Materialwahl Gehäusebau für Digitalpiano

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Eddie

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Hallo an die Heimwerker unter den Clavioisten (ich bin noch keiner),

da ich unter allen Digitalpianos keines finde, bei dem alle relevante Faktoren (Spielgefühl/Klang/Aussehen/Preis) für mich passen, habe ich mir in den Kopf gesetzt, einfach ein passendes Flügelgehäuse für ein MIDI Keyboard zu basteln. Es gibt da im Netz schon viele Menschen, die sich an entsprechenden Klaviergehäusen mehr oder weniger erfolgreich versucht haben, besonders gelungen finde ich das folgende und im Prinzip würde ich das gerne 1:1 so nachbauen wollen:

post.cgi


post.cgi


Weitere Fotos: http://forum.pianoworld.com/ubbthre...t-for-studiologic-sl88-grand.html#Post2887791

Dieser MIDI-Controller ist darin sensationell gut versteckt: https://www.thomann.de/de/studiologic_sl88_grand.htm

Da ich wirklich so gut wie gar keine Erfahrungen im Heimwerken habe, ist das ein sehr ambitioniertes Projekt für den Anfang...

Mir stellt sich gerade die Frage nach dem besten Material für das Gehäuse. Ich kenne mich da nicht so gut aus. MDF, Sperrholz, Spanplatte, Leimholzplatte - was würde sich da am besten eignen (in der Hoffnung, dass die Materialkosten nicht schnell in die Höhe schießen)? Die Seitenteile haben ja bspw. eine relativ hohe Stärke, so zwei, drei cm dürften da nicht reichen.

Bei dem Notenpult und vielleicht auch bei den zwei Beinen würde ich auch vielleicht schauen, dass ich da gebrauchte Teile von Restbeständen älterer Flügel finde. Das würde es auf jeden Fall etwas leichter machen.

Ich denke zudem darüber nach, den "Boden" des Klavieres, wie beim Original, mit einer Art Resonanzboden (in meinem Fall eher eine deutlich günstigere Holzplatte) zu belegen und zu versuchen, den Klang teilweise über Exciter/Transducer ausgeben zu lassen. So in etwa:



Das sollte den Klang lebendiger wirken lassen. Ergänzt dann um kleine (Aktiv?)Lautsprecher für die Präzision insbesondere in den Höhen und einen kleinen Subwoofer. So macht das ja auch Kawai bspw. in ihren High-End Digitalpianos und das am besten klingende (Kawai NV-5) hat auch so eine Resonanzboden mit Transducer + Lautsprecher Kombi. Kostet dann halt aber auch 6000€. Ich erwarte natürlich nicht, dass das am Ende genauso gut klingt.

Aber das ist nun schon eigentlich ein anderes Thema.

Würde mich riesig freuen, wenn mir da jemand helfen kann!

Liebe Grüße
Eddie
 
Sieht aus, als wäre ein Teleportationsexperiment schiefgelaufen und der Flügel in der Wand steckengeblieben.
Fehlt nur noch, dass der alte Jazzer Jeff "Brundlefly" Goldblum um die Ecke kommt und sich an diese seltsame Mutation setzt... :005:
Handwerklich toll gemacht, aber mit Verlaub, das sieht m.M.n. ziemlich ... aus.
 
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Und ich finde es halt schön. :001: Im Prinzip so wie die Hybrid Flügel von Yamaha (N1X) und Kawai (NV-10), nur halt schöner, weil an eine klassische Flügelformgebung hinsichtlich der Seiten, des Notenpults und der Beine orientiert.
 
Bau einfach der Gerät und poste das Ergebnis hier. :017:
 
Versuche es mit MDF.
 
Naja, die 2-3 m² werden den Materialpreis überschaubar halten und z.B. Tischlerplatten lassen sich dann auch gescheit beschichten.
 
Danke für eure Antworten.

Über dieses


Video konnte ich in der Zwischenzeit den Erbauer des Gehäuses kontaktieren. Dieser war sehr freundlich und hat mir ein paar Hinweise geben können. :001: Viel an Plänen hatte er anfangs nicht, vieles ist erst dann im Verlauf entstanden. Aber ein paar hilfreiche Maße und Infos habe ich bekommen.

Verwendet wurden
1. The base is made from two glued plywood sheets (2+2 cm)
2. lateral sides made from 3 glued plywood sheet (6 cm each side)
Also hat er 2 cm dicke Furniersperrholzplatten verwendet und die nach gewünschter Dicke aneinander geklebt.
Kann mir da jemand eine gute Bezugsquelle empfehlen?

Frage mich auch, wie das Schwarz entstanden ist. Schellack? Müsste ich ihn wohl auch noch fragen.

Er hat ein Studiologic SL88 Grand eingebaut. Das kenne ich noch nicht, müsste ich testen. Ich frage mich, ob ich wohl auch die Tastatur und Elektronik eines Kawai VPC1 aus dem Gehäuse kriege und einsetzen kann. Fragen über Fragen. :005:

Liebe Grüße
Eddie
 
Also hat er 2 cm dicke Furniersperrholzplatten verwendet
*Klugscheißmodus an*
Ab 5 Schichten spricht man von Multiplex.
*Modus off*
Die Multiplex gibt es eigentlich überall, allerdings zur Zeit relativ teuer*. bei 40mm Stärke (diese 2x2 cm) kannst Du ab 80 € den m² rechnen, oft mehr.
Das Material kannst Du ganz normal lackieren, von Acryl über PU bis hin zu Schellack.


*)Das betrifft aber auch alles andere Holzmaterial.
 

Super, danke Peter! Trotz allem sollte sich der Preis dennoch im Rahmen halten im Vergleich zu "fertigen" Möbeldigitalpianos. :001:
 
Ich würde einen alten Flügel zersägen und als Gehäuse für das Digi verwenden. Kommt vermutlich günstiger und ist attraktiver als ein Selbstbau…
 
Ich würde einen alten Flügel zersägen und als Gehäuse für das Digi verwenden. Kommt vermutlich günstiger und ist attraktiver als ein Selbstbau…
Das habe ich auch schon überlegt. Aber letztlich kommt es mir doch schwieriger vor, einen passenden Flügel zu finden, der aber grundsätzlich komplett weg kann, ihn irgendwo hinzubringen, wo er erstmal stehen kann, das Innenleben zu entfernen und ebenso loszuwerden... Wenn ich ein Auto und eine Garage hätte, ja. So scheint es mir doch leichter, ein paar Multiplexplatten zurechtzusägen. Die Formen sind ja gar nicht so komplex (vorausgesetzt ich besorge das Notenpult, die Beine und vielleicht eine Lyra von einem alten Flügel).

Ich habe heute das Kawai VPC1 probegespielt. In Kombination mit Pianoteq ist das wirklich klasse. Das würde ich gerne einbauen. Das Studiologic SL88 Grand ist auch ok, aber nicht auf dem Niveau vom Kawai.

@aggraffentoni: Sieht leider eben so aus, wie Digitalflügel meist aussehen: Falsche Umsetzung, die Proportionen stimmen vorne und hinten nicht und dadurch wirkt es billig. Gerade deswegen fand ich das Beispiel, an dem ich mich orientieren möchte, so attraktiv: Sitzt man davor, sieht es 1:1 wie ein Flügel (vom Logo mal abgesehen, aber wer will kann sich ja auch ein Steinway-Logo aufkleben).
 
Hast Du denn überhaupt Erfahrung mit Holzbearbeitung und Lackierarbeiten?
Und wenn Du schon keine Garage hast, dürfte sich die Frage nach der geeigneten Werkstatt erübrigen.
Ich tus trotzdem: hast Du ne Werkstatt, bzw. die Möglichkeit, entsprechende Sägearbeiten durchzuführen?
Was ist mit den unzähligen Schleif- Grundier- und Lackierdurchgängen, um so eine spiegelglatte Hochglanzlackierung
zu erzielen?
In der zur Behelfswerkstatt umgebauten Küche wird das eher nix, bei den doch recht großen Werkstücken.
Falls es ein Anfängerprojekt sein sollte, prophezeie ich ganz vorsichtig ein ziemliches Scheitern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber brennbaer,

ich bin zwar unerfahren in dieser Hinsicht, aber nicht doof. Mein Schwiegervater ist Handwerksmeister und kennt sich mit allem aus, was Heimwerken zu bieten hat. Er wird mir also unter die Arme greifen können, wenn es darum geht, die Platten (vor allem für die Seitenteile) in Form zu sägen. Werkstatt und Material hat er natürlich auch. Dass er mir da an einem Tag mal hilft, dass zuzuschneiden und die zusammenzuleimen, ist für mich auch angenehmer, als da einen ganzen alten Flügel zu parken mit allen Unzulänglichkeiten, die damit einhergehen. Alle anderen Teile kann ich entweder passend von alten Flügeln besorgen oder bereits in der richtigen Dimension zugeschnitten zukommen lassen, wie etwa den Boden. Das einzige, was mir etwas größere Sorge bereitet, ist die Tastenklappe, das ist mir nicht nicht ganz klar, wie das am besten wird.
Ebenso kriegen wir das sicher auch irgendwie mit dem Lackieren hin. Wobei ich da nicht unbedingt den Anspruch habe, dass es hochgänzend sein muss, matt ginge auch, was es leichter machen würde.

Liebe Grüße
 
Ich finde deine Idee ziemlich lustig.
Bitte nicht falsch verstehen.
Ich selbst möchte mir ein kawai nv5s kaufen finde aber dass die Nachahmung von einem echten Klavier eher dürftig ist.
Vor allem immer alles in diesem grässlichem schwarz .
MMn. sollten die Hersteller einen Punkt setzen und Digitalpianos ein moderneres ausgefalleneres eigenständigeres Aussehen verleihen.
Dass man sofort sieht das ist ein Digitalpiano . Solch eine Imitation ist das was mich am meisten an den Digitalpianos stört.
Übrigens den Zuschnitt bekommst du in jedem guten Baumarkt mmgenau gemacht. Als Resonanzboden dann eine querverleimte Echtholzplatte z.b. Fichte. . Jedenfalls etwas ohne Astlöcher. Lack, würde ich Autolack nehmen und auch dort lackieren lassen.
Viel Spass beim Basteln.
Hoffentlich bekommen wir das Ergebnis zu sehen.
 

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