H
Hacon
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- 28. Juli 2007
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Hallo,
vorgestern hatte ich seid einem Jahr Pause erstmals wieder Unterricht bei meiner richtigen Lehrerin. Unter anderem habe ich ihr die Invention Nr.8 vorgespielt, die ich zu Hause noch problemlos im Tempo durchspielen konnte.
Dementsprechend hab ich mich fürchterlich geärgert, als ich, meiner Lehrerin vorspielend, alle 10 Sekunden rausgeflogen bin.
Wir haben dieses Problem dann gestern im Chat besprochen und Stilblüte hat ein wie ich finde sehr passendes Problemmodell aufgestellt:
Man will aus irgendwas - z.B. einem Stück Knete- eine Kugel formen. Jedoch bearbeitet man immer nur ein und dieselbe Seite und schaut die anderen Seiten der Kugel gar nicht erst an. Im Endeffekt ist die Seite, die man betrachtet, schön geformt, doch der aussenstehende Betrachter will auch die anderen Seiten sehen und nun fliegt auf, dass die Kugel eben doch nicht so schön geformt ist, wie gedacht.
Dieses Modell ist nun zu übertragen aufs Klavierspielen. Beim Klavierspielen bestehen die Seiten aus verschiedenen Systemen:
Fingergedächtnis, Tongedächtnis ( wie gut höre ich das Stück innerlich), Visuelles Gedächtnis ( habe ich bildlich im Kopf, welche Tasten ich greifen muss; hab ich vielleicht sogar a la fotographisches Gedächtnis die Noten bildlich im Kopf).
Da gibts bestimmt noch mehr, aber zumindest das bei mir die drei Hauptgedächtnisstützen.
Um Blütes Theorie fortzusetzen: Zu Hause spielt man das Stück eben im Extremfall ausschließlich mit Fingergedächtnis durch, beim Vorspielen fällt dieses wegen Nervosität aus; springt nun nicht ein anderes System ein, dann fliegt man raus.
D.h. man muss ein Stück vielseitig üben, damit es wirklich sitzt, auch dann, wenn es zu Hause perfekt klappt.
Und genau darum gehts mir hier. Beispiel ist eben die 8.Invention.
Was ich jetzt im Kopf habe:
- beide Hände getrennt auswendig üben ( Blütes Tip:D) Dazu könnt ich mir noch erschwerend vorstellen:
Während die eine Hand ihren Part ( da werden wohl erstmal mehr als paar Takte nicht klappen) auswendig spielt, spielt die andere Hand irgendeinen Unfug dazu, z.B. am einfachsten chromatische Tonleiter
(- mit beiden Händen nur das erste Thema ( bzw. das zweite Thema) spielen und alles andere weglassen ( um harmonischen Verlauf zu kapieren) ( hab ich allerdings noch nie probiert:D))
- altmeisterliche Methode: Stück mental durchspielen. Da wäre ich dann allerdings eher fürs Transponieren. Ist ja laut Franz der perfekte Ersatz.
- Stück aufschreiben. Könnt ich mir bei dem Stück sogar vorstellen. Man könnt sich ja ans Klavier setzen und sich bildlich vorstellen, welche Tasten man greifen muss und dann aufschreiben.
- Tonleitern als Oktaven ( Oktavparallelen) spielen. Da wird man sich glaub erstmal bewusst, dass man doch bisschen zu sehr mit Fingergedächtnis spielt und die Tonleiter nicht wirklich begriffen hat.
- Das erste Thema ( das in Achteln) immer als Akkord greifen, während das Stück ansonsten ganz normal durchgespielt wird. Das dürfte wieder das harmonische Verständnis fördern.
Mehr fällt mir jetzt nicht ein. Ansonsten eben die Standartmethode langsam und laut ( das war bei mir jetzt wohl das Hauptproblem, hab ich leider aus Selbstüberschätzung/ Übereifer komplett vergessen:rolleyes:)
Was sagt ihr dazu? Wie kann man ein Stück noch vielseitiger üben?
Franz, ich zähl auf dich, du hast doch immer so tolle Ideen:D
Liebe Grüße
Hacon
vorgestern hatte ich seid einem Jahr Pause erstmals wieder Unterricht bei meiner richtigen Lehrerin. Unter anderem habe ich ihr die Invention Nr.8 vorgespielt, die ich zu Hause noch problemlos im Tempo durchspielen konnte.
Dementsprechend hab ich mich fürchterlich geärgert, als ich, meiner Lehrerin vorspielend, alle 10 Sekunden rausgeflogen bin.
Wir haben dieses Problem dann gestern im Chat besprochen und Stilblüte hat ein wie ich finde sehr passendes Problemmodell aufgestellt:
Man will aus irgendwas - z.B. einem Stück Knete- eine Kugel formen. Jedoch bearbeitet man immer nur ein und dieselbe Seite und schaut die anderen Seiten der Kugel gar nicht erst an. Im Endeffekt ist die Seite, die man betrachtet, schön geformt, doch der aussenstehende Betrachter will auch die anderen Seiten sehen und nun fliegt auf, dass die Kugel eben doch nicht so schön geformt ist, wie gedacht.
Dieses Modell ist nun zu übertragen aufs Klavierspielen. Beim Klavierspielen bestehen die Seiten aus verschiedenen Systemen:
Fingergedächtnis, Tongedächtnis ( wie gut höre ich das Stück innerlich), Visuelles Gedächtnis ( habe ich bildlich im Kopf, welche Tasten ich greifen muss; hab ich vielleicht sogar a la fotographisches Gedächtnis die Noten bildlich im Kopf).
Da gibts bestimmt noch mehr, aber zumindest das bei mir die drei Hauptgedächtnisstützen.
Um Blütes Theorie fortzusetzen: Zu Hause spielt man das Stück eben im Extremfall ausschließlich mit Fingergedächtnis durch, beim Vorspielen fällt dieses wegen Nervosität aus; springt nun nicht ein anderes System ein, dann fliegt man raus.
D.h. man muss ein Stück vielseitig üben, damit es wirklich sitzt, auch dann, wenn es zu Hause perfekt klappt.
Und genau darum gehts mir hier. Beispiel ist eben die 8.Invention.
Was ich jetzt im Kopf habe:
- beide Hände getrennt auswendig üben ( Blütes Tip:D) Dazu könnt ich mir noch erschwerend vorstellen:
Während die eine Hand ihren Part ( da werden wohl erstmal mehr als paar Takte nicht klappen) auswendig spielt, spielt die andere Hand irgendeinen Unfug dazu, z.B. am einfachsten chromatische Tonleiter
(- mit beiden Händen nur das erste Thema ( bzw. das zweite Thema) spielen und alles andere weglassen ( um harmonischen Verlauf zu kapieren) ( hab ich allerdings noch nie probiert:D))
- altmeisterliche Methode: Stück mental durchspielen. Da wäre ich dann allerdings eher fürs Transponieren. Ist ja laut Franz der perfekte Ersatz.
- Stück aufschreiben. Könnt ich mir bei dem Stück sogar vorstellen. Man könnt sich ja ans Klavier setzen und sich bildlich vorstellen, welche Tasten man greifen muss und dann aufschreiben.
- Tonleitern als Oktaven ( Oktavparallelen) spielen. Da wird man sich glaub erstmal bewusst, dass man doch bisschen zu sehr mit Fingergedächtnis spielt und die Tonleiter nicht wirklich begriffen hat.
- Das erste Thema ( das in Achteln) immer als Akkord greifen, während das Stück ansonsten ganz normal durchgespielt wird. Das dürfte wieder das harmonische Verständnis fördern.
Mehr fällt mir jetzt nicht ein. Ansonsten eben die Standartmethode langsam und laut ( das war bei mir jetzt wohl das Hauptproblem, hab ich leider aus Selbstüberschätzung/ Übereifer komplett vergessen:rolleyes:)
Was sagt ihr dazu? Wie kann man ein Stück noch vielseitiger üben?
Franz, ich zähl auf dich, du hast doch immer so tolle Ideen:D
Liebe Grüße
Hacon