Nervosität

K

katjasofia

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14. Feb. 2014
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Hallo,

ich habe inzwischen das unangenehme Problem, dass ich Stücke wenn ich alleine bin fehlerfrei und schön spielen kann, aber sobald ich jemandem vorspiele, geht gar nichts mehr. Da sind richtige Ausfälle und schwarze Löcher im Gehirn. Bei meiner KL geht es noch einigermaßen, da beruhige ich mich nach ein paar Minuten, wenn ich aber meinem Freund oder auch Bekannten mal was vorspielen möchte, ist alles vorbei.
Das macht mich sehr unzufrieden und frustriert. Gerade gestern Abend erst wieder wollte ich meinem Freund, der ein paar Tage weg war, meine neuen Stücke vorspielen...nach 5 Takten war's vorbei.
Wenn er irgendwas anderes macht und ich "übe" geht es gut....aber sobald ich "bewusst" vorspiele, kommt die Nervosität.
Hat jemand einen Tipp, wie man das langsam abstellen kann?

Viele Grüße
Katja
 
PS: Die Links von dem Leitfaden von Stilblüte öffnen sich bei mir nicht....
 
Das Vorspielen musst Du üben. Ich mache das, in dem ich Aufnahmen von mir mache mit dem ganz bewussten Ziel, diese auch hier zu veröffentlichen, denn ich habe das gleiche Problem. Es hilft.
 
Suche dir n Proberaum/übe dort, wo jeder dein Spiel hören kann :)
 
Hi all,

das sind psychologische Phänomene, die eigentlich nicht auftreten müssten, finde ich.

Die Situationen, in denen vor einer Öffentlichkeit etwas dargestellt - oder vertreten - werden soll, sind zunächst als unangenehm einzustufen, man nennt es "Lampenfieber", wie schon aus anderen Threads bekannt.

Lampenfieber ist allerdings, so meine ich, im Grunde keine SCHLECHTE Sache, solange es nicht einen gewissen "Pegel" überschreitet, so dass es zur Phobie wird, und dann tatsächlich gar nix mehr geht.

Die psycholgischen Ansatzpunkte wären MEINES ERACHTENS:

- WEG von dem Gedanken, dass DU, katjasofia, Dich willenlos und möglichkeitenlos einer Gruppe "stellst", die Dich "zerpflücken" könnte.

- HIN zu dem Gedanken, dass DU die entscheidende Person bist, die diese Gruppe NACH BELIEBEN steuern kann, DU bist wichtig, und kannst JEDERZEIT Deine musikalischen Vorstellungen der Gruppe, die Dich hört, AUFZWINGEN, und sie können NICHTS dagegen tun.

- DARAUS entwickelt sich eine gelassenere Denkweise, die DANN auch zum Inhalt hat, dass Du ja die Leute ERFREUEN wirst, und die negativen Konnotationen werden dann nach und nach verschwinden.

- ZUSÄTZLICH ist ein wichtiger Punkt, dass dies einen positiven Regelkreis ergibt.

- Wie bei Referaten vor Kameras, oder auch Konzerten, Vorspielsituationen usw.: Mache Dich VORHER mit allen Unwägbarkeiten, die evtl. auftreten könnten, vertraut. DURCHDENKE die GESAMTE Situation , und ALLES, was auch nur ERDENKLICH ist, im V O R H I N E I N , dann wirst Du gelassen sein, wenn irgendetwas ungewöhnliches TATSÄCHLICH geschieht.

- Mache Dich AUFS GENAUESTE mit den räumlichen Gegebenheiten, Instrument, usw. ( unter der Miteinbeziehung des Gedankens, dass das Instrument vielleicht gar ein ANDERES ist, als das, auf dem Du vorspielst ) vertraut, stelle Dir die Zuschauer / Zuhörer IM VORHINEIN im gefüllten Saal vor, dann wirst Du nicht überrascht sein, wenn er tatsächlich beim Vorspiel rappelvoll ist.

- Nun denk an "Aufnahmen", zum Einstellen zum Beispiel hier auf Clavio: Wenn Du die bisherigen Punkte durchgelesen und verinnerlicht hast: Sind nicht solche Aufnahmen vom Grundsatz her als lächerliche Nebenbei-Übung anzusehen ? Was sollte denn passieren, außer dass man, falls sie gut sind, neidisch auf Dich schaut, oder , im Falle dass sie schlecht sind, Dich besänftigend lobt ? Das, was "passieren" kann, - ist: gar nix.

- Stelle Dich geistig ( und auch real, denn im Moment bist DU es, die Leistung zeigt, und nicht ANDERE ) also ÜBER das Publikum: DU gibst den Ton an, und die anderen haben das zur Kenntnis zu nehmen. Dieser Gedanke bringt Selbstsicherheit mit.

- ABER es könnte sein, dass Du eine längere Zeit brauchst, ALLE diese points zu verinnerlichen. Die, wenn man sie überträgt, auch für Referate usw. gelten, oder Reden i.d. Öffentlichkeit, diese übt man auch zuweilen zuHause vorm Spiegel, mit Uhr, usw., und auch da bereitet man JEDE KLEINSTE Kleinigkeit minutiös vor, man hat eine MINDMAP im Kopf mit UNGLAUBLICH vielen Ausweichmöglichkeiten und einem roten Faden, und man kann auch ( und wird auch in Prüfungen z.B. in Kommunikation ) nicht umhin kommen, sich selbst auf Video von anderen analysieren zu lassen. AUFNEHMEN, und zwar dauernd, häufig, und egal wie wo und wann ist also ein wichtiger Punkt.

LG, Olli!
 
Hi CW :)

Lampenfieber, gemäß meiner "Angewandte Kommunikation" - Dozentin, ist an sich nichts Schlechtes, es sollte UNBEDINGT stattfinden, aber in gemäßigtem Rahmen, und somit motivierend wirken.

Das "Lampenfieber" zeigt nämlich auf, dass einem selbst die Sache, die man darzubringen vorhat vor einer Öffentlichkeit, WICHTIG ist, und dass man sie als BEDEUTEND GENUG empfindet, um sie möglichst optimal vorzustellen. Daraus ist die Einstellung abzulesen, dass einem diese Sache INSGESAMT WICHTIG ist.

Und da die Sache WICHTIG ist, sind m.E. die o.g. Punkte ebenfalls wichtig. Und für die jew. Persönlichkeit, wenn umgesetzt mit Sicherheit ein Ansatzpunkt, zu große Ängste loszuwerden - zumal diese Punkte auch von anderen, nämlich denen, die routiniert auftreten können, verinnerlicht wurden, und im Kommunikationsbereich auf jeden Fall belegt sind.

LG, Olli!
 
Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass katjasofia gerade ihr Debut in der Carnegie Hall vorbereitet...
 
Katjasofia möchte bei JEDEM Auftritt in der Öffentlichkeit und bei JEDEM Vorspiel vor Leuten keine Furcht haben.

Ob das die Carnegie-Hall ist, oder ein Saal in einer heimischen Musikschule, oder die Stube daheim, mit Gästen gefüllt: Die Vorgehensweise auf psychologischer Ebene ist dieselbe.

Sie ist an den genannten Punkten festzumachen.

Peter und Mick, Eure Qualifikationen im Kommunikationswesen sind welche ?

LG, - LMG -
 
Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass katjasofia gerade ihr Debut in der Carnegie Hall vorbereitet...

Wo ist denn der Unterschied, zu dem, was sie vor hat? Wenn du mal groß bist, und vor ein paar Leuten spielen darfst, wirst du als erstes lernen, immer gleich viel Engagement zu geben.

Eine Grundregel im Genre "Rockmusik" z.B. lautet: und wenn nur 15 Leute kommen, spielst du, als wären 15.000 da. Denn 1 von den 15 wird rausgehen und sagen: "das war fett!"
 
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@LMG:
Wenn das alles so klar wäre, wäre jeder, der noch unter Lampenfieber leidet, ja eigentlich nur zu blöde, Deinen Anweisungen zu folgen. Oder er hat mindestens aber eben einfach das Pech gehabt, sie nicht zu kennen. Es kann schließlich nicht jeder Mitglied bei clavio sein.

Informativ und lesenswert ist dies hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lampenfieber

Katjasofia wird ihr Lampenfieber wohl erhalten bleiben. Jedoch kann sie es schaffen, es zu reduzieren und so weniger darunter zu leiden. Das ist schon viel.

CW
 

Rehi CW,

Du hattest, wie ich sehe, nicht verinnerlicht, dass Lampenfieber an sich eine GUTE Sache ist.

Türmt es sich allerdings zu phobie-ähnlichen Effekten auf, muss man eingreifen bzw. bewusst gegensteuern.

Bevor ich einen Wikipedia-Artikel lese, ziehe ich lieber die Aussagen meiner Professorinnen bzw. Inhalte meiner LVs zu Rate, denn ich musste selbst schwierige Prüfungen bestehen, in diesem Bereich.

@ Nils:

Wo ist denn der Unterschied, zu dem, was sie vor hat? Wenn du mal groß bist, und vor ein paar Leuten spielen darfst, wirst du als erstes lernen, immer gleich viel Engagement zu geben.
Eine Grundregel im Genre "Rockmusik" z.B. lautet: und wenn nur 15 Leute kommen, spielst du, als wären 15.000 da. Denn 1 von den 15 wird rausgehen und sagen: "das war fett!"

Ein GANZ toller Beitrag, der viel Erfahrung zeitigt. ( Trotzdem Du die Toten Hosen ja nicht so magst....:herz: Danke Dir. Das "Wenn" möchte ich aber aus Pessimismus etwas hervorheben. :herz::herz:

LG, Olli!
 
Das "Wenn" möchte ich aber aus Pessimismus etwas hervorheben. :herz::herz:

LG, Olli!

Moin Olli, dein Satz ist vermutlich eine ähnliche kleine Stichelei, wie die meine vorangegangene. Mir ist Micks Kommentar etwas blöd aufgestoßen, da ich schon sehr viel mit Lampenfieber zu tun hatte. Bei mir sowie bei anderen.

Daher erachte ich einen Kommentar von jemanden, der vielleicht mal einen Contest oder ein Schülerkonzert vor 70 Leuten zzgl. Omi spielen durfte, als ziemlich unpassend. Weiterhin "mal wieder" herablassend.
 
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Meine Güte, katjasofia will ihrem Freund oder einem Bekannten zu Hause mal ein Stücklein vorspielen. Das hat mit einer Konzertsituation - egal, ob vor 10 vor 1000 Zuhörern - nicht das Geringste zu tun. Da muss man nicht groß ins Grübeln geraten und wer weiß was für Ratgeber schreiben, sondern es einfach immer wieder probieren. Dann wird das schon.

LG, Mick
 
Meine Güte, katjasofia will ihrem Freund oder einem Bekannten zu Hause mal ein Stücklein vorspielen. Das hat mit einer Konzertsituation - egal, ob vor 10 vor 1000 Zuhörern - nicht das Geringste zu tun. Da muss man nicht groß ins Grübeln geraten und wer weiß was für Ratgeber schreiben, sondern es einfach immer wieder probieren. Dann wird das schon.

LG, Mick

Aber weshalb steht es ihrem Freund nicht zu, ein Vorspiel zu erfahren, welches frei von qualitativen Einschränkungen durch Lampenfieber ist? Wenn sie Lampenfieber bei einer Person hat, wird sie noch mehr Lampenfieber bei mehreren Personen haben. Demnach können Ollis Tips doch nicht schaden?!

Weiterhin finde ich, dass es sehr viel mit einer Konzertsituation zu tun hat. Und zwar so viel, dass es zu 100% identisch ist.

Wie ist es bei dir, Mick? Wenn du "nur" deiner/m Vater, Mutter, Kumpel, Schwester vorpsielst, gibst du dir weniger Mühe als vor "echtem" Publikum?

Woher weißt du überhaupt, was Lampenfieber ist???
 
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"Dass Lampenfieber an sich eine gute Sache ist", ist eine durch keine belastbare Untersuchung bewiesene und mittlerweile zunehmend als veraltet angesehene Ansicht. Das ist genauso out wie die Ansicht, eine Medizin muss bitter schmecken, sonst nutzt sie nichts. Altmodischer Kaffee eben...Und wenn jemand, wie hier Katiasofia, darunter leidet, kann ich da sowieso absolut nix Gutes dran finden.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem will ich doch gar nicht disktuieren. Ich habe Katjasofia lediglich aufgezeigt, wie ich mit dem Problem (mittlerweile halbwegs erfolgreich) umgehe.
Was das jetzt mit Kommunikationswesen zu tun hat....?
 
Aber weshalb steht es ihrem Freund nicht zu, ein Vorspiel zu erfahren, welches frei von qualitativen Einschränkungen durch Lampenfieber ist? Wenn sie Lampenfieber bei einer Person hat, wird sie noch mehr Lampenfieber bei mehreren Personen haben. Demnach können Ollis Tips doch nicht schaden?!

Weiterhin finde ich, dass es sehr viel mit einer Konzertsituation zu tun hat. Und zwar so viel, dass es zu 100% identisch ist.

Wie ist es bei dir, Mick? Wenn du "nur" deiner/m Vater, Mutter, Kumpel, Schwester vorpsielst, gibst du dir weniger Mühe als vor "echtem" Publikum?

Woher weißt du überhaupt, was Lampenfieber ist???

Ich habe schon unzählige Male vorgespielt, auf Wettbewerben, Konzerten und natürlich auch in privatem Rahmen. Und ich kann dir versichern, dass es ein Riesenunterschied ist, welcher Art ein Vorspiel oder Konzert ist. Und das hat nichts damit zu tun, wie groß das Publikum ist, sondern, was für Konsequenzen ein "Versagen" in der jeweiligen Situation hat. Wenn ich vorspiele, versuche ich immer, mein Allerbestes zu geben, egal, ob ich nun meiner Familie etwas vorspiele oder einem mir gänzlich unbekannten Publikum.

Wenn ich aber beispielsweise meinem Vater etwas vorspiele und es gelingt etwas nicht, dann lachen wir darüber und ich spiele einfach nochmal. In einem Wettbewerb oder öffentlichen Konzert geht das nicht. Im Konzert ist so etwas höchst unangenehm, und ein Wettbewerb ist nach so einer Sache in der Regel gelaufen.

Aus dem Grunde spiele ich in Konzerten und auf Wettbewerben niemals Stücke, bei denen ich mir nicht vollkommen sicher bin, dass ich sie wirklich beherrsche. In privatem Kreis kann man durchaus Stücke vorspielen, die das Niveau noch nicht erreicht haben - das ist nämlich eine gute Möglichkeit, Erfahrungen mit solchen Stücken zu sammeln. Und genau in der Situation ist katjasofia, wenn ich das richtig verstanden habe. Sie kann es sich leisten, das Vorspielen am "lebenden Objekt" zu üben.

LG, Mick
 

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