Passende Akkorde für alle Tonarten (Cheatsheet für Gitarre und Klavier)

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Deschain

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Hallo miteinander

Ich habe vor einiger Zeit sehr aufwändig ein Cheatsheet mit passenden Akkorden für alle Tonarten erstellt, weil ich nirgends etwas vergleichbares gefunden habe.
Hab mir gedacht, wenn ich schon so viel Aufwand reinsteck, soll es vielleicht anderen auch was bringen.
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Also nutzt es, wenn ihr wollt.
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Ihr findet die Datei hier:
https://www.deschain.ch/share/keys_and_chords.pdf

Viele Grüsse
Andy
 
Super.
Kann man prima zum Trainieren verwenden wenn man eine Zeile zudeckt. :super:
 
Ich habe vor einiger Zeit sehr aufwändig ein Cheatsheet mit passenden Akkorden für alle Tonarten erstellt, weil ich nirgends etwas vergleichbares gefunden habe.
Hab mir gedacht, wenn ich schon so viel Aufwand reinsteck, soll es vielleicht anderen auch was bringen.
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Also nutzt es, wenn ihr wollt.
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Ihr findet die Datei hier:
https://www.deschain.ch/share/keys_and_chords.pdf

Du hast nichts Vergleichbares gefunden, weil das (auto-)didaktisch gar keinen Sinn ergibt.

Der Vorteil des chromatischen Griffbretts der Gitarre ist ja gerade, daß man nur ein paar Grund-Akkordformen auswendig lernt und dann per Barré nach Belieben verschiebt. Die Griffe werden dann so gewählt, daß sie sinnvolle Wechsel entsprechend der Progression in der jeweiligen Tonart ermöglichen aber deine Tonleitern zeigen immer die gleichen (teilweise seltsamen) Griffe, das ergibt für einen Anfänger gar keinen Sinn.

Auf dem Klavier ist das eigentlich noch viel einfacher. Es gibt 24 Dur- und Moll-Dreiklänge, woraus sich aber nur 11 unterschiedliche Griffe ergeben (wenn ich mich nicht verzählt). Dann wiederholt sich alles.

Deshalb mein Vorschlag: Solche Cheat-Sheets bitte vergessen und Akkorde in sinnvollen Progressionen nach Gehör üben durch alle Tonarten. Auf dem Klavier in C-Dur anfangen, weil man da nur einen Griff für alle sieben Stufen braucht - also hörst du automatisch, wie es klingen muß - danach vorwärts und rückwärts durch den Quintenzirkel.
 
Wer nach "Cheatsheet" spielt, ist nicht prinzipiell anders als jemand, der sich die Notennamen über die Noten drüberschreibt oder alle Fingersätze ausnotiert.

So jemand DENKT, er wäre schlau und würde etwas "abkürzen" oder "vereinfachen" - in Wahrheit VERHINDERT er Lernen und bleibt auf ewig jemand, der mit Stützrädern Fahrrad fährt.

Daher sind derartige Cheatsheets aus pädagogischer Sicht abzulehnen. Nur über VERSTEHEN plus HÖREN und Nachvollziehen des verstandenen Prinzips mittels VERSTEHEN und HÖREN kann hier sinnvoll gelernt werden.

Das heißt:

1) Halbton- und Ganztonschritte auf dem Klavier durchschauen und von jedem Ton aus zuverlässig nennen und sofort spielen können
2) Kleine und große Terzen (bitte sehen als "1 1/2 Ganztonschritte" und "2 Ganztonschritte"! Niemals Halbtonschritte abzählen) auf der Tastatur zuverlässig von jedem Ton aus nennen und sofort spielen können
3) Zwei-Terzen-Aufbau von Dur- und Moll- Grundstellungen verstehen und von jedem Ton aus spielen können (immer erst alle 3 Töne als "Griff" sehen und erst dann spielen - gleichzeitig anschlagen, nicht nacheinander-, wenn man sich sicher ist, dass man richtig liegt. Dann Kontrolle durchs Ohr, ob es sich wie gewünscht nach Dur oder Moll anhört.

Undsoweiter undsofort.

Wer Cheatsheets oder Ähnliches benutzt, bleibt ABHÄNGIG - er muss sich "Dinge merken", und wenn er sie vergisst, ist er aufgeschmissen und muss erst wieder einen doofen Zettel oder ein Buch (oder ein Tutorial oder einen Lehrer) konsultieren.

Richtiges Lernen bedeutet aber, dass man sich das Lerngebiet wirklich aneignet und weiß: Wenn ich ein Detail (z.B. ein bestimmtes Voicing in einer bestimmten Tonart) mal gerade nicht präsent habe, ist mir jedoch das PRINZIP klar, aufgrund dessen ich es mir sofort herleiten kann, und ich habe die Hör-Bildung, auch gleich zu erkennen, ob das Herausgefundene stimmt oder nicht.
 
Wer nach "Cheatsheet" spielt, ist nicht prinzipiell anders als jemand, der sich die Notennamen über die Noten drüberschreibt oder alle Fingersätze ausnotiert.
Nun, wer ein Fm über vier Bünde greifen kann, wie auf dem "Cheatsheet" notiert, ist schon lange kein Anfänger mehr.

Daher sind derartige Cheatsheets aus pädagogischer Sicht abzulehnen.
Abzulehnen ist von Laien erstelltes Lehrmaterial wegen der o. g. Probleme. Die Gitarrenakkorde sind weitgehend Kokolores.

1) Halbton- und Ganztonschritte auf dem Klavier durchschauen und von jedem Ton aus zuverlässig nennen und sofort spielen können
2) Kleine und große Terzen (bitte sehen als "1 1/2 Ganztonschritte" und "2 Ganztonschritte"! Niemals Halbtonschritte abzählen) auf der Tastatur zuverlässig von jedem Ton aus nennen und sofort spielen können
1,5 und 2 "Ganztonschritte" sind eigentlich nur umgerechnete 3 und 4 "Halbtonschritte". Ich sehe diese ganze Abzählerei übrigens kritisch, genau wie Dur- und Moll-Tonleitern abzählen als didaktisches Konzept. Und ich wurde darin durch meinen Wechsel zur Gitarre nochmal bestätigt (siehe unten).

Statt dessen sehe ich es als hilfreicher an, von den Stammtönen auszugehen, die auf dem Klavier wunderschön als weiße Tasten vor einem liegen und mit dem Notensystem zusammenpassen. Kleine und große Terzen ergeben sich durch diese Anordnung intuitiv, ohne daß man irgendwas abzählen muß. Wenn man sich in andere Tonarten bewegt, bleibt man bei diesen Stammtönen und erhöht und erniedrigt entsprechend der Vorzeichen im Quintenzirkel. Es ist erstaunlich wie wenig Anfänger von ihrem Lehrer wissen, daß auch letztere im Quintabstand hinzugefügt werden.

Unterhaltsamerweise verwirren auch KGL Anfänger auf dem chromatisch eingeteilten Griffbrett der Gitarre mit Abzählen von (Halb-)Tonschritten, während die guten einem erstmal einbläuen: Lern deine Stammtöne auswendig! Denn sobald die sitzen, findet man nicht nur jede Tonleiter und jeden Akkord, sondern kann plötzlich auch ohne Probleme nach Gitarrennoten spielen.
 
Vielen Dank für die Diskussion, der ich inhaltlich selbstverständlich zustimme.
Es sollte wohl klar sein, dass ein Cheatsheet, also ein Spickzettel, richtiges Lernen der Grundlagen nicht ersetzt.
Da die Ansprüche aber unterschiedlich sind und mir die Arbeit an dem Dokument zumindest geholfen hat, Zusammenhänge besser zu verstehen (ich hatte erstmals Berührungspunkte mit der Stufentheorie, vorher war mir eigentlich nur klar, dass bestimmte Akkorde eben in gewisse Tonarten passen und andere eher nicht - auf sehr rudimentärem Level), finde ich das Mittel legitim.
Manche wollen ja "nur ein paar Akkorde schrummeln".
Möglicherweise ist das hier aber das falsche Forum für solch geringe Ansprüche an musikalische Ausbildung. ;)
 
Das alte Phänomen des Einäugigen, der gerne König der Blinden wäre...

"Ach, Leute, nicht jeder hat diesen überhöhten Anspruch des Stereo-Sehens, und wozu braucht man das schon? Sehen ist doch eh' überbewertet." :musik018:
 
@hasenbein: willst du damit sagen, dass es nicht legitim ist, mit primitivem theoretischen Anspruch Musik zu machen?
Ich habe da eine ganz andere Auffassung.

Auf den kleinen Seitenhieb (König der Blinden) gehe ich nicht weiter ein.
Das ist reine Provokation.
 
Selbstverständlich kann jeder tun und lassen, was er will und wie es ihm gefällt.
Meine Aussage bezieht sich lediglich auf Dich.
Leute mit "primitivem theoretischem Anspruch" sollten nicht als Berater und Tippgeber für andere auftreten, das ist alles was ich sage.
 
Wo habe ich denn jemanden beraten?
Ich stelle lediglich eine Ressource zur Verfügung, die inhaltlich als solches nicht falsch ist.
Man kann das auf eigene Verantwortung für seine Zwecke nutzen oder eben nicht.
Nirgendwo habe ich behauptet, die Datei sei ein didaktisch zielführendes Mittel, wenn man den Anspruch hat, diese Grundlagen zu erlernen.
Darum heissts ja auch 'Cheatsheet' und ist als solches deutlich gekennzeichnet.

Dass ihr mich in der Hinsicht korrigiert, finde ich sogar gut, man kann diesen Thread lesen und daraus die Erkenntnis gewinnen, dass nicht alles, was einfach aussieht, auch gut für den langfristigen Lernerfolg ist.

Und hey, ein Anfänger lässt sich vielleicht sogar davon inspirieren im Sinne von 'das will ich richtig verstehen'.
Nicht jeder Ansatz ist falsch, weil er nicht optimal ist. :musik024:
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Cheatsheet ist in sofern auch für Gtarristen praktisch, da es Arbeit ersparen kann.
Bei einem Anfänger kann das die Freude erhalten helfen ... ein fortgeschrittenerer Spieler sollte das aber im Kopf zusammenkriegen (sogar die Deutung der ellenlangen und oft unnötig komplizierten Jazz-Akkorde).

Einen ähnlichen Sinn wie dein Cheatsheet haben ja auch die "Kapodaster-" bzw. "Transkriptionstabellen" in nahezu jedem Gitarrenlehrbuch.
Und auch bei denen wird sich so mancher denken "was soll ich damit" ... wenn ich ein Stück in C-Dur kann, es aber in B-Dur spielen soll (z.B. wegen ein paar Bläsern dabei), dann verschiebe ich den Kram eben um 2 Bünde und muss eninge Akkorde eben anders greifen.
Ein Anfänger wird aber dankbar sein, wenn er die Akkorde einfach aus einer Tabelle ablesen kann, statt sich die entsprechenden Gedanken selbst zu machen.

Der weit bessere Weg ist allerdings, die Notennamen und deren Lage auf der Gitarre und Klavier zu lernen ... das führt am Ende nämlich dazu, dass man nahezu in "Echtzeit" transponieren kann.
 

Und auch bei denen wird sich so mancher denken "was soll ich damit" ... wenn ich ein Stück in C-Dur kann, es aber in B-Dur spielen soll (z.B. wegen ein paar Bläsern dabei), dann verschiebe ich den Kram eben um 2 Bünde und muss eninge Akkorde eben anders greifen.

Damit kommst du aber nicht nach B-Dur, sondern nach H-Dur. :007:

Der weit bessere Weg ist allerdings, die Notennamen und deren Lage auf der Gitarre und Klavier zu lernen ... das führt am Ende nämlich dazu, dass man nahezu in "Echtzeit" transponieren kann.

Was ich ja schon in 5. Oktober 2020 in #5 geschrieben habe. Grundton des gewünschten Akkords auf dem Griffbrett suchen, die Form ergibt sich dann von selbst. Ganz ohne "Transkriptionstabelle".
 
Damit kommst du aber nicht nach B-Dur, sondern nach H-Dur.
öhm, zwei Bünde sind ein Ganztonschritt...wenn man erst in C war, dann ist zwei Bünde tiefer B.
Oder habe ich etwas grundsätzlich nicht verstanden?...

@Deschain: Ich kann Deinen Ansatz sehr gut verstehen. Interessanterweise lernt jeder Mensch verschieden. Ich kenne jemand, die - Profi - immer nach Tastenbildern gelernt hat. Dabei ist das Ohr ja nicht ausgeschlossen.
Manche Menschen merken sich Telefonnummern über das Tastenbild des Telefons, also das Bild, das sich zeichnet, wenn man eine bestimmte Nummer wählt.
Solange Du nicht postulierst - und das tust Du ja auch nicht - , dass Dein Cheatsheet der Weisheit letzter Schluss ist, finde ich es völlig in Ordnung und auch gut, dass Du es hier teilst. Ich kann mir gut vorstellen, dass es manchen hier im Forum nutzt.
 
@FünfTon: Ich schrieb aber nichts von "Capo im 2. Bund" (in dem Fall hättest du sogar Recht), sondern von "verschieben um 2 Bünde".

Ich hätte noch eine Richtung dazu schreiben können. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Gitarristen genau dabei irgendwie nicht einig sind.
Ich meinte 2 Bünde von Korpus weg, bzw nach "aussen".

Sorry fürs späte editieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
@FünfTon: Ich schrieb aber nichts von "Capo im 2. Bund" (in dem Fall hättest du sogar Recht), sondern von "verschieben um 2 Bünde".

Alles klar, habe meine Verwirrung stiftende Antwort wieder gelöscht. Da hat mich wohl "Akkorde anders greifen" aufs Glatteis geführt. Denn wenn ich auf den Leersaiten C-Dur spiele und mit Capo auf B-Dur gehe, dann greift man natürlich andere Akkorde. Aber wenn man im III. oder V. Bund anfängt, kann man natürlich einfach schieben.
 
@Deschain
Ich finde sowohl deine Übersicht hilfreich als auch die daraus folgende Diskussion hier, deswegen vielen Dank fürs Einstellen!

Deine Übersicht finde ich auch nicht als "Nachschlagewerk" hilfreich, weil man das am Klavier ja glücklicherweise wirklich überhaupt nicht braucht, sondern weil mir die visuelle Darstellung beim Nachdenken über Akkorde, Tonarten etc. hilft, also durchaus beim theoretischen Verstehen. Als offenbar visueller Mensch hilft mir sowas, obwohl ich die Punkte 1-3 von @hasenbein verstanden habe und anwende.

Und wenn ich genug darüber nachgedacht und mir das irgendwie visualisiert habe, werde ich das dann hoffentlich auch auf der Gitarre nie wieder benötigen (die ich in dieser Hinsicht viel unübersichtlicher finde, da würde ich gern mal Nachhilfe bei @FünfTon nehmen), dann hat sich ihr Zweck endgültig erfüllt und ich die Erleuchtungsstufe erreicht, die die anderen Mitdiskutanten hier scheinbar schon voraussetzen...

Auch Notennamen über die Noten schreiben, hat mir übrigens in der Anfangsphase des Klavierlernens beim Lernen geholfen.

Wirklich perfekt wäre es übrigens, wenn in der Übersicht die Akkorde auch noch im Notenbild dabei stünden. Da bin ich beim Spielen oft einfach nicht fix genug im Erkennen, vielleicht würde das auch beim visuellen Einprägen helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf einer Gitarre ...
die ich in dieser Hinsicht viel unübersichtlicher finde,
... gibt es die Töne (gleiche Frequenz) mehrmals ... auf der Klaviatur gibts jeden Ton nur ein mal.
Allein das verkompliziert die Sache schon etwas.

Ich setze bei Gitarre daher auch viel lieber auf Tabulatur, weil das eindeutiger ist, als Noten.
Tabulatur zeigt nicht nur, welcher Ton zu greifen ist, sondern auch WO auf dem Griffbrett er gegriffen werden soll. Für Gitarre ist das meiner Meinung nach viel einfacher. Gerade für jemanden, der auf dem Instrument noch nicht so zuhause ist.

Tabulatur hat dafür andere Schwächen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tabulatur zeigt nicht nur, welcher Ton zu greifen ist, sondern auch WO auf dem Griffbrett er gegriffen werden soll.
Deswegen sind Tabs für Gitarrespieler ein Superweg, dem nervigen Notenlesen auf Dauer auszuweichen. Tabs sind aber keine musikalischen Handlungsanweisungen, sondern geographische Ortsangaben: "Gesuchter Ton befindet sich an Kreuzung dritte Saite von unten mit siebtem Stäbchen".

CW
 
Ich setze bei Gitarre daher auch viel lieber auf Tabulatur, weil das eindeutiger ist, als Noten.
Tabulatur zeigt nicht nur, welcher Ton zu greifen ist, sondern auch WO auf dem Griffbrett er gegriffen werden soll. Für Gitarre ist das meiner Meinung nach viel einfacher. Gerade für jemanden, der auf dem Instrument noch nicht so zuhause ist.

Tabulatur ist sowas ähnliches wie voll ein ausgeschriebener Fingersatz beim Klavier: für Anfänger ganz hilfreich, der Fortgeschrittene hingegen baut sich seine eigenen.
 
Tabulaturen haben keine ausreichende Rhythmik und bieten keine "Übersicht" über den Melodieverlauf. Ein Notenbild bietet sowohl die Übersicht, als auch die notwendige Genauigkeit. Tabulaturschreibweise ist eine Ergänzung, kein Ersatz. Wer sich allerdings selbst einschränken will (ih, bäh, Noten *würg*), spielt nur nach Tabs und Bauchgefühl.
 

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