständiges Klavier. Er tendierte zum Flügel. Was meint Ihr dazu?
LG
Padi
 
Ganz klar letzteres.
Für 5000,- Euro bekommst Du derzeit junge gebrauchte Spitzenklaviere.
Ich würde nicht über einen Ravenstein nachdenken, wenn man auch ein Schimmel/Seiler/Sauter oder mit viel Glück sogar ein Grotrian/Ibach/Pfeiffer haben könnte. :rolleyes:


Wer ist "er"?
Der Mensch von der Spedition?

Ein Flügel-Transport ins 2.OG dürfte teurer sein, als ein Klaviertransport inkl. Demontage. ;-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Padi,

das ist ja toll, daß Du als Anfängerin gleich einen Flügel in Betracht ziehst. Das ist ein guter Ansatz. Ich habe mich die ersten zwei Monate mit einem Digitalpiano rumgeärgert und bin dann auch als Anfänger auf einen Flügel umgestiegen.

Ich bevorzuge einen weichen vollen Klang. Wodurch unterscheidet sich denn ein deutsches Fabrikat von einem chinesischen?

Ich weiß ja nicht, wieviel Du schon spielen kannst. Bei mir waren es 1,5 einfache Stücke, mit denen ich durch die Klavierläden gezogen bin und viele neue und gebrauchte Klaviere und Flügel ausprobiert habe. Das würde ich Dir unbedingt empfehlen! Probier alle Instrumente aus, an die man Dich ranläßt und schau erstmal nicht aufs Preisschild. Damit bekommst Du recht schnell heraus, welche Instrumente Dir entgegenkommen und welche Dir unangenehm sind.

Es spricht einiges dafür, daß Dir bei Deiner Klangvorstellung ältere nichtasiatische Instrumente gut gefällen könnten. Wenn Du Dein Budget noch nicht endgültig festgelegt hast, findet sich sicher etwas. Sei flexibel beim Lack/Furnier bzgl. Zustand und Holz/Farbe und konzentriere Dich auf das, was Deine Hände und Ohren Dir sagen.

Halte uns auf dem laufenden...

Gruß, Hans
 
Hallo zusammen,

ich werde mir Eure Ratschläge zu Herzen nehmen und mal durch die verschiedenen Klavierhäuser ziehen und mir sowohl "anständige" Klaviere als auch kleine Flügel anhören.
Allerdings bin ich, lieber Hans, farblich auf schwarz Hochglanz festgelegt. Schließlich bin ich zu sehr Ästhet. Die Einrichtung muss auch stimmen!
LG
Padi
 
Hallo zusammen,

ich werde mir Eure Ratschläge zu Herzen nehmen und mal durch die verschiedenen Klavierhäuser ziehen und mir sowohl "anständige" Klaviere als auch kleine Flügel anhören.
Allerdings bin ich, lieber Hans, farblich auf schwarz Hochglanz festgelegt. Schließlich bin ich zu sehr Ästhet. Die Einrichtung muss auch stimmen!
LG
Padi


Schwarz, Hochglanz, Ästhet?? :rolleyes::D Das kann man aber auch gaanz anders sehen. ICH finde die heutigen "Plastik-Hochglanz-Lacke" überhaupt nicht ästhetisch, sondern unnatürlich, künstlich.... Aber MIR muss es ja nicht gefallen. Und wenn Klaviermachers Erfahrungen richtig sind - woran ICH keinen Zweifel habe - , hat diese Lackschicht auch nachteilige Auswirkungen auf den Klang....
 

Allerdings bin ich, lieber Hans, farblich auf schwarz Hochglanz festgelegt. Schließlich bin ich zu sehr Ästhet. Die Einrichtung muss auch stimmen!
Das kann ich sehr gut verstehen. Vor knapp über einem Jahr war das genau mein Standpunkt.

Für mich war dann sehr schnell klar, daß ich einen Flügel wollte, weil mir Klaviere klanglich nicht so gut gefallen haben.

Dann gab es so allerhand Zweifelhaftes im schön aufpolierten schwarzen Gewand, neu wie gebraucht. Entschieden haben meine Ohren, weil sie sich in einen Flügel verliebten - und der hat Nußbaumfurnier. Ich habe nur einen kurzen Augenblick gezögert und beschlossen: der ist es!

Heute findet meine bessere Hälfte den braunen Farbton viel schöner, weil er einen nicht so erschlägt im Wohnzimmer.

Ich bin auch jedesmal froh, keinen schwarzen genommen zu haben, wenn ich meinen Unterrichtsflügel sehe: man sieht auf schwarzem Hochglanzlack jedes Staubkorn, jeden Kratzer und jeden Fingerabdruck. Insofern kann das mit der Ästhetik auch anders sehen.

Bei den neuen Instrumenten sind die Holzfurniere teurer als die schwarze Standardlackierung. Bei den Gebrauchten kehrt es sich um. Da praktisch alle Gebrauchtkäufer schwarz wollen, zahlt man einen deutlichen Mehrpreis dafür. Im Gegenzug gibt es so manches Schätzchen, das einfach übersehen und überhört wird, weil es so unscheinbar ist.

Entscheide selbst, aber spiele unbedingt auch die Instrumente mit der "falschen" Farbe an!

Gruß, Hans
 
Der Presiverfall bei nicht schwarz hochglanzlackierten Gebrauchtinstrumenten ist ein Segen für alle Liebhaber echter Handwerkskunst, die an einer schönen Maserung und einem gut verarbeiteten Furnier ihre Freude finden.
 
So, dann will ich auch noch meinen Senf dazu geben:
Ähnlich wie sich im Anfangsstadium die manuellen Fähigkeiten am Klavier entwickeln, entwickelt sich auch die Klangvorstellung und natürlich die Fähigkeit, den Klang zu erzeugen. Ich komme jetzt nach gut zwei Jahren ganz allmählich, also wirklich langsam zu einem Gefühl dafür, wie mein Instrument sein soll. Deshalb habe ich für mich beschlossen, noch weitere drei Jahre zu warten, bis ich eine so große Summe in einen Flügel investiere. Dann habe ich hoffentlich ein wenig mehr das Rüstzeug, um die verschiedenen Qualitäten eines Flügels beurteilen zu können.
Deshalb mein Tipp: zu Beginn nicht bis an die Budget-Grenze gehen, lieber für etwas weniger (z.B. 3000 €) ein solides Instrument kaufen, dann fünf, sechs Jahre darauf spielen, sich und die Musik kennenlernen, nebenbei sparen, um dann einen Flügel der Wahl mit deutlich höherem Budget zu erwerben.
Nur am Rande: mir ist aufgefallen, dass es sich auch lohnt darüber nachzudenken, das Instrument (ein bißchen!) dem Repertoire anzupassen. Wenn Bach & Co. auf dem Objekt der Begierde sehr schön klingen, kann sich das bei Chopin schon sehr anders anhören. Also unbedingt beim Probespielen durch die Epochen switchen.

LG, Sesam
 
Ein guter Pianist kann auch aus einem alten Hobel eventuell noch einen schönen Klang zaubern, aber einem Anfänger wird dies kaum gelingen. Wenn nun das Klangempfinden sich immer differenzierter enwickelt, das Instrument aber kaum Entsprechendes hergibt, ist der Frust vorprogrammiert - und zwar mit der falschen Schlußfolgerung: "Ich bin nicht talentiert genug!" Weil man nicht darauf kommt, daß das Instrument die Ursache für den Frust sein könnte.
Da sagst Du was Wahres, Kölnklavier. Ich bin wirklich froh, daß mein Instrument mich ansport und mehr zu bieten hat, als ich ihm bisher entlocken kann. Spielende Gäste zeigen das manchmal. Ich wäre vielleicht so ein Fall von Frühaufgeben geworden, wenn ich mich an finanziellen Vernunftgrenzen orientiert hätte.
 
Guten Morgen nach Köln, Berlin und ins Frankenland!

Ja, ich bin ganz eurer Meinung. Punkt.

Dennoch wäre ich vorsichtig, gleich zu Beginn, noch vor der 1. Kalvierstunde alle Ersparnisse und Kreditrahmen für ein Instrument aufzuwenden, von dem ich mangels eigenem Spiel nicht beurteilen kann, ob es mir "mechanisch" und klanglich jenseits von Anna Magdalena Bach auch noch gefällt. Erst recht, wenn im Hinblick auf Ravensburg & Co. das dicke Ende absehbar ist.

Lieben Gruß, Sesam
 
Ähnlich wie sich im Anfangsstadium die manuellen Fähigkeiten am Klavier entwickeln, entwickelt sich auch die Klangvorstellung und natürlich die Fähigkeit, den Klang zu erzeugen. Ich komme jetzt nach gut zwei Jahren ganz allmählich, also wirklich langsam zu einem Gefühl dafür, wie mein Instrument sein soll. Deshalb habe ich für mich beschlossen, noch weitere drei Jahre zu warten, bis ich eine so große Summe in einen Flügel investiere. Dann habe ich hoffentlich ein wenig mehr das Rüstzeug, um die verschiedenen Qualitäten eines Flügels beurteilen zu können.
Deshalb mein Tipp: zu Beginn nicht bis an die Budget-Grenze gehen, lieber für etwas weniger (z.B. 3000 €) ein solides Instrument kaufen, dann fünf, sechs Jahre darauf spielen, sich und die Musik kennenlernen, nebenbei sparen, um dann einen Flügel der Wahl mit deutlich höherem Budget zu erwerben.
Nur am Rande: mir ist aufgefallen, dass es sich auch lohnt darüber nachzudenken, das Instrument (ein bißchen!) dem Repertoire anzupassen. Wenn Bach & Co. auf dem Objekt der Begierde sehr schön klingen, kann sich das bei Chopin schon sehr anders anhören. Also unbedingt beim Probespielen durch die Epochen switchen.

Für mich liest sich alles, was du hier geschrieben hast, hochgradig vernünftig an, incl. der Überlegung, dass das Instrument zum Musikgeschmack/Repertoire passen sollte.

Werde nur nicht müde, die aus Preis-Leistungs-Sicht, aber auch aus klanglicher Sicht interessante Alternative eines alten Markenflügels - und zwar KEIN STUTZFLÜGEL - der ruhig auch runtergedroschen und mit kräftigen Gebrauchsspuren versehen sein darf, dafür aber billig ist, ins Gespräch zu bringen. Und dann irgendwann das Teil akustisch nach eigenen Vorstellungen (Hammergewicht, Intonation usw) auf anschlagsmäßige und klangliche Spitzenqualität bringen zu lassen. Damit kann man auch den nötigen Geldfluß entzerren - zuerst der billigere Teil, alter abgedroschener Markenflügel - später dann der teurere Teil einer hochwertigen akustischen Sanierung. Ist insgesamt vielleicht so teuer wie ein neuer Niederpreissegment-Flügel, aber mit besseren inneren und akustischen und anschlagsmäßigen Werten, und wie gesagt, preislich entzerrt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Dennoch wäre ich vorsichtig, gleich zu Beginn, noch vor der 1. Kalvierstunde alle Ersparnisse und Kreditrahmen für ein Instrument aufzuwenden, von dem ich mangels eigenem Spiel nicht beurteilen kann, ob es mir "mechanisch" und klanglich jenseits von Anna Magdalena Bach auch noch gefällt. Erst recht, wenn im Hinblick auf Ravensburg & Co. das dicke Ende absehbar ist.
Und da bin ich nun auch Deiner Meinung. Punkt. :D
 

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