passende Stücke im "richtigen" Schwierigkeitsgrad

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Magi

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13. Nov. 2012
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Hallo, mich würde interessieren wie das bei euch normalerweise läuft: sucht ihr eure Stücke selbst aus, sucht der/die KL etwas aus oder macht ihr das zusammen?
Ich suche mir meine Noten meist selbst aus (für Absprachen mit KL ist nicht viel Zeit da ich nur alle 2 Wochen 30 min Untericht habe), wobei es mir oft schwerfällt den Schwierigkeitsgrad einzuschätzen. Meine KL meinte gleich in der ersten Stunde ich müsse etwas schwereres spielen, was mich etwas wunderte aber vieleicht meinte sie das weil ich zwei Wochen Zeit habe. Dann hatte ich allerdings ein Stück erwischt bei dem das Begleitmuster der Linken so anstrengend war das ich es kaum üben konnte, weil mir nach wenigen Minuten die Sehnen weh taten. Das Stück danach wieder aus der Klavierschule (allerdings 50 Seiten übersprungen) ging dann wieder ganz gut.
Beim Suchen nach geeigneten Stücken ist mir hier im Forum aufgefallen das manche Anfänger im ersten Jahr schon recht schwere Stücke angehen während scheinbar jahrelang nur sehr leichte Stücke spielen. Liegt das jetzt wohl in erster Linie an unterschiedlicher Begabung und unterschiedlichem Übeverhalten? Oder spielen Einige Stücke die sie über- oder unterfordern (bzw. bei denen der Lerneffekt gering ist)?
 
Hallo Magi,

bei mir wählt mein KL die Stücke aus, wobei ich sagen muss, dass diese mich fordern und von daher sicher nicht dem jeweiligen „bis-dato“-Schwierigkeitsgrad entsprechen; ich selbst hätte mir diese Stücke sicher nie alleine gegriffen. Während des Lernens habe ich deshalb wohl auch hin und wieder das Gefühl, dass ich an manchen Stellen schlichtweg überfordert bin. Oft hängt es zwar nur an kleinen Passagen aber in genau denen sitzt dann der Knackpunkt, für den es irgendwie ein technisches Knowhow gibt, das mir mein KL dann an die Hand gibt - und so wird aus Frust dann auch wieder Spaß. Inzwischen lasse ich mich von diesen Frusterfahrungen auch nicht mehr unterkriegen; weil ich weiß, dass das genau die Stellen sind, die mich schlussendlich weiterbringen.

Darüber hinaus kann ich aber jederzeit selbst Wünsche einbringen oder Fragen zu den Stücken stellen, die ich mir nebenher „just for fun“ erarbeite. Auf das Angebot, selbst Stücke vorzuschlagen, die ich unbedingt spielen möchte, bin ich bisher nicht eingegangen, weil ich denke, dass er am Besten beurteilen kann, was ich als nächstes für mein Fortkommen benötige. Aber für mich steht fest, dass ich auf jeden Fall zu Chopin zurückkehren möchte, wenn es soweit ist; und das weiß er auch.

Gruß
Jasnaja
 
Bei mir war es bisher eine Mischung. Teilweise wollte der KL, dass ich was aussuche, teilweise hat es sich so ergeben, weil ein paar Wochen kein Unterricht war und ich mit dem vorher abgesprochenen Stück schon fertig war. Bei Stücken, die mir die KLs aussuchen, möchte ich ein Veto-Recht, wenn es mir nicht gefällt.

Wenn ich Stücke selber aussuche, habe ich zur Einschätzung des Schwierigkeitsgrads bisher verschiedene Seiten genutzt - mal die eine, mal die andere, u.a. Beginner piece u like to give as repertoire, University of Iowa Piano Pedagogy Project (runterscrollen zu den nach IMTA Level sortierten Playlists), Pian e forte, Piano Sheet Music, graded pieces list, Repertoire Progression. Bisher hat das gut funktioniert.

Beim Suchen nach geeigneten Stücken ist mir hier im Forum aufgefallen das manche Anfänger im ersten Jahr schon recht schwere Stücke angehen während scheinbar jahrelang nur sehr leichte Stücke spielen. Liegt das jetzt wohl in erster Linie an unterschiedlicher Begabung und unterschiedlichem Übeverhalten? Oder spielen Einige Stücke die sie über- oder unterfordern (bzw. bei denen der Lerneffekt gering ist)?

Ich würde sagen, das liegt an einer Mischung aus den genannten Gründen und unterschiedlichen Ansprüchen und Vorstellungen. Mein Eindruck aus dem Forum ist, dass es da sehr große individuelle Unterschiede gibt. Einige Anfänger wollen nur Stücke lernen, die sie wirklich gut finden, weil sie das besonders motiviert. Das sind in der Regel relativ schwierige Stücke. Sie können dann akzeptieren, dass diese Stücke bei ihnen als Anfänger natürlich nicht so gut klingen. Andere Anfänger lernen gerne mit Klavierschulen und vertrauen sich den Schulen und den KLs an, weil sich dadurch die Schwierigkeit individuell anpassbar steigert. Und die Übezeit und das Talent unterscheiden sich natürlich auch.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bei mir ist die Situation ähnlich wie bei dir (aus beruflichen Gründen habe ich nur unregelmäßig Unterricht, wenn es uns beiden in den Terminkalender passt. Der Unterricht besteht also meistens aus Korrekturen, Tipps und Hilfestellungen, ohne dass wir gemeinsam ein festes Programm durcharbeiten).

Was die Auswahl betrifft, habe ich mich am Anfänger-Thread hier aus dem Forum orientiert, mir YouTube-Aufnahmen angehört und auf dieser Basis vorsortiert. Dabei kamen nur Stücke auf die Liste, die mir auch irgendwie zugesagt haben. Ob das ausgewählte Stück dann noch zu schwer ist, merke ich schnell beim Anspielen: Wenn ich nach einer Stunde am Instrument (langsam und getrennte Hände) überhaupt keinen Zugang zu dem Stück finde, kommt es auf den Stapel zur Wiedervorlage. Grundsätzlich versuche ich so Stücke zu finden, die etwas über meinen Fähigkeiten liegen, in dem Sinne, dass sie fordern ohne zu frustrieren.

Mein Werdegang nach etwa einem Jahr sieht dann so aus:

* Ein paar einfache Sachen aus Alfred's Klavierschule
* Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach
* Schumanns Album für die Jugend
* Etüden von Burgmüller
* Sonatine in C-Dur von Clementi
* Aktuell Chopins Walzer in A-moll (posth.)

An sich also eher einfache Stückchen. Die Sonatine von Clementi oder die Arabesque von Burgmüller beispielsweise waren Sachen, die ich früh angespielt und schnell wieder weggelegt habe. Ein paar Monate später habe ich mich dann noch mal dran gesetzt und entschieden, dass es sich lohnt ein wenig Zeit zu investieren.

Mein Vorgehen mag ein wenig beliebig wirken (und das ist es auch), aber bislang bin ich mit meinen kleinen Fortschritten nicht unzufrieden.
 
Mein Werdegang nach etwa einem Jahr sieht dann so aus:

* Ein paar einfache Sachen aus Alfred's Klavierschule
* Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach
* Schumanns Album für die Jugend
* Etüden von Burgmüller
* Sonatine in C-Dur von Clementi
* Aktuell Chopins Walzer in A-moll (posth.)
Ist ja schon ein bischen komisch das wir auf ähnlichem Wege an so viele gleiche Stücke gekommen sind :D Ich übe z.z.an der Clementi Sonatine vorher am Arabesque von Burgmüller und einige Stücke aus Schumanns Album für die Jugend will ich auch bald noch angehen ;).
 
Hallo, mich würde interessieren wie das bei euch normalerweise läuft: sucht ihr eure Stücke selbst aus, sucht der/die KL etwas aus oder macht ihr das zusammen?

Hallo Magi,

Bei mir ist es so, dass mein KL die Stücke aussucht, wobei er sich natürlich vorrangig an meiner Entwicklung orientiert - mein KL kennt aber auch schon ziemlich gut meine Vorlieben und berücksichtigt das wohl bei der Auswahl.

Vetorecht ist keins ausgemacht, allerdings habe ich das Glück, dass ich so ziemlich alles gerne übe, so lange es nicht fad ist - und langweilige Stücke gibt mir mein KL sowieso nicht. ;)

Das einzige, was ich bisher konsequent aufgeschoben habe, ist Chopin - da möchte ich einfach mehr Reserven haben, und da mein Lehrer das ganz gut nachempfinden kann, hat er mir das bisher auch immer durchgehen lassen.

Hin und wieder darf ich selbst ein Stück aussuchen - da geht es dann wohl vor allem um die richtige Selbsteinschätzung. ;)

LG, PP
 
Ist ja schon ein bischen komisch das wir auf ähnlichem Wege an so viele gleiche Stücke gekommen sind :D Ich übe z.z.an der Clementi Sonatine vorher am Arabesque von Burgmüller und einige Stücke aus Schumanns Album für die Jugend will ich auch bald noch angehen

Naja, das sind ja alles Standards für Anfänger, insofern finde ich das nicht überraschend. Das A.M. Bach Notenbüchlein und das Album für die Jugend stehen bei mir auch auf der Liste, zusammen mit Bartóks Für Kinder. Die Clementi-Sonatine steht bei mir auf der Veto-Liste ;)
 
Stimmt schon das sind wohl alles Standards für Anfänger, trotzdem gibt es auch Klavierschüler die diese Stücke alle nicht spielen (wie Ich bei meinem ersten Anfänger Unterricht vor über 10 Jahren)
Durch das eigene heraussuchen der Stücke / anhören verschieder Anfängerstücke lernt man aber sicher auch etwas. Klar stößt man da v.a. auf Standards für Anfänger und wählt natürlich vor allem aus was einem besonders gefällt.
Viele Bartóks sind zum Beispiel nicht so mein Geschmack, Schade eigentlich wo ich doch Mikrokosmos 3 und 4 hier liegen habe (wohl ca 40+ Jahre alte Hefte noch vom Klavieruntericht meiner Tante). Naja, vieleicht such ich mir da auch noch mal etws raus wenn ich viel Zeit habe. Wenn ich weiterhin so viele Notenhefte horte, wie in den letzten Monaten seit dem Wiedereinstieg ins Klavierspiel ... kann ich bald Regale damit füllen und muss wohl spätestens in 10 Jahren eine Bibliothek eröffnen :-)
Hihi, bei meinem KL stehen die auf der Verbotsliste, worüber ich nicht gerade unglücklich bin.
Warum ? Findet ihr die wirklich so schrecklich?
 
Warum ? Findet ihr die wirklich so schrecklich?

Naja, ich habe nur eine gespielt, das war noch vor der Zeit mit meinem jetzigen KL. Beim ersten Durchklimpern gefiel sie mir noch - aber nach dem zweiten oder dritten Tag Üben war ich ernsthaft versucht, die Noten in den Ofen zu schmeißen. Damals dachte ich noch, dass die Dinger eine unentbehrliche Vorstufe zu Sonaten sind. Mein KL hat mich dann auf die frühen Haydn Sonaten (Divertimentos) angesetzt - die sind auch nicht viel schwerer aber um einiges interessanter als die Sonatinen von Clementi, Kuhlau und Co. :)
 
Ist ja schon ein bischen komisch das wir auf ähnlichem Wege an so viele gleiche Stücke gekommen sind

Ist halt irgendwie ein klassischer Querschnitt durch die Anfängerliteratur. :-) Was steht denn bei dir für die nähere Zukunft noch auf der Liste? Als Ziel für 2013 habe ich mir eigentlich zwei leichte Chopin-Präludien sowie einen seiner "richtigen" Walzer gesetzt; ob das realistisch ist, wird man dann am Jahresende sehen.

Warum ? Findet ihr die wirklich so schrecklich?

Technisch fand ich das Stück interessant und sehr hilfreich, die Mischung aus Staccato und Legato ist mir nicht gerade leicht gefallen, und das Ganze halbwegs locker flüssig im Tempo zu spielen hat mich auch einige Mühen gekostet. Ich muss jedoch gestehen, besonders gerne höre ich mir die Sonatine nicht an, bringt mehr Spaß sie zu spielen als sie sich anzuhören. :-)
 

Viele Bartóks sind zum Beispiel nicht so mein Geschmack

Du kannst ja mal hier reinhören, vielleicht ist ja doch was dabei: For Children Wenn nicht - es gibt ja noch viel anderes, so dass man nichts nehmen muss, was man nicht mag :)

Warum ? Findet ihr die wirklich so schrecklich?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mir so gehen würde wie PP beschrieben hat (habe dieselbe Erfahrung schon mit anderen Stücken gemacht). Die Qualität kann ich aber nicht beurteilen (im Gegensatz zu PPs KL), ich mag sie halt einfach nicht.
 
Genau die hab ich eben gesucht und auf die schnelle nicht gefunden ;)
 
Dann möchte ich es wieder unbedingt spielen. Das Problem: ich habe mit meiner Klavierlehrerin ausgehandelt, dass ich es erst angehe wenn ich das aktuelle Stück fertig und die Basisarbeit des folgenden erledigt habe. Das rondo toccata von Kabalewski treibt mich aber grade zu mindestens Mittelschwerer Verzweiflung und irgendwie sehe ich das Ufer nicht wenn danach das rondo alla turca folgt.......... HILFE!
 
Habt ihr eigentlich schon mal was aus Kurtágs Játékok gespielt? Die Reaktion meines Lehrers als ich ihn mal drauf ansprach: "Sicher nicht - der Flügel ist frisch gestimmt!" :roll: Aber so schlimm kann das ja wohl nicht sein! Naja, vielleicht dieses Jahr vor der Stimmung... :floet:

Hier ein Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=KtPRPVDBiMI
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Habt ihr eigentlich schon mal was aus Kurtágs Játékok gespielt? Die Reaktion meines Lehrers als ich ihn mal drauf ansprach: "Sicher nicht - der Flügel ist frisch gestimmt!" Aber so schlimm kann das ja wohl nicht sein! Naja, vielleicht dieses Jahr vor der Stimmung...
Kannte ich bisher gar nicht, habe mal geschaut und bin auf das gestoßen:

♫ Kurtág, Játékok ♪ - YouTube
Die ersten 50s find ich schon sehr amüsant
 

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