Pedaltechnik - Schumann op. 22, erste Seite

alibiphysiker

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Hallo allerseits,

mein Pedalspiel ist nicht das beste, und so richtig besser wird es leider auch nicht. Bzw., ich habe den Eindruck, dass es einfach etwas Zeit braucht, aber ich würde den Vorgang gerne etwas katalysieren.

Um ganz konkret ein Problem zu nennen, macht mir die erste Seite der zweiten Schumannsonate eine Menge Kummer (im weiteren Verlauf des ersten Satzes - außer in der Reprise und der Coda - ist mir lustigerweise recht klar, was ich mit meinem Pedal möchte, aber diese erste Seite bereitet mir wirklich Probleme). Greifen wir uns hier mal die ersten "9 Takte" raus:schumann2.png

Ich beschränke mich nun auf Takt 4 bis 7: Mein Problem ist hier hauptsächlich, dass ich kein Pedalgebrauch finde mit welchem ich einen Höreindruck erreiche, welcher im folgenden abstrahiert skizziert sei:
- Die Unterstimme soll weder zu fett noch licht klingen und noch immer eine gewisse "Nervosität" aufweisen.
- Melodie soll kantabel klingen und sich deutlich von der Unterstimme abheben.
- Es soll zu keinem geschmacklosen "Verschmieren" von Tönen kommen (ich glaube ihr wisst schon was ich meine).
- Man soll die Pedalverwendung als solche nicht wahrnehmen. Insbesondere sollen die "Pedalwechsel" nicht als solche wahrnehmbar sein, in dem Sinne, dass das Klangvolumen sehr plötzlich stark abnimmt.

Als weiterer Hinweis sei euch mitgeteilt, dass ich die Sonate aktuell lieber an der unteren Grenze des Tempobereiches spiele (Viertel ca. 130) und gerade zu Beginn eine "ruhigere Oberstimme" meinem Geschmack entspricht.

Ich könnte nun beschreiben, was ich nun schon alles versucht habe, aber ich kann es auch lassen und die Berufeneren unter euch fragen:
Wie würdet ihr das Pedal hier einsetzen?

Mir ist klar, dass eine Frage welche isoliert nach dem Pedalgebrauch fragt wenig Sinn ergibt. Aber hierauf soll hier der Fokus liegen. Wenn ihr sachdienliche Hinweise habt, welche die Kombination Hände + Pedal betreffen, sind diese natürlich auch gerne willkommen!

Danke euch!
 
Das Problem ist hier möglicherweise, dass die 16tel viel zu viel Klang aufbauen, wenn man sie tatsächlich durchgehend f spielt. Ich würde (bei getretenem Pedal) f beginnen und bis zum Einsatz der Melodie diminuendo spielen, ab dort die linke p und leggiero, die Rechte mit viel Gewicht. Die Linke sollte bei den Harmoniewechseln immer etwas lauter werden, damit es beim Pedalwechsel keinen klanglichen Einbruch gibt. Außerdem kannst du hier durchaus "unsaubere" Pedalwechsel riskieren, bei denen der Klang der vorhergehenden Harmonie nicht vollständig ausgelöscht wird. Bei sowas muss man durchaus eine Weile experimentieren, bis das Ergebnis passt.

Viel Erfolg!
 

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