Nils Frahm - Eine angenehme Abwechslung?

  • Ersteller des Themas Kristallklang
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New Oldie: Besser hätte man es nicht sagen können! @ Pille: Bach ist für meine Entspannung tatsächlich besser - vor allem selbst gespielt. Aber wie New Oldie schon sagte, Vexierbild, Kalibrierung, Veränderung - dafür ist das verdammt gut.
 
Ich finde diese "Revelation for Piano" absolut unerträglich. Eine reine Stimmung auf einem Tasteninstrument ist leider ein vollkommener Blödsinn. Je mehr Intervalle man rein stimmt, umso schlechter werden die übrigen Intervalle. Das mag reizvoll sein bei Musik, die mit ganz wenigen, eng verwandten Dur-Akkorden auskommt. Und selbst da ist eine mitteltönige Stimmung um das tonale Zentrum besser, weil harmoniefremde Durchgangsnoten anhörbar bleiben. Bei so einem Minimal-Geklimper im Pedalnebel hört der Spaß für mich auf.

Dabei kann ich "alten" Stimmungen auf dem Cembalo oder der Orgel durchaus viel abgewinnen - ein reiner F-Dur-Akkord ist eine tolle Klangerfahrung. Aber die Musik darf sich halt nicht zu weit vom tonalen Zentrum entfernen, was in der Regel nur bei Musik bis zum ausgehenden 17. Jahrhundert der Fall ist. "Revelation for Piano" klingt einfach nur verstimmt, und die musikalische Substanz ist wohl auch nicht erwähnenswert. Wer sich an reiner Stimmung außerhalb der Dur-Moll-Tonalität berauschen will, sollte das besser mit Leoninus und Perotinus tun. Das ist wirklich große Kunst!

LG, Mick
 
@ Mick: Weißt Du, ich habe mal klassische (;-)) Mon-Musik aus Burma live gehört. Da wollte ich auch davonrennen. Dann hab ich mich "geöffnet" - und es war toll. Natürlich hör ich sowas nicht unvorbereitet mal so nebenbei. Aber man sollte offen bleiben. Irgendwann schaltet das Ohr um - und man hört Harmonien, wo der normale, steife Hörer keine hören kann. Das gilt auch für die reine Stimmung. Und danach ... ist man für eine Zeitlang verändert...
 
@ Mick:

Genau!



Und wo wir gerade beim Thema Kunst sind: Das hier sollte auch jeder kennen:



Vokalpolyphonie ist extrem anspruchsvoll zu singen, da sie für einen Chor immer eine enorme Gradwanderung darstellt: Sie kann zu einem musikalischen Genuss sondergleichen aufblühen, kann aber auch in einem nicht enden wollenden Matsch aus langweiligen völlig willkürlich einsetzenden Einzelstimmen enden.

Nicht zu vergessen sind natürlich auch noch die großartigen Tradition der lateinischen Falsobordone-Psalmvertonungen dieser Zeit, zum Beispiel von Lodovico Grossi da Viadana, wie sie meines Wissens nur noch an der Kathedrale zu Paderborn gepflegt wird.

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie
 
Ja, das ist große Kunst! Aber obs ein Eskimo oder Burmese ebenso sieht? Vermutlich nur, wenn er sich "öffnet". Wir sollten mit gutem Beispiel vorangehen!

Glaubt Ihr, unsere Eltern haben nur aufgrund nazihafter Indoktrinierung Blues, Rock, Jazz als "unerträgliche Negermusik" bezeichnet? Nei, es war wirklich "unerträglich" für sie!
Denkt mal nach...

Und der Müllmann umme Ecke, wird der Eure Kunst als "Kunst" verstehen und sie genießen? Von wegen. Er rennt davon. Wie Ihr!

Locker bleiben, Jungs! Nicht schon mit 20 älter sein als ich ich Opa oder New Oldie!
 
Ja, das ist große Kunst! Aber obs ein Eskimo oder Burmese ebenso sieht? Vermutlich nur, wenn er sich "öffnet". Wir sollten mit gutem Beispiel vorangehen!

Glaubt Ihr, unsere Eltern haben nur aufgrund nazihafter Indoktrinierung Blues, Rock, Jazz als "unerträgliche Negermusik" bezeichnet? Nei, es war wirklich "unerträglich" für sie!
Denkt mal nach...

Und der Müllmann umme Ecke, wird der Eure Kunst als "Kunst" verstehen und sie genießen? Von wegen. Er rennt davon. Wie Ihr!

Locker bleiben, Jungs! Nicht schon mit 20 älter sein als ich ich Opa oder New Oldie!

Ich bin neuer Musik gegenüber sehr aufgeschlossen. In meinem Repertoire ist neben den obligatorischen Stücken von Bach, Beethoven, Chopin, Liszt etc. auch reichlich Musik des 20. Jahrhunderts enthalten. Cage, Crumb, Berio, Nono, Stockhausen, Ligeti, Zimmermann etc. sind Komponisten, die ich - im Gegensatz zu etlichen anderen hier - sehr schätze und deren Musik ich gerne höre und spiele, obwohl die Einstudierung oft reichlich mühsam ist. Deshalb nehme ich mir das Recht heraus, auch mal etwas Neues nicht gut zu finden. Und Musik als psychedelisches Gesäusel, das nur dazu dient, mir den Geist zu vernebeln? Nein, danke. Da greife ich lieber zu anderen Drogen ... :D

Vielleicht liegt es auch an meiner Synästhesie - "Revelation for Piano" klingt nicht nur scheußlich, es sieht auch scheußlich aus.

LG, Mick
 
@ Fisherman: Warum "unsere Eltern" - seit wann haben wir gemeinsame Eltern??? :D - das gemacht haben, weiß ich nicht, aber zumindest bezüglich Rock kann ich Dir sagen, warum ich das sage: Weil ich Rock einfach unerträglich finde! Blues und Jazz sind ja ab und zu, wenn die Stimmung passt, mal 'ne ganz lustige Abwechslung (die ich aber auch nur konsumiere, wenn ich nicht anders kann: also, wenn ich irgendwo bin, und die Musik da gespielt wird -"freiwillig" würde ich mir vermutlich keine Jazz/Blues-CD kaufen...) - aber ROCK!!!???

Allein schon die Instrumentation regt mich auf: E-Gitarre! Dieses schreckliche Höllenteil, eine Mischung aus Presslufthammer, Laubsauger, Gartenhäcksler und Kettensäge ist für mich einfach unerträglich. Und dann diese Monotonie der Gattungen: Der Song! Es gibt nichts mehr als "den Song". Wo ist unsere ganz kulturelle Vielfalt hin?

Und die Themen haben auch nicht wirklich viel ansprechendes...

Aber: Suum cuique!

Dennoch oute ich mich hier mal: Mit dem, was man so euphemistisch als "Popularmusik" betitelt, kann ich überhaupt nichts anfangen!

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie

P.S.: Gegen Neue Musik, die ich wirklich sehr gerne höre und auch auch selbst spiele/singe, habe ich aber überhaupt nichts und sehe das genauso wie mick! Ich finde sie sogar extrem faszinierend - kennt ihr das Buch: Satztechniken im 20. Jahrhundert von Christoph Wünsch (Bärenreiter-Verlag)? - und würde mich musikalisch als viel aufgeschlossener als meine Mitschüler ansehen. Aber: Was scheiße klingt, klingt scheiße! :D
 
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Musik ist übrigens nicht "Neu" oder gar hörenswert(er), weil sie gerade erst komponiert worden ist. Große Teile der Popularmusik sind für mich genau das Gegenteil von "Neuer Musik", nämlicher ein redundantes Nachäffen von längst schon bekannten musikalischen Formeln ohne jeden Anspruch und Intellekt, jedoch auf einen noch weitaus tieferen musikalischen wie geistigen Niveau als die leidtragende Vorlage!

Das hier, das ist wirklich "Neue Musik" - und sie ist 200 Jahre alt!


 
Vielleicht liegt es auch an meiner Synästhesie - "Revelation for Piano" klingt nicht nur scheußlich, es sieht auch scheußlich aus.
DAS wiederum finde ich faszinierend. Gibts dazu Literatur? Ist das neutral - oder nur eine "visuelle" Spiegelung des Hörempfindes? Sieht das sch... aus, weil Du das sch... findest?

@ Lisztomanie: Du bist schon ein Snob. Hast Dich um Miusik aus anderen Kulturen herumgemogelt. Also, was ist los - Chinesische Oper? Scheiße oder große Kunst? Ich warte. Und eine Verteufelung der E-Gitarre als Instrument bzw. der GESAMTEN Rockmusik qualifiziert Dich fast zum Großinquisitor. Macht Dich das an? Wahrscheinlich findest Du die Vorstellung fast schon geil, oder? *Kopfschüttel*
 
DAS wiederum finde ich faszinierend. Gibts dazu Literatur? Ist das neutral - oder nur eine "visuelle" Spiegelung des Hörempfindes? Sieht das sch... aus, weil Du das sch... findest?

Literatur gibt's dazu bestimmt - aber dafür habe ich mich bisher nicht interessiert. Was meinst Du mit "neutral"? Es ist halt so, dass ich Farben sehe (vor meinem inneren Auge), wenn ich Klänge oder Tonfolgen höre. Ich habe da keinen Einfluss drauf - ich kann das mehr oder weniger ausblenden, wenn ich mich auf etwas anderes konzentriere. Es ist aber so, dass ich bei bestimmten Akkorden immer dieselben Farben sehe - das ist quasi "fix verdrahtet" in meinem Gehirn. As-Dur ist hellblau, Fis-Dur dunkelgrün, C-Dur gelb, D-Dur orange etc. Auch einzelne Töne haben Farben, aber nicht so intensiv. Für jemanden, der diese "Macke" nicht hat, ist das eher schwierig zu verstehen - für mich ist es einfach nur "normal". Ich kenne es ja nicht anders.

LG, Mick
 
Ich bin kein Snob. Überhaupt nicht. Bin ich ein Snob, nur weil ich bei Kultur Qualität schätze? Rock hat absolut überhaupt nichts mit meiner Lebenswirklichkeit zu tun und ist völlig irrelevant für mein Leben. Wenn ich Mahlers Auferstehungssinfonie höre, dann bringt mir das was, dann bringt mich das musikalsich, emotional, intellektuell wie spirituell weiter. Aber ein Rocksong?

Und dass ich die E-Gitarre nicht schätze, macht mich doch nicht zu Großinquisitor! Meiner Meinung nach sollte der Klang eines Instrumenes größtenteils vom Ton und er marginal vom Geräusch dominiert sein. Natürlich gibt es Ausnahmen: Die Perkussionsinstrumente im Orchester, besondere Spieltechniken in der Neuen Musik, die tiefen Glocken unbestimmbarer Tonhöhe in der Schlussapotheose schon erwähnter 2. Sinfonie von Gustav Mahler etc.. Aber dennoch kann ich dem scheußlichen Geschrebbel eine E-Gitarre nicht viel abgewinnen. Gegen Gitarren an sich habe ich ja nichts. Aber gegen eine Gitarre, die man elektronisch so verzerrt, dass sie wie oben erwähntes Höllenorchester klingt, schon! Und was mich daran auch nur in irgendeiner Form sexuell erregen sollte, verstehe ich auch nicht? Aber mehr als meine persönliche Diffamierung scheint dieser Punkt ja nicht zum Ziel zu haben.

Nun aber noch mal zurück zum Anfang: Es gibt einen großen Unterschied zwischen Konservativen, Snobs und Intellektuellen Menschen:

Konservativen gehen von einer schon vorhanden Werteklasse aus, die es um jeden Preis zu erhalten gilt. Dieser Meinung bin ich nicht!

Snobs wollen sich nicht deswegen durch besonders intellektuelle Kultur abheben, weil sie die Intellektualität suchen, sondern, weil sie sich selbst besser darstellen wollen. Nichts liegt mir ferner als das!

Intellektuelle hingegen wollen die Zukunft mit neuen Werten gestalten, die sie zum Beispiel durch ihre Beschäftigung mit der Antike etc. abstrahieren. Diese Beschäftigung ist übrigens anders als beim Snob wirklich eine Suche nach intellektueller Erkenntnis und nicht nur nach gesellschaftlicher Höherstellung. Und diesem Gedanken habe ich mich verpflichtet!

Denk also bitte vorher erst nach, bevor Du mich als etwas titulierst, was ich nicht bin!
 
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Aber dennoch kann ich dem scheußlichen Geschrebbel eine E-Gitarre nicht viel abgewinnen. Gegen Gitarren an sich habe ich ja nichts. Aber gegen eine Gitarre, die man elektronisch so verzerrt, dass sie wie oben erwähntes Höllenorchester klingt, schon!
Oh mein Gott! Jetzt habe ich für einen Moment geglaubt, mein alter Musiklehrer am Gymnasium wäre auferstanden und hätte mich heimgesucht.

Ansonsten gefällt mir, dass Du Deine sexuellen Trigger im Griff hast.

CW
 
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Lieber Marco,

teilweise kann ich Deine Argumente ja nachvollziehen aber es ist auch viel Elfenbeinturm dabei.

Hier mal ein sehr berühmtes Beispiel für eine E-Gitarre, die bei Dir wahrscheinlich Höllenqualen auslöst aber zu ihrer Zeit sehr wohl ihre intellektuelle Berechtigung hatte :-):

Jimi Hendrix - Star Spangled Banner (Woodstock) 1969 - YouTube.flv - YouTube

Ich höre lieber solche "Popularmusik":

Hamelin plays Gershwin - Songbook (18 Songs) Audio + Sheet Music - YouTube

als neue Musik wie von diesem hochverehrten und berühmten Komponisten:

Stockhausen: "Aus den sieben Tagen" 1/3 - YouTube

Ich gestehe: Mir mag aber auch das musikalische und geistige Niveau -um Deine Worte zu benutzen- fehlen;).

Liebe Grüße
Christian
 
[...] Aber dennoch kann ich dem scheußlichen Geschrebbel eine E-Gitarre nicht viel abgewinnen. Gegen Gitarren an sich habe ich ja nichts. [...]

Hi Marco ;)

ich weiß, und ich kann Dich verstehen. Aber es gibt Ausnahmen, die sind wirklich, wirklich Spitzenklasse.

Van Halen. Die Toten Hosen. Die Ärzte. Aerosmith. ( um nur einige ganz hochkarätige zu nennen ).

Es gibt da schon Stücke UND die geeigneten Leute, die auf den E-Gitarren zaubern können, und das kann verdammt packend und mitrißend sein.

Hör mal ein Solo von Van Halen ( und guck es Dir auch an ). Hör mal "Westerland" von den Ärzten. Und ganz vieles von den Hosen und auch von Aerosmith, und noch vielen anderen Gruppen, die ich jetzt gar nicht alle aufzählen kann.

Ich denke, Du bist kein Snob, und über Geschmack hatten wir ja schon 10000000 Mal im Forum festgestellt, dass der subjektiv ist. Genauso könnte man ja auch sagen: "Schräge Dissonanzen in Neuer Musik gehn mir auf den Zeiger, ich möchte lieber harmonisches und wohlklingendes hören, wie bei Gottschalks Werken, oder bei "Radio brennt" ( Ärzte ) oder "Achterbahn" ( Hosen ) u.ä.

LG, Olli !
 
Lieber Christian,

den Hendrix musste ich mir in Musik mal antun und kann nur - unabhängig von jeglicher (gerechtfertigter) politischer Botschaft sagen: Ich hatte den ganzen Tag Kopfschmerzen!

Zum Gershwin: Das ist für mich aber keine "Popularmusik". Ich kenne das Songbook auch schon länger und muss wirklich sagen, dass Gershwin hier schöne Musik komponiert hat, die zwar primär dem Unterhaltungszwecke dienen mag, aber dennoch absolut ihre Berechtigung hat: Ob Du's glaubst oder nicht - ich habe sogar mal überlegt, einen "Song" - ich hasse dieses Wort abgrundtief: heutzutage ist alles ein "Song" oder ein "Lied", was auch nur im Ansatz an Musik erinnert... - aus dem Songbook zu spielen, einfach so aus Spaß. :D

Ich habe mich dann aber doch für die Waldsteinsonate entschieden, da waren mir die Opportunitätskosten einfach geringer, ich meine: ich habe auch nicht unbegrenzt Zeit! - Außerdem hatte der Ludwig die besseren Argumente! :D

Stockhausen hingegen ist etwas ganz anderes. Alles, wovon wir bisher sprechen, ist Musik im klassischen Sinne: Stockhausen hingen ist Tonbandmusik, Musique concrète.

Diese Musik stellt eine ganz andere Herausforderung an den Hörer. Sie will gar nicht "gefallen", sondern sie will etwas aussagen. Sie zwingt den Hörer zu akusmatischem Hören, er soll sich ganz auf den Wirkung und weniger auf die Ursache konzentrieren. Deshalb ist diese Musik sehr anspruchsvoll und gefällt auch nicht zwangsläufig jedem. Man versteht sie häufig auch nur, wenn man sich intellektuell und tiefgehend mit dem Werk auseinandersetzt.

Musik hat nämlich zwei Bedeutungsebenen: Schönheit und Wahrheit. Und Stockhausen geht es hier ausdrücklich um die Wahrheit und nicht um die Schönheit. Dennoch ist seine Musik nicht mutwillig destruktiv für den Hörer, sondern immer noch so "schön", dass sie es ihm ermöglicht, sie sich anzuhören, was ja die Voraussetzung ist, um die zweite Bedeutungsebene zu erschließen: Was nicht gehört wird, wird auch nicht verstanden!

Ich persönlich muss zugeben, dass ich auch erst noch dabei bin, mir dieses Feld der Musik zu erschließen, da sie sehr viel Intellekt voraussetzt, den ich teilweise erst noch im Laufe der Jahre erwerben muss. Dennoch bin ich aber der Meinung, dass es sich hierbei um hörenswerte, daseinsberechtigte Musik handelt!

Herzliche Grüße

Dein Marco
 
Hendrix' E-Gitarre hatte nicht nur in der damaligen Zeit ihre enorme Bedeutung. Sie hat die Welt angezündet und das Feuer brennt immer noch, ein Glück. Wer das nicht mitbekommen hat und wer das nicht nachvollziehen kann hat, unabhängig von seinem persönlichen Musikgeschmack, eine musikalische Bildungslücke.

Die muss man nicht unbedingt schließen. Unwissende Arroganz zeichnet sehr viele aus.

CW
 
Atonale bzw. neuere Musik muss übrigens nicht zwangsläufig dissonant klingen - und das aus zwei Gründen:

1. Es gibt großartige Komponisten, so etwa Messiaen, die zwar atonikal und auch atonal, aber dennoch enorm Klangschön komponiert haben, z. B.:



oder



2. Dissonanz hängt immer vom musikalischen Kontext ab: Schönberg ist überhaupt nicht dissonant, und wer das behauptet, hat die Aussage seiner Musik nicht verstanden. Bei Hindemith hingegen lässt sich noch klar eine Entwicklung der dissonantiellen Spannung über eine Phrase hinweg feststellen, was zwar zu dissonanten Höhepunkten führt, aber seine Musik dennoch sehr ausdrucksvoll und klangschön macht, z. B.:



Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie
 
[...]Ich habe mich dann aber doch für die Waldsteinsonate entschieden, da waren mir die Opportunitätskosten einfach geringer, ich meine: ich habe auch nicht unbegrenzt Zeit! - Außerdem hatte der Ludwig die besseren Argumente! :D

[...]


aaach sone olle Sonate, angestaubt und abgeschmackt. :D:D

Aus Kisten wo Motten und Flöhe drinrumkrauchen...:cool:

LG, Olli !!
 
Diese Musik stellt eine ganz andere Herausforderung an den Hörer. Sie will gar nicht "gefallen", sondern sie will etwas aussagen. Sie zwingt den Hörer zu akusmatischem Hören, er soll sich ganz auf den Wirkung und weniger auf die Ursache konzentrieren.
Marco, das musst Du dann aber auch der E-Gitarre oder der Rock-Musik zugestehen.

Es Gibt unzählige Künstler, die fast ihr ganzes Leben darauf verwenden, DEN richtigen Sound für die Gitarre zu designen. Eine immerwährende Suche der gesamten Rockkultur. Bei der Orgel sind es Luftpumpen und Register, bei der E-Gitarre Strom und Drahtwindungen. Wo ist der Unterschied?

Gerade durch das Sounddesign ist die E-Gitarre eines der vielseitigsten Instrumente und ich will es nicht missen.

Wenn man seine eigene Kultur über andere stellt, ist das alles andere als intellektuell, es ist dumm. ;)
 
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Denk also bitte vorher erst nach, bevor Du mich als etwas titulierst, was ich nicht bin!
Meiner Meinung nach sollte der Klang eines Instrumenes größtenteils vom Ton und er marginal vom Geräusch dominiert sein.
Soweit ok. Aber bevor man Dich nun an der Nase herumführt, gestattetst Du Dir mal ganz locker ein paar ein paar Ausnahmen, die Dir halt so in Dein Weltbild passen. >>>
Natürlich gibt es Ausnahmen: Die Perkussionsinstrumente im Orchester, besondere Spieltechniken in der Neuen Musik, die tiefen Glocken unbestimmbarer Tonhöhe in der Schlussapotheose schon erwähnter 2. Sinfonie von Gustav Mahler etc..
Tja, wie Rolf schon sagte. Da ist der alten (Nazi-)Musiklehrer wiederauferstanden.

N.B. Dass Olli nun ausgerechnet Van Halen, Ärtze und Tote Hosen als Höhepunkte der E-Gitarrenmusik anführt, ist sehr seltsam. Das ist nun wirklich mainstream vom "Allerfeinsten" ;-)

Mal zuhören. Und über Begriffe wie "Höllenorchester" nachdenken. Das klingt recht klerikal-mittelalterlich!



 
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