Rachmaninoff Prelude in g minor op. 23 #5

  • Ersteller des Themas CroBenji
  • Erstellungsdatum

C

CroBenji

Dabei seit
16. Jan. 2009
Beiträge
60
Reaktionen
0
Hallo zusammen,

eigentlich mag ich "klassik" üüüberhaupt nicht. Ich bin aber zufällig auf Valentina Lisitsa gestoßen, was für eine unglaubliche Pianistin! Sie spielt unter anderen eben dieses Stück. Hier der Link...

http://www.youtube.com/watch?v=4QB7ugJnHgs

Es ist so unglaublich es geht mir nicht mehr aus dem kopf, ich summe es den ganzen tag und weiß aber das ich soetwas wohl nie spielen können werde. Leider...... Wer kennt das Stück? Wie findet ihr es und wie sie es spielt? (Wie gesagt, klassik bin ich nicht bewandert...) Ich finde sie echt klasse wenn ich mir all die anderen Videos anschaue von ihr kann ich nur staunen...

LG Benji
 
ich finde dieses stück auch sehr atemberaubend - leider missfallen mir ihre interpretationen immer. Bei einem Schubertimpromptu ändert sie sogar Noten des Haupthemas. Ganz im Ernst, dann soll sie lieber improvisieren!


Bei diesem preludium stört mich das tempo. Eigentlich ist es langsamer zu spielen, ein sehr gutes Beispiel für ein angemessenes Tempo ist die Originalaufnahme des Komponisten. Mein Lieblingsinterpret ist natürlich Vladimir Horowitz. Selbst Rachmaninov war sehr eingeschüchtert durch die scheinbare Grenzenlosigkeit von Horowitz Interpretationen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Frau spielt wohl gern schnell... Nur leider hält sie's schon wieder nicht das ganze Stück durch und setzt manchmal absolut übertriebenes Rubato ein.

Meine Lieblingsinterpretation ist auch von Horowitz.
 
Einfach zu schnell :???:

Ich finde bei diesem Stück kann man viel Energie aus dem Rhythmus ziehen, aber wenn man den durch rubato so weichspült geht das nicht mehr. Sie gestaltet jede Phrase einzeln, der große Bogen fehlt mir irgendwie. :confused:

Mir gefällt Richter ziemlich gut: Rachmaninoff - Prelude Op.23 No.5

lg marcus
 

hallo,
ich finds nicht zu schnell, sondern etwas unausgeglichen - aber für eine Zugabe wars effektvoll angelegt, wenig Fehler (und das ist eines der wenigen Rachmaninovstücke, wo man jeden Fehler hört!) also rundum ok.
Horowitz spielt manches aus dem Prelude deutlich schneller, aber auch deutlich klarer und differenzierter - na ja, das wundert nicht: Horowitz ist halt Horowitz... und imitieren wäre da keine gute Idee.
die freie melodische Polyphonie des Mittelteils - alles Stimmen singend! - habe ich so schön wie bei Richter, Margulis und Horowitz sonst noch nie gehört; alle drei spielens/gewichtens anders, aber alle drei bringen Sachen hervor, dass man nur mit Gänsehaut reagieren kann.
die Begeisterung für dieses wunderbare Prelude teile ich: ein fantastisches Klavierstück!!
(übrigens zählt es im Gegensatz zu manchen deutlich virtuoseren und schwierigeren Rachmaninovpreludes zu den "Angststücken"!...)
Gruß, Rolf
 
Hallo zusammen,

eigentlich mag ich "klassik" üüüberhaupt nicht. Ich bin aber zufällig auf Valentina Lisitsa gestoßen, was für eine unglaubliche Pianistin! Sie spielt unter anderen eben dieses Stück. Hier der Link...

http://www.youtube.com/watch?v=4QB7ugJnHgs

Es ist so unglaublich es geht mir nicht mehr aus dem kopf, ich summe es den ganzen tag und weiß aber das ich soetwas wohl nie spielen können werde. Leider...... Wer kennt das Stück? Wie findet ihr es und wie sie es spielt? (Wie gesagt, klassik bin ich nicht bewandert...) Ich finde sie echt klasse wenn ich mir all die anderen Videos anschaue von ihr kann ich nur staunen...

LG Benji

Manchen geht auch "für Elise" oder die kleine Nachtmusik nicht aus dem Kopf-

Ich empfehle sehr die Kommentare von Joachim Kaiser im Magazin der süddeutschen Zeitung - er nimmt das Stellung zu aktuellen Fragen und beantwortet sie in einem video

hier ein link:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/30705

Von dieser Seite aus kommt an auch an alle weiteren Interveiws mit Kaiser.

V Lisitsa ist immer eine Offenbarung. Sie ist die personifizierte Lockerheit. Hier gefällt mir am besten der Mittelteil und das sehr langsame Wiederanrollen ins thema.
Ich bin froh, dass es so viele verschiedene Auffassungen gibt. Es wäre doch schade, wenn es eine Standard Interpretation wie 08/15 gäbe. Jeder Pianist zeigt andere und immer wieder neue Seiten an den Stücken.

und jetzt kann man darüber nachdenken, wie man das noch besser spielen kann.
 
...und jetzt kann man darüber nachdenken, wie man das noch besser spielen kann.

das sollte vor jeder Kritik passieren!!!

Mir fällt übrigens immer mehr auf, daß gerade Valentina Lisitsa häufig mechanisches und gefühlloses Spielen vorgeworfen wird. Liegt das vielleicht an der Präzision, die manch einer ihr neidet?

Ich finde ihre Interpretation übrigens nicht zu schnell, sie hat einfach einen etwas anderen Charakter als langsamere Interpretationen.

PS: Die Videos von Herrn Kaiser wären gute Ausgangspunkte für interessante Diskussionen ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich find's auch ein super Stueck!
Eines der besten Lisitsa-Videos auf Youtube ist Rach's op. 39/6 - mir bleibt jedes Mal der Atem stehen, da stimmt wirklich alles...
http://www.youtube.com/watch?v=tVuP1BjbhAg

Zitat von rolf:
ich finds nicht zu schnell, sondern etwas unausgeglichen

Das finde trifft meine Empfindung auch eher als 'zu schnell'. Denn sie geht zwar sehr schnell an schon bei der Wiederholung des Themas (0:22 oder so) geht das Tempo runter. Insgesamt finde ich es auch sehr effektvoll gespielt! Das war ja anscheinend die dritte Zugabe bei einem Konzert in Seoul. Habt ihr gesehen, was sie als vierte gespielt hat?
http://www.youtube.com/watch?v=yAsDLGjMhFI&fmt=18
Das finde ich echt cool! :cool:

Eine meiner liebsten Aufnahmen von 23/5 ist uebrigens die von Gilels
http://www.youtube.com/watch?v=VXU7I_Yyi2Y
so ungemein kraftvoll in den lauteren Passagen (gerade auch durch das etwas zurueckgehaltene Tempo) und so voll von Spannung (und klar dargestellter Polyphonie) in den leiseren... und was fuer eine Steigerung von 2:33-3:05!!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Manchen geht auch "für Elise" oder die kleine Nachtmusik nicht aus dem Kopf-

Ich empfehle sehr die Kommentare von Joachim Kaiser im Magazin der süddeutschen Zeitung - er nimmt das Stellung zu aktuellen Fragen und beantwortet sie in einem video

hier ein link:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/30705

Von dieser Seite aus kommt an auch an alle weiteren Interveiws mit Kaiser.

klavigen, ich habe mir auf Deinen Link hin (vielen Dank!) gerade zwei der Videos angeschaut und finde echt super, dass Kaiser sowas macht. Sein Buch ueber die Beethoven-Sonaten und deren Interpretationen habe ich x-mal gelesen, ulkigerweise auch schon zu einer Zeit, als ich nur eine einzige Gesamtaufnahme (Gulda) hatte. Aber selbst das lesende Nachvollziehen seiner Interpretationsvergleiche fand ich echt spannend. Zu letztem Weihnachten hatte ich mir seine Autobiographie (der letzte Mohikaner) gekauft, aber waehrend der faulen Weihnachtszeit auf dem Sofa war mir das anscheinend nicht eingaengig genug und ich habe es (ich gestehe es) zugunsten der Lang Lang-Autobiographie beiseite gelegt (ich kann leider keinen erroetenden Smilie finden ;)). Ok sorry, das gehoert glaube ich alles nicht hierher... :)
 

off-topic, weil´s sich grad anbietet

klavigen, ich habe mir auf Deinen Link hin (vielen Dank!) gerade zwei der Videos angeschaut

ich nur eines, das über die Kombination der "Meistersinger" mit eventuellen Gefahren beim Wahlverhalten...

der "Wahl-O-Mat" hat mich als Kommunisten eingestuft, trotzdem mag ich die Meistersinger und höre sie oft und gerne - da mich der Kritikerpapst gottlob beruhigt :D

ernster: das Buch über die 32 Sonaten ist klasse! man muss nicht allem zustimmen, aber der Ansatz ist prima!!

Gruß, rolf
 
ich hab dieses stück mal relativ intensiv gespielt, und mir auch einige aufnahmen angehört. meiner meinung nach kommt die wirkung dieses stücks zu einem guten teil auch durch den strengen "alla marcia" rhythmus den rachmaninoff ja extra notiert mit tempoangabe.... ich denke da is zuviel rubato im anfangs und schlussteil net angebracht, von daher is das nicht meine lieblingsinterpretation....das grundtempo etwas schneller zu wählen find ich aber net unbedingt schlecht, die klarheit im mittelteil gefällt mir auch sehr gut.
So oder so, es ist auf jeden fall ein wunderschönes stück finde ich und kann nur jedem raten sich selbst daran zu versuchen ich war allerdings lange nicht locker genug für die ganzen oktaven und sprünge, aber wenn man das kann isses eigtl net mehr so schwer...
 
Das Stück klingt wirklich super!!!!

Aber wie schwer ist das denn so :?

Wenn es nicht all zu schwer wäre, würde ich das nämlich evtl. auch üben;)

Rachmaninoff Etude Op. 39 No. 6 scheint noch schwerer zu sein, oder?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Also ich spiele das Stück jetzt seit 10 Wochen und ich kann meine Vorredner nur bestätigen. Zu viel Rubato am Anfang und Schluss ist nicht gut. Vor allem nicht nach dem sanft-melancholischen Mittelteil, nach dem das Thema wieder ganz langsam anläuft. Komisch: Dabei habe ich immer das Gedankenbild eines Zuges (mit Dampflok, vielleicht Transsibirische Eisenbahn wegen Rachmaninow :D) im Kopf, der nach einem Halt im Bahnhof wieder gaaanz langsam anfährt und allmählich das entsprechende Regeltempo (für Hobbyeisenbahner (bin selber einer): streckenbedingte zulässige Höchstgeschwindigkeit/Vmax) aufnimmt.

Das Problem ist nämlich, je schneller man das spielt, desto unsauberer wird es. Es sind teilweise so schöne Zusammenklänge enthalten, wenn man darüber hinwegschludert, vergibt man sich vieles. Man muss ja nicht hetzen. Bei mir dauert das Stück etwa 5 Minuten. Ich habe jetzt da auch nicht vor, unbedingt Wert auf das schnelle "Herunterbrettern zu legen", so wie das manche Interpreten tun. Die 1/16-Kombinationen sind schon schnell genug, da muss man nicht auch noch lossausen und "Vollgas geben". Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht: Je schneller man den Beginn bis zum Mittelteil "herunterhaut", desto größere Schwierigkeiten bereitet einem das "meno mosso" und man fängt bei den Wellenstrukturen links an zu "schleudern".

Vor allem den Mittelteil liebe ich. Seine wellenartigen Strukturen links und die gewaltigen, teilweise zusammengesetzten Akkorde rechts werden ja sowieso mit deutlich weniger Druck gespielt (ganz sanft, fließend). So kann man auch die teilweise klanglich wunderbaren Effekte (teilweise hört sich´s an wie Es-Dur) genießen.

Gruß

Razo!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Zurück
Top Bottom