Ohne doofes Metronom gehts nicht... :(

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dane82

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Huhu,

ich möchte noch mal kurz das alte Thema aufgreifen: Sarah McLachlan ("Angel"), womit ich einen Arbeitkollegen auf Klavier begleiten werde auf einer Hochzeitsfeier. Ich übe und übe, aber ich befürchte, das ich das Stück nicht ohne Metronom auf den Ohren vorspielen werden kann. Das ist ein sehr langsames Stück, aber gerade darin liegt der Anspruch. Ein Lehrer hat mir nun empfoheln, das Metronom wegzulassen und den Takt "zu fühlen". Damit kann ich leider nichts anfangen und der Sänger findet auch keinen Anschluss mehr an mein Spiel, der Rhythmus ist raus. Meine Frage: Ist es ok, das Metronom beim "Auftritt" über Kopfhörer anzuhaben? Dieses Stück geht mir einfach nicht ins Blut über.

Gruß Dani
 
Ich hatte mal eine Leherin, die war verrückt nach dem Metronom. Wenn man es nicht haargenau spielte, war es nicht richtig. Der neue Lehrer sieht das nicht so eng, aber da ich überhaupt kein Rhythmusgefühl habe, fällt mir das sehr schwer, einen inneren Taktgeber zu finden.

Ich habe auch gar nicht vor, jemals Konzertpianistin zu werden, ich mag lediglich für mich ein wenig daheim musizieren. Nur die zwei Pop-Stücke sollten einfach gut sitzen für den Anlass, es hören wohl immerhin ca. 80 Leute zu.

Ein wenig Aufmunterung wäre nicht schlecht. :(

Gruß Dani
 
Lieber Dani,

bei deiner Frage zum 6/8-Takt habe ich mal eine recht ausführliche Beschreibung gepostet, wie man rhythmische Probleme angehen kann. Vielleicht kannst du was übertragen.

Grundsätzlich geht es am besten über klatschen, gehen, sprechen. Also z.B. Viertel klatschen und die Melodie o.ä. singen/sprechen. Oder Viertel gehen und die Melodie dazu klatschen. Rhythmus hat etwas mit einem Puls zu tun, den man erst mal körperlich erfahren muss. Ich habe auch den Eindruck ( wenn der falsch ist, tut es mir leid!), dass du grundsätzlich rhythmisch sicherer und erfahrener sein könntest.

Ich weiß, manchen kommt das blöd oder peinlich vor. Es ist aber außerordentlich wirksam. Auch Grundübungen wie "Viertel gehen - Achtel klatschen" und dazu laut zu zählen ( 1+2+3+4+....), das Gleiche dann umgekehrt, auch alle möglichen Notenwerte miteinander zu kombinieren, bringt richtig viel und geht dem Problem auf den Grund.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich weiß, ja, ich könnte wahrscheinlich erfahrener sein, aber habe immer noch große Schwierigkeiten damit. Wäre es denn trotzdem ok, beim Auftritt das Metronom zur Sicherheit mitzunehmen? Ich höre mir oft vorher die Metronomgecshwindigkeit an, die wir eingeübt haben (58beats), und versuche nur im Kopf mitzuzählen, aber so genau wie das Metronom werde ich wahrscheinlich gar nicht immer zählen können. Dann ist der Sänger raus... ;(


Danke! Gruß Dani
 
Hallo Dani,

wenn es ein wichtiger Anlass ist und das Stück klappen muss - dann nutz alles was dir möglich ist was das Stück sicherer macht. Wenn es ein Kopfhörer auf den Ohren ist mit Metronom - so what???

Setz das Ding auf für die Vorstellung. Und wenn du hinterher es mal ohne lernen willst, dann versuche es. Aber für die Vorstellung würde ich alles nutzen was ich greifen könnte, um Sicherheit zu erlangen. Mal ehrlich: Ist doch egal ob du dabei nen Kopfhörer auf hast, wenn du dadurch sicherer spielst und der Sänger dann den richtigen Takt hat.

Nur meine Meinung. Ich würds machen. Ob es "in Ordnung" ist? Wer entscheidet das? DU allein!
 
Nochwas dazu Dani,

die meisten Leute werden es gar nicht bemerken. Die gucken das Brautpaar an - oder den Sänger. Und wenn sie die Kopfhörer sehen, werden einige denken "das muss so sein", die wissen es nämlich gar nicht anders und wenn es jemand merkt und seltsam findet und dich hinterher drauf anspricht, dann sei ehrlich und sag den Grund. Alles ist besser als wenn der Sänger aus der Kurve fliegt, weil der Pianist den Takt nicht halten kann.

Mach dir keine Gedanken, üb fleißig und nimm den Taktgeber mit.
 
Danke, sowas zu hören tut echt mal gut! :)

Mittlerweile ärger ich mich schon, dass ich mich freiwillig dazu angeboten habe zu spielen. So viel Ärger um zwei Lieder. :)

Evtl. werd ich mir zutrauen "Your Song" ohne Metronom zu spielen, weil es so schön zügig ist und ich mich am Text entlanghangeln kann. Vermutlich haben die wenigsten die da sitzen Ahnung und bekommen kleinere Schwankungen gar nicht mit. ;D

Gruß Dani
 
Danke, sowas zu hören tut echt mal gut! :)

Mittlerweile ärger ich mich schon, dass ich mich freiwillig dazu angeboten habe zu spielen. So viel Ärger um zwei Lieder. :)


Gruß Dani

:)

Ich finde es toll, dass du dich angeboten hast und das werden die Leute genauso sehen. Es ist sooo schwierig jemanden zu finden, der sich das traut und bei dem schönen Stück werden sich alle total freuen! Du wirst sehen, dass der "Ärger" sich lohnt. Also: Nicht ärgern oder dich blöd fühlen weil du den Taktgeber brauchst, sondern richte den Fokus darauf, dass das Stück so gut wie möglich klingt.
 
Sagt mal, (ich bin ein Banause), kann man sooooo rhythmisch falsch spielen, dass der Sänger rausfliegt? Ich habe hier gerade das Gefühl, dass derjenige eine kleine Primadonna ist. Wo ist das Problem für einen Sänger, wenn Dane82 nicht exakt 58 beats spielt? Kann man nicht aufeinander eingehen? Und die Musik erspüren?

Leute, das sind ernst gemeinte Fragen! Ich wunder mich da schon ein wenig. Hat der Sänger ein Band eingebaut, das exakt auf 58 Beats läuft? Heh, das ist kein Sänger - das ist ein Roboter!!!!
 
das habe ich mir auch gedacht, aber der sänger ist tatsächlich ein wenig anstrengend... daher mein problem mit den 58 beats, die ich so im kopf kaum gleichmäßig zählen kann....also ich kann prima für mich den 6/8-Takt dieses stückes halten und mitzählen, aber das nicht durchgehend gleichmäßig mit 58beats (bin eben kein metronom). daher auch meine frage, ob ich nicht das metronom zum auftritt gleich mitnehmen sollte. :) ich denke, ich versuchs bei der nächsten übestunde mal ohne metronom und überliste ihn. :)
 
Hi Dani,

ich glaub' das Problem ist nicht das fehlende Metronom, sondern, dass ihr beide nicht ausreichen aufeinander hört. Das müsst ihr unbedingt üben. Ihr solltet auch unbedingt absprechen wer rhythmisch führt. Der andere muss/sollte sich dann daran orientieren. Auch einen klaren Einzähler und wer's tut vereinbaren, sodass der Grundpuls absolut klar ist.

58bpm ist eine Ballade, ein sehr langsames Tempo. Frag mal' die Profis, so etwas gescheit' rüberzubringen gehört zum Schwierigsten.

Das Problem dabei ist, der Grundpuls ist sehr langsam, es ist also viel Zeit zwischen den Schlägen, trotzdem muss der nächste (gefühlte) Schlag gemeinsam sehr präzise kommen.

Noch ein Tipp, wenns wirklich nicht funktioniert, die Begleitung vereinfachen, sodass z. B. immer klare Signale des Grundtempos von dir gespielt werden. Z. B. immer ein Akkord auf dem Schlag oder zusätzlich die Achtel (oder 1/16 weil 6/8 Takt) zwischen den Schlägen exakt betonen.

Gruß
 
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Hi dane82,

oder beim Zählen einfach einen Zwischengang einlegen.. :p
Eins und 2 und 3 und Vier und 5 und 6 und

Also: immer das und dazwischenschieben und die Eins und Vier betonen, damit den Groove besser spürst.
Dann halbierst du das Tempo und hast die "off beats" auch gleich auf dem Teller.

Lieber Gruß, NewOldie
 
@Bachchopin,

mit andere Worten: es ist gar nicht so wichtg, genau das Tempo einzuhalten, sondern sich aufeinander abzustimen? Ich habe nämlich eigentlich auch viel mehr Lust frei zu spielen und an der Lautstärke und anderen Verzierungen zu arbeiten um das Stück schön rüberzubringen, als durch die Singerei hindurch auf das Metronom zu lauschen. Dabei verliere ich auch hin und wieder das Stück aus den Augen und was ich da gerade eigentlich spiele und wie laut und so.

Zu dem letzten Abschnitt hab ich noch ne Frage: Wie genau ist das gemeint, soll ich ein paar Akkorde dazwischen setzen um die langenn Pausen aufzufüllen? Quasi einen im Kopf gezählten Schlag laut auszuführen durch einen Ton?

Gruß Dani
 
Genau Eins und Vier zu betonen macht bei dem Stück eigentlich kaum was aus, da die Akkorde hauptsächlich auf Eins und Vier erfolgen (punktierte Viertel). Dazwischen werden nur in einigen Passagen Achteln gespielt.
 
Hi Dani,

mit andere Worten: es ist gar nicht so wichtg, genau das Tempo einzuhalten, sondern sich aufeinander abzustimen?
He, ihr macht zusammen Musik und dann stellst du so eine Frage?
Wenn man mit anderen zusammen spielt ist das Wichtigste das Aufeinanderhören, sonst kann man es gleich lassen und einfach 2 CD's nebeneinander abspielen. ;-)

Ihr seid keine Solo-Künstler mehr, ihr seid ein Team. Es ist eure gemeinsame Aufgabe, das Stück zu interpretieren. (ich hör mich wie ein Fussballtrainer an ;-) ) Redet darüber und macht euch das klar.

Das Tempo einzuhalten ist natürlich auch wichtig (hängt auch vom Stück ab), aber ihr müsst das gemeinsam machen. Das ist eins der Grundprobleme. Das geht anderen auch so. Wie gesagt die beste (einfachste) Strategie ist, dass man vereinbart wer führt.

Ich kenn' das Stück nicht. Falls es ein rhythmisch relativ freies Stück ist, sollte mM der Solist (Sänger) führen. Oder anderst gesagt du hörst dem Sänger zu und passt dich seinem Rhythmus (Gesangslinie) an.

Falls es ein mehr rhythmisch orientiertes Stück ist, ist es wahrscheinlich besser, wenn du sozusagen als Rhythmusgruppe das Tempo klar vorgibst (erstmal keine Spirenzchen).

Ich habe nämlich eigentlich auch viel mehr Lust frei zu spielen und an der Lautstärke und anderen Verzierungen zu arbeiten um das Stück schön rüberzubringen, als durch die Singerei hindurch auf das Metronom zu lauschen. Dabei verliere ich auch hin und wieder das Stück aus den Augen und was ich da gerade eigentlich spiele und wie laut und so.
Also dazu hätte ich auch keine Lust. ;-)

Zu dem letzten Abschnitt hab ich noch ne Frage: Wie genau ist das gemeint, soll ich ein paar Akkorde dazwischen setzen um die langenn Pausen aufzufüllen? Quasi einen im Kopf gezählten Schlag laut auszuführen durch einen Ton?

Wie gesagt, ich kenn das Stück nicht. Es könnte sein, dass du eine sehr komplizierte Begleitung spielst, die den Puls eher verschleiert. Dann würde ich das lieber vereinfachen und eine Begleitung spielen, die klar den Puls definiert.

Da das jetzt noch zusätzlich ein sehr langsames Tempo ist (was wirklich eins der schwierigsten Sache ist) reicht es eventuell nicht, nur die Schläge des Taktes besser zu betonen, da ja sehr viel musikalische Luft dazwischen ist. Dann könnte man den Zwischenraum durch zusätzliche klare Figuren ausfüllen, sodass der Puls (Tempo) besser ersichtlich bleibt.

Gruß
 
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