Nun möchte ich doch Klavierunterricht nehmen...

Synaesthesia, Flowkey, Simply Piano etc...und wie sie alle so schön heißen.
Sie versprechen dir innerhalb von einem Jahr, ein "Profipianist" zu werden.
Lass es sein, das verdirbt nur deine Sichtweise auf dein eigentliches Ziel, nämlich vernünftig Klavier zu spielen.
Der KL wird dir hierbei gute Dienste leisten, sofern er auch gut ist und du natürlich auch.
Mach dich aber auf einige Jahre mit vielen auf und ab´s gefasst.
 
Synaesthesia heißt nur "Tastendrücken auf Anweisung" und hat nichts mit Klangvorstellung, innerem Hören und dessen Umsetzung am Instrument zu tun. Man lernt überhaupt nicht, worauf es beim Musikmachen wirklich ankommt. Google mal "Audiomotorik".
Naja, streng genommen ist klassische Notation auch nichts anderes als "Tastendrücken auf Anweisung", die hat zunächst auch nichts mit Klangvorstellung, innerem Hören und insbesondere auch nicht mit dessen Umsetzung am Instrument zu tun, bei letzterem dürfte Synaestesia manchmal sogar ein wenig im Vorteil sein. Aber man lernt auch mit klassichen Noten nicht, worauf es beim Musikmachen ankommt.

Dass Synaesthesia trotzdem in aller Regel Schwachsinn ist, will ich aber in keiner Weise abstreiten. Dass klassiches Notenlesen trotzdem eigentlich unverzichtbar ist um über ein gewisses niedriges Niveau hinüber zu kommen wird ebenfalls nicht abgestritten.
 
Naja, streng genommen ist klassische Notation auch nichts anderes als "Tastendrücken auf Anweisung", die hat zunächst auch nichts mit Klangvorstellung, innerem Hören und insbesondere auch nicht mit dessen Umsetzung am Instrument zu tun, bei letzterem dürfte Synaestesia manchmal sogar ein wenig im Vorteil sein.
Ich habe Musiker kennengelernt, die ganz erstaunlich viel aus klassischen Noten herauslesen konnten. Bevor sie eine Taste gedrückt haben, konnten sie den Klang, den Ausdruck aber auch Emotionen zwischen den Zeilen lesen. Das hat mich wirklich schwer beeindruckt. Für mich zeigt das, dass in der klassischen Notation doch sehr viel mehr stecken kann als nur Tastendrücken auf Anweisung.
 
Ist halt immer die Frage was man draus macht, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es nur eine Spielanweisung ist. Es gibt tatsächlich auch Musiker, die fast komplett ohne Notation (auch Synaethesia ist ja eine Art Notantion) auskommen.
 
Ich habe Musiker kennengelernt, die ganz erstaunlich viel aus klassischen Noten herauslesen konnten. Bevor sie eine Taste gedrückt haben, konnten sie den Klang, den Ausdruck aber auch Emotionen zwischen den Zeilen lesen. Das hat mich wirklich schwer beeindruckt. Für mich zeigt das, dass in der klassischen Notation doch sehr viel mehr stecken kann als nur Tastendrücken auf Anweisung.
Eben weil es Musiker sind, die sich viele Jahre mit der Notenschrift auseinandergesetzt haben und sie entsprechend flüssig lesen und interpretieren können.
 
Ohne Tastendrücken geht es beim Klavier nunmal nicht.
 
Das Gegenteil hat auch niemand behauptet. Es ist notwendig, aber nicht hinreichend.
 
Vorteil Noten: Sie sind zweidimensional. ich kan sie überfliegen, wiederkehrende Strukturen erkennen, Noten eines anderen Instruments lesen, Chorpartituren lesen, ...

Grüße
Häretiker
 

Ich habe Musiker kennengelernt, die ganz erstaunlich viel aus klassischen Noten herauslesen konnten. Bevor sie eine Taste gedrückt haben, konnten sie den Klang, den Ausdruck aber auch Emotionen zwischen den Zeilen lesen. Das hat mich wirklich schwer beeindruckt. Für mich zeigt das, dass in der klassischen Notation doch sehr viel mehr stecken kann als nur Tastendrücken auf Anweisung.
Das kannst du bei einem Gedicht doch auch.
Da steht auch mehr drin, als nur die Buchstaben.

Deshalb ist es auch so unerquickend, sich eine Midi-Datei, die einfach aus den Noten erstellt wurde, anzuhören.
 
Vorteil Noten: Sie sind zweidimensional. ich kan sie überfliegen, wiederkehrende Strukturen erkennen, Noten eines anderen Instruments lesen, Chorpartituren lesen, ...
Da gibt es noch etliche andere Vorteile gegenüber Syntesia (was übrigens auch zweidimensional ist) und auch gegenüber anderen Notationssystemen wie TAB oder Pianoroll, z. B. ist es weit verbreitet und anerkannt. Trotzdem lassen auch klassiche Noten sehr viel Interpretationsspielraum, sonst gäbe es wohl nicht so viele Interpretationen von ein und demselben Werk.
Sie heißen zumindest nicht "Synaesthesia", sondern "Synthesia".
Mich wundert, warum noch keiner angemerkt hat, dass Klavier nicht "Klavir" geschrieben wird.
 
Syntesia (was übrigens auch zweidimensional ist)

Das, was ich jetzt bisher gesehen habe, ist immer nur ein kleiner Ausschnitt und der wird halt verschoben. ich kann nicht sofort sehen, dass sich Takt 17 und Takt 35 stark ähneln oder so.#

Kann ich das bei Syntesia? Wiederholungen, Häuschen 1 und Häuschen 2,, dal segno al coda, dal segno al fine, ...? Mit einem Überblick?

Trotzdem lassen auch klassiche Noten sehr viel Interpretationsspielraum, sonst gäbe es wohl nicht so viele Interpretationen von ein und demselben Werk.

Latürnich. Und man muss die Notationkonventionen kennen, z,.B. kann eine Viertelnote 'kurz' bedeuten.

Grüße
Häretiker
 
Trotzdem lassen auch klassiche Noten sehr viel Interpretationsspielraum, sonst gäbe es wohl nicht so viele Interpretationen von ein und demselben Werk
Das beschreibt den zentralen Irrtum vieler und die Faszination der sog. KLASSISCHEN MUSIK.
Wenn es nur das gemeinsame Streben nach EINER RICHTIGEN Version eines Werkes gäbe, wäre die Musik sehr arm.

Übrigens gab und gibt es ja Werke, an denen keine Interpreten herumpfuschen (z. B. elektronische Musik, wie der Gesang der Jünglinge im Feuerofen von Stockhausen oder die Studien von Nancarrow und vieles andere mehr, da gibt es das fertige und abschließend genehmigte Band [heute die digitale Version] und jede Wiedergabe ist, abgesehen von der Akustik des Raumes (oder der Auswahl des verwendeten Playerpianos) identisch.
Trotzdem sind die meisten Komponisten zu den lebenden Interpreten zutückgekehrt.
 
Das, was ich jetzt bisher gesehen habe, ist immer nur ein kleiner Ausschnitt und der wird halt verschoben. ich kann nicht sofort sehen, dass sich Takt 17 und Takt 35 stark ähneln oder so.#
Das kannst du bei gewöhnlichen Noten auch nicht, wenn die Takte auf unterschiedlichen Seiten stehen.

Bei Syntesia sieht man zwar weniger Fläche, aber trotzdem ist es zweidimensional (welche Tasten und kurzer Blick in die Zukunft).

Dass die herkömmlichen Noten platzsparend in mehreren Zeilen aufgeschrieben werden, ändert meiner Meinung nach nichts an der Dimensionalität. Text ist auf einer Buchseite ist ja auch trotz Zeilen eindimensional.

Mich wundert, warum noch keiner angemerkt hat, dass Klavier nicht "Klavir" geschrieben wird.
Soweit ich mich erinnern kann, war das einer der ersten Kommentare. Wurde aber augenscheinlich gelöscht.
 
Das beschreibt den zentralen Irrtum vieler und die Faszination der sog. KLASSISCHEN MUSIK.
Wenn es nur das gemeinsame Streben nach EINER RICHTIGEN Version eines Werkes gäbe, wäre die Musik sehr arm.
Das gilt nicht nur für sog. klassische oder "E-" Musik btw., sondern auch für alle anderen Musikrichtungen. Gerade im Unterhaltungsbereich gibt es ja die Unsitte mit Klick zu spielen.
Ändert aber nichts daran, dass jede bekannte Notation immer nur eine Annäherung ist.
 
Ich hatte eine ähnliche Situation: ich habe mit 36 Jahren mit dem Klavierspielen begonnen, jetzt bin ich 40 J.a. Das erste Jahr war für mich das Selbststudium, danach habe ich Unterrichte genommen. Ich hätte früher mit den Unterrichten anfangen sollen! Auch hätte ich früher die Musiktheorie / Noten lernen sollen! Alleine wird man nie lernen gut zu spielen, ganz einfach! Hier ist mein letztes Stück, nicht perfekt, klar, aber alleine würde ich nie im Leben so spielen können! Es gibt einfach Dinge, die man zeigen muss, sie kann man nicht in Büchern lesen. Auch Fehler korrigieren ist schwieriger als vom Anfang an richtig lernen. Ich mag allerdings klassische Musik!

 

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