Mögt ihr Oper?

Mögt ihr Oper


  • Umfrageteilnehmer
    368
oder Kaltgetränke ausschenken :mrgreen::mrgreen:

Hihi, wenn Du erstmal am Nektar Augsburgischer Braukunst genippt hast, wirst Du dich schnell zu meinem Vorschlag bekehren - es sei denn, Du führtest einen Kasten Zwickl mit Dir (in welchem Fall wir aber eine Zusatzkarte bräuchten, damit er einen gerechten Platz zwischen uns fände ... ;))
 
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Hihi, wenn Du erstmal am Nektar Augsburgischer Braukunst genippt hast (...)... ;))
ich bring ne Kiste Jever mit
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Zwickltown liegt leider nicht an meinem Weg
 
Hihi, ich wußte, dass jetzt gleich der norddeutsche Brauerbund seine Truppen bei uns einfallen lassen wird ... Aber Du wirst mich doch nicht nötigen wollen, gegen kultische Reinheitsgebote zu verstoßen? ;)
...jaja... verstrickt in Brauchtum und Katholizismus... so allmählich sollte der Fredericus wikingisch genug sein, um sich aus dem Sumpf regionaler Kulte zu erheben, und ein ordentliches Nordbier auf Wotan zu leeren ;) :)
Wenn wir schon in den heidnischen Tristan gehen, dann sollten wir kein süßlich-südisches Katholenbräu dazu trinken :D
 
Heute, 20:15, ORF2 und ORF2 Europe:

Donizettis Anna Bolena (Wr. Staatsoper)

u.a. mit Anna Netrebko, Elina Garanča, Elisabeth Kulman, Ildebrando d’Arcangelo
Dirigent Evelino Pidò

LG, PP

PS: Jever und Zwickl haben eines gemeinsam - beiden fehlt es an der notwendigen "Vergeistigung"! :p:p:p
 
Heute, 20:15, ORF2 und ORF2 Europe:

PS: Jever und Zwickl haben eines gemeinsam - beiden fehlt es an der notwendigen "Vergeistigung"! :p:p:p

Hallo pp,

vielen Dank für den Tipp, meine Frau hatte zur Bedingung für einen Opernbesuch mal einen Test vom Sofa aus gefordert.

Zum PS - das ist zweifelsfrei richtig festgestellt. Aber wenn ich beim Grillen die eine oder andere Flasche mit entsprechender Vergeistigung trinke gebe ich keine Garantie mehr für das Grillgut ab.

Und wenn Rolf und Friedrich ähnlich im Tristan trinken, werden Sie spätestens nach der Pause mitsingen wollen. :mrgreen:

Gruß
Jörg
 
Und wenn Rolf und Friedrich ähnlich im Tristan trinken, werden Sie spätestens nach der Pause mitsingen wollen. :mrgreen:


Hm-m - falls ich Erzeugnisse nordelbischer Braukunst hinunterschlucken muß, führt das allenfalls zu meinem augenblicklichen depressiven Verstummen; schlimmstenfalls bitte ich Merlot, mich im 2. Akt mitzumeucheln (stimmt es eigentlich, daß im Jever das Kopfwehmittel schon drin ist? ;)).

Im übrigen mitsingen: in Neapel habe ich tatsächlich erlebt, wie die Leute anfingen, im Rigoletto mitzusingen ...
 

Lieber Friedrich,

Schlimmstenfalls bitte ich Merlot, mich im 2. Akt mitzumeucheln
(stimmt es eigentlich, daß im Jever das Kopfwehmittel schon drin ist?).

manchmal verstehe ich Dich nicht. Der Merlot ist doch ein ganz guter Tropfen -
von letalen Folgen seines Konsums habe ich noch nie etwas gehört.

Nur bei den auf der Bühne herumstehenden Vergessens- oder Liebestränken solltet
Ihr Euch Zurückhaltung auferlegen (oder wie haltet Ihr's mit der ehelichen Treue?)

Im übrigen mitsingen: in Neapel habe ich tatsächlich erlebt,
wie die Leute anfingen, im Rigoletto mitzusingen ...

Das habe ich in der Mailänder Scala auch erlebt. Ich glaube,
in Verona singt und schluchzt die gesamte Arena mit...

Herzliche Grüße!

Gomez

.
 
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Hallo pp,

ich muss mich noch einmal für Deinen Tipp bedanken. ORF kriegen wir nicht so gut, aber Arte hat Anna Bolena auch ausgestrahlt. Leider konnten wir als früharbeitendes Volk nicht komplett alles ansehen. (um 11.00 ist bei uns absolutes Tagesende - ich wundere mich eh immer zu welchen Zeiten hier noch fleissig geschrieben wird.)

Ich kann die Aufführung natürlich fachlich überhaupt nicht beurteilen, aber wenn einen die Musik das Herz zerreißt und die dramatischen Steigerungen besser als jeder Thriller sind, muss das gut gewesen sein. In keinem Film mit noch so guter Technik kann eine Offenbarung zweier Frauen, wie am Anfang des 2. Akt, die um denselben Mann streiten fesselnder dargestellt werden.

Meiner Frau hat es ebenfalls sehr gut gefallen und so wird wohl auch einem Opernbesuch nichts im Wege stehen. Sie ist allerdings nicht ganz so sentimental wie ich und wahrscheinlich wird eher sie mir ein Taschentuch reichen müssen.

Lieben Gruß
Jörg
 
Meiner Frau hat es ebenfalls sehr gut gefallen und so wird wohl auch einem Opernbesuch nichts im Wege stehen.

Das ist doch schön! Nichts wie auf und Karten besorgen, bevor die Wirkung wieder nachlässt.:mrgreen::mrgreen::mrgreen:

Ich habe die Aufführung selber nicht gesehen - vielleicht gehe ich ja noch hin und gebe sie mir live, dann allerdings auf Stehplatz, denn 1200 Euronen für eine Karte zahl' ich sicher nicht. :roll:

LG, PP
 
(OT: zum Thema der Umfrage :)

Ich kann mit dieser Kunstform nicht so viel anfangen - ich glaube, ich könnte mich stundenlang von herzzerreissend singenden Tenören, Sopranistinnen etc. beschallen lassen, und würde nur däumchendrehend dasitzen und warten bis es vorbei ist :). Dem Faktor "Schauspiel" fehlt mir die Mimik, dem Faktor "live" kann ich bis dato nichts sonderliches abgewinnen, der Faktor "Dramatik" ist für mich in Filmen der Weltklasse besser aufgehoben (ebenso das Schauspiel) - und der Faktor Musik leidet generell an meiner rigorosen Vorabselektion (trotzdem ist die Klassik aber aus meinem Leben nicht wegzudenken).

Bleibt für mich selber nicht mehr viel übrig - aber man soll ja niemals nie sagen.
Dennoch allen Liebhabern dieses Genres weiterhin viel Freude damit, und frohen Austausch!

Schönen Gruß, und nichts für ungut :)
Dreiklang

P.S. ein modernes Tanz-Singspiel (oder was es auch ist), das mir sehr gut gefällt, ist "Ghosts" von Michael Jackson. Mir scheint, das ist ziemlich unbekannt...
Tanzen, oder sagen wir: sich-bewegen, konnte der - und Musik produzieren auch...

(@PP: € 1.200 für eine Opernkarte? Dem muß irgendwann mal nachgehen)
 
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Ich kann mit dieser Kunstform nicht so viel anfangen - ich glaube, ich könnte mich stundenlang von herzzerreissend singenden Tenören, Sopranistinnen etc. beschallen lassen, und würde nur däumchendrehend dasitzen und warten bis es vorbei ist :)
So handhaben es viele und bleiben dabei.
Evtl. könnten Dir Ouvertüren gefallen, vielleicht auch Chorszenen - das müsstest Du ausprobieren; ob danach peu a peu ein weiteres Hineinhören erfolgt, kann niemand voraussagen.
...das Argument mit dem Film: wie geht es Dir denn im Theater? Auf keiner Bühne, welche z.B. Schiller oder Ibsen aufführt, gibt es cineastische optische Effekte...
 
Ich kann mit dieser Kunstform nicht so viel anfangen - ich glaube, ich könnte mich stundenlang von herzzerreissend singenden Tenören, Sopranistinnen etc. beschallen lassen, und würde nur däumchendrehend dasitzen und warten bis es vorbei ist :).

Hallo Dreiklang,

So wie dir geht es wohl vielen und dennoch gibt es Situationen, die diese Gleichgültigkeit scheinbar mühelos aufbrechen können.

Ich erinnere mich an meine erste Zeit in Wien - ich lebte da zusammen mit anderen Mädels in einem Jugendheim. Nun, meine Opernwut fand dort nicht unbedingt Anklang - die armen Sänger wurden durchwegs ohne jegliche Differenzierung als Schreihälse abqualifiziert, und meine Mitbewohnerinnnen mussten durch "meine" Musik wahre Höllenqualen leiden, die Folter der Inquisition war harmlos gegen den Terror den ich mit den Opern ausübte. ;)

Eines Abends stürzte ein Trupp wildschnatternder Gänse zur Tür herein, redete aufgeregt auf mich ein und ich brauchte mindestens eine halbe Stunde bis ich kapierte, was die von mir wollten. Die Mädels waren im Kino, auf dem Programm stand "Philadelphia" - in einer zentralen, hochemotionalen Stelle des Films sorgte die Arie "La mamma morta" für einiges an Aufruhr. Ungeduldig entrüstete man sich, dass ich so schöne Musik nie hören würde, und dass sie wohl längst zu Opernfans geworden wären, wenn ich nur die richtigen anhören wurde.

Ironie der Geschichte - zu dieser Zeit hörte ich bereits seit Wochen Giordanos "Andrea Chenier" in Endlosschleife und keine Arien schallten so oft aus den Lautsprechern wie "La mamma morta" und "Un dì all'azzurro spazio", war es doch meine letzte Errungenschaft, die ich ordentlich auskosten musste.

Nun, aus den Mädels wurde danach keine Opernfans - ich hatte weder die Gabe des Drehbuchautors, noch das schauspielerische Talent eines Tom Hanks und war auch nicht dem Tode nahe - meine Versuche, dort anzusetzen, wo der Film seine Wirkung so leicht entfaltete, scheiterten kläglich.

Dieses Phänomen, dass Filme das Feld sozusagen emotional vorbereiten, dass sogar ausgesprochene Operngegner dann die gezielt plazierten Stücke, nicht nur als schön sondern geradezu als überwältigend empfinden, habe ich später noch einige Male erlebt, wiederholt mit "Philadelphia" aber auch mit "Der Pate III", der Ausschnitte aus Mascagnis "Cavalleria Rusticana" geschickt mit dem Finale verwob und damit die Emotionen der Zuschauer hochkochen liess.

Noch zu "Philadelphia": Es gibt keinen Film, der mich dermaßen beeindruckte, bevor ich ihn noch zu sehen bekommen hatte. Mit einem Schlag konnte er bei zahlreichen Zuschauern massivste Vorurteile abbauen - Vorurteile gegen Opernmusik, gegen Homosexualität und gegen Aids. Wirklich erstaunlich, was so manche Filmstunde bewirken kann.

Ich wünsche auch dir einmal ein Schlüsselerlebnis dieser Art - ich empfinde die menschliche Stimme des Kunstgesangs als das schönste Instrument überhaupt und unweigerlich befällt mich Mitleid mit Menschen, die diese nicht geniessen können. Ich weiss, dass das blöd klingt, denn diese Menschen entbehren ja nichts, aber sie wissen halt nicht, was ihnen da entgeht. :)

LG, PP

PS: Die 1200 Euro für eine Opernkarte sind natürlich Schwarzmarktpreise auf höchstem Niveau.
 

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