Literatur zu Weihnachten

Deshalb mein Tip: niemals einen Pfarrer fragen, was man spielen soll. Der muss es ja auch nicht üben.

In DIESE Richtung gedacht, hast Du natürlich recht. Hilfe.

Mein Rat galt den örtlichen Gepflogenheiten hinsichtlich des Ablaufs. Dazu sollte sowieso Rücksprache genommen werden. Kurzes Abstimmen der Literatur. Zum Beispiel nix O-sanctissima-mäßiges bei den Evangelen. :-D

Wenn der Pfarrer gern predigt, erdulden die Leute u.U. eine Dreiviertelstunde oder länger die Predigt. Wenn endlich der Hammer fällt und der Segen gesprochen ist, denken die nur noch an Flucht. Gerade am 1. Feiertag.

Aber egal, soll jeder machen wie er es für richtig hält.
 
Ich wusste nicht, dass es um Thüringen geht. :lol: Wenn Ihr alle cool genug seid, ohne genaue Absprachen in einer fremden Gemeinde mit fremder Liturgie einfach mal draufloszumusizieren - ich beneide Euch darum!

Auch nach vier Jahren Organistentätigkeit war ich noch nicht abgebrüht genug für so ein Abenteuer.

@Digedag Du wirst das schon machen. Bei "uns" geht z. B. das Nachspiel auch direkt nach dem letzten Lied los. Während der ersten Töne des Nachspiels fliehen die erschöpften GD-Besucher schnell aus der Kirche und suchen das Weite.

Bei "uns" musste der Organist nach dem Abbau der Küsterstelle sogar die Glocken bedienen. Auch eine lustige Sache. Vorletztes Lied, schnell um die Orgel herum zur Glocke, Vaterunser (dazu muss eine bestimmte Glocke bimmeln), Glocke wieder ausschalten, während des Segens rubbeldiekatz zurückgehuscht, Hechtsprung auf die Orgelbank, um rechtzeitig das letzte Lied anstimmen zu können... das war übrigens mein Kündigungsgrund. ;-)
 
Und wieso nicht? Das steht doch sogar im Evangelischen Gesangbuch. Und soweit ich mich erinnere, spielt Digedag irgendwo in Thüringen. Das ist lutherisch und deshalb Feierlichem nicht abgeneigt.

Grüße, Jörg

Ich spiele im Eichsfeld und das ist da einzige mehrheitlich katholisch geprägtes Gebiet im ganzen Gebiet der ehem. DDR :-)

Ich wusste nicht, dass es um Thüringen geht. :lol: Wenn Ihr alle cool genug seid, ohne genaue Absprachen in einer fremden Gemeinde mit fremder Liturgie einfach mal draufloszumusizieren - ich beneide Euch darum!

Naja, ich habe dort schon viermal vertreten :-)
 
Ich wusste nicht, dass es um Thüringen geht. :lol: Wenn Ihr alle cool genug seid, ohne genaue Absprachen in einer fremden Gemeinde mit fremder Liturgie einfach mal draufloszumusizieren - ich beneide Euch darum!

Auch nach vier Jahren Organistentätigkeit war ich noch nicht abgebrüht genug für so ein Abenteuer.
Ja, wir sind alles harte Knochen hier :-D

Scherz beiseite: es gibt halt klar getrennte Aufgabenbereiche zwischen Pfarrer und Musiker.
Und ich rate auch stark dazu, im Interesse des Berufsstandes und aller Kollegen (jaja, solche Konsequenzen kann das alles haben), nicht hinter die Absperrungen zurückzugehen und den Pfarrern eine Kompetenz zuzusprechen, die sie nicht haben; bzw ein Mitspracherecht, das sie ebenfalls nicht haben.

Etwas anderes wäre es, wenn Digedag hier angefragt hätte, liebe clavionisten, ich möchte mal die Liturgischen Stücke ein bisschen variieren, aufpeppen, so im modernen Stil vielleicht,
was meint ihr, welche Stücke eignen sich??

Da hätte ich auch gesagt, frag lieber vorher, wie das ankommt, bzw unterzubringen ist im GD.
Aber beim Nachspiel - never. Das ist seins.
 
schulterzuck.gif
Es ist schwer, einen kleinen wohlmeinenden Rat zu geben, ohne dass er in alle Himmelsrichtungen zerpflückt wird.

Ich habe zu DDR-Zeiten mal einen GD im Eichfeld erlebt. Der hatte in der Tat fast nichts mit dem hiesigen gemeinsam. Da hierzulande der künstlerische Schwerpunkt eher auf dem Spiel vor Beginn des Gottesdienstes liegt und nicht auf dem Nachspiel (dem nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit zugehört wird), wollte ich nur dazu raten, nicht unnötig viel Arbeit dort hineinzustecken.

Es gibt aber Gemeinden, die darauf dressiert sind, zum Nachspiel sitzen zu bleiben.

So etwas vorher zu wissen, finde ich persönlich nicht unwichtig.

In Thüringen kann man sicher etwas katholisch Angetouchtes spielen. Unsere Pfarrerin hätte einen katholischen Fremdorganisten nach etwas z. B. Sanctissima-Artigem zwar aus Gründen der Höflichkeit nicht mit Fußtritten davonjagt, aber ganz gewiss nie wieder engagiert, und darüber geredet hätte man auch.
schulterzuck.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ein paar Vorschläge ex aermelo:

Karg-Elert, "In dulci jubilo" (bitte sofort mit Üben anfangen)
Theodore Dubois, Postlude cantique (7 Stücke), frz. Weihnachtslied
C. Franck, Sortie C aus L'organiste II (pro organo Verlag), 2 frz. Weihnachtslieder
Carl Sattler, Menschen, die ihr wart' verloren (Tonger)
C. Sattler, Weihnachtsalbum u.a. mit Adeste fideles (Butz)
E. Gigout, Rhapsodie sur des noels (aus den 10 Stücken)
Ch. M. Widor, Symphonie gothique (verarbeitet den Introitus des 1. Weihnachtstages)
F. Nowowiejski, Weihnachten in der alten Marienkirche Krakau
A. Guilmant, Introduction et variations sur un noel polonais
H. U. Hielscher, Variationen über "In dulci jubilo"

Alles wie gewünscht Romantik, Werke mittlerer Dauer (5-7 min.), mit Pleno zum Schluss.

Grüße
Axel
 
Vermutlich ist dir das Stück zumindest in den ersten zwei Dritteln nicht pompös genug und/oder zu schwierig zu spielen und/oder zu sehr in moll - aber trotzdem ein empfehlenswertes Variationswerk zur Weihnachtszeit: Die "Variations sur un noel Bourguignon" von Andre Fleury.
 

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