Pianisten - perfekte Aufnahmen

T

tomita3

Dabei seit
13. Dez. 2009
Beiträge
97
Reaktionen
0
Hallo zusammen,
ich sehe oft Aufnahmen (youtube, DVD etc.) von Pianisten die keine Fehler, keine Rhythmusstörungen und einen perfekten Klang haben.
Was mich nun interessiert ist, ob die Aufnahmen in irgendeiner Art "verbessert" wurden, also Fehler für z.B itunes verbessert wurden.
Oder bemerke ich als Amateur (also kein Profi aber auch kein unerfahrener Klavierspieler) dabei Fehler garnicht?
Und wenn, was meint ihr wieviele Anläufe ein Pianist für eine
"perfekte Aufnahme" braucht?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen, weil mich das schon lange zum grübeln bringt.

Liebe Grüße Tomita
 
Kannst du mal ein Beispiel angeben, was für dich eine perfekte Aufnahme ist? Es gibt Pianisten, die verspielen sich, so z. B. Richter. Das sind aber Live-Aufnahmen. Studio-Aufnahmen werden so oft eingespielt, bis die Aufnahme richtig gut klingt. Ich vermute auch, dass bei einigen Situationen auch Teile zusammengeschnitten werden. Jedenfalls meine ich das bei manchen Stücken rauszuhören.
 
Hallo, die Technick ist diesbezüglich sehr weit. Die Studio-Aufnahmen werdenm mächtig korrigiert. Ich meine wohl gelesen zu haben, dass man da irgendwie einen Abschnitt noch mal einspielen und danach einen mit falschen Tönen gegen ihn ersetzen kann.
Deswegen lass dich wohl von solchen Studio-Aufnahmen nicht beinflüssen :)
Allerdings sollte man auch dazu sagen, dass es sehr wohl Pianisten gab, die FAST fehlerfrei gespielt haben (ich meine jetzt natürlich verglichen mit anderen Virtuosen auf einem ganz ganz ganz ganz hohen Niveau, weil fehlerfrei für uns ist nun mal was anderes): z.B. Michelangeli oder Rachmaninoff - jedenfalls habe ich was über die beiden gelesen.
 
Bin natürlich nicht vom Fach, aber nehme auch an, dass zunächst mehreren Takes aufgenommen werden, bis man eine einigermassen zufriedenstellende Ausgangslage hat. Wenn dann immer noch "unschöne" Stellen vorliegen, werden die entsprechenden Passagen wahrscheinlich nochmal separat eingespielt und in einer passenden Schnittstelle eingebunden. Aber wie gesagt, ist nur eine Vermutung. Vielleicht gehe ich auch nur von meinen eigenen Aufnahmeversuchen aus...

Auf YouTube gibt es aber übrigens eine ganze Reihe schöner Videos, die Glenn Gould beim Aufnehmen zeigen

Glenn Gould listens to & edits English Suite 1 Bourrees


An einer Stelle sieht man auch den Toningenieur eine Aufnahme scheiden.
 
Hallo, die Technick ist diesbezüglich sehr weit. Die Studio-Aufnahmen werdenm mächtig korrigiert. Ich meine wohl gelesen zu haben, dass man da irgendwie einen Abschnitt noch mal einspielen und danach einen mit falschen Tönen gegen ihn ersetzen kann.
Deswegen lass dich wohl von solchen Studio-Aufnahmen nicht beinflüssen :)

für Rundfunk- und Studioaufnahmen ist das gängige Praxis: man spielt kritische Abschnitte mehrmals ein, aus diesem Material wird dann eine fehlerfreie Version zusammengeschnitten. für den, der das spielt, ist das recht entspannt: es ist eben nicht wie im Konzert, sondern es ist unverbindlicher... genau deswegen höre ich mir seit Jahren nur noch live Mitschnitte an! Und da ist die Anzahl der "Fehler" erstens nicht sonderlich oder gar auffallend hoch und zweitens auch völlig egal!

"permanentes fehlerfreies Spielen" ist ohnehin eine Chimäre, die aus einem sehr platten und eingeschränkt banalen Verständnis von "Perfektion" kommt - man halte sich folgenden Satz vor Augen: "ein falscher Ton stört - ein falsches Tempo verzerrt", Vitaly Margulis. Lieber ein paar marginale winzige Störungen, als eine Verzerrung!!!

Gruß, Rolf
 
Ich schließe mich Rolf an, dass live Mitschnitte eine besonderen Reiz haben, weil eben die Schneiderei fehlt, und weil ich die Interpretation eines Werkes aus einem Guss erleben kann.
Es lassen sich im Netz da durchaus Beispiele von Gesamtaufnahmen der Chopin-Etüden finden, die komplett in einem Konzert gespielt worden sind (*), und die mich oftmals mehr beeindrucken, als die auf Perfektion getrimmten Studioaufnahmen.


Grüße,
Kristian

(*)Als Beispiel sei der Pianist Karen Kornienko genannt, der einen Mitschnitt eines solchen Konzerts auf seiner Homepage abgelegt hat.
 
Danke für die vielen Antworten!
Da sieht man mal was bei einer perfekten Aufnahme alles dahinter steckt.
Danke für den youtube Link :)
 
für Rundfunk- und Studioaufnahmen ist das gängige Praxis: man spielt kritische Abschnitte mehrmals ein, aus diesem Material wird dann eine fehlerfreie Version zusammengeschnitten. für den, der das spielt, ist das recht entspannt: es ist eben nicht wie im Konzert, sondern es ist unverbindlicher... genau deswegen höre ich mir seit Jahren nur noch live Mitschnitte an! Und da ist die Anzahl der "Fehler" erstens nicht sonderlich oder gar auffallend hoch und zweitens auch völlig egal!

"permanentes fehlerfreies Spielen" ist ohnehin eine Chimäre, die aus einem sehr platten und eingeschränkt banalen Verständnis von "Perfektion" kommt - man halte sich folgenden Satz vor Augen: "ein falscher Ton stört - ein falsches Tempo verzerrt", Vitaly Margulis. Lieber ein paar marginale winzige Störungen, als eine Verzerrung!!!

Gruß, Rolf



ihc höre tschaikovskys 1 klavierkonzert von niemandem anders als von evengy kissin, ich freu mich immer schon auf die paar fehler die er macht, macht es so menschlich...irgendwie erquickend, ob dass assozial ist? :D
 
Bin natürlich nicht vom Fach, aber nehme auch an, dass zunächst mehreren Takes aufgenommen werden, bis man eine einigermassen zufriedenstellende Ausgangslage hat. Wenn dann immer noch "unschöne" Stellen vorliegen, werden die entsprechenden Passagen wahrscheinlich nochmal separat eingespielt und in einer passenden Schnittstelle eingebunden. Aber wie gesagt, ist nur eine Vermutung. Vielleicht gehe ich auch nur von meinen eigenen Aufnahmeversuchen aus...
Genau so ist es.
 

Zurück
Top Bottom