Pollini zum 75. Geburtstag bei der DG

  • Ersteller des Themas Pianojayjay
  • Erstellungsdatum

Ich werd da mal ganz aus Interesse anrufen, was ich für meine Musik, die nicht im Gema Repertoire ist und ich auch kein Gema Mitglied bin, zahlen muss!
 
*Btw., ein Konzert von Rammstein mit weitaus mehr als 3000 Besuchern ist in 10 Minuten!!! ausverkauft. Man kommt ohne Tricks oder Glück gar nicht erst auf den Server und die Leute fliegen dorthin, wo das "Konzerthaus" steht, für das sie zufällig die Karte bekommen haben. Das nur mal so am Rande um die Relationen gerade zu rücken. ;-)

Das ist bei der Staatsoper doch nicht anders. Will man beispielsweise Karten für die Festspiele im Juni/Juli, muss man sich Monate vorher darum bewerben und bekommt mit Glück die Hälfte der gewünschten Karten zugelost. Und dafür reisen sogar Fans aus Australien und anderen entlegenden Weltgegenden extra an. Sehr viele Abende in der regulären Saison sind am ersten Tag des freien Verkaufs ausverkauft. Dazu zählen auch Stücke wie Elektra, Lulu, Die Soldaten etc., die gänzlich unverdächtig sind, ein Genusspublikum anzulocken.

Ich denke, dass die Szene (ich nenne es mal so) sich selber treu ist. Ich behaupte mal einfach, dass von diesen 400.000 Besuchern im Jahr 50% gar nicht wissen, was sie da zu hören kriegen und weitere 25% eigentlich nur wegen dem gesellschaftlichen Anlass dorthin gehen - oder irgendein dubioser Geschäftspartner hat mir eine Karte geschenkt - sowas gibt es meines Wissens bei Rock/Pop/Mainstream/Elektro noch nicht.

Das ist nichts weiter als ein dämliches, wenn auch weit verbreitetes Vorurteil.

Das ganze wirkt auf mich immer von oben gelenkt und finanziert. Ich versuche aber mal dahinzuhören, was beim Normalo so gehört wird. Mit Klassik kann zum Beispiel in meinem Bekanntenkreis kaum einer was anfangen. Manche kennen mal ein Stück, der andere legt sich einmal eine Best of CD von Mozart in den Spieler. Ich hab das gefühl, dass Jazz mehr gefragt ist wurde zumindest privat mehr gespielt.

Das liegt dann wohl an deinem Bekanntenkreis. In meinem Bekanntenkreis sieht das völlig anders aus.

Was das Aufnehmen betrifft, wozu einen Tonmeister? Stimmer kostet 80€ und keine 15.000€ und den engagierst du dann direkt vor der Aufnahme.

Ich war schon oft bei professionellen Aufnahmen dabei. Um das gut zu machen, braucht man einen Tonmeister mit viel Erfahrung. Da werden manchmal stundenlang Mikro-Positionen im Millimeterbereich justiert, um das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Und ein Konzertstimmer ist während der ganzen Aufnahmesitzung dabei, die manchmal mehrere Tage dauert. Ich kenne keinen, der das für 80 Euro macht.

Gema? Bei so niedrgen Verkaufszahlen eher uninteressant - wir reden hier doch von Komponisten älter als 70 Jahre, wo wir keine Gema zahlen müssen. Irre ich mich oder muss ich Gemagebühr fü selbst erstellte Aufnahmen zahlen, auch wenn die Komponisten seit 70 Jahren tot sind?

Du redest vielleicht von Komponisten, die seit 70 Jahren tot sind. Wenn ich meine letzten Konzertprogramme durchsehe, trifft das auf mindestens die Hälfte der Werke nicht zu. Einige von mir gespielte Komponisten besitzen sogar die Unverschämheit, noch zu leben.

Ich rede hier wirklich von Heimaufnahmen. Gutes Aufnahmeequipment, gutes Instrument vorrausgesetzt (damit meine ich gestimmt 80€ und gut intoniert, reguliert, Marke EGAL), Aufnahmeraum akustisch gut eingestellt (kann man immer wieder verwenden) und los gehts.
Der Markt für Aufnahmeequipment und Literatur ist so groß - siehe Thomann - da wird man auch ohne viel Wissenschaft son blödes Klavier in einer Qualität aufgenommen kriegen (zu Hause wohögemerkt), die jede Qualität von CDs vor 1990 in den Schatten stellt.

Von orchestern rede ich hier nicht, nur von Klavier. Da tötet allein die Größenordnung ein privates Budget. Ich würde sagen, einmal 3000€ investieren und viel Lesen, üben, vielleicht sogar ein Aufnahmeworkshop und du kannst für immer zu Hause Klaviermusik in super(!) Qualität aufnehmen.

Um professionelle Kavieraufnahmen zu machen, braucht man auf jeden Fall ein sehr gutes und ausreichend großes Instrument (wenigstens einen Halbkonzerter). Und um den dann gut aufzunehmen, braucht man auch einen entsprechend großen und akustisch guten Raum, besser einen richtigen Saal. Ich kenne keinen Pianisten, der das zu Hause hat. Wenn man Blockflöte oder Gitarre spielt, ist eine Heimaufnahme auf professionellem Level wahrscheinlich denkbar. Aber schon eine Geigenaufnahme ist in einem durchschnittlichen Wohnzimmer nicht vernünftig möglich, eine Klavieraufnahme erst recht nicht. Klar, für den Hausgebrauch oder um Oma und Opa eine Freude zu Weihnachten zu machen, wird man was Anhörbares hinbekommen. Die meisten meiner Aufnahmen im Rätselfaden sind auch in einem kleinen Unterrichtsraum entstanden und man kann die Stücke sogar erkennen. Aber von professionellem Niveau ist das sehr weit entfernt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist nichts weiter als ein dämliches, wenn auch weit verbreitetes Vorurteil.

Ok, geklärt.

Das liegt dann wohl an deinem Bekanntenkreis. In meinem Bekanntenkreis sieht das völlig anders aus.
Du wurdest in diese Szene auch reingeboren. Mit Bekanntenkreis meine ich: Kommilitonen, Arbeitskollegen, Schule, Familie... also ganz normale Leute. Da ist kaum noch was mit Klassik.

Ich war schon oft bei professionellen Aufnahmen dabei. Um das gut zu machen, braucht man einen Tonmeister mit viel Erfahrung. Da werden manchmal stundenlang Mikro-Positionen im Millimeterbereich justiert, um das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Und ein Konzertstimmer ist während der ganzen Aufnahmesitzung dabei, die manchmal mehrere Tage dauert. Ich kenne keinen, der das für 80 Euro macht.
Also pobieren die auch mehr herum, als sofort zu wissen,wo sie ihre Mikrofone hinstellen müssen? Ich sprach nicht von absurd professionellen Aufnahmen, sondern von vernünftigen Aufnahmen, die jede Aufnahme älter als 25 Jahre ebenbürtig ist - dank modernem Equipment. Und natürlich mit ausfürlicher Beschäftigung damit, wie man aufnimmt..


Du redest vielleicht von Komponisten, die seit 70 Jahren tot sind. Wenn ich meine letzten Konzertprogramme durchsehe, trifft das auf mindestens die Hälfte der Werke nicht zu. Einige von mir gespielte Komponisten besitzen sogar die Unverschämheit, noch zu leben.
Das ist ja noch schlimmer. Wenn ich jemanden traf, der Klassik hörte, dann ging das höchstens bis Debussy. Danach war schluss.


Um professionelle Kavieraufnahmen zu machen, braucht man auf jeden Fall ein sehr gutes und ausreichend großes Instrument (wenigstens einen Halbkonzerter). Und um den dann gut aufzunehmen, braucht man auch einen entsprechend großen und akustisch guten Raum, besser einen richtigen Saal. Ich kenne keinen Pianisten, der das zu Hause hat. Wenn man Blockflöte oder Gitarre spielt, ist eine Heimaufnahme auf professionellem Level wahrscheinlich denkbar. Aber schon eine Geigenaufnahme ist in einem durchschnittlichen Wohnzimmer nicht vernünftig möglich, eine Klavieraufnahme erst recht nicht. Klar, für den Hausgebrauch oder um Oma und Opa eine Freude zu Weihnachten zu machen, wird man was anhörbares hinbekommen. Die meisten meiner Aufnahmen im Rätselfaden sind auch in einem kleinen Unterrichtsraum entstanden und man kann die Stücke sogar erkennen. Aber von professionellem Niveau ist das sehr weit entfernt.
Was hattest du denn im Übungsraum für ein Equipment? Hast du dich vorher ausführlich mit Aufnahmetechniken etc. beschäftigt? Hast du den Raum entsprechend präpariert? Wenn ich einfach meine zwei Overheads irgendwie vor den Flügel stelle, habe ich einen super klaren Klang, wo man jedes Klaviewerk erraten könnte - wenn ich es denn spielen könnte.

PS: Mit Zahlen jonglieren, wie dass Rammstein oder Lang Lang innerhalv von Nanosekunden ausverkauft ist - das lässt sich alles schwer beweisen und nachvollziehen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das ist bei der Staatsoper doch nicht anders. Will man beispielsweise Karten für die Festspiele im Juni/Juli, muss man sich Monate vorher darum bewerben und bekommt mit Glück die Hälfte der gewünschten Karten zugelost. Und dafür reisen sogar Fans aus Australien und anderen entlegenden Weltgegenden extra an. Sehr viele Abende in der regulären Saison sind am ersten Tag des freien Verkaufs ausverkauft. Dazu zählen auch Stücke wie Elektra, Lulu, Die Soldaten etc., die gänzlich unverdächtig sind, ein Genusspublikum anzulocken.



Das ist nichts weiter als ein dämliches, wenn auch weit verbreitetes Vorurteil.



Das liegt dann wohl an deinem Bekanntenkreis. In meinem Bekanntenkreis sieht das völlig anders aus.



Ich war schon oft bei professionellen Aufnahmen dabei. Um das gut zu machen, braucht man einen Tonmeister mit viel Erfahrung. Da werden manchmal stundenlang Mikro-Positionen im Millimeterbereich justiert, um das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Und ein Konzertstimmer ist während der ganzen Aufnahmesitzung dabei, die manchmal mehrere Tage dauert. Ich kenne keinen, der das für 80 Euro macht.



Du redest vielleicht von Komponisten, die seit 70 Jahren tot sind. Wenn ich meine letzten Konzertprogramme durchsehe, trifft das auf mindestens die Hälfte der Werke nicht zu. Einige von mir gespielte Komponisten besitzen sogar die Unverschämheit, noch zu leben.



Um professionelle Kavieraufnahmen zu machen, braucht man auf jeden Fall ein sehr gutes und ausreichend großes Instrument (wenigstens einen Halbkonzerter). Und um den dann gut aufzunehmen, braucht man auch einen entsprechend großen und akustisch guten Raum, besser einen richtigen Saal. Ich kenne keinen Pianisten, der das zu Hause hat. Wenn man Blockflöte oder Gitarre spielt, ist eine Heimaufnahme auf professionellem Level wahrscheinlich denkbar. Aber schon eine Geigenaufnahme ist in einem durchschnittlichen Wohnzimmer nicht vernünftig möglich, eine Klavieraufnahme erst recht nicht. Klar, für den Hausgebrauch oder um Oma und Opa eine Freude zu Weihnachten zu machen, wird man was Anhörbares hinbekommen. Die meisten meiner Aufnahmen im Rätselfaden sind auch in einem kleinen Unterrichtsraum entstanden und man kann die Stücke sogar erkennen. Aber von professionellem Niveau ist das sehr weit entfernt.
um eines auch mal zu erwähnen, Aufnahmen, Konzerte etc. bringen vielen Menschen Arbeit, die teilweise mit Musik nichts am Hut haben. Werbung, Drucker, Zeitung, Plakataushänger, Putzfrauen, Ticketverkauf, Restaurant, Hotels, Blumen usw.usw.
 
Ich werd da mal ganz aus Interesse anrufen, was ich für meine Musik, die nicht im Gema Repertoire ist und ich auch kein Gema Mitglied bin, zahlen muss!
Sag mal bescheid, was dabei rauskommt, würde mich auch interessieren. Es kann ja nicht sein, dass die GEMA sich an den Komponisten bereichert, wenn die ihre eigenen Werke spielen wollen. Wie kann ich dafür zahlen müssen, ein eigenes Werk zu spielen?
 
Soweit ich weiß, muss man nur dann für eigene Werke zahlen, wenn man selbst GEMA-Mitglied ist und sein eigenes Zeug dort angemeldet hat.
 
Sag mal bescheid, was dabei rauskommt, würde mich auch interessieren. Es kann ja nicht sein, dass die GEMA sich an den Komponisten bereichert, wenn die ihre eigenen Werke spielen wollen. Wie kann ich dafür zahlen müssen, ein eigenes Werk zu spielen?
aber es ist so! Donnerwetter!!!!
hammer-smilies-0001.gif
 
Sag mal bescheid, was dabei rauskommt, würde mich auch interessieren. Es kann ja nicht sein, dass die GEMA sich an den Komponisten bereichert, wenn die ihre eigenen Werke spielen wollen. Wie kann ich dafür zahlen müssen, ein eigenes Werk zu spielen?

Ich glaub die Aussage stimmt so auch nicht.
Es ist ein komplexes Thema:
https://de.wikipedia.org/wiki/GEMA-freie_Musik

Man kann seine eigene Musik GEMA-frei stellen, z.B. unter Creative Commons Lizenz, oder andere Verwertungsgesellschaften etc.

Problematisch scheint halt immer diese pauschale Gema-Vermutung. Es ist kein Selbstläufer, sich als Komponist/Musiker nicht an GEMA zu beteiligen. Das macht richtig Aufwand.

Nahezu unmöglich wird es, wenn man GEMA-Mitglied ist, GEMA-freie Musik anzubieten.
 
Ich glaub die Aussage stimmt so auch nicht.
Es ist ein komplexes Thema:
https://de.wikipedia.org/wiki/GEMA-freie_Musik

Man kann seine eigene Musik GEMA-frei stellen, z.B. unter Creative Commons Lizenz, oder andere Verwertungsgesellschaften etc.

Problematisch scheint halt immer diese pauschale Gema-Vermutung. Es ist kein Selbstläufer, sich als Komponist/Musiker nicht an GEMA zu beteiligen. Das macht richtig Aufwand.

Nahezu unmöglich wird es, wenn man GEMA-Mitglied ist, GEMA-freie Musik anzubieten.
Das bringt es auf den Punkt. Eine weitere Schwierigkeit: Andere, um nicht zu sagen bessere Verwertungsgesellschaften (die gibt es) fassen nur schwer Fuß.

Das ist bei der Staatsoper doch nicht anders.
Ok, das sehe ich ein.
Das liegt dann wohl an deinem Bekanntenkreis. In meinem Bekanntenkreis sieht das völlig anders aus.
Sieht ganz so aus. :-)

Um professionelle Kavieraufnahmen zu machen, braucht man auf jeden Fall ein sehr gutes und ausreichend großes Instrument (wenigstens einen Halbkonzerter). Und um den dann gut aufzunehmen, braucht man auch einen entsprechend großen und akustisch guten Raum, besser einen richtigen Saal. Ich kenne keinen Pianisten, der das zu Hause hat.
Hier scheiden sich mal wieder die Geister was "professionell" bedeutet. Es gibt ausreichend Musiker, die klimpern ihre Aufnahmen zu Hause ein (teils auf einem Digi!) und leben davon (Vertrieb über Spotify, Imusic (nennt sich das so?), Amazon... und Werbeeinnahmen über YT, Twitch....). Für mich ist das "professionell" genug.
Wenigstens ein Geiger, der bei den NYer Symphonikern spielt, nimmt zu Hause auf.

Als Paradebeispiel nenne ich mal die Aufnahmen von einem Clavioten: Earwig. Deren Qualität steht für meine Ohren denen einer CD in nichts nach.
 

Hier scheiden sich mal wieder die Geister was "professionell" bedeutet. Es gibt ausreichend Musiker, die klimpern ihre Aufnahmen zu Hause ein (teils auf einem Digi!) und leben davon (Vertrieb über Spotify, Imusic (nennt sich das so?), Amazon... und Werbeeinnahmen über YT, Twitch....). Für mich ist das "professionell" genug.

da kenne ich auch einen, so nebenbei züchtet er zu Hause Kuckucks, einmal hat er weniger ein andermal mehr:angst:
 
Ich stand mal ein paar Meter hinter einem richtigen Geheimagenten in der Schlange am Münchner Flughafen. Das war sogar 007 persönlich (Daniel Craig). :coolguy:
 
Innerhalb kürzester Zeit vom Geburtstagskind Pollini über die GEMA zu James Bond. Clavio ist immer wieder faszinierend:super:;-).
Das erinnert mich an die "stille Post"-Spiele meiner Jugend. Am Ende kommt dann heraus, daß Pollini eigentlich Daniel Craig heißt, Geheimagent ist und sich in einer Schlange am Münchner Flughafen mit @mick getroffen hat, um gegen die GEMA zu konspirieren :-D.
 

Zurück
Top Bottom