Wer nach "Cheatsheet" spielt, ist nicht prinzipiell anders als jemand, der sich die Notennamen über die Noten drüberschreibt oder alle Fingersätze ausnotiert.
So jemand DENKT, er wäre schlau und würde etwas "abkürzen" oder "vereinfachen" - in Wahrheit VERHINDERT er Lernen und bleibt auf ewig jemand, der mit Stützrädern Fahrrad fährt.
Daher sind derartige Cheatsheets aus pädagogischer Sicht abzulehnen. Nur über VERSTEHEN plus HÖREN und Nachvollziehen des verstandenen Prinzips mittels VERSTEHEN und HÖREN kann hier sinnvoll gelernt werden.
Das heißt:
1) Halbton- und Ganztonschritte auf dem Klavier durchschauen und von jedem Ton aus zuverlässig nennen und sofort spielen können
2) Kleine und große Terzen (bitte sehen als "1 1/2 Ganztonschritte" und "2 Ganztonschritte"! Niemals Halbtonschritte abzählen) auf der Tastatur zuverlässig von jedem Ton aus nennen und sofort spielen können
3) Zwei-Terzen-Aufbau von Dur- und Moll- Grundstellungen verstehen und von jedem Ton aus spielen können (immer erst alle 3 Töne als "Griff" sehen und erst dann spielen - gleichzeitig anschlagen, nicht nacheinander-, wenn man sich sicher ist, dass man richtig liegt. Dann Kontrolle durchs Ohr, ob es sich wie gewünscht nach Dur oder Moll anhört.
Undsoweiter undsofort.
Wer Cheatsheets oder Ähnliches benutzt, bleibt ABHÄNGIG - er muss sich "Dinge merken", und wenn er sie vergisst, ist er aufgeschmissen und muss erst wieder einen doofen Zettel oder ein Buch (oder ein Tutorial oder einen Lehrer) konsultieren.
Richtiges Lernen bedeutet aber, dass man sich das Lerngebiet wirklich aneignet und weiß: Wenn ich ein Detail (z.B. ein bestimmtes Voicing in einer bestimmten Tonart) mal gerade nicht präsent habe, ist mir jedoch das PRINZIP klar, aufgrund dessen ich es mir sofort herleiten kann, und ich habe die Hör-Bildung, auch gleich zu erkennen, ob das Herausgefundene stimmt oder nicht.