Notenlesen

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Ockham

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7. Feb. 2016
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Hi,

Ich lerne anhand dieser zwei Bücher Klavier spielen.

http://www.amazon.de/Klavier-lernen-leicht-gemacht-Kraus/dp/3895556599
http://www.amazon.de/Klavierschule-klassisch-modern-Martin-Keeser/dp/3899220617

Die Bücher sind so aufgebaut das man in einen „sicheren Raum“ das Spielen beginnt. Das heisst, anfänglich liegen die Hände auf einfach zu begreifende Stellungen, irgendwann verlässt man aber den „sicheren Raum“. Im „sicheren Raum“ fällt mir das spielen relativ einfach, aber je mehr ich den ‚sicheren Raum‘ verlasse, umso mehr merke ich das Klavierspielen mehr ist also ‚nur‘ der „sichere Raum“, das bedeutet: ich muss mehr Notenlesen üben, sonst komme ich wohl nicht über den ‚sicheren Raum‘ hinaus. Wenn jemand eine Empfehlung hat, wie man am besten Notenlesen übt, ein Buch mit Übungen oder ähnliches, das fände ich toll.

mfg,

Ockham
 
Kenne jemanden, der sich immer diverse Werke ausgedruckt und einfach beschriftet hat. Natürlich nicht zum Spielen, sondern einfach um die Noten lesen zu lernen. Am einfachsten geht das Notenlesen lernen an Noten jeder art. Nimm dir Stücke in deiner Schwierigkeit und versuche sie einfach vom Blatt zu spielen. Ich habe z.B. ziemlich viele Klavierschulen und habe daran die Noten geübt.
 
Wenn man unter Anleitung Klavierspielen lernt, braucht man das Lesen der Noten normalerweise nicht extra isoliert zu üben. Mit zunehmendem Tonumfang der Übungsstücke vergrößert sich die Anzahl von Noten, die man dann kennt, von allein.

Wenn man dann immer noch nicht genug hat, sucht man bei Google "Notenlernen online". Da gibt es diverse Spielchen zum Lernen.

CW
 
Kenne jemanden, der sich immer diverse Werke ausgedruckt und einfach beschriftet hat.
Ich halte es für das Dümmste, was man tun kann: die Tonnamen unter oder über die Noten zu schreiben. Das Dechiffrieren dieser Zeichensprache lernt und trainiert man am besten, indem man den Prozeß des Dechiffrierens immer wieder aktiv vollzieht. Das Benennen der Töne ist das eine. Viel wichtiger scheint mir, ein Gefühl für Intervalle zu entwickeln: wie sehen Sekund-, Terz-, Quartabstände etc. aus, wie fühlen sie sich in der Hand an?
 
Ich halte es für das Dümmste, was man tun kann: die Tonnamen unter oder über die Noten zu schreiben.
Nun, ich habe vor einigen Jahren anfangen, einige Stücke voller (gebrochener) Akkorde konsequent zu beschriften, zum Beispiel das C-Dur-Präludium aus dem WTK 1 BWV 846, und wurde mit dieser Aktion binnen weniger Wochen vollkommen sattelfest im Notenlesen. Schon kurze Zeit später konnte ich immer mehr weglassen, zum Schluß wurden nur noch Noten mit dutzenden Hilfslinien beschriftet und wenig später gar nichts mehr.
Das Dechiffrieren dieser Zeichensprache lernt und trainiert man am besten, indem man den Prozeß des Dechiffrierens immer wieder aktiv vollzieht.
Das habe ich die Jahre davor gemacht, weil meine damalige Klavierlehrerin ähnliches Zeug erzählt hat. Ständig verrutscht, mit dem Baßschlüssel auf Kriegsfuß und so viel wie möglich auswendig gespielt. Diese didaktische Nullnummer hat mich um schätzungsweise 20 Jahre zurückgeworfen.

Als Kind stellt man solche Autoritäten nicht in Frage, aber glücklicherweise muß man sich als Erwachsener nicht mehr rechtfertigen. Ich wollte das Präludium nur mal vom Blatt runterspielen, nicht erst komplett auswendig lernen und keine weitere Abzähl- und Dechiffrierübung daraus machen.

Schon der Akt des Beschriftens selbst brachte die Lesefähigkeit enorm weiter und das zwangsläufige immer wieder Mitlesen der Noten beim Tastendrücken festigte die Sache dann schließlich. Nach einer einstelligen Zahl weiterer nur noch teilweise beschrifteten Übungsblättern war der Keks dann gegessen. Mit diesen richtig gelegten Grundlagen konnte ich endlich massenweise Noten fressen, um Intervalle, Leitern und Akkorde flüssig lesen zu lernen.

Viel wichtiger scheint mir, ein Gefühl für Intervalle zu entwickeln: wie sehen Sekund-, Terz-, Quartabstände etc. aus, wie fühlen sie sich in der Hand an?
Das kommt dann später dran. Beim Lesen lernt man auch zuerst die Buchstaben und setzt dann ganze Wörter daraus zusammen, nicht andersrum. Zu erst einmal geht es darum, Einzelnoten im System richtig zu verorten und die Schlüssel sicher zu beherrschen. Danach erkennt man auch automatisch immer mehr Intervalle und gängige Akkorde wieder.
 
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Ich finde ja immer noch: Lesen lernt man am besten durch schreiben.
 
Ich halte es für das Dümmste, was man tun kann: die Tonnamen unter oder über die Noten zu schreiben. Das Dechiffrieren dieser Zeichensprache lernt und trainiert man am besten, indem man den Prozeß des Dechiffrierens immer wieder aktiv vollzieht. Das Benennen der Töne ist das eine. Viel wichtiger scheint mir, ein Gefühl für Intervalle zu entwickeln: wie sehen Sekund-, Terz-, Quartabstände etc. aus, wie fühlen sie sich in der Hand an?

Da hast du mich nicht ganz richtig verstanden. Ich meinte: dass man um grundsätzlich erstmal die Noten zu kennen und schneller zu bestimmen sich ein paar Stücke kopieren soll und nur des Übungszweckes beschriften soll - nicht nach Beschriftung spielen, dass ist denke ich weniger Zielführend als eine Beschriftung nur um das Notenbennenen zu üben (das geht natürlich auch durch einfaches Ansagen der Noten, je nachdem wie man es lieber hat- der eine ist der schriftliche Typ, der andere der auditive).
Mir für meinen Teil hat einfaches Blattspiel der Töne/Akkorde etc. ohne den dahintergelegten Rhythmus zu betrachten viel geholfen. Tonwechsel erfolgte dann halt immer erst, wenn ich genau wusste, welcher Finger wohin muss. Allerdings muss ich gestehen, dass das an der Orgel manchmal sehr nervig sein kann, weil dann so ein permanenter Ton im Raum steht der einen umgreiftechnisch auch ein bisschen unter Druck setzt... :blöd:
 
Ständig verrutscht, mit dem Baßschlüssel auf Kriegsfuß und so viel wie möglich auswendig gespielt. Diese didaktische Nullnummer hat mich um schätzungsweise 20 Jahre zurückgeworfen.
:-D:-D:-D

Eigentlich ist es pieps egal wie die Noten heissen ....... Hauptsache ist, man trifft die richtige Taste. @FünfTon, da wäre noch was, einfach die Tasten beschriften (am besten mit wasserfesten Stift) ..... dann hättest du 20 Jahre Sprung nach vorne gemacht. ;-)

@Peter, einzelne Buchstaben aufschreiben bzw. benennen .... da lernt man u.U. schreiben, dagegen lesen (hier nach Noten spielen) lernt man damit nicht.
 
Hm, so egal finde ich das nicht- ich spiele zusätzlich noch in einem Holzbläserensemble, da leben einige tatsächlich nach dem Motto "das ist der da!" (sprich: bei dieser Note muss ich diese Löcher zuhalten ;-)). Funktioniert so lange super (sogar bei recht schwierigen Stücken), bis der Ensembleleiter einen in den Tenor setzt und man plötzlich Bassschlüssel spielt... oder in den Alt und "der da unten" plötzlich ein F statt ein C ist... und man eventuell auch noch hochoktavieren muss! Ich hab da schon das große Grauen erlebt, mehrfach. Da hat es definitiv leichter, wer weiß, wie "der da" auf dem Papier heißt ;-)...

EDIT: und eine unserer auf diese Weise frischgebackenen Tenösen hat mit über 70 (!) jetzt noch Notenlesen gelernt... mit drüberschreiben und dadurch, dass sie sich eine zeitlang alles zuhause fein säuberlich "abgezählt" und in den Violinschlüssel umgeschrieben hat: das war ne super Übung, jetzt kann sie's auch so vom Blatt :super:
 
Ja dann Willkommen im Club "Malen nach Zahlen". Nein, die Noten benennen ist wichtig für Kommunikation zwischen zwei Musiker bzw. Musik Theorie lernen, sonst sehe ich da für das Spielen lernen kein grosses Nutzen.

@Shigeru, viele Wege führen nach Rom.... aber wie schon erwähnt, für Theorie vermitteln ist es wichtig ..... wie soll der Lehrer sonst mit dem Schüler kommunizieren.
 
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:-D:-D:-D

Eigentlich ist es pieps egal wie die Noten heissen ....... Hauptsache ist, man trifft die richtige Taste. @FünfTon, da wäre noch was, einfach die Tasten beschriften (am besten mit wasserfesten Stift) ..... dann hättest du 20 Jahre Sprung nach vorne gemacht. ;-)

@Peter, einzelne Buchstaben aufschreiben bzw. benennen .... da lernt man u.U. schreiben, dagegen lesen (hier nach Noten spielen) lernt man damit nicht.

na das ist witzig, eine Bekannte von mir hatte das mit Bleistift auf den Tasten gemacht. Sie hatte sich die Tastennamen aus dem Internet gezogen. Blöd nur, dass bei ihr das C auf dem F stand :blöd::dizzy:
 
Ich lasse im Allgemeinen zuallererst das "Notengerüst" lernen. D.H. die "Schlüsselnoten" und C 's.
C, F, c, f, c1, g1, c2, g2, c3. Die müssen unwiderruflich in den Kopf und von dort aus blitzschnell auf die Tasten. Von dort aus kann man sich weitertasten.
Ansonsten, wie koelnklavier schrieb, Intervalle und Muster erfassen und nicht jeden Ton isoliert zusammenhanglos entziffern.
Und von Anfang an: komponieren, wie rudimentär auch immer.
 
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Immer wieder interessant, wie individuell unterschiedlich sich Lernprozesse vollziehen...

@Ockham

Theoretisch brauchst Du nur die Noten, die in Deiner Literatur vorkommen. Diese erschließen sich Dir sowieso Stück für Stück und peu-à-peu.

Falls Du unbedingt Noten außerhalb des Spektrums der an Deine Fortschritte angemessenen Literatur kennenlernen möchtest, empfiehlt sich die "intrinsische Motivation". ;-) Nimm Dir ein Stück, das Du grandios findest. Keins mit vielen prasselnden Akkorden. Das spielst Du dann, alle Stimmen einzeln. Dabei lernst Du die Noten kennen und wiedererkennen und hast noch Spaß an der Selbstwirksamkeit.

Den Umweg über die Noten"namen" (und diese gar im Notentext zu notieren) solltest Du m. E. nur gehen, wenn Du überhaupt nicht weiterkommst.

Die synaptische Verknüpfung erfolgt schneller und direkter, wenn das Gehirn lernt: "Dieser Punkt bedeutet den Klang X" als den Umweg "Dieser Punkt heißt x, und x liegt auf dieser Taste, und diese Taste produziert den Klang X". So ganz und gar trennen lässt sich das ohnehin nicht. Es ist einfach nur Übung, Übung, Übung.
 
na das ist witzig, eine Bekannte von mir hatte das mit Bleistift auf den Tasten gemacht. Sie hatte sich die Tastennamen aus dem Internet gezogen. Blöd nur, dass bei ihr das C auf dem F stand :blöd::dizzy:

:lol: klasse...

Für sowas gibt's übrigens auch Aufkleber- hat mein Vater letztens entdeckt und mir (spaßhalber natürlich) für mein neues Klavier empfohlen ;-)
 
Peter hat nichts von Buchstaben schreiben geschrieben. Er meinte Noten schreiben. ZB c1 e2 a usw

Das haben wir im Studium auch als die beste Möglichkeit, Noten zu lernen, vermittelt.
Jain, ich habe es eigentlich so gemeint, wie ich es gelernt habe:
Rudimentär Notensystem und Noten lernen, danach das Gelernte sofort anwenden, z.B. alle meine Entchen oder völlig nee einfacher Melodien singen, in Noten aufschreiben und diese benennen, das ganze später in allen Tonarten. Das kann man alles im Kopf machen, aber durch das aufschreiben lernt man (ich) besser.
Ich habe das Notenlesen übrigens unabhängig von Instrumenten gelernt; das kam erst ein Jahr später.
 
Moin
ich finde den Tipp von Orgeltante gar nicht schlecht sich einfach Stücke rauszusuchen und die Noten "aus Spass" darüber zu schreiben oder ich habe Noten lesen mit einer Handy App gelernt. Damals hatte ich das Bein gebrochen und viel Zeit und langeweile und mit dem Handy in der Hand macht es mehr Spass als trocken. Gibt aber auch spiele für den Pc da hatte ich auch eins.
 
Bei mir ist es so, dass ich die Noten einzeln für sich schnell entziffern kann, aber ich muss danach immer schauen wo die Taste zu finden ist. Also auf dem Blatt die Noten lesen und Blind die Finger auf die richtige Taste drücken geht gar nicht. Ich muss immer den Blick vom Blatt zur Klaviatur wenden und schauen das ich die richtige Taste treffe. Die Finger finden nicht automatisch zum Blatt. (Spiele aber erst seit Januar 2016 Klavier und bin auch schon 49 Jahre alt.)

Übe täglich ca. 20 Minuten vom Blatt und die Noten mit Handy App
 
Ich habe einen Online Kurs der heißt: Die hohe Kunst des Blattspiels. Ist von Thomas Forschbach. Ich komme damit sehr gut zurecht. Neulich habe ich einfach mal die Mondscheinsonate aufgelegt und relativ schnell die ersten 3 Takte gespielt. Klar muss man dann mit den Vorzeichen noch jonglieren (die kann ich eigentlich noch nicht flüssig) aber es zeigt, dass ich die "einfachen" Noten ohne Vorzeichen schon nach recht kurzer Zeit erlernen konnte.
Der Tipp mit dem Komponieren gefällt mir, kurz nachdem man lesen gelernt hat, fängt man an zu schreiben, also warum bei Noten das nicht anders machen!
Aber: Als erstes hat man Sprechen gelernt und da scheiden sich die Geister. Thomas Forschbach meint, erst spielen lernen und dann Noten lesen und schreiben lernen wäre ein guter Weg, ob das für alle ein guter Weg ist weiß ich nicht. Ich selbst muss sagen, ja das war richtig. Wenn ich erst hätte Zeitaufwändig Noten lernen müssen, dann hätte ich mit Klavier spielen wohl nicht angefangen.
Aber jeder wie er mag.
 

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