Pedal nur mit "Fußstütze" - geht das nur mir so?

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Heidi

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27. Feb. 2008
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Hallo,

ich habe das Forum gerade erst entdeckt und möchte gleich mal mein kleines Problem los werden: Ich lerne als Erwachsene seit etwa einem Jahr das Klavierspiel und benutze natürlich oft auch (zumindest das rechte) Pedal. Allerdings kann ich es nur verwenden, wenn ich eine Erhöhung (dickes Buch) unter die Ferse des rechten Fußes stelle, da ich sonst sozusagen den Winkel nicht über längere Zeit hinbekomme: Das Pedal durchzutreten ist natürlich kein Problem, aber die Phasen dazwischen - steht die Ferse auf dem Boden, dann kann ich den Fuß nicht dauerhaft so stark angewinkelt über dem Pedal stehen lassen. Ich könnte natürlich auch das ganze Bein samt Fuß aus dem Oberschenkel heraus anheben und den Fuß über dem Pedal schweben lassen, aber auch das ist ja viel zu anstrengend. Die Klavierbank kann (wegen der Armhaltung) nicht mehr tiefer eingestellt werden. Ich habe schon zweimal versucht, von dem Buch als Unterlage weg zu kommen, aber jedesmal habe ich nach ein paar Versuchen aufgegeben (Krampf im Fuß). Meine Klavierlehrerin konnte mir auch nicht helfen. Gibt es andere Klavierschüler oder -spieler, denen es auch so geht? Mache ich vielleicht etwas grundsätzlich falsch? Soll ich es einfach so belassen oder mich nochmal zwingen, ohne Fußstütze zu spielen?

Vielen Dank schonmal für Eure Tipps!
 
Tja, das Problem scheint nicht so selten aufzutreten, je nach Bauart des Spielers bzw. Klaviers. Manche Unbequemlichkeit lässt sich aber bestimmt auch durch entspanntere Haltung vermeiden und größeren Abstand zum Klavier (= größerer Winkel bei Fußflexion). Schau doch mal hier auf J. Gedans Seite unter Fachwissen Lexikon >> Downloads >> Kleine Lehre des Pedalspiels nach, hat auch dazu was geschrieben.
 
Vielleicht steht das Klavier auch auf dicken Untersetzern und dadurch ist das Pedal weit oben? Falls dies der Fall ist, helfen Untersetzer, die nur ein paar Millimeter dick sind, dann kommt das Pedal tiefer und der Winkel ist nicht so hoch.
 
Ich hatte das Problem auch. Inzwischen hat die Bibel es gelöst.
Ich weiß nicht, wo dein Problem liegt. Ich finde eine Unterlage behebt das Problem absolut.
 
Vielen Dank für Eure Hinweise, auch die empfohlene website war interessant. Ich habe mal nachgemessen, zwischen Fußboden und Pedal (in Ruhestellung) liegen ca. 9 cm, ich weiß nicht, ob das nun viel ist oder wenig. Im Zweifel werde ich mit der Unterlage weitermachen.
Eines würde mich sehr interessieren: Warum ist es eher schädlich, früh das Pedal hinzuzunehmen? Meine Klavierlehrerin hat mir schon früh das Pedal erklärt und scheint dabei kein Problem zu sehen.

Grüße, Heidi
 
P.S.: noch nie einen Schüler der, Dauerpedal spielend nicht einmal mehr merkte, dass er nur Klangbrei von sich gab, von einem Kollegen übernommen?

Nein, ist mir noch nie passiert.

Es ist mir aber schon öfters passiert, daß Klavierschüler, die bei anderen Lehrern schon 4 oder 5 Jahre Unterricht hatten, nicht wußten, wann man das Pedal drückt und wann man es losläßt. Und die deshalb lieber ganz ohne Pedal spielten.
 
Ich stelle mal die naheliegende Frage: Warum soll ein Anfänger mit Unterstützung des Lehrers kein Pedal benutzen?

Klar, es kann mal Klangbrei dabei herauskommen aber um das zu beheben ist der Lehrer ja da. Und aus Fehlern lernt man hervorragend. Natürlich muß man auch das Spielen ohne Pedal lernen aber beides schließt sich ja nicht aus. Wenn man aber ohne Lehrer Pedal benutzt, ist die Gefahr des Mißbrauchs doch viel größer.

Ich glaube auch nicht, daß durch frühes Lernen des Pedaleinsatzes die Koordination der Hände langsamer vonstatten geht oder man sonst irgendwie beeinträchtigt wird. Das Gehirn ist ein erstaunliches Organ mit hervorragenden Anpassungsfähigkeiten.

Und was dabei herauskommt, wenn man auf sich selbst gestellt bleibt, kann man hier gut sehen:

http://www.youtube.com/watch?v=d0Z1QGpTZSo

Noch was zum Thema Fußstütze: Wir hatten mal eine Umfrage hier, wie hoch die Pedale sind, und der Durchschnitt war glaube ich deutlich unter 9 cm, eher bei 7 oder weniger. Eine Unterlage für die Hacke finde ich da überhaupt nicht bedenklich. Wenn man nicht umbedingt auf Büchern herumtrampeln will, tut es natürlich auch ein etwas höherer Absatz.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

bei meinem Epiano ist der Abstand des Pedals zum Boden 5,5 cm. Bei 9 cm muss man ja 'nen Krampf kriegen!

Ich habe übrigens das Pedal das erste Mal im 2. Jahr bei Schumanns "erster Verlust" und dem "altfranz. Liedchen" Tschaikowskis gelernt, zwischendurch lange nichts pedaliges. Und auch jetzt "darf" ich es erst dazunehmen, wenn das Stück soweit fertig ist, also, beim ersten Mal im Unterricht vorspielen immer "ohne", auch wenn's manchmal komisch klingt.


Gruß
Klavirus
 
Ohne Pedal ist ein viel differenziertes Legato und eine weit genauer dosierbare Verschmelzung gewünschter Klänge erlernbar- sofern man eine gewisse Unabhängigkeit der Finger voneinander erlangt. Dann das Pedal zu benutzen noch dazu zu erlernen klappt schlicht und ergreifend besser als umgekehrt.
Natürlich studiert man das Stück erstmal ohne Pedal, bzw. lernt eben nicht alle Stücke mit Pedal. Die Gründe für die Entscheidung Pedal oder nicht Pedal sollten natürlich auch erläutert werden. Vielleicht nicht bei vierjährigen aber achtjährige können sicherlich schon begreifen, worum es geht.

Warum "Summ summ summ, Bienchen summ" herum oder das C-Dur Präludium aus dem WTK unbedingt schon mit Pedal gespielt werden dürfen sollen, ist mir unklar.
C-Dur Präludium durchaus, aber durchaus auch ohne Pedal. Man sollte eben unterscheiden, ob ein Stück aus didaktischen oder musikalischen Gründen gelernt wird. Das C-Dur Präludium würde ich sowohl mit als auch ohne Pedal lernen lassen und auch mal vorführen, wie der Anschlag mit und ohne Pedal den Klang beeinflußt.

Der "übliche" Klavieranfänger hat genug damit zu tun, die Noten zu erkennen und auf die Tasten zu kriegen. Das zu bewerkstelligen und zudem gutes Legato zu erlernen und die Hände und Finger voneinander unabhängig steuern zu können erfordert bei den meisten schon einiges an Aufmerksamkeit, eigentlich sogar so ziemlich alles. Ich bleibe dabei, dass Pedalspiel erst später eingeführt werden sollte. Es ist in der Relation weit leichter zu erlernen als die üblichen klavierspielerischen Grundlagen.
Gerade weil es relativ leicht ist, würde ich damit anfangen, Pedal zu lehren bevor der Schüler es ohne Anleitung alleine benutzt.

Zudem die blosse Aufhebung der gesamten Dämpfung ja oft genug als Krücke benutzt wird. Um sich klanglich wesentlich nur darauf zu stützen, ist es nicht differenziert genug, wie die spätere zusätzliche Einführung des sostenuto-Pedals zeigen mag.
Das kommt meiner Meinung nach daher, daß Pedal zu spät gelehrt wird, der Schüler will es doch benutzen und erfreut sich vermutlich auch erstmal an dem total veschwimmenden Klang.

Nach weiteren Überlegungen finde ich, daß Pedal spätestens im Zusammenhang mit Musiktheorie eingeführt werden sollte (Pedalwechsel mit Harmoniewechsel z.B.), da bietet sich das C-Dur Präludium von Bach geradezu an.
 
Ich muß zugeben, dass ich das Legatospiel wirklich oft vernachlässige, vor allem beim Üben. Wahrscheinlich merkt man das als Anfänger nicht so sehr, wenn man mit Pedal spielt. Meine Lehrerin erinnert mich dann bei den Stunden oft daran. Was das Pedal betrifft, bin ich etwas beruhigt. Ich werde es mal mit höheren Absätzen probieren und ansonsten ein hübsches Brett in Bodenfarbe besorgen.

Grüße, Heidi
 

Ich muß zugeben, dass ich das Legatospiel wirklich oft vernachlässige, vor allem beim Üben. Wahrscheinlich merkt man das als Anfänger nicht so sehr, wenn man mit Pedal spielt. Meine Lehrerin erinnert mich dann bei den Stunden oft daran. Was das Pedal betrifft, bin ich etwas beruhigt. Ich werde es mal mit höheren Absätzen probieren und ansonsten ein hübsches Brett in Bodenfarbe besorgen.

Grüße, Heidi
 
Ich habe mal nachgemessen, zwischen Fußboden und Pedal (in Ruhestellung) liegen ca. 9 cm, ich weiß nicht, ob das nun viel ist oder wenig.
Hallo Heidi, bei unserem Klavier wären's infolge doppelter Untersetzer sogar 10 cm, ohne die wohl 2-2,5 cm weniger. Die Untersetzer sind jedoch nötig, damit meine Knie unter den Spieltisch passen.

Darum habe ich die Lagerböcke der Pedale aus- und von unten an den Klavierboden geschraubt und in ihn für die Durchführung von (nun längeren) Betätigungsstangen zwei Löcher gebohrt; als mäßiger Heimwerker habe ich einen halben Nachmittag für alles gebraucht, bei Bedarf Fotos. Kurzum, nun sind's nur noch 6 cm, sehr komfortabel, aber bei vollem Hub und Elan geht's womöglich bis in's Parkett, so daß eine Teppichfliese drunterliegt.

Gruß,
Manfred
 
die Lagerböcke der Pedale aus- und von unten an den Klavierboden geschraubt und in ihn für die Durchführung von (nun längeren) Betätigungsstangen zwei Löcher gebohrt

Das hat nun nur den Nachteil, dass Du das Klavier nicht mehr ohne Untersetzer stellen kannst.
Aber irgendwie kommt mir das Verfahren bekannt vor, hab ich vor nem guten Jahr auch gemacht :) (Bild hier)
 
Das hat nun nur den Nachteil, dass Du das Klavier nicht mehr ohne Untersetzer stellen kannst.
Aber irgendwie kommt mir das Verfahren bekannt vor, hab ich vor nem guten Jahr auch gemacht :) (Bild hier)
Genauso! :-)
Hast Du noch etwas dagegen unternommen, dass das Klavier ohne Untersetzer nicht auf den Lagerböcken steht? (Ich hoffe ich denke zu gegebener Zeit daran, sie notfalls wieder abzuschrauben!!!)
 
Noch nicht, ist aber auch nicht aktuell.
Mal sehen, was der Stimmer sagt (oha, der ist überfällig...)
 

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