Pianomania

Jau, auf jedenfall Barock. Aber mir gefällts, deswegen will ich wissen, was es ist :)
 
Nicht vergessen: Kinostart in Deutschland am 09.09.2010.

Bereits am 03.09.2010 findet in Berlin eine Vorstellung im Kino in der Kulturbrauerei (Schönhauser Allee 36) statt. Der Film wird dort um 20.00 Uhr in Anwesenheit von Stefan Knüpfer, Starpianist Pierre-Laurent Aimard und des Regisseurs Robert Cibis gezeigt.

Viele Grüße
Frank
 
Ich habe Pianomania endlich heute in Köln in einer Vorpremiere gesehen. Der Regisseur Robert Cibis war anwesend.

Der Film lohnt sich auf jeden Fall. Er ist sehr interessant, lehrreich und witzig. Zum Ende hatte ich zwar den Eindruck, dass er sich etwas hinzieht, doch war er überwiegend sehr knackig und kurzweilig.
 
Ich schließe mich der Meinung von smartfan an. Der Schluss zieht sich hin und Aimard nervt einfach nur noch. Für mich ist der Film gefühlte 30 Minuten zu lang.

Leider sind Fellner, Buchbinder, Brendel und Lang Lang nur in einigen kurzen Momenten zu sehen.

Schade, dass Nr. 109 verkauft wurde...

Viele Grüße
Frank
 
Klangkino, oder die Art einen Flügel zu intonieren...

Pianomania ist in der Tat ein kleines Schmuckkästchen, im Hinblick auf Flügelintonation und die Menschen, die sich damit befassen. Ein Festessen für jeden Klavierbauer, der sich tagtäglich mit Kundenwünschen auseinandersetzen muß.
Dieses Experiment eines Klavierbauers, den idealen Klang zu finden, ist für das Kino aber schon etwas Neues und sehr Spezielles. Am besten gefiel mir, die Verbindung von Kunst mit Handwerk zu verfolgen. Schön war auch der Blick hinter die Kulissen. Beeindruckend die Spielfertigkeiten und Klangvorstellungen der Superstars, beeindruckend das Klangvolumen der zahllosen Steinway D Flügel, und beeindruckend die Natürlichkeit des Klavierbauers als Hauptperson. Während der Aufführung konnte ich mir nicht vorstellen, dass dieser Film ein breites Kinopublikum anspricht. Aber - keine Spur von Langeweile im ausverkauften Kino. Entweder saßen nur Klavierbauer, oder Pianisten im Publikum, oder aber der Film spricht in seinen Zusehern doch einen ganz speziellen Nerv an.
Der Film schafft es, auf sehr natürliche Art und Weise, unser Ohr wieder etwas näher an`s Instrument zu führen, um uns an den vielen Bewegungen der Mechanik und Klangräumen der Saiten, Stege und Hölzer zu erfreuen. So hört man schließlich seine Musik wieder unter neuen, ergreifenden Aspekten, abseits von Notengemälden und Interpretations-Eifer.
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen.
Der fünfte Wehmutsstern fällt leider vom schönen Musikhimmel, da man vom Anfang bis zum Ende den Eindruck vom geschickt verpackten Steinway&Sons-Werbefilmchen nicht los wird. Aber hier schlägt einfach der Neid des Besitzlosen durch. Also lausche ich andächtig dem zauberhaften Klang meines geliehenen 185er Grotrian Steinweg und hoffe auf gute Musik unter meinen Fingern.

Herzlichst!
Martin Hauber
 
Eher langweilig!

Ich fand den Film eher langweilig und recht einseitig. Die Konzerntration auf den Wunsch von P.-L. Aimard, den Flügel wie ein Cembalo klingen zu lassen, war doch recht mühsam, und der Vergleich mit der entsprechenden CD zeigte übrigens keineswegs diese Wirkung, alles "viel Lärm um nichts", wie mein Klavierstimmer sagte! es wäre auch interessanter gewesen, die Arbeit des Technikers mit mehreren Pianisten zu sehen! Der Klavierstimmer, der im KKL Luzern fürs Piano-festival die Flügel stimmt, sagte mal, je bedeutender der Pianist sei, umso weniger hätte er am Flügel auszusetzen!!! Es seien die sehr jungen, noch wenig bekannten, die spezielle Wünsche hätten, oder so ausgefallene exzentrische "Figuren" wie LangLang!
 
Dass jemand eine Doku über einen Klavierstimmer dreht, ist ja erstmal eine tolle Sache. Leider war der Film doch arg auf die Person des etwas narzisstischen Herrn Knüpfer und seines Arbeitgebers Steinway fixiert.
Statt emotionaler Bilder wären etwas mehr Informationen "zur Sache" ganz nett gewesen. Die Thematik ist auch zu wenig kritisch hinterfragt worden: Wie wichtig ist dieses Feintuning eigentlich? Was ist überhaupt objektiv nachweisbar und wieviel ist Esoterik? Im Dialog mit den Tontechnikern blitzte mal kurz etwas Kritik auf. Immerhin hatte der große Brendel wenig mehr Anforderungen, als ein gleichmäßig gestimmtes Klavier. Und Lang Lang brauchte gar nur einen schwereren Stuhl (bei seiner (pseudo-)dramaturgischen Zappelei absolut verständlich).
Zitat: Je bedeutender der Pianist sei, umso weniger hätte er am Flügel auszusetzen.
Ja, das glaube ich auch bald.
 
[...]

Zitat: Je bedeutender der Pianist sei, umso weniger hätte er am Flügel auszusetzen.
Ja, das glaube ich auch bald.

Ein angeblich nicht richtig eingestelltes Tonhaltepedal soll ja bereits ausgereicht haben, einen Auftritt abzusagen, obwohl das Publikum und ein Ersatzflügel bereitstanden....:rolleyes::D. Nähere Informationen hierzu erteilt auf Anfrage bestimmt gerne ein gewisser Herr Fischermann, der sicher die wahren Gründe für die Absage dieser Dame kennt...:D
 
Na, da war Madame wohl indisponiert. Soll bei Frauen ja vorkommen ...:cool:
 

Danke rodine, auf den Hinweis habe ich schon lange gewartet...und direkt bestellt.

Gruß
Manfred
 
Hallo,

gestern Abend hatte ich nun die "Panomania", und das war gar nicht schlimm.:mrgreen: Eine klasse DVD, die nicht nur den Film zeigte sondern auch noch "Bonusmaterial". Das sind einige Gespräche/Interviews mit Tzimon Barto, Rudolf Buchbinder, David Hellgott, Stefan Knüpfer (Klavierstimmer), Ein längeren Beitrag von Aimard über "Die Kunst der Fuge" und "Das 1x1 des Klaviers" mit Stefan Knüpfer. Ich fand, es waren einige für mich überraschende Feststellungen dabei ("...die Bedeutung der Hammerköpfe auf den Klang wird häufig überbewertet...die Länge eines Tones hängt nur von der Stimmung ab.."). Mit Klavier ist dabei immer ein Steinway Konzertflügel gemeint. Die DVD hat eine Länge von 137 Minuten.

Gruß
Manfred
 
Ich unterschreibe die Aussage von Manfred zu hundert Prozent. Was mir gefehlt hat: Wie geht der Stimmer mit einer Pianistin um? Den Unterschied (falls vorhanden) hätte ich gerne gesehen.
 
Wo doch Werbung in Filmen vermieden wird, geschieht es in Pianomania aber nahezu extrem, findet ihr nicht?
Gut, es ist ja eher eine Dokumentation als ein Film.

Aber irgendwo dient es ja dem Selbstzweck und selbst denen, die vorher keine genauere Ahnung hatten, wird schnell "klar", unter Klavieren und Flügeln "gibt es nur das einzig Wahre".
..
 
Hi,

ich hab' ihn gerade eben auch angeschaut. ;-)

Sehr schöner Film, aber für mich jetzt auch wieder nicht total vom Hocker reissend.

Die Hauptperson ist mM Hr. Knüpfer und sein Dialog mit den Künstlern, hauptsächlich Hr. Aimard, um zum von den Künstlern vorgestellten Wunschklang des Flügels zu kommen.

Am Anfang ist übrigens auch kurz Lang Lang zu sehen. Ich fand den früher gut, aber seine Körpersprache ist einfach schlecht. Immer so Rumgehampel und Augenverdrehen. MM der klassische Fehler: Musik transportiert nur Musik, sonst nichts, da hilft keine Körpergestik. Ok, wenn er es für seine Spielbewegungen benötigt, aber eigentlich ist es dann eine technische Schwäche.
Und er spielte auch noch Liszt, Ung. Rhapsodie Nr. 6. Was für ein hässliches Stück (zumindestens der Ausschnitt ;-) ).

Der Aimard ist aber echt gut (soweit ich das beurteilen kann). Muss mir mal eine CD von dem kaufen.

Gruß
PS: Das mit der Werbung für eine Marke, die ich jetzt nicht nenne, fand ich eigentlich überhaupt nicht.
Ich hatte danach nicht das Gefühl mir unbedingt einen Steinw.. kaufen zu müssen (das hatte ich schon vorher). :-)
 
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Der Aimard ist aber echt gut (soweit ich das beurteilen kann). Muss mir mal eine CD von dem kaufen.

Gruß
PS: Das mit der Werbung für eine Marke, die ich jetzt nicht nenne, fand ich eigentlich überhaupt nicht.
Ich hatte danach nicht das Gefühl mir unbedingt einen Steinw.. kaufen zu müssen (das hatte ich schon vorher).
Lieber BC, da sind wir wieder mal einer Meinung. Ich was gar nicht, wo hier "Werbung" ist. Hat jemand ernsthaft einen Wendl&Lung auf der Bühne erwartet? Gut, in Wien sollten wohl etliche Bösis zu finden sein, aber es ist nun mal ein film über einen Steinway-Techniker. Punkt. Hier von "Werbung" zu sprechen, ist daneben. Ok, den miserablen Bonusclip aus der Steinway-Produktion hätte man sich schenken können - war eh sch... .

Ist ein netter, interssanter Film. Meine Frau hat sich königlich über die Klangbeschreibungen amüsiert. Ich fand diese jedoch sehr treffend. Auf jeden Fall - wir hatten unseren Spass!
 
Jetzt habe ich den Film auch angesehen und bin - nach den Ankündigungen im Trailer und hier im Forum - etwas enttäuscht. Am interessantesten fand ich die Bemerkung des Aufnahmeleiters (?), der die CD-Einspielung koordinierte und die dafür notwendigen Diskussionen zwischen H.Knüpfer und dem Pianisten über die Ton-/ Klangeigenschaften sowie die jeweils erforderlichen "technischen" Maßnahmen am Flügel verfolgte, zu Herrn Knüpfer:

"Das gehört wohl auch zu Ihrem Job, das eine oder andere dann komplizierter darzustellen, als es in Wirklichkeit ist".

Der Aufnahmeleiter stand da wohl eher dem Motto von 90JKB näher, als der Steinway-Philosophie.

Interessant auch, daß der ganze Schnickschnack mit Klangblenden / -reflektoren(?) etc. auf dem Flügel wohl letztendlich doch nichts gebracht hat - Akustik "nach Gefühl" hat halt ihre Grenzen. In Summe fand ich eher, daß mit dem Film - wenn man ihn aus diesem Blickwinkel betrachtet - jede Menge "Esoterik" im Klavierbau entlarvt wird.

Gruß
Rubato
 
Interessant auch, daß der ganze Schnickschnack mit Klangblenden / -reflektoren(?) etc. auf dem Flügel wohl letztendlich doch nichts gebracht hat - Akustik "nach Gefühl" hat halt ihre Grenzen. In Summe fand ich eher, daß mit dem Film - wenn man ihn aus diesem Blickwinkel betrachtet - jede Menge "Esoterik" im Klavierbau entlarvt wird.
Lieber Rubato - ich sehe es genau gegenteilig. Nach den Gesetzten der Physik hätten die Klangreflektoren funktionieren müssen. Ham se awer nich ---- Voodoo? Ich mach mich gerne nochmal unbeliebt und behaupte: Wäre alles nur eine Frage der (uns bekannten) Physik, so gäbe es nur noch gute und perfekte Klaviere. Im Übrigen darf ich darauf verweisen, dass es genau die Physik ist, die im Augenblick in Bereiche vorstößt, die eigentlich dem Voodoo zuzuordnen waren/sind. Googelt mal: "what the bleep do we know". Und geht ruhig davon aus, dass inzwischen nochmals 7 Jahre vergangen sind und das ganze für das Normalverbraucherpublikum aufbereitet wurde ...:shock: Zieht die Hälfte von dem Film als Pseudo-Schmonzes ab (was es auch ist) - da bleibt noch genug zum Wundern übrig.
 
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