José Antonio Abreu feiert Geburtstag

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Marlene

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Ein sympathischer Mann, der mich sehr beeindruckt hat und den unzählige Kinder Venezuelas „abuelo“ (Großvater) nennen, feiert heute seinen 75 Geburtstag: José Antonio Abreu.

Abreu hat Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften studiert und unterrichtete später diese Fächer als Uni-Professor. Er trat nebenher als Dirigent, Cembalist, Organist und Pianist auf. 1975 begann die soziale Arbeit des Jubilars mit dem kleinen Orchester „Sinfónica de la Juventud Venezolana Simón Bolívar“. Abreu konnte viele Unterstützer für sein Projekt gewinnen, wie z.B. Sir Simon Rattle, Claudio Abbado, Zubin Mehta sowie Ministerien und Organisationen. So entstand das System für Kinder- und Jugendorchester von Venezuela „Fundación del Estado para el Sistema Nacional de Orquestas Juveniles e Infantiles de Venezuela“, besser bekannt unter dem Namen „El Sistema“.

Ich wollte die bei Arte gesendete Dokumentation bei YT hochladen, aber da ich gesehen habe, dass sich die DVD davon im Handel bedindet, möchte ich keine Urheberrechtsverletzung begehen. Eine kurze Szene davon bei YT hochzuladen wird wohl keine Probleme mit sich bringen, wie ich vermute. Diese Szene der Dokumentation hat mich besonders berührt. Es handelt sich um eine Gruppe von Kindern die vom Schicksal mehr oder weniger stark benachteiligt wurden und die mit in die Musik einbezogen werden:

******.mp4 (Video gelöscht weil nicht sicher ob Urheberrechtsverletzung)

Inzwischen gibt es in Venezuela viele Musikschulen und etwa 200 Orchester. Derzeit sollen etwa 300.000 Kinder und Jugendliche musikalisch ausgebildet werden und seit der Gründung wurden fast zwei Millionen junge Menschen, zumeist aus Elendsvierteln Venezuelas, durch die Heranführung an Musik betreut und so in ein soziales Netz integriert. Abreu erhielt 2001 den alternativen Nobelpreis für sein Projekt. Die Kinder erhalten nicht nur eine musikalische Ausbildung sondern auch Zuwendung und Aufmerksamkeit in einer gewaltfreien Umgebung.

José Antonio Abreu ermöglicht es den Kindern und Jugendlichen in Venezuela kostenlos an sechs Tagen in der Woche durch musikalische Bildung dem Leben auf der Straße zu entkommen. Viele Kinder kommen aus sogenannten „Barrios“ in denen Gewalt an der Tagesordnung ist. Abreu selbst ist nach wie vor an sechs Tagen in der Woche mehrere Stunden für das Projekt tätig.

Während der Eröffnung der Salzburger Festspiele 2013 hat Herr Abreu eine bewegende Rede gehalten:

http://www.kleinezeitung.at/nachric...365099/rede-jose-antonio-abreu-wortlaut.story

José Antonio Abreu hat für seine Arbeit schöne Worte gefunden:

„Für die Kinder, mit denen wir arbeiten, stellt die Musik fast den einzigen Weg zu einem menschenwürdigen Dasein dar. Armut - das heißt: Einsamkeit, Traurigkeit, Anonymität. Orchester - das heißt: Freude, Motivation, Teamgeist, Streben nach Erfolg. Wir sind eine große Familie auf der Suche nach Harmonie und jenen schönen Dingen, die allein die Musik den Menschen zu bringen vermag.“

Der wohl bekannteste unter den Absolventen von „El Sistema“ ist Gustavo Dudamel.

Da ich von "El Sistema" und Herrn Abreu sehr beeindruckt bin war es mir ein Anliegen etwas darüber zu schreiben.

edit: Video gelöscht weil nicht sicher ob Urheberrechtsverletzung
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ganze Doku ist es, aber leider ist sie nicht mehr bei "Arte Live Web" bzw. "Arte +7" zu sehen.

Ich mag Gustavo Dudamel und sein "Simón Bolívar Symphonie Orchestra". Hier ein Stück (das ich besonders mag) bei dem man die Spielfreude aller sehen kann:



Als dieses Konzert aufgeführt wurde nannte sich das Orchester meines Wissens noch "Simón Bolívar Youth Orchestra". Aber jeder wird älter...

Bei den Salzburger Festspielen 2013 ging die Post auch so richtig ab - nicht nur bei den Musikern sondern auch im Publikum.
 
Es handelt sich um eine Gruppe von Kindern die vom Schicksal mehr oder weniger stark benachteiligt wurden und die mit in die Musik einbezogen werden
Etwas ähnliches wird auch in der Filmdoku "Rhythm Is It" thematisiert.

Als dieses Konzert aufgeführt wurde nannte sich das Orchester meines Wissens noch "Simón Bolívar Youth Orchestra". Aber jeder wird älter...
So wird es auch hier beschrieben http://en.wikipedia.org/wiki/Orquesta_Sinfónica_Simón_Bolívar
Ich finde, das Orchester zeigt in Deinem Link "Danzón No. 2" eine beachtliche Qualität.
 
Ich kenne das ganze Konzert, da gab es noch Ravels "Daphnis et Chloé" und andere Werke südamerikanischer Komponisten. Mich hat das gesamte Konzert und die Leistung der jungen Musiker sehr beeindruckt. Als ich vor zwei Jahren in Wien war hätte ich Dudamel fast im Musikvereinssaal erleben können - wenn nicht alle Karten ausverkauft gewesen wären. Eine gute Seele hat versucht noch eine Karte für mich zu ergattern, leider vergeblich.
 
Ich hatte das Vergnügen Dudamel live zu erleben . Er ist sehr ein sympathischer Mensch und ein phantastischer Dirigent .
 
Das kann ich nur bestätigen. :super:
 

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