Mensurberechnung

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fibicher

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28. Feb. 2014
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Liebe clavios,

hat jemand ein Programm/Spreadsheet um eine bestehende Mensur zu visualisieren und wäre bereit, es mit mir zu teilen? Ich würde gerne schauen, ob sich die wahrgenommenen Schwächen meines Instruments zumindest teilweise in dem Bild wiederfinden.

Vielen Dank!
 
Dann schau mal, ob die Saiten im Steg mehr vom Holz oder eher von den Stiften begrenzt sind.
Könnte auch sein, daß zu wenig Druck vorhanden ist.

Zu wenig? Zu viel? Nach Reblitz bewirkt zu wenig Druck einen schwachen Ton und zu viel einen zu schnell abklingenden. Wie dem auch sei, was genau meinst du mit "begrenzt"? Kann ich den Stegdruck auch optisch prüfen?
 
was genau meinst du mit "begrenzt"? Kann ich den Stegdruck auch optisch prüfen?
Mit begrenzt meine ich, ob die schwingende Saite am Steg teilweise noch auf dem Holz aufliegt, also gedämpft wird, oder ob die Saite im Bereich des Stifts nur am Stift anliegt.
Um den Stegdruck zu prüfen würde ich mir dünne Metallstreifen besorgen, hochkant parallel zu den Saiten auf den Steg stellen und schauen, inwieweit sich die Saiten von der Waagrechten entfernen.
 
würde mich auch interessieren, was aus deiner Mensurberechnung rauskommt. Rein vom theoretischem Gefühl her würd ich sagen, da geht viel mit einer richtigen Mensur, auch wahrscheinlich Stegdruck erhöhen, da wo du ihn brauchst.

Mich würde zudem interessieren, was Reblitz als Grund ausmacht für den schwachen Ton. Ist das nur ein reiner Praktiker oder macht er auch ein bisschen Geometrie und Mechanik schwingender Teile ?
 
Mich würde zudem interessieren, was Reblitz als Grund ausmacht für den schwachen Ton. Ist das nur ein reiner Praktiker oder macht er auch ein bisschen Geometrie und Mechanik schwingender Teile ?

Zitat:
With too much downbearing, the tone is loud but of short duration; with too little, the tone has a longer sustain time but is thin and weak. Excessive downbearing on the bass bridge can restrict the movement of the soundboard so much that it actually deadens the tone of the high treble.

Also keine direkte Begründung, aber ich verstehe das so, dass bei zu hohem Druck die Energie zu schnell übertragen wird, bei zu geringem zu langsam, weswegen der Ton dann dünn ist.
 
Der Druck läßt sich optisch messen, am einfachsten mit einem Stegdruckmesser, ansonsten geht auch ein Zwirn welchen man von der Sile zum Plattenanhangsstift spannt - macht er ein Bogen über den Steg, ist´s gut, ist er gerade ohne Knicke, ist kein Stegdruck vorhanden.

LG
Henry
 
With too much downbearing, the tone is loud but of short duration; with too little, the tone has a longer sustain time but is thin and weak. Excessive downbearing on the bass bridge can restrict the movement of the soundboard so much that it actually deadens the tone of the high treble.

Wäre nett, sich der deutschen Sprache zu befleißigen. Danke!

LG
Henry
 

Micha hat sich daran versucht. Der Ton war danach zwar schöner, aber am Verhältnis hat das nicht viel geändert. Ausserdem war der Effekt nur von kurzer Dauer. Deswegen sind jetzt neue Hammerköpfe und Saiten dran. Und wenn die eh schon runter sind, will ich schauen, ob man die Mensur nicht nach heutigen Erkenntnissen ein wenig optimieren kann, z.B. mit einer Teilbestückung mit Paulello-Draht. Nach und nach finde ich mich in das Thema ein. Finde ich sehr interessant, aber es ist auch schwer, an die Informationen ranzukommen.
Den Stegdruck sollten wir dabei aber auf jeden Fall auch im Auge behalten.
 

Wäre nett, sich der deutschen Sprache zu befleißigen.

Werde ich an den Herrn Reblitz weitergeben ;) Ich habe den Absatz extra im Original gelassen, um nicht durch die Übersetzung versehentlich etwas zu verfälschen. Übersetzungsversuch:

Mit zu wenig Stegdruck ist der Ton laut aber von kurzer Dauer; mit zu wenig hat der Ton einen längeren Nachklang, ist aber dünn und schwach. Überzogener Stegdruck auf den Basssteg kann die Bewegung des Resonanzbodens so stark einschränken, dass es den Ton im hohen Diskant erstickt.
 
Mit zu wenig Stegdruck ist der Ton laut aber von kurzer Dauer; mit zu wenig hat der Ton einen längeren Nachklang, ist aber dünn und schwach. Überzogener Stegdruck auf den Basssteg kann die Bewegung des Resonanzbodens so stark einschränken, dass es den Ton im hohen Diskant erstickt.

Ah ja, jetzt kommt Licht ins Dunkle - nun, fehlt der Stegdruck, klingt der Ton nach kurzer Zeit wie abgewürgt - er klingt also garnicht. Daß zu viel Baßstegdruck dem Diskant den Garaus machen kann, ist richtig.

LG
Henry
 
@fibicher, hast du den Draht schon, oder wie kommst du dran ? Als Nichtklavierbauer ist das ja nicht ganz einfach in D und der Klavierbauer um die Ecke verkauft auch meist nur Rösslau, wenn man bitte bitte macht. Hatte mal ftppianoforte gefunden, die sitzen aber im Ausland. Dann wäre die Frage ob vernickelter oder polierter Paullelo. Hab noch nicht so ganz die Vor und Nachteile verstanden.
 
Vernuckelter sieht hübscher aus, und ist wetterbständiger. Interessanter ist doch die Frage, welchen Typ man nimmt; M,MX,0,1 oder 2.

LG
Henry
Nee, eigentlich nicht, dann das dürfte sich aus den Auslastungs-Empfehlungen im Paullelo typogram ergeben. Ich weiß man kann auch nach dem Alter des Instruments gehen, aber das dürfte dann doch untergeordnet sein. Gibt es sonst noch irgendwelche Regeln ? Erfahrungen ?
LG acoustico
 
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@fibicher, hast du den Draht schon, oder wie kommst du dran ? Als Nichtklavierbauer ist das ja nicht ganz einfach in D und der Klavierbauer um die Ecke verkauft auch meist nur Rösslau, wenn man bitte bitte macht. Hatte mal ftppianoforte gefunden, die sitzen aber im Ausland. Dann wäre die Frage ob vernickelter oder polierter Paullelo. Hab noch nicht so ganz die Vor und Nachteile verstanden.
Ich bin ja sonst nicht für Werbung. Aber bei mir muss man nicht bitte bitte machen. ;-) Bei Interesse einfach eine Nachricht schreiben.
 
Ich bin ja sonst nicht für Werbung. Aber bei mir muss man nicht bitte bitte machen. ;-) Bei Interesse einfach eine Nachricht schreiben.

Gut zu wissen. Ich werde die Arbeit (und damit das Beschaffungsproblem) auf jeden Fall meinem Klavierbauer überlassen. Jetzt wollte ich aber doch gleich mal die Chance nutzen und schauen, wieviel der Paulello-Draht denn mehr kostet, bin im Shop aber leider nicht fündig geworden.
 
Du hast den Flügel nach langer Suche vor 2 Jahren doch erst gekauft, da war anscheinend alles in Ordnung - jetzt willst Du neue Saiten mit anderem Klangverhalten und neue Hämmer ohne nur annähernd zu wissen wie der Flügel danach klingt.
 

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