Musikalische Naturwissenschaftler/Mathematiker?

Bist du naturwissenschaftlich/mathematisch interessiert?

  • Nein, das interessiert mich nicht die Bohne!

    Stimmen: 3 7,3%
  • Schon etwas, ich habe es zwar nicht studiert, trotzdem interessiert es mich.

    Stimmen: 12 29,3%
  • Klar, habe eine Naturwissenschaft studiert, bzw. studiere sie, bzw. habe es vor.

    Stimmen: 17 41,5%
  • Klar, ich habe Mathematik studiert, bzw. studiere es, bzw. habe es vor!

    Stimmen: 9 22,0%

  • Umfrageteilnehmer
    41
Meine Vermutung ist, dass die oft behauptete besondere Affinität von Naturwissenschaftlern zur Musik ein Mythos ist.

Sehr sehr viele Ärzte musizieren als Hobbyisten, teils auf exzellentem Niveau,

So mancher Arzt stand vor der Alternative, Musiker zu werden oder Medizin zu machen, und hat sich u.U. auch aus Sicherung der wirtschaftlichen Perspektive / famiiären Druck..(..).. dann zu Medizin entschieden...

Das begegnet mir IMMER wieder, alle meine Ärzte befrage ich danach.

Und ernte verwunderte Blicke, dass da auf einmal ein Techniker vor ihnen sitzt , der auch ganz narrisch mit Musik ist.

Aber: Ärzte sind, wie Ingenieure, auch "angewandte Naturwissenschaftler"... Mathe als HiWi, Hilfswissenschaft.
 
...zählt die Mathematik auch nicht zu den Naturwissenschaften.

Für mich war Mathe IMMER eine Geisteswissenschaft gewesen.

Dass sie den Naturwissenschaften in vielerlei Hinsicht dienlich ist, ändert das nicht.

Im übrigen sollte man Latein nicht so überaus überhöhen, wie das hier teils geschieht. Ich persönlich bin SEHR froh, dass ich sehr lange Latein gemacht habe, das hat mir beim Urlauben in Frankreich, dann in Spanien und Italien, und in vielen fachlichen Dingen überaus stark geholfen, zum einen das Vokabular, zum anderen die stringenten Logiken der Grammatik etc.

Und im Zeitalter der Bildungsdifferenzierung bedaure ich die armen kleinen Bönsels, die, getrieben vom elterlichen Ehrgeiz, die Apotheke oder Arztpraxis, oder das Büro des Papa Rechtsanwaltes müsse übernommen werden, ihre Kinderlein aufs Gymnasium nötigen und zwängen.

Es sind daher heute bereits überaus viele üble Schergen mit Abitur und Studium unterwegs, die - ginge es nach ihrer eigenen Veranlagung - Bildung nur als Hammer nutzen, um andere plattzuschlagen im beruflichen und wirtschaftlichen Konmkurrenzkampfe.

Ich hab die hier nachbarschaftlich im Tennisverein - üübel, kann ich da nur sagen.. Die Erste Ethik ist ihnen die Monetik...

Arme Irre. Dafür ist Bildung nicht da, die Gymnasien nicht und auch nicht ein Studium.
 
Was Du sagst ist vielleicht alles richtig, jedoch keine Antwort auf meine Kritik! Ich habe nicht die Existenz einer Weltsprache kritisiert, sondern, dass diese Weltsprache unbedingt das Englische sein muss.

Alles leider (Augen zu...) euro-zentriert...

Immer mehr void, vergeblich, am Rande des uralten Kontinentes, in dem alles dem Kaiser in Beijing unterthan ist, der da jetzt Xi Jinping heißt (gesprochen: Schi.) Die kaufen gerade ca. ein Drittel von Afrika auf, und hier merkelt es niemand..

Wir wissen es also nur noch nicht.. ;-) Weil wir verblendet sind, sei es von TV und Medien, sei es von unserer eigenen Verblendung im Wissen, vermeintlichen Wissen, die Aufklärung und die Alten Griechen würden immer noch das Weltgeschehen erklären...

Aber das wird sich bald ändern, wenn Washington fast nichts mehr gebacken bekommt, nur noch Schulden und keine Erfolge.

Weltsprachen sind auch: Mandarin, Spanisch, Urdu, und Bahasa Malay/Indonesia. Immerhin sprechen z.B. > 260 Millionen Menschen Bahasa, das Spanische ist mehr als einer Milliarde Menschen vertraut. Mit Urdu weiß ich nicht detailliert genug Bescheid. Aber ich habe in der Dokumentation eines internationalen Anlagenbauers gearbeitet und weiß, wieviele Dokumentationssätze in welche Zielgebiete gingen..

Da war EN sehr sehr oft nur Mittelstufe zum Weiter-Übersetztwerden. in irgendwelche - uns abseitig erscheinende - Regionen Absurdistans. Wo aber der Bär steppt, nur merkeln wir es nicht in unserer Medien- und TV- und Bildungs-Verpeiltheit.

Wer da nun etwas Ganz Schlaues dagegen sagen möchte, der solle sich bitte best vergewissern, dass nicht nur er selber seinen eigenen Hintern gut wird zu parken verstehen (betreffs Finanzierung seines Lebensunterhaltes, Familie etc. ..) , sondern dass das auch anderen mit den von ihm gegebenen Ratschlägen (z.B. "lernt mehr Latein..!:.") ebenso gut gelingen werde...

Und da sieht es leider düster aus.

Ein gebildeter Chinese belächelt uns und unsere West-Zentriertheit. Ich hab mit den Jungs gearbeitet, und die haben recht. Was da zählt, ist, dass sie fleißiger sind, und dass ihnen das Ego, der Individualismus, zu gern auch auf Kosten anderer, null und nichtig ist, und das zu recht. Die arbeiten für den Clan, für die Familie, und sie kommen durch damit.

Das 21. Jahrhundert wird ein chinesisches sein.
 
Hi weas ;)

da stimmt sicher vieles von.

Aber sollte zwischen den Zeilen stehen, dass man z.B. eine Sprache lernen soll, nur weil vom Sprachschüler, der sie dann vielleicht mit, vielleicht gegen seinen Willen gezwungen oder ungezwungen vermittelt bekommt, verlangt wird, er müsse sie wegen ( von ihm selbst nicht beeinflussbarer ) internationaler, gar wirtschaftlicher Entwicklungen erlernen, "um da ( auch sprachlich ) mithalten zu können" ( also beim hastigen Wettbewerb mit den Malayen, Indern, Indonesiern und Chinesen ), dann kann ich da nicht zustimmen.

Diese Ansicht wäre für ehrgeizige Neulinge in Mega-Konzernen was Tolles. Geht also in die Richtung herangezüchteter Mitläufer, die zur VERTIEFUNG z.B. dieser Sprachen auf Basis EIGENEN, nicht durch weitere Dinge beeinflussten, rein sprachlichen INTERESSES nur in der geringeren Prozentzahl vorhanden sein dürften. Ihnen wäre lediglich vielleicht wichtig, bei einem "MEETING" ihres Bosses mit dem Malaiischen Mega-Milliardär korrekte Begrüßungsfloskeln zu verwenden.

Für gemütliche Humanisten, die aus eigenem Plaisir und zur EIGENEN Zufriedenheit z.B. Latein studieren oder z.B. Ägyptologie wäre doch ein schnödes industrielles Mammon-Denken, gepaart mit Ehrgeiz, voranzukommen, vollkommen zweitrangig. Oder ? ;)

;) LG, Olli !
 
Eine Lingua franca muss einfach sein. Mandarin ist nicht einfach - der Durchschnittschinese kann das so wenig wie der Durchschnittseuropäer Latein. Das heutige Latein trägt die Bezeichnung "Italienisch", und es hat in den letzten ca. 2000 Jahren die gleiche Entwicklung durchgemacht wie andere Sprachen, nur mit dem Unterschied, dass wir aus letztlich politischen Gründen die Ausgangssprache kennen.

Englisch - nicht das wissenschaftliche, nicht das literarische, sondern das Business-Englisch (;) ) - IST einfach, es kennt keine komplizierten Deklinationen und Konjugationen und ist durch weitgehende Modularisierung unkompliziert anzuwenden. Damit hat es anderen Sprachen sehr viel an Modernität voraus.

Wenn man sich als Nichtanglophoner deshalb grundsätzlich in seinem Stolz angeknackst fühlt, ist man gleichwohl jederzeit dankbar, sich mit Leuten aus völlig anderen Sprachgruppen wenigstens auf "Frei-Englisch" verständigen zu können.

Eine Philologie (egal welche) ist wissenschaftlich gesehen kein statisches Konstrukt, sondern stets durchwirkt von aktuellen Veränderungsprozessen, die nicht von akademischen Regeln, sondern von den Anwendern vorangetrieben werden. Die gibt es auch im Deutschen, und der anglophone Einfluss hat damit NICHTS zu tun. Man kann das puristisch beklagen - oder aber mit gespanntem wissenschaftlichen Interesse verfolgen.
 
Für gemütliche Humanisten, die aus eigenem Plaisir und zur EIGENEN Zufriedenheit z.B. Latein studieren oder z.B. Ägyptologie wäre doch ein schnödes industrielles Mammon-Denken, gepaart mit Ehrgeiz, voranzukommen, vollkommen zweitrangig. Oder ?;)


Right Sir Louis…

Aber auch der gemütliche Humanist muss seine Brötchen beißen. Damit er das kann, muss er sie entweder selber backen, von Mehl oder Körnern, mit Holz oder Strom etc., was er bezahlt hat. Und dazu braucht es was? Richtig: bissl Kleingeld. Der gemütliche Humanist lebt nicht von Luft und von der Liebe zu Latein. ;)

Was nun nicht heißt, dass ich was gegen gemütliche Humanisten hätte. Bin ja nun selber einer.. Habe allerdings zuvor ca. 30 Jahre lang als Ingenieur gearbeitet, und kann mir das heute leisten..
;-)

Oder der gemütliche Humanist hat gut geerbt, oder er vermietet Tiefgaragen oder Wohnhäuser oder an die Deutsche Bank oder sowas ähnliches…
 
Für alle Physiker (aber nicht nur die) ist dieses Video ein echter Kracher:



Gruß, Mick
 
Sehr sehr viele Ärzte musizieren als Hobbyisten, teils auf exzellentem Niveau,

So mancher Arzt stand vor der Alternative, Musiker zu werden oder Medizin zu machen, und hat sich u.U. auch aus Sicherung der wirtschaftlichen Perspektive / famiiären Druck..(..).. dann zu Medizin entschieden...

Ärzte sind nicht musikalischer als andere Berufsgruppen.

Bei Ärzten findet man aber häufig Charaktereigenschaften, die zur erfolgsorientierten (und sogar häufig semi-professionellen) Ausübung eines trainingsintensiven Hobbys prädestinieren. Nämlich: Hohe Selbstdisziplin (oft eher Zwanghaftigkeit), Ehrgeiz, Erfolgsstreben und eine gewisse Profilneurotik mit ausgeprägtem Drang ins Rampenlicht. Mit diesen Charaktereigenschaften kann man sich unter Ärzten ganz gut durchsetzen oder man entscheidet sich aufgrund dieser Eigenschaften für den Arztberuf (Henne oder Ei?). Das Ganze noch gepaart mit einer eher bildungsbürgerlichen Herkunft prädestiniert noch mehr in Richtung Musik.

Es gibt aber genau so viele Ärzte, die erfolgreich Leistungssport betreiben...
 
:)

Ich persönlich habe überhaupt nichts gegen Kirchen- oder Neuzeitlatein. Mein Thema einer mündlichen Prüfung war gallisch geprägtes Vulgärlatein, das sagt sicher einiges aus. ;)

Der eingefleischte Altphilologe hingegen rümpft gern mal die Nase bei allem, was nicht der (gewiss niemals wirklich gesprochenen!) Latinitas aurea entspricht.

Nja, das galt früher mal, heute ist das eher ein Mythologem. Schon weil der Klassikkanon weitgehend erforscht ist, verlagert sich das Interesse immer mehr an das, was man früher gönnerhaft die Peripherie nannte. Und das wirkt sich natürlich auch auf die Lehre aus: ich bereite z.B. gerade mein Sprachgeschichtsseminar fürs Wintersemeser vor, wo viele Texte der folgenden Machart vorkommen, die völlig frei von Klauselrhythmen und anderen edlen Dingen sind:

consignemus Simplicio cum agnus suus det scroua una vacca una hospitio Martratium qum pariat in corte domni sui Valentini uitulus duas trcu modios XXV ...


Schöne Grüße, und beherzigt bitte immer die Lebensweisheit:

sterquilinium quam magnum stude habere. (Cato)
 
OT fällt mir zum "vitulus" ein, dass folgender Spruch auf einer Brücke mal Thema in einem anderen Forum war:

Omnia habent ortus suaque incrementa sed ecce
quem cernis nunquam bos fuit hic Vitulus

- allerdings flogen da doch n paar mehr Ideen in die "Mitte" der Diskussion, als die, die man in Wikipedia zu der Inschrift vorfindet ;) ( u.a. deshalb flogen diese Ideen "rein", weil man..bei dem Tier auf der Brücke das "beste Teil" nicht sehen kann.

Ergötzliche Diskussion, damals ;)

LG, Olli !
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

OT fällt mir zum "vitulus" ein, dass folgender Spruch auf einer Brücke mal Thema in einem anderen Forum war:

Omnia habent ortus suaque incrementa sed ecce
quem cernis nunquam bos fuit hic Vitulus

Das ist der Ochs auf der Nürnberger Fleischbrücke. "Schau hie, des is dei Brouder" sagte in meiner Kindheit zu mir einmal ein gelangweilter Busfahrer, der auf seine nächste Fuhre wartete.
 

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