Qualitätsunterschiede zwischen den Tonarten?

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Wu Wei

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Hallo allerseits,

ich lese immer wieder mal besondere Charakterisierungen verschiedener Tonarten. Da ist vom strahlenden C-Dur oder vom stolzen XY-Dur die Rede. Kann das ehrlich gesagt nicht recht nachvollziehen. Worauf soll sich denn der Unterschied begründen? Die Intervalle sind doch immer gleich und auch die jeweilige Obertonreihe ist gleich strukturiert, haben also schon die einzelnen Töne unterschiedliche Qualitäten? Gibt es anerkannte und allgemeingültige Charakterisierungen der Tonarten (wohlgemerkt, ich spreche nicht von den Modi!). Wie empfindet ihr sie?

Tschüss
Wu Wei
 
Hi,
ja, eine Charakterisierung der Tonarten habe ich schon einmal in einem Notenbuch "Barockmusik" gelesen.

Heutzutage mit der gleichstufigen Stimmung (korrigiert mich wenn das nicht stimmt) haben die Halbtöne alle den gleichen Abstand, wenn der Klavierstimmer das so genau hinbekommt.
Daher dürften sich die Tonarten nur durch ihre absolute Höhe unterscheiden (theoretisch).

Ich glaube viele Tonarten werden durch bestimmte Stücke vorbelastet. Z.b. c-Moll bei Beethoven für das Tragische, Pathetique, 5te Sinfonie etc.

Was mit momentan nicht mehr klar ist, ist der Utnerschied zwischen wohltemperiert und gleichstufig, da muss ich nochmal bei wikipedia oder so nachschauen..

Elio
 
Aus Wikipedia:
Zitat von Wikipedia:
Die weit verbreitete Behauptung (u. a. im Brockhaus), der Begriff wohltemperierte Stimmung sei mit der gleichstufigen Stimmung identisch, ist unzutreffend. Auch das bekannte Werk Das Wohltemperierte Klavier von Johann Sebastian Bach (1685–1750) diente nicht der Demonstration der gleichstufigen Stimmung, sondern vielmehr dem Hervorheben der Tonartcharaktere sowie der systematischen Anleitung, anders als bei der damals üblichen, mitteltönigen Stimmungen möglich in den Tonarten des gesamten Quintenzirkels zu komponieren.


Gegen die gleichstufige Stimmung sprachen die Einebnung der Tonartencharakteristik und die bis dahin nicht befriedigend gelösten, stimmtechnischen Probleme.

Und heute wird versucht, gleichstufig zu stimmen, damit wären eigenständige Charaktere verschiedener Tonarten eigentlich nicht vorhanden.
 
Hallo Elio,

sehr interessant. Mir sind diese Charakterisierungen der Tonarten vor allem in Literatur begegnet, die die Lebensgeschichte verschiedener Komponisten (Bach, Beethoven, Liszt) und die Entstehungsgeschichter ihrer Werke beschreibt. Die hatten also damals noch charakteristische Tonarten zu Verfügung. Ist unsere Musik mittlerweile ärmer geworden?

Interessant in dem Wikipedia-Beitrag auch die Abweisung des oft gehörten Zweckes des WTKs.

Tschüs
Wu Wei
 

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