Nur nach Noten?

Metaldog

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25. Juni 2016
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Hallo,

ich lerne ja fleißig seit ein paar Wochen. Inzwischen kann ich auch ein paar einfache Lieder, beidhändig spielen. (Saints go marchin, Götterfunken, und ein paar andere auf dem selben Level) Den Violinenschlüssel kann ich inzwischen sogar ganz gut, nur Bass bzw. Beidhändig läuft noch nicht so. Da muss ich immer ein bisschen üben bis es klappt.

Heute mal den Flohwalzer angeschaut und konnte ihn nach ein paar Minuten vom Blatt spielen. Auch gleich in schnellem Tempo, okay da passiert es dann auch das ich mich auch noch mal vergreife.

Allerdings sobald die Noten weg sind habe ich ein Problem. Ich lerne die Stücke halt nicht richtig auswendig, sondern spiele sie mehr oder weniger vom Blatt. Natürlich nich sofort und habe ich an den ersten Liedern schon an einigen stellen geknabbert.

Soll ich so weiter machen oder lieber ein paar richtig auswendig lernen ?

Nächste Woche hab ich dann auch endlich meine erste Klavierstunde:party::party::party:
 
Also ich habe die letzten 6 Jahre gar nicht auswendig gelernt (davor manchmal "auf Zwang"). Dann überkam es mich letztens plötzlich und ich habe mir vorgenommen ein Stück in der C-Prüfung auswendig zu spielen (es hapert noch an einer Seite und ich kriegs nicht in meinen Kopf:cry2:). Meine Devise --> auswendig spielen wird völlig überbewertet:super:
 
Ich lerne die Stücke halt nicht richtig auswendig, sondern spiele sie mehr oder weniger vom Blatt.

Wenn man zufällig recht gut "vom Blatt" spielen kann, erkennt man lange Zeit nicht, wie wichtig es ist, die Stücke auswendig (eigentlich "in"wendig) zu spielen.

In meinem ersten Klavierleben als Kind/Jugendliche habe ich diesen Fehler gemacht, und es hat mich insgeheim genervt, dass da immer die Noten stehen "mussten". Wenn man noch jung und dumm ist, tröstet man sich damit, dass es ja trotzdem klappt. Interessanter Weise (mensch ist offenbar tatsächlich lernfähig!!! :super:) habe ich mich beim Wiedereinstieg Jahrzehnte später an dieses Manko erinnert und mich von Anfang an gezwungen, auch "oben ohne" zu spielen - also tatsächlich OHNE Noten auf dem Pult, was spontan höchst irritierend ist, wenn man daran gewöhnt ist, zur Not jederzeit [in Wahrheit an stets den gleichen Stellen:blöd:] spicken zu können.

Es ist halt eine milde Form des Selbstbetrugs. :teufel: In Wahrheit kann man das Stück nicht wirklich. Lieber so früh wie möglich das Gehirn darauf konditionieren.

Disclaimer: Bin ein kleiner, schäbiger Amateur und spreche nur aus eigener Erfahrung!


 
@pianochris66

toitoi.gif
 
Hat mit Dummheit nichts zu tun, sondern eher mit Bequemlichkeit oder falsche Methode beim Üben. Eigentlich soll das Auswendiglernen ein Bestandteil eines Unterrichts sein. Es sprechen sehr viele Gründe für das Auswendiglernen am Klavier und für mich ist es unverständlich, wieso viele Klavierspieler darauf verzichten.
 
bei mir geht das meist automatisch, was wohl daran liegt das ich das stück gefühlte dreihundersechzigtaused mal spielen muss bis ich es "kann" :-p
 
Hat mit Dummheit nichts zu tun, sondern eher mit Bequemlichkeit oder falsche Methode beim Üben. Eigentlich soll das Auswendiglernen ein Bestandteil eines Unterrichts sein. Es sprechen sehr viele Gründe für das Auswendiglernen am Klavier und für mich ist es unverständlich, wieso viele Klavierspieler darauf verzichten.

Es ist einfach eine Frage, was man als Amateur möchte. Ich habe seit Jahrzehnten keinen Unterricht mehr gehabt, möchte möglichst viele Werke selber spielen. Wenn man voll berufstätig ist und sich nicht Wochen oder Monate mit einem Stück beschäftigen möchte (da habe ich z.B. überhaupt keinen Nerv zu) spielt man halt nach Noten. So habe ich z.B. in den letzten 2 Wochen 5 Beethoven-Sonaten, die ich bisher noch nicht gespielt hatte, kennen und schätzen gelernt.
 
Bleib bei so einfachen Stücken. Du spielst erst kurze Zeit. Wenn du denkst du kannst es spielen - dann liegst du falsch. Es ist mehr als nur die richtige Note zur richtigen Zeit zu drücken.

Ich würde an den leichten Stücken erstmal an der musikalischen Gestaltung üben. Dann kannst du danach üben, nach und nach die Noten wegzulegen.
 
Also wenn bei Jugend musiziert es unerheblich ist, ob man mit oder ohne Noten spielt, sieht man wo der Focus liegt. Gerade Kinder können immer leicht auswendig spielen und verbauen sich dadurch die Fähigkeit direkt vom Notenbild Musik (!) zu machen,damit später eben auch ohne Unterricht sich jede Menge Musik selbst zu erschließen.

Bei mir weiß ich genau, dass ich da Aussetzer haben werde, und es mir kein Spaß macht, mich unter Druck zu setzen, vielmehr kommt es mir darauf an, besser und mehr Stücke spielen zu können, als einige wenige perfekt - ich werde nie vorspielen - also bin ich ganz mit pianochris (allerdings mal eben Beethovensonaten runterreißen in 2 Wochen würde ich auch ganz gern (schon) können :cry2:, aber das ist mein Ziel - die Wunschstücke nehmen mit jeder Woche zu ....:-D)
 

Wenn man wirklich versteht, was in den Noten passiert, markante Punkte erkennt, Systeme, Zuzammenhänge oder Muster erkennt UND wer ein normales Gedächtnis hat - der sollte keine Probleme mit dem Auswendigspielen haben.

Wenn es bei so vielen scheitert, dann nicht weil "sie ein schlechtes Gedächtnis haben". Das liegt einfach nur an mangelnder Erfahrung, falsche Herangehensweise etc.
 
Moin!

Wenn man ein Musikinstrument erlernt, möchte man - so meine Annahme - Musik machen. Noten sind keine Musik.

Man kann aber aus Noten Musik machen.

Man kann auch ohne Noten Musik machen: Du hast ein Gehör, ein Gedächtnis und Fantasie. Und dann gibt's noch Changes, Melodien, die noch keine ausnotierte Begleitung haben, bezifferte Bässe, gemeinsames Ausprobieren in der Rockband ("Ich hab' hier einen neuen Song, was fällt Dir dazu an den Tasten ein?"), Eigenkompositionen, Improvisationen, ...

Aber: Spielen ohne Noten kommt mit der Zeit. Wenn Du das willst.

Grüße
Häretiker
 
also bin ich ganz mit pianochris (allerdings mal eben Beethovensonaten runterreißen in 2 Wochen würde ich auch ganz gern (schon) können :cry2:, aber das ist mein Ziel - die Wunschstücke nehmen mit jeder Woche zu ....:-D)

Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Das hört sich bei mir schon anders an als bei einem Schiff, Buchbinder oder Levit:-D. Das Beispiel war nur zur Verdeutlichung, warum man nicht wie @Steinbock44 mit Unverständnis reagieren muss, wenn man nach Noten spielt;-). Ich habe großen Respekt für diejenigen unter euch, die auch große und längere Werke auswendig spielen können. Das ist aber alles OT und hilft dem TE ja nicht weiter. Ich hoffe, die Abschweifungen werden verziehen.
 
Töchterchen von unseren Nachbarn über uns fing an, das Thema von Mozart Sonate A-Dur zu spielen. Ich hab's dann nach Gehör nachgespielt .... und konnte es IIRC auch transponieren. SIe war ziemlich sauer.
 
Als ich noch jung und schön war (also ungefähr vor einem halben Jahrhundert....), da konnte ich alles auswendig spielen, obwohl ich es gar nicht spielen konnte. Klingt verrückt, aber ich konnte wirklich nach kurzer Zeit die Stück auswendig, aber ich konnte sie nicht fehlerfrei spielen.

Dann habe ich ja leider mit ca. 20J. mit dem Klavier spielen aufgehört, habe studiert und habe einen Beruf ausgeübt, mit Anfang 50 kam dann die späte Erkenntnis, dass das nicht so schlau war, so lange nicht Klavier zu spielen, ich konnte eigentlich ganz gut spielen. Deswegen habe ich vor ca. 5 Jahren wieder intensiv angefangen, Klavier zu spielen und heute muss ich zugeben, spiele ich bei weitem nicht mehr so gut auswendig wie früher. Immerhin, wenn ich ein Stück wirklich gut kann (und das gelingt mir heute sogar besser als früher), dann kann ich meistens auch auswendig, aber das muss ich dann auch wirklich ausprobieren. Manchmal bleibe ich auch hängen, obwohl es eigentlich blöd ist, ich müßte durchkommen. Ich weiß nicht, warum sich das so verändert hat, aber es kann auch daran liegen, dass ich heute ein recht großes Repertoire habe (ich kann sicherlich an die 20 Stücke so gut wie fehlerfrei spielen), aber bei weitem nicht jedes davon auswendig. Früher hätte ich die Stücke vielleicht schlechter gespielt, aber ich konnte sie in jedem Fall auswendig. Wahrscheinlich habe ich in den vielen Jahren mein Gehirn in zu viel Bier eingelegt.... ;)

Was ich sagen will: ich glaube, die Menschen sind einfach unterschiedlich veranlagt. Ich würde keine qualititative Aussage ableiten, ob jemand auswendig spielen kann oder nicht. Selbst bei Spitzenpianisten ist das sehr unterschiedlich, manche können alles auswendig (und machen das dann auch), andere brauchen einfach ihre Noten, ohne Noten fühlen sie sich nackt. Ich würde mir keinen großen Kopf darum machen, wenn es mit dem auswendig spielen nicht so hinhaut, wie es vielleicht andere können.
 
Meine Meinung und Rat für Anfänger : zuerst (mind. 1-2 Jahre) immer nur mit/vom Blatt spielen, solange man noch flüssiges Notenlesen/-umsetzen lernt. Wenn man das sehr gut kann, dann kann man teilweise auf Auswendigspiel umstellen.
 
Was ist daran schlimm, wenn - neben Noten - man auch auswendig oder nach Gehör spielt?

Grüße
Roland

Schlimm ist das nicht. Ich habe selbst als Anfänger viel auswendig gespielt, da ich die Noten vom Blatt nicht gut umsetzen konnte. Im Nachhinein finde ich, hat das mein Notenlese/Umsetzungsvermögen und damit allgemeines Lernvermögen am Klavier vermindert/verlangsamt. Auswendigspielen sollte bei Anfängern nur sehr dosiert erfolgen. das ist aber nur meine persönliche Meinung als (fortgeschrittener) Anfänger(niveauspieler)..
 

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