Problemschüler, 9 Jahre

Ist bekannt, ob der Schüler schon mal in Richtung Autismus begutachet wurde?
 
auch wenn er es mal wieder auf seine eigenartig verkiffte Weise ausdrückt...
Herr Hasenbein,
nach Ansicht des Videos hat mir Ben leid getan. Die Begründung wurde gegeben und von Herrn Hasenbein, mit mehr Klaviererfahrung als ich, bestätigt. Ich habe nur ein prinzipielles Defizit im "Grundtonus" des Kindes gesehen. Meine Worte wurde verkifft gewählt, weil ich damit die Hoffnung verbinden wollte, bei den verantwortlichen Erwachsenen Emotionen zu wecken, die diese zum Nachdenken bringen.

Herr Hasenbein sagt das Gleiche, wenn auch mit PENG, AUS. Er stößt dabei die Erwachsenen vor dem Kopf und erzeugt kein Nachdenken sondern Widerstand. Unter diesem Widerstand wird das Kind weiter leiden müssen. Auch wenn ich Ben nicht kenne, auch noch keinen Purzelbaum gesehen habe, den er schlägt, er mit somit als Mensch absolut fremd und fern ist: Er tut mir dennoch leid. DESHALB habe ich mich ganz bewusst bekifft ausgedrückt. Lediglich bei Herrn Hasenbein finde ich offene Worte: Schade, dass Du meinen Post zerknallt hast. Du hast nichts neues gesagt, hast eine Änderung aber vermutlich erschwert. DU hast mit DEM, was DU sagst, fast IMMER RECHT, HERR HASENBEIN, ABER DU SAGST ES HÄUFIG BIS FAST IMMER AUF EINE FALSCHE ART. Scheiße! Setzen! Ich bin jetzt sauer. Mir tut Ben leid. Da ist ein kleiner Mensch in einem ganz harten Lebenskampf und statt Hilfe passiert Scheiße.
 
Wenigstens hat Viola alle getan, was möglich ist. Das ist mein "like". Ich habe Hochachtung davor. Was hätte aus mir werden können, wenn ich solchen Menschen in meiner Kindheit :cry: begegnet wäre. Wenn sich niemand die Mühe macht, wäre ja das Elend in der Welt noch schlimmer.

Aber was sagen denn nun die lieben Eltern dazu? Toll, einfach super, unglaublich - was er schon alles kann ;) unser Junge und jetzt ist er sogar schon in Youtube und die "halbe Welt" kann sehen, wie schön er spielen kann :eek: - oder sehen sie den Krampf und den inneren Kampf des Kindes - endlich?

Kulimanauke
 
Wieso Lebenskampf?

Man hätte elterlicherseits oder lehrerseits einfach längst sagen können: "Nee, Klavier ist nix für ihn, also Schluß damit - Ben, such Dir was anderes Schönes aus! Welche Sportart hättste gerne?" Dann gäb's keinen Kampf, peng, aus.

Hätte man mir damals z.B. partout Zeichnen oder Reckturnen beibiegen wollen, hätte ich auch in einem Scheiß-"Kampf" gesteckt, weil das nun mal nix für mich war (und ist) und es nur der Wille der Erziehenden gewesen wäre.

Und meine Bemerkung Dir gegenüber war bewußt mit einem Smily ( :D ) versehen - aber Du kannst offenbar keinen Spaß ab heute. Schade. Wahrscheinlich, weil ich Dich in anderen Threads schon herausgefordert habe...

LG,
Hasenbein
 
... auch mir tut Ben einfach nur leid.

Lieber Gruß, NewOldie

Aber warum?

Weil er das Klavierspielen nicht hinkriegt?
Kein Grund. Jeder hat unterschiedliche Talente. Klavierspielen gehört nicht zu Bens Talenten. Peng, aus.

Weil er so von Erziehenden in die Zange genommen wird und sich über Jahre abquälen muß?
Das ist allerdings ein Grund, daß Ben einem sehr leidtun kann, das ist richtig.

LG,
Hasenbein
 
Das Kind ist solz auf sich, dass es das "geschafft" hat. Mensch, Leute, ihr seid ja drauf... reicht es denn nicht, einfach ein wenig Musik machen zu wollen, einige Minütchen am Tag und 10 Minuten mit der Klavierlehrerin? Will dieses Wesen denn nicht einfach nur im Rahmen seiner Möglichkeiten Dinge ausprobieren und verbessern dürfen, ohne sich mit den talentierteren Kindern messen zu müssen?

Nur zur Beruhigung, Ben spielt leidenschaftlich Fußballm 3x die Woche, hat Tuniere am Wochenende und er hat den Luxus der absoluten Freiwilligkeit beim Klavier spielen! Wenn er nicht "will", macht seine große Schwester seine 10 Minuten mit.

Die Eltern: die erlauben ihrem Kind so zu sein wie es ist. Jetzt geht es erst einmal über Weihnachten in den Skiurlaub (jaja, das Kind kann sehr gut mit dem Snowboard umgehen).

Ich habe mich schon immer gefragt, warum es Leute gibt, die unbedingt Dinge lernen wollen (oder müssen?), für die sie sehr wenig bis gar kein Talent mitbringen. Die größte Hochbegabung die ich je hatte schaute das Klavier nicht mit dem Hintern an. Ihre größte Leidenschaft was: Jonglieren, Diabolo usw. Dafür hatte sie absolut NULL Talent. Nach einem Jahr Zirkusschule und täglichem stundenlangen Training war sie dann tatsächlich mittlerer Durchschnitt. Das war so ein sechsjähriges Mädel, der erklärte ich die das Notensystem wie einem Erwachsenen (sie stellte die "richtigen" Fragen) und nach 3 Monaten klimperte sie "Für Elise" vom BLATT! Ich bin fast vom Hocker gefallen. Als es dann technisch ein wenig anspruchsvoller wurde, hatte sie einfach keine Lust, bestimmte Bewegungen zu üben oder eine Stelle mehr als 5x zu spielen. Ihre kleine Schwester dagegen hängte sich von Beginn an voll rein ins Klavier, lernte aber erst mit 15 Jahren wirklich Noten lesen... wenn sie spielte, dann spielte sie immer mit voller Seele und ganzem Körper.

Warum kann die Natur nicht mal Begabung und Fleiß in einer Person vereinen?!?!

Aber noch mal zu Ben, warum soll ich ihm sagen, er solle aufhören "es hätte sowieso keinen Zweck"? Was macht das mit einem Kind?

Ich selbst liebte als Kind Ballett, jaja. Die schöne Musik und dazu den Körper bewegen, es gab nichts Schöneres. Figürlich passte ich auch gut an die Stange, nur meine Motorik... nach einem halben Jahr wurde meiner Mutter bedeutet, ich solle aufhören, ich störe die ganze Gruppe. Ich war halt nicht so schnell wie die anderen, aber ich liebte diese Sache einfach total und habe stundenlang nachmittags alleine geübt. Mein "Problem" war aber auch noch ein ganz anderes: die Ballettlehrerin konnte nicht zählen, also Metrum und Takt waren ihr ziemlich schnurz. Für mich war es wichtig, die Schritte ZUR Musik und immer an der gleichen Stelle zu machen... das hat meine Ballettlehrerin nicht verstanden! Dann habe ich versucht ihr das begreiflich zu machen, warum ich an dieser Stelle schneller bin mit den Schritten und an einer anderen Stelle langsamer: weil sie das irgendwann mal so mit uns geübt hatte. Doch in der nächsten Woche zählte sie plötzlich völlig anders. Ich verstand das einfach nicht. Naja, irgend wann kam sie halt damit raus, ich wäre völlig unbegabt für das Tanzen und das hätte keinen Zweck mit mir.

Spätere Erfahrungen zeigten mir: Tänzer sind zu 80% völlig unmusikalisch... für sie sind ganz andere Dinge in der Musik wichtig!

Aber dieser Rauswurf war lange Zeit ein völliges Trauma für mich. Ich mochte sogar gar keine Ballettaufführungen mehr anschauen. Bis heute ist das noch so, dass ich klassisches Ballett einfach sehr schwer "ertragen" kann...

Ich stehe also dazu: Ben wird NICHT rausgeworfen. Bei mir darf er sich selbst kennen lernen. Wie stolz er war, dass er alle Töne richtig getroffen hat, er war wirklich sehr angespannt und hoch konzentriert!!! Es fällt ihm wirklich schwer!!
 
Das Kind ist solz auf sich, dass es das "geschafft" hat.

Liebe Viola,

auf mich haben nur die Bilder erschütternd gewirkt.

Leider hat der Clip nicht den Stolz kommuniziert, den ich dir gerne und ehrlich glaube.

Vielleicht bin ich vom Werbefernsehen versaut.
Ein "Yippie", "wow", oder ein "high five" am Ende hätte die Botschaft eindeutig kommuniziert.

Mein Rückgrat wurde als Kind von Pädagogen gebrochen und jede Kreativität wurde im Keim erstickt.
Mein Mitleid mit Ben ist nur die Projektion eines 56jährigen, der heute noch regelmäßig Schul-Albträume hat.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich brauche doch keine Hilfe...
ich muss auch anderen nicht helfen, aber es ist mein Job, Leuten, die das wollen, dabei zu helfen, Klavier spielen zu lernen.

Mehr nicht. Aber auch nicht weniger!!
 
In dem Video wirkt Ben schon extrem verkrampft.
Damit meine ich nicht nur die Hände, auch die Haltung und die Atmung.
Das Problem scheint darin zu liegen, das das Kind alles andere als entspannt ist.

Du könntest mal versuchen dem Kind klar zu machen das eine flüssige Atmung braucht.
Um das anzutrainieren, erst einmal kurz ohne Klavier kräftig ein und ausatmen lassen, dabei darf die Luft aber nie rausgepresst werden(hört man problemlos an einem mmpfff).
Wenn man eine gleichmäßige, flüssige Atmung hat, diese am Klavier zu beginn mit ein paar leichten Übungen ausprobieren. Auch während des Spieles immer wieder daran erinnern, falls man so ein "mmpfff" hört. (in deinem Video hört man so eines übrigens auch mindestens 1 mal heraus)
So etwas hilft ungemein sich zu entspannen.
Was die verkrampfte Haltung angeht. Auch hier darf man sagen das er seine Arme, Hände und Finger locker halten soll.
Ein verkrampfte Haltung erkennt man daran, das die Handknochen herausstehen. Eventuell auch mal den Arm des Kindes bewegen, was schwer wird wenn er verkrampft ist.
 

Hi Dulo,

Ben ist natürlich besonders angespannt durch die Situation, weil er es "perfekt" machen wollte. Wir haben mehrere Anläufe gemacht, er hat sich in der Mitte immer wieder fürchterlich verhauen (Nervosität) bis er sich eine Taktik zurecht gelegt hat, den "bösen" Finger geschimpft hat, den richtigen über die Note geschrieben hat und dann hat er beschlossen: So, jetzt geht das! Und: es ging!!

Das mit der Entspannung muss meiner Meinung nach anders hergestellt werden. Wenn man die Kinder (ich spreche jetzt ganz allgemein) immer auf Dinge anspricht, die sie unbewusst machen und sie dann auffordert das abzustellen (und dann macht man gewisse Übungen wie die von Dir vorgeschlagenen), dann fokussiert man die Kinder geradezu auf diesen Missstand. Das ist meine Meinung.

Ich habe einen Schüler mit einem kleinen Tick, noch kein Syndrom im Sinne eines Dorett Syndrom aber durchaus eben ein Tick (heftige unwillkürliche und sehr störende Bewegungen). Den Schüler habe ich NIE darauf angesprochen! Die Mutter meinte letztens auch unter vier Augen, dass man das auch gar nicht tun darf, sonst würde sich dieser Zustand eher verschlechtern!
Er ist kein "guter" Schüler (eigentlich müsste ich ihn auch rausschmeißen nach der allgemein hier herrschenden Meinungslage) aber er übt täglich und sehr gerne! Keine Ahnung, ob es sich vom künstlerischen Standpunkt aus "lohnt" mit ihm weiter Unterricht zu machen. Eher nicht.

Eben war ich sehr traurig über diese Kübel voller Hohn und Spott, die ich hier einkassiere, nur weil ich meinen Ben nicht aufgeben will und weil ich sogar Fortschritte sehe. Damit hatte ich nicht gerechnet, wirklich nicht! Ich habe nicht geahnt, dass ich mit meiner Haltung, stolz über die Fortschritte eines Schülers zu sein, hier im Forum das gesammelte Kollegium provoziert habe und dermaßen auf Ablehnung stoßen würde!

Da habe ich mich bei einer erwachsenen Schülerin, ihres Zeichens Kindergärtnerin an einem Montessorikindergarten, ausgeheult und ihr so ein paar Posts gezeigt.
Sie hat gelacht und nur gemeint, das wäre eben die Haltung der Gesellschaft, ich solle mir das nicht so zu Herzen nehmen. Sie findet das sehr gut, dass ich den Jungen nicht aufgeben will. Aber da ist sie wohl die Einzige weit und breit die das so wie ich sieht (und natürlich Bens Eltern).

Und noch geholfen hat mir eine schöne Weihnachtskarte von Eltern einer anderen Schülerin, die mir einen "guten" Unterricht attestieren. Ich würde die Tochter "angemessen" fordern, hätte Humor und würde den Geschmack der Tochter treffen. Ihre Motivation wäre noch nie so hoch gewesen.

Also, solange die Kundschaft zufrieden ist soll es mir recht sein!
 
Liebe Viola, gräme Dich nicht! Es gibt ein einziges Kriterium für Dein Tun: Macht es den Kindern Spass, profitieren Sie davon? Nach Deiner Schilderung: Ja. Also mach weiter und schau nicht nach rechts oder links. Thumbs up!

Dass Du eine "Mutter-Theresa-Komponente" hast, weißt Du doch selbst gut genug. Das muss Dir keiner sagen. Du stehst dazu und gut is. ;-)
 
Liebe Viola, was ich hierzu gesagt habe, ist keinesfalls "Hohn" oder "Spott"!

Sondern ich habe meine Konsternierung über bestimmte Dinge zum Ausdruck gebracht. Ohne jegliche ironische oder höhnische Komponente.

LG,
Hasenbein

P.S.: Du bist aber nicht Sächsin, oder? Denn es heißt nicht "Dorett"-Syndrom, sondern Tourette :) (Dies war jetzt ein nicht böse gemeinter kleiner Spaß am Rande, ich glaub, ich schreib das in Zukunft immer dazu...)
 
Bei Probleme sowohl bei Kinder als auch Erwachsenen, muss man je nachdem welches es ist, verschieden angehen. Es gibt kein Allheilmittel. Man muss individuell an die Dinge herangehen.
Eine Verkrampfung kann man problemlos ansprechen, (mit Tourette ist das überhaupt nicht zu vergleichen) das Ergebnis kann nur positiv ausfallen.
Denn Verspannungen sind eine der 3 größten Feinde am Klavier (die Anderen sind die innere Unruhe, z.b. wenn man wütend ist und der Alkohol).
 
Du meinst also, ich solle ihm sein Erfolgserlebnis vermiesen indem ich Kritik übe? Ich finde, das gehört nicht in Zusammenhang mit der Herstellung dieses Videos. Das kann man mit der Zeit bei einer anderen Gelegenheit mal ansprechen. Wenn ich in dieser Situation mit Kritik statt mit Ermutigung angekommen wäre, ich glaube, er hätte es nie geschafft diese paar Töne sauber zu spielen.

Aber, jeder Jeck macht das anders.

;)
 
Du brauchst ihn ja nicht zu kritisieren.
Der Vorschlag lässt sich doch auch realisieren, ohne eine Anspielung auf das Stück zu machen.
 
Eine Verkrampfung kann man problemlos ansprechen, ..., das Ergebnis kann nur positiv ausfallen.
Na dann rede mal auf den Sympathikusnerv eines Kindes ein...am besten auch bei einem Baby, das sich so weit nach hinten überstreckt, dass du denkst, es zerbricht sich...

Wir hatten mal einen Jungen in dem Alter im Fußballverein, der hat Fußball gespielt wie Ben Klavier. Die Eltern waren sauer, wenn er nicht eingewechselt worden ist. Dann habe ich ihnen gesagt, er habe bestimmt Talent für irgendwas und es sei für ein Kind am WICHTIGSTEN Erfolgserlebnisse zu haben. Aber nicht durch "Kampf" oder "Krampf" sondern durch ÜBERLEGENHEIT. Der Knabe hat den Verein verlassen, die Eltern haben mich seitdem gemieden. Einige Jahre später war der 2. oder 3. einer DEUTSCHEN Meisterschaft, also fern von jedem Dorfniveau, auf dem er halb versauert Fußball gespielt hat.

Bens Verkrampfungen und seine musikalische Talentlosigkeit im jetzigen ZUSTAND brauchen Betreuung. Klavierspielen SCHADET dem Kind, selbst wenn es ihm Spaß macht. Wer das nicht sieht, ist schlicht und einfach vollkommen blind und geldgierig. PENG. AUS. Es muss eine Berufsehre geben. Und selbst wenn man mit behinderten Kindern arbeitet: Sie dürfen dadurch nicht weiter verkrampfen. Spielt Völkerball und raubt dem Kind keine Lebenszeit. Der ist so dressiert, dass er sich bereits selber quält. Der ganze Post zeigt doch, das an dem Thema eine Scham dran ist! Über die meisten Mindertalente spricht man nicht und man dreht auch keine Doku-Videos. Was soll dieser Scheiß, Viola?
 
Ich weiss jetzt nicht ob er verkrampft war oder nicht. Hab das Video allerdings ohne Ton angeschaut.

Als ich vor vielen Jahrzehnten meinen ersten Klavierunterricht bekam, musste ich am Anfang jeder Klavierstunde sogenannte kleine Bogen machen.

Das sah so aus: Den 2ten und 4ten Finger beider Hände auf c und e so am Ende der Tasten so hängen, dass die Handgelenke baumeln konnten.

Dann die Handgelenke nach oben führen und in der Bewegung auf beiden Seiten mit dem 3ten und 5ten FInger die benachbarten Tasten drücken weiter hoch führen, so dass die FInger mit dem Hochführen der Handgelenke die Tasten verlassen. Locker schweben lassen. Dann Handgelenke mit den letzten beiden Fingen wieder senken, baumeln lassen, die Prozedur zurück nach 2 und 4 , dann nach 1 und 3 , etc.

Diese Entspannungsübung wurde mir aufgetragen auch zu Hause zu machen, was ich dann aber nur gelegentlich machte.

Gruss RUdl
 
Hi Neronik,

du fragst nach meiner Motivation. Ich wollte mit diesem Video meine Freude über Bens Fortschritt mit euch teilen Ich dachte, irgendwer könnte diese Freude über seine Entwicklung mit mir teilen. Es ist mitnichten eine Doki über ein "Mindertalent", eher eine Doku über meine Suche nach Möglichkeiten, jemanden zu Fördern.

Zu dem Fußballbeispiel:
meine Tochter war sehr schlecht im Bälle fangen. Irgendwann wollte sie es lernen und entschied sich für Volleyball. Sie hat geackert wie blöde und: sie hat es gelernt! Man merkt ihr das Training, die Technik usw an und in der Schule hat ihr das auch Vorteile haben. Noch einmal: sie konnte mit 8 Jahren keinen Ball fangen! Wir waren beim Optiker, bei Ärzten... ich habe mit ihr gespielt wann und wo es nur ging...
Mit 13 sollte sie dann auf Tunieren mit kommen mit ihrer Mannschaft! Wie hat sie sich da gefreut! Die ganze Woche über hat sie trainiert, auf der Straße und und und. Ihr Vater hat ihr noch Tipps gegeben und den Aufschlag verbessert... aber an den Wochenenden saß sie immer nur auf der Ersatzbank und schaute zu, wie die anderen Mädels ihre Aufschläge vergeigten. Warum durfte sie denn nicht auch mal einen Aufschlag ins Netz hauen? Ein richtiges Spiel gab es eigentlich nie die ersten Wochen... was soll ich sagen, irgendwann war mir das als Mutter auch zu blöde, den Aufwand zu machen, alle anderen Kinder zu chauffieren, das ganze WE zu sehen, wie meine Tochter NIE eingewechselt wurde. Irgendwann habe ich dann mal gefragt, ob meine Tochter denn auch mal eingewechselt werden könnte. Was ich mir da habe anhören müssen... gruselig. Tja und dann war plötzlich ihr Spielerpass weg und sie durfte noch nicht einmal mehr mit.
Sie wurde nicht mehr informiert, wenn das Training in einer anderen Halle statt fand. Sie hat dann den Verein gewechselt und spielt noch ganz gerne aber nicht mehr mit so einem Ehrgeiz.
Sie hatte diesen Sport geliebt! Jetzt geht sie da nur noch so zum Spaß hin, immerhin. Ich glaube, alle anderen hätten ganz aufgehört.

Es gibt haufenweise Beispiele, dass mittelmäßige Begabungen mit viel Liebe und Fleiß absolute Höchstleistungen abliefern können, gerade im Sport!

Ich hatte ja Bens Bruder mit der gleichen Symptomatik seinerzeit rausgeschmissen. Heute arbeitet er als begnadeter Toningeneur. Trotzdem schäme ich mich heute, dass ich ihn da so hart rausgeschmissen habe. Ich fühlte mich eben einfach überfordert (da war ich natürlich noch jünger). Doch warum sollte man nicht auch mal Herausforderungen annehmen? Rausschmeißen ist einfach.

Lass mich doch einfach danach suchen, was mit so einem Schüler geht! Warum bist Du darüber so kritisch? Fast agressiv macht Dich das, dass ich ihn begleite auf seinem Weg anstatt ihn zu zwingen, einen mir genehmeren Weg (ohne mich) zu beschreiten.
 

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