Musikstudium – Illusion oder Erfüllung

Da wollen wir wirklich mal für dich hoffen, dass der Klavierübe-Hype in dieser Form auch bei dir nur eine euphorische Durchgangserscheinung bleibt, denn du würdest dich wahrscheinlicht ansonsten mit den Realitäten des Lebens sehr schlecht arrangieren können. Und zweitens finde ich diese Art Monokultur der Entwicklung einer reichen Persönlichkeit sowieso abträglich. Solches Fleiß-Kastratentum hatte vielleicht auch Kurt Tucholsky vor Augen, wenn er voller Verachtung über "reproduzierende Musiker als die dümmsten Menschen der Welt" sprach.


Da brauche ich gar nicht lange nach Beispielen suchen....(wir laufen uebrigens wieder Gefahr am Thema vorbeizuschreiben. Aber ich lasse mich noch ein weiteres mal drauf ein.)
Ich finde Deinen Beitrag beleidigend. Moeglicherweise fehlt Dir ja auch das noetige Feingefuehl zu bemerken, dass Du dich Eva gegenueber sehr herabwuerdigend geaeussert hast. Immerhin war sogar sie es, die sich zu DEINEM Thread geaeussert hat. Sie hat Spass am ueben, warum auch nicht. Wenn Du nicht in kuerzester Zeit (es sind, glaub´ ich, ueber 1500 Beitraege innerhalb eines Jahres?? :rolleyes: ) soviel gepostet und vielleicht mehr am Klavier gesessen haettest, koenntest Du diese Faszination eventuell auch wesentlich besser nachvollziehen. Aber ehrlich gesagt wird mir das hier langsam doch ein wenig zu viel. Ich werde ganz bestimmt nicht weiterhin ueber diese Sache hier mit Dir diskutieren. Sorry! Wollte auch nicht persoenlich werden, ich bitte um Verzeihung.
Bleib einfach locker und freundlich; dann ist alles in bester Ordnung, ok?
Damit sind wir jetzt wieder beim eigentlichen Thema !!!!!!!!!!!! ;)
 
@Wu(t)

Du kannst einfach nicht aufhoeren, hmm?

@Rosenspiess

Ja, freuen wir uns auf das Wochenende :) ....ich muss morgen arbeiten ;) Aber schoen, wenn sich die anderen freuen koennen und froehlich ein kuehles Weizen im Biergarten sueppeln :D
 
Der einzige muikalische Beruf, der das Leben am Klavier ermöglicht, ist doch eigentlich nur Konzertpianist oder Instrumentallehrer an einer Musikschule. Beides erfordert jedoch eine musikalische Ausbildung seit der Kindheit. Eigentlich eine sehr ungerechte Sache. Oder habe ich da noch was übersehen?

Du hast da sehr wohl was übersehen!

Als Konzertpianist(in) braucht man fast schon Hornhaut auf den Ellbogen um all die massenhafte Konkurrenz förmlich aus dem Weg schlagen zu können. Das schafft eine(r) unter tausenden ==> Fällt eigentlich nicht wirklich unter "Beruf, der ein Leben am Klavier ermöglicht".
Als Instrumentallehrer ist es zwar ohneweiters möglich, aber oft nicht unbedingt die Erfüllung des musikalischen Lebens.

Meiner Meinung nach ist der einzige Beruf, der wirklich das Leben am Klavier ermöglicht "Korrepetitor" - ich hab`s hier schon öfters erwähnt.
Ist unheimlich abwechslungsreich, interessant, man lernt immer wieder Neues kennen und obendrein ist er noch sehr gut bezahlt weil ausgezeichnete Battspielkenntnisse erforderlich sind, die nicht Jedermanns Sache sind und wodurch gute Korrepetitor(inn)en Mangelware sind.
Zu meinem Glück. :)
 
Sorry, Wu Wei - das war jetzt auch nicht zum Thema.....
 
Auch nicht so ganz zum Thema, aber immerhin schon wieder in Richtung Musikstudium: Was macht das Musikstudium attraktiv für Menschen, die eigentlich ein Instrumentalstudium machen wollten?
 
Wie meinst du das jetzt genau? Ich muss gestehen, dass ich unter "Musikstudium" doch recht allgemein jede Art Studium mit musikalischer Grundorientierung, egal ob Lehrer, Instrumentalist oder Musikwissenschaftler, gemeint hatte.
 
Ach so, ich hatte darunter ganz konkret das Studium der Musikwissenschaften verstanden, was vielleicht auch durch Eva's Beitrag verstärkt wurde. Das andere hätte ich eher als Musik/Instrumentalpädagogik oder konkret als "Gesang", "Violine", "Klavier" etc bezeichnet. Aber das war meine Interpretation, sorry.
 
Und wie wird man Korrepetitor?
 

Über den Beruf Korrepetitor und weitere Klavier-Berufe kann man übrigens in unserem Bereich Wissen nachlesen ;-)

Gruß

Ich vermisse bei eurer Beschreibung des Korrepetitor Berufs allerdings etwas die Tätigkeit der Instrumentalbegleitung.
Das ist ein sehr weit gefächerter, anspruchsvoller und großer Bereich dieses Berufs, wenn nicht sogar überhaupt der größte Teil neben der Sänger-, Chor- und Tänzerbegleitung.
Letztere ist übrigens der ermüdendste Teil dieses Berufes, weil man stundenlang immer und immer wieder dieselben Takte spielen muss bis die endlich ihre Tanzschritte intus haben und die Choreographie steht.

Da ist die Instrumentalbegleitung doch wesentlich anspruchsvoller und schöner!
 
Arbeitet man da als Angestellter oder muss man da jeden Tag schauen, ob er irgendwer gerade einen Korrepetitor braucht?
Wenn man nicht bei irgendeinem Theater Angestellter ist, kann man da überhaupt davon leben?
 
Hallo Kathi!

Sowohl als auch.
Gut ist natürlich, wenn man auch eine Korrepetitor Anstellung hat, denn dann ist ein geregeltes Einkommen sicher. Und das muss ja nicht unbedingt in einem Theater sein - es gibt unzählige Einsatzmöglichkeiten für Korrepetitoren. Von kleinen Musikschulen angefangen bis zu Konservatorien, Hochschulen, Uni - überall werden gute Korrepetitoren gebraucht und zeitweise auch dringend gesucht.
Wo auch immer wieder Korrepetitionsstellen ausgeschrieben sind ist an der Volksoper in Wien - wenn Du daran interessiert bist solltest Dich vielleicht einmal erkundigen. Du wohnst ja in Wien wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe.
Einige Jahre Erfahrung in Klavierbegleitung mit Sängern und natürlich ausgezeichnete Blattspielkenntnisse sind da allerdings Voraussetzung - auch solltest Du einigermaßen selbst singen können. Und Du brauchst einen gewissen "Abprallschutzmechanismus" um so manche Allüren einzelner Sänger ertragen zu können. :D
Und natürlich muss man bei solchen Stellenausschreibungen ein ausgezeichnetes Vorspiel in dem vor allem die Blattspielkenntnisse getestet werden hinlegen und ein Hearing über sich ergehen lassen.

Korrepetitor als selbständiger Beruf ist nur dann möglich, wenn man sich in der Musikwelt schon einen gewissen Namen gemacht hat und die Musiker mit denen man zu tun hatte auch vollauf zufrieden waren.
Sowas spricht sich sehr schnell herum (gerade in der Wiener Szene) und nach einiger Zeit kommen dann auch laufend Anfragen herein. Und dass das ein Beruf ist, der einen ausgezeichneten Stundenlohn hat, hab ich ja schon weiter oben erwähnt.
Meiner Meinung nach kann man davon besser leben als mit einem Klavierlehrerberuf. Idealerweise macht man beides - lässt sich zeitlich auch tadellos vereinbaren - somit hat man Anstellung UND Selbständigkeit und das Optimum an Abwechslung im Berufsleben. :)
 
Ich habe Musik auf Lehramt studiert und zwar nicht, weil ich unbedingt Lehrerin werden wollte, sondern weil ich mich intensiver mit Musik auseinandersetzen wollte, weil ich das Bedürfnis hatte, alles über die mir so liebgewonnene Musik zu erfahren. Für ein reines Instrumentalstudium mit theoretischen Nebenfächern an einer MSH hätten sowohl meine pianistischen, als gehörbildungstechnischen Fähigkeiten wohl nicht ausgereicht.
Ich hätte vor dem Studium sicher Amfortas Aussage unterschrieben, dass ich zwar gerne Klavier spiele, aber auch die Musik liebe und deswegen auch viel theoretisches Wissen über sie haben möchte. Letztendlich wollte ich aber auch richtig Klavierspielen lernen, weil ich es so sehr liebte, mich über das Klavierspiel auszudrücken.

Nun bin ich im siebten Semester, muss nur noch meine Examensarbeit weiterschreiben und noch eine theoretische Prüfung machen. Wenn ich so auf mein Studium zurückblicke, habe ich nicht Dank des Studiums mich zu dem Menschen auf musikalischer und persönlicher Ebene entwickelt, der ich heute bin, sondern Dank meiner großartigen Klavierlehrerin (an der Uni) und anderer Personen, die dazubeigetragen haben, dass ich mich selbst mit mir auseinandergesetzt habe. Was ich damit sagen möchte ist, dass aus meiner Sicht nicht ein Musikstudium unbedingt zur Weiterentwicklung beiträgt, sondern 1. was man daraus privat macht und 2.: Wenn man außerhalb des Studiums die richtigen Leute trifft (treffen würde), braucht man die Uni nicht unbedingt.
Bücher über Musikgeschichte, Musiktheorie, Allgemeine Musiklehre, Formenlehre, Musikdidaktik..... gibt es in zahlreichen Ausführungen zu kaufen. Letztendlich ist das bei mir am meisten hängen geblieben, womit ich mich intensiv eigenständig auseinandergesetzt habe. Abgesehen von einer Musikgeschichtsvorlesung bei einem wahnsinnig guten Prof. der aus der längst vergangenen Zeit erzählte, als wäre er selbst dabei gewesen, waren die Veranstaltungen nicht besonders toll. Ich dachte mir früher, Musik zu studieren wäre was ganz Besonderes und Tolles, eine ganz andere "Welt". Doch so war es leider nicht. Es tut aber sehr gut, unter Gleichgesinnten zu sein, die ebenso diese Wunschvorstellung hatten, die sie dazu getrieben hat, diese Aufnahemprüfung zu machen. Außerdem sind Musiker einfach die nettesten und aufgeschlossensten Menschen auf der Welt, die sich gleich miteinander verbunden fühlen und das tut an einer sonst großen und anonymen Uni sehr gut.

So, nun bin ich bald Musiklehrerin in einer Grundschule, musste nebenbei noch Deutsch, Erziehungswissenschaften und Mathe studieren. Wenn mich in drei Jahren jemand fragt, was ich denn so mache, dann kann ich nicht mals mehr sagen, ich sei Musikstundentin, nein, dann bin ich Lehrerin :confused: !
Es sei denn, jemand hat einen besseren Vorschlag, was ich mit so nem Studium noch anfangen könnte, etwa: doch Musiktherapeutin werden (wollte ich auch mal)? zur Zeitung gehen und journalistische Arbeiten machen? In die Musikpsychologie gehen und forschen?

Ach, ich weiß auch nicht, bin nur irgendwie ein wenig gefrustet und möchte das anderen ersparen, die vllt. Ähnliches planen...
So, nun muss ich weiter lernen, schreibe nämlich Dienstag eine Matheklausur, mit Klavierspielen ist da erst mal nicht viel. Bis zu meiner Klavierprüfung habe ich jedoch täglich 4-5 Stunden gespielt, nur mal um das noch mal aufzugreifen...

Macht's gut, oder besser,
Pianika
 
Hallo Pianika,

bei Deiner Antwort kommt die Enttäuschung durch und ich wünsche Dir, dass du vielleicht dem Lehrerberuf doch einiges abgewinnen kannst, zumal es ja wenn ich es richtig gelesen habe, sein könnte, dass Du für die anderen Fächer gesucht wirst und nicht einmal für Musik.

Wenn nicht, drücke ich Dir die Daumen, dass Du möglichst einfach eine Alternative dazu findest, längst nicht alle Lehrer arbeiten auch als Lehrer.
 
@Toccata

Danke für die ausführliche Antwort. Aber ich glaube mit der Volksoper wirds noch nix, ich bin ja erst 15.

Ich hab schon immer vor Musik zu studieren, aber wusste nie was. Dann vor ein paar Jahren habe ich mir gedacht auf Lehramt zu studieren und wenn sich das laut deiner Aussage so wunderbar ausgeht könnt ich mir jetzt durchaus vorstellen beides zu machen. Blatt spielen lieb ich ja und kann ich auch recht gut. Da ich ja noch etwas Zeit bis zu meinem Studium-hoffentlich werd ich bei der Uni aufgenommen-hab, gibts ja noch Hoffnung.


Kathi
 
Es sei denn, jemand hat einen besseren Vorschlag, was ich mit so nem Studium noch anfangen könnte, etwa: doch Musiktherapeutin werden (wollte ich auch mal)? zur Zeitung gehen und journalistische Arbeiten machen? In die Musikpsychologie gehen und forschen?

Du kannst ja nebenbei privaten Klavierunterricht geben. Als Lehrer, wenn du Glück hast, kannst du manchmal eine Big Band leiten oder etwas ähnliches.
 
Pianika!

Lehrerin in NRW. Ja, bist Du denn des Wahnsinns???????? (Ich darf das schreiben; hab selbst Lehramt studiert.......und gluecklicherweise wieder abgebrochen :D ).
Muss es unbedingt Therapie sein? Wahrscheinlich bist Du wirklich besser dran (rein nervlich) wenn Du Klavierunterricht nach dem Unterricht gibst....
 

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