Play-alongs

claclavier

claclavier

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14. Okt. 2018
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Durch die erzwungene unterrichtsfreie Zeit überlege ich mir ein Play-along zuzulegen. Habe in alten Forenbeiträgen nachgelesen das die Play-alongs von Aebersold ganz okay seien. Häufig wurde der Band Nr. 54 empfohlen.
Ich bin noch nicht sehr virtuos, habe erst seit zwei Jahren Unterricht und frage mich ob so ein Anfänger damit schon klar kommt. Würde gerne meinen Pianodozenten in Ohnmacht fallen lassen weil ichs plötzlich geschnallt habe wie das mit dem Improvisieren geht, wenn wir dann wieder mit dem Unterricht loslegen können. ;-)

Habt ihr gute (oder schlechte?) Erfahrungen damit gemacht, oder wäre ein anderer Band aus den schier unübersichtlichen Angebot für einen Beginner besser.
 
Wenn das Geld bei dir nicht gerade knapp ist, kauf dir Band In A Box für 469.- €. Gibt es auch billiger in verschiedenen Versionen. Etwas unübersichtlich. Ich hab mir diese besagte komplette Version gegönnt und bereue es nicht. Im Internet gibt es dann haufenweise fertige Songs, die man in das Programm laden kann.

https://www.thomann.de/de/pg_music_biab_2019_ultrapak_pc_g.htm
 
Ob der Band 54 besser ist als andere, kann ich jetzt nicht abschließend beurteilen. Der Vorteil bei Aebersold ist, dass man eine echte Band hat, die spielt. Insofern finde ich diese Playalongs toll. Weiterhin ist das in "Ping-Pong-Stereo" aufgenommen, also man kann das Klavier komplett ausblenden, wenn man nur den Kanal mit den Begleitspuren sich auswählt.

Band in A Box kenne ich auch, das ist sicher eine gute Variante aber bei Aebersold bekommt man ja auch noch Noten dazu und da stehen auch ein paar grundlegende Skalen mit drin, die man als Vorschlag für die Improvisation über die Stücke verwenden kann. Für den Anfänger ist das gut, ersetzt aber nicht den Unterricht, da man nicht alles so unterschreiben kann, wie es aufgeschrieben steht und Improvisation ein bisschen komplexer ist, als Skalen hoch und runter zu spielen.

Ich würde vorschlagen, kaufe dir diesen Band und dann fängst du erstmal an, die ganzen Stücke durchzuspielen, und zwar nur das Thema. Improvisation ist der zweite Schritt. Versuche erstmal, dich in der Begleitstruktur zu orientieren. Aebersold zählt das jeweils ein und dann geht das Stück immer so wie es notiert ist mehrmals durch. Üblicherweise spielt man das Thema ein- oder zweimal, dann die Improvisation, am Ende nochmal das Thema.

Wenn du Fragen hast, kannst du das gerne hier rein schreiben. Wenn du was von dir aufnimmst und hier einstellst, schreibe ich dir auch was dazu.
 
kauf dir Band In A Box für 469.- €. Gibt es auch billiger in verschiedenen

Das ist mir leider momentan schon etwas zu teuer. Hatte aber davon gelesen und dachte immer BiaB ist was für Profis. Wollte ja nur die Unterrichtsfreie Zeit produktiv etwas ausnutzen ...

... Aebersold bekommt man ja auch noch Noten dazu und da stehen auch ein paar grundlegende Skalen mit drin, die man als Vorschlag für die Improvisation über die Stücke verwenden kann.

Das werde ich dann mal versuchen. Danke für den Tipp. Hoffentlich sind die da drüben grad in der Lage so was ins Ausland zu verschicken.
Ob ich mich auch traue so einen Versuch aufzunehmen und zu posten sieht auf einem anderen Blatt.
Soll in keinem Fall den Unterricht ersetzen. Nur in meiner Unterrichtsfreien Zeit mal einen neuen Impuls setzen.
 
Aebersold ist wirklich gut, vor allem weil "echte (und hochkarätige) Band" stimme @jensen1 voll zu!

Wenn Du erstmal schnuppern und nicht viel investieren willst, dann hol Dir als Einstiegsdroge die App irealb auf ios oder Android, da bekommst Du quasi alle Standards als Sheet mit Akkordsymbolen OHNE ausgeschriebene Melodie (da brauchst Du also ein Real Book oder andere Sheets dazu oder hörst Dir die Melodien raus). Die App kostet um die 10 Euro und ist zum Ausprobieren ganz gut. Wird allerdings schnell eintönig, weil es eine Begleitautomatik ist und eben keine echte Band.
 
VOLUME 3 - THE ii/V7/I PROGRESSION
VOLUME 16 - TURNAROUNDS, CYCLES, & ii/V7s

von Aebersold sind ganz nützlich zum einsteigen.
 
Ich würde vorschlagen, kaufe dir diesen Band 54 und dann fängst du erstmal an, die ganzen Stücke durchzuspielen, und zwar nur das Thema.


So. Habe mir diese bestellt, plus noch Band 1 - Improvisieren und Band 70 - Killer Joe. Bei beiden steht für Beginner geeignet. Da werde ich dann gleich hellhörig.
Hoffentlich kann ich was damit anfangen und sie bleiben nicht nur dekorativ im Regal stehen.
 
Killer Joe: In der Bridge geht es schon ein wenig "zur Sache":



Grüße
Häretiker
 
"So What" ist vom Tonmaterial viel einfacher. Schwierig kann es da sein zu wissen, wann der Skalenwechsel kommt und den dann gezielt anspielen.
Das stimmt. Durch das Fehlen von funktionsharmonischen Kadenzen und einem endlos scheinenden modalen Umfeld verliert der "Neuling" oft die Orientierung.
Hier hilft nur seine Soli zu strukturieren um der AABA Form Leben einzuhauchen.
Dabei wird man erkennen das sinnvolles modales Spiel sehr anspruchvoll sein kann. Die eher bescheidenen kadenziellen Möglichkeiten innerhalb eines Modus müssen durch tiefes Hineinhorchen erst erkannt werden.
 

Genauso wie C-Dur auf dem Klavier KEINE einfache Tonleiter ist (H-Dur ist z.B. einfach, weswegen schon Chopin sie als erste Tonleiter mit Schülern durchgenommen hat), ist "So What" KEIN einfaches Stück für Einsteiger!!

Das ist vielmehr ein anspruchsvolles Stück für schon ziemlich Fortgeschrittene.

Es gehört zu den merkwürdigen Tragödien der Jazzpädagogik (so wie u. a. die Pauschalisierung der Akkord-Skalen-Theorie oder die Nutzung von Pentatoniken als "Einsteigertonleiter"), dass gedacht wird, modale Stücke wie "So What", "Maiden Voyage", "Cantaloupe Island" usw. seien einsteigerfreundliche Stücke.

Dies ist mit ein Grund dafür, dass man heute so viel - sorry - beschissenes "Jazz"-Spiel hört.
Denn das müsste nicht so sein, auch relative Einsteiger könnten schon relativ OK klingen.

Tatsächlich einsteigerfreundlich sind funktionsharmonische Stücke mit mittelvielen Akkordwechseln (also immer so ca. alle 1-2 Takte) und wenig Modulationen / eingeschobenen Tonarten. Beispiele: Blues in F oder Bb, Summertime, Song For My Father, Autumn Leaves, Blue Bossa...

Aebersold Vol. 54 ist daher tatsächlich gut geeignet.

Allerdings sollte man KEINESFALLS beachten, was Aebersold da für Skalen hinschreibt oder sonst so zu Improvisation/Tonmaterial schreibt. Einfach nur das Playalong und die reinen Noten-Leadsheets benutzen und sich den Rest durch vernünftige Quellen (z.B. Ahnung habenden Lehrer) aneignen.

Just in case: Nein, weitergehende Tipps werde ich hier nicht geben. Keine Zeit und keine Lust zu kostenlosem Unterricht. Sorry.
 
iReal ist wirklich eine tolle App und wenn Du Jazz spielen willst und keine Realbooks schleppen willst und nicht hunderte Standards auswendig kannst eigentlich unverzichtbar!

Klar, die Playalong-Funktion ist auf die Dauer etwas eintönig, es gibt aber sehr viele verschiedene Begleitungsvarianten, zudem kannst Du beliebig transponieren, die Tempi wechseln, die Instrumentierung variieren, Dich nur vom Bass und einem Klick begleiten lassen ....
Für meinen Geschmack klingt Band-in-a Box auch nicht viel weniger synthetisch, kostet das zigfache und läuft zudem nur auf dem PC.
iReal hast Du überall auf dem Handy/Tablet dabei.
Es gibt im Forum kostenlos die Sheets für nahezu jeden Jazzstandard (und viele Pop/Rock/Blues-Stücke), was ja eigentlich auch die Hauptfunktion der App ist: Sheets zu praktisch allen Standards jederzeit in allen Tonarten verfügbar zu haben.
Außerdem kannst Du sehr einfach eigene Sheets erstellen.

Alternativ:
Auf YouTube gibt es zahlreiche Playalongs zu sehr vielen Standards.
 
Für meinen Geschmack klingt Band-in-a Box auch nicht viel weniger synthetisch, kostet das zigfache und läuft zudem nur auf dem PC.
...
Alternativ:
Auf YouTube gibt es zahlreiche Playalongs zu sehr vielen Standards.

Verstehe ich nicht so ganz. Das klingt doch ganz ordentlich:



Und das ist mit Band-in-a-Box gemacht worden.

Grüße
Häretiker
 
iReal ist wirklich eine tolle App und wenn Du Jazz spielen willst und keine Realbooks schleppen willst und nicht hunderte Standards auswendig kannst eigentlich unverzichtbar!
Das ist meiner Meinung nach sehr fragwürdig. Wenn Du die Themen nicht kennst und nur nach Changes spielst resultiert daraus unweigerlich ein bezugloses Spiel, was für den Zuhörer sehr ermüdend sein kann.

BIAB ist ein gutes Werkzeug in dem Du z.B. falsche Changes die im IRealBook oft vorkommen ausbessern kannst. Und wie Häretiker schon sagte, BIAB klingt mit den Real-Tracks gar nicht mal so schlecht.

Wichtig ist aber vor allem, dass immer themen-bezogen improvisiert wird. So bekommt das ganze Struktur!
 
iReal ist SCHEISSE zum Dazu-Mitspielen, weil die Tracks mechanisch und gleichförmig klingen.
Allenfalls verwenden, wenn man "mal kurz" checken will, wie etwas klingt, wenn Bass dazukommt.

Übrigens nerven mich maßlos diese ganzen insbesondere jungen Leute, die selbst bei gängigsten Nummern zu faul sind, mal endlich die Changes auswendig zu lernen, und sich bei Sessions dieses fuckin' iReal aufs Pult legen.
 
Übrigens nerven mich maßlos diese ganzen insbesondere jungen Leute, die selbst bei gängigsten Nummern zu faul sind, mal endlich die Changes auswendig zu lernen, und sich bei Sessions dieses fuckin' iReal aufs Pult legen.

Ich bin nicht mehr so jung und kann mir die Changes einfach nicht merken. Ich leg das Real Book in Papierversion aufs Pult. Ich hoffe, das ist ok? :002:
 
Großartig. Wir freuen uns alle, das langsam etwas Normalität ins Leben einkehrt. Die Hefterl, die ich vor Wochen bestellt habe, sind vorgestern endlich bei mir angekommen. Hatte blöderweise geschrieben, bitte nicht einzeln verschicken, wenn nicht alle vorrätig wären. Hatte bei der Bestellung schon gesehen, das unterschiedliche Absendezeiten bei den einzelnen Bänden angegeben waren. Das das solange dauern würde, damit habe ich nicht gerechnet.
Seit vorgestern sind sie da.

Nun, ich fürchte ich habe mich mit den Heften etwas übernommen. Gut für mich und mein derzeitiges Können scheint wahrscheinlich nur Vol. 1 Improvisation und vielleicht Vol. 54. zu sein.
Band 3 und 70 werden bei mir erst mal liegenbleiben müssen, so wie ich das beim Überfliegen vom Inhalt und mich ehrlicherweise einschätzen kann.
Der Jazzpianodozent wird sich wahrscheinlich erst mal kaputtlachen wenn ich ihm zeige, was ich mir gekauft habe. Und mir dann sehr ruhig und bestimmt erklären, weshalb ich erst mal mit den Kadenzen weitermachen soll, die Wechsel der Akkorde in andere Stellungen automatisieren, dazu das absichtslose Herumspazieren der rechten Hand weiterüben. Und ihm dann zu guter Letzt auch mal schlicht fehlerfrei die Klassiker wie Autumn Leaves, Beautiful Love usw nur mit Grundton vorspielen kann.
 
Das ist meiner Meinung nach sehr fragwürdig. Wenn Du die Themen nicht kennst und nur nach Changes spielst resultiert daraus unweigerlich ein bezugloses Spiel, was für den Zuhörer sehr ermüdend sein kann.

BIAB ist ein gutes Werkzeug in dem Du z.B. falsche Changes die im IRealBook oft vorkommen ausbessern kannst. Und wie Häretiker schon sagte, BIAB klingt mit den Real-Tracks gar nicht mal so schlecht.

Wichtig ist aber vor allem, dass immer themen-bezogen improvisiert wird. So bekommt das ganze Struktur!
Das ist ja völlig klar und das eine schließt das andere nicht aus!
Ich kann die Melodien von etwa 150 Standards auswendig, und bilde mir ein entsprechend themen-bezogen dazu improvisieren zu können, dennoch ist es hilfreich, eine App zur Verfügung zu haben, die einem die Changes quasi sämtlicher Standards ohne Realbookgeschleppe und Geblätter zur Verfügung stellt. Klar birgt das auch die Gefahr, dass man an den Changes klebt und entgsprechend mechanische Soli entstehen, aber wenn einem das bewußt ist und man sich bemüht sein Repertoire nach und nach zu erweitern finde ich iReal gerade für Anfänger eine sehr große Hilfe.
 

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