Kopfhörer am Digitalklavier (hier: Avant Grand N2) mithilfe von Bluetooth verbinden?

  • Ersteller des Themas Marlene
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Diese Hörgeräte haben keine Latenzen. Ich spiele im Musikprogramm Klavier - da kommen alle Klänge sofort und ungefiltert durch.
 
Und Du hast keine Muffen hier offen zu sagen, daß Du ein Hörgerät brauchst.

Wozu sollte ich Muffen haben? Ich kann doch nichts dafür, dass ich sehr hohe Töne nicht mehr hören kann. Ich fühle mich nicht älter, weil ich Hörgeräte habe. Und wenn mir jemand etwas sagt, das ich akustisch nicht verstehe, dann mache ich mir einen Spaß daraus zu sagen: "Sorry, ich habe Sie nicht verstanden und denke, dass ich ein ernstes Gespräch mit meinem Hörgeräteakustiker führen muss".
:-D

Ich habe ja auch den Tinnitus und die Hyperakusis erwähnt. Und das auch, weil hier andere ebenso davon betroffen sind und nach Abhilfe suchen.

Bevor ich die Hörgeräte (vor einem Jahr) bekommen habe hatten laute Klavierklänge die gleiche Wirkung wie ein Blech neben meinen Ohren, auf das jemand mit dem Hammer schlägt. Mit den Hörgeräten (obwohl das Musikprogramm ungefiltert alle Klänge durchlässt) habe ich das Problem Hyperakusis kaum noch. Und was auch für andere hier im Forum interessant ist: Seit ich die Hörgeräte habe, hat sich mein Tinnitus zwar nicht geändert, aber ich nehme ihn kaum noch wahr (es sei denn, ich schreibe darüber wie jetzt, dann kommt er in mein Bewusstsein).

Ich höre ohne Hörgeräte die Töne nicht, die der Tinnitus "produziert". Mit den Hörgeräten höre ich sie wieder und daher überlagern sie den Tinnitus.

Bei so etwas wie den Hörgeräten sollte es keine Eitelkeiten geben wie z.B. bei Klamotten. Würde ich mit kunterbunter Kleidung Marke Second-Hand-Shop herumlaufen, mit bunten Strumpfhosen oder altbackene schrecklichen Kleidern, dann dürfte man über mich die Nase rümpfen (oder wenn ich die Haare schwarz-weiß-kariert färben würde). Aber wozu wegen der - das Leben erleichternden - Hörgeräte?!
:-D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Marlene, trägst Du Deine Hörgeräte auch unter dem Kopfhörer, ich habe auch eine mittelgradige Hochtonschwerhörigkeit... bei den Kopfhörern habe ich diese bisher nicht drunter getragen... wie empfindest Du die Hochtonschwerhörigkeit am Klavier? würde mich interessieren... wir können auch gern mal über PN ausführlicher sprechen.. würde mich freuen... LG Guido
 
Ich habe ein Stück von Sibelius gespielt und dann ohne Kopfhörer. Das Erstaunen war groß und es kam der spontane Gedanke: „Boh, ich übe nur noch mit Kopfhörer!“.
Dann übt man allerdings Kopfhörerspielen und nicht Klavierspielen. ;-) Die Raumakustik ist Teil der Klangerzeugung und das Gehör tut sich schwer mit der richtigen Einschätzung von Dynamik bei Gebrauch von Kopfhörern (deswegen machen viele Leute ja KH aus Versehen gesundheitsschädlich laut). Das wiederum wirkt sich negativ aufs dynamische Spiel aus.

Also nicht zuviel Kopfhörer nutzen (ich tu das nur mitten in der Nacht). Ein etwas leiseres Digi (kaum eins ist wirklich so laut wie ein Klavier) mag mit Lautsprechern nicht so gut klingen, bildet die Dynamik aber immer noch besser ab.
 
(...) wie empfindest Du die Hochtonschwerhörigkeit am Klavier?

Sie ist mit Hörgeräten nicht wahrnehmbar.

Also nicht zuviel Kopfhörer nutzen (ich tu das nur mitten in der Nacht).

Ich werde den Kopfhörer auch nur am frühen Morgen benutzen. Es ist angenehm, morgens um drei nicht darauf achten zu müssen, eventuell die Nachbarn zu quälen.


Heute früh habe ich eine Stunde mit dem K-812 am Klavier gesessen und es fühlt sich alles angenehm an am Kopf (obwohl ich ein Sensibelchen bin, was Druckstellen angeht – ich fühle jede Falte im Topperbezug). Und trotz der Brille und Hinterohr-Hörgeräte habe ich die Ohrmuscheln des Kopfhörers als angenehm weich empfunden. Nichts drückt oder engt ein. Irgendwann habe ich nicht mehr wahrgenommen, dass ich da etwas am Kopf habe.

Der Hall ist – wie ich bei genauerem Hinhören festgestellt habe – auch ohne Kopfhörer vorhanden – er ist auf der niedrigsten Stufe eingestellt.

Und dann habe ich mich auf meine gestrige Klangwahrnehmung konzentriert und zuerst ohne Hörgeräte gespielt. Dann mit ihnen im Hauptprogramm (es werden dort Störgeräusche herausgefiltert – also auch Flügelklänge). Danach habe ich wieder ohne Hörgeräte gespielt und dann im Musikprogramm (bei dem alle Klänge „durchgelassen“ werden, man hört fast eine Nadel fallen - und die Ventas leider deutlich lauter). Vorhin habe ich alles normal und gleichmäßig gehört und es hat richtig Spaß gemacht ohne Furcht vor der Belästigung des Nachbarn zu üben.

Ich denke, dass meine gestrige verfälschte Klangwahrnehmung einfach am ungewohnten Gebrauch des Kopfhörers – und der damit verbundenen größeren akustischen Nähe zu den Klängen - gelegen hat.

Einen Minuspunkt gibt es aber: Durch das hohe Gewicht (Metallbügel, Metallringe an den Ohrmuscheln) sitzt der Kopfhörer nicht fest und rutscht, wenn man zum Boden schaut. Da ich das beim Klavierspielen aber gewöhnlich nicht mache ist es mir egal.

Noch etwas zur offenen Bauweise: Als ich gestern am Tag geübt habe war ich erstaunt, dass ich kaum Außengeräusche wahrgenommen habe. Vielleicht lag es an meiner Konzentration, vielleicht am Kopfhörer. Heute früh war es still, aber das Windgeräusch habe ich gehört. Aber vielleicht liegt das daran, dass ich Starkwind hasse.

Ich habe den Kopfhörer auch an meine Stereoanlage angeschlossen und was soll ich sagen: Wouw!!!
:-) :super:
 
Noch etwas zu meinen Hörgeräten, weil ich vermute, dass es den ein oder anderen interessieren könnte.

Bis vor einem Jahr musste ich mir bei lauten Geräuschen, z.B. Martinshorn, die Ohren zuhalten, weil diese lauten Geräusche ansonsten meinem Gehör geschadet hätten. Ich hatte leider schon mehrere unliebsame Überraschungen erlebt (u.a. sehr lautes Rückkopplungsfiepen in den ehemaligen Kopfhörern, Knalltrauma durch explodierten Netzadapter – ja, so etwas gibt es, der Elektriker hat es bestätigt). Außerdem waren Passagen - in Forte gespielt - eine akustische Qual für meine Ohren.

Die Hörgeräte sind „selbst lernend“, sie horchen permanent mit je zwei Mikrofonen in die Welt hinaus. Sie reagieren erstaunlich schnell: Kommt es zu einem lauten Geräusch, dann regeln sie sofort herunter und schützen mein Gehör so vor lauten Klängen. Das geschieht aber nur im Hauptprogramm (das über eine Spracherkennung verfügt). Das Musikprogramm lässt alles durch. Aber trotzdem kommt es bei Flügelklängen selten zu unangenehmen Hörwahrnehmungen (es sei denn ich verhaue mich allzusehr ;)).

Was die Hörgeräte auch gut können (meine Ohren konnten es nicht mehr): Sitze ich bei z.B. einem Clavio-Treffen in einer größeren Gruppe im Restaurant oder der Kneipe, dann ist es zuerst ein wildes Stimmengewirr und ich kann kaum verstehen, was mein Gegenüber mir sagt. Die Hörgeräte horchen aber rundherum und stellen fest, dass das Palaver seitlich hinten und hinten nicht für mich bestimmt ist. Sie blenden es aus und von Minute zu Minuten höre ich die Personen immer besser, die mit mir reden. Wie die Dinger das fertigbringen ist mir egal – Hauptsache sie können es.

Als ich die Hörgeräte neu hatte bin ich abends zu einem Klavierabend in die Philharmonie gegangen. Der Hörgeräteakustiker hat mich gewarnt, weil der Höreindruck allzu ungewohnt sei, ich mich daran gewöhnen müsse und ein wenig mit den Programmen und der Lautstärke experimentieren müsse.

Dann mein Blick von der Chorempore zum Flügel. Der Pianist hat sich an den Flügel gesetzt, die ersten Klänge wurden hörbar und dann ging es richtig los. Ich habe die Augen geschlossen und genossen. Es war, als würde der Klang mir durch die Gehörgänge direkt in Hirn und Seele ströhmen. Das war eine sensationelle Klangerfahrung!
 
Hallo liebe Marlene, was Du berichtest kenne ich auch so in ähnlicher Weise: Auch ich leider an einer Hyperakusis und Tinnitus. Wenn ich durch die Stadt laufe und laute Geräusche oder das Quietschen der Straßenbahnen höre ist das auch fast unerträglich für mich. Ich muss mir dann auch die Ohren zuhalten....... Trägst Du HG's mit Otoplastiken oder hast Du eine offene Lösung.. Ich habe ein mittelgradige Hochtonschwerhörigkeit und bin ab ca 2 bis 6 khz grossteils mit ca 40 bis 70 db Hörverlust geplagt.... Ich trage allerdings die HG's auch leider noch nicht immer den ganzen Tag. Bei Klavierspielen habe ich auch ein Musikprogramm, welches mir ermöglicht die Musik ohne dieses Dumpfe im Klang wieder wahrzunehmen... dafür bin ich sehr dankbar und durch die heutige Hörgerätetechnik ist da schon sehr viel möglich..... Beim Saxophonspielen was ich auch immer mal wieder beginne :-) und dann wieder im Wechsel aufgebe und dann wieder von Neuem beginne.... trage ich die HG s überhaupt nicht das sie sich dabei nicht als positiv für mich erwiesen haben.....

@ Marlene kann es sein dass Du die Oticon VPN trägst? die können das wohl besonders gut mit dem Filtern in grossen Menschenmengen..... Ich trage die Vorgängermodelle Oticon acto pro

Das waren nun mal einige Eindrucke von mir bzg. meines Hörverlustes..

liebe Grüsse und schönes Wochenende

wünscht Euch

Guido
 
Trägst Du HG's mit Otoplastiken oder hast Du eine offene Lösung.

Mit Otoplastik.

Ich trage allerdings die HG's auch leider noch nicht immer den ganzen Tag.

Wenn ich morgens am Digi sitze, dann trage ich sie noch nicht. Aber ansonsten den ganzen Tag, weil ich es schon unangenehm finde ohne sie sportlichen Aktivitäten nachzukommen. Der morgendlichen Griff zu den Dingern ist in Fleisch und Blut übergegangen.


Saxophonklänge können auch die Hörgeräte nicht erträglicher machen. Das gleiche gilt für Geigen.

Marlene kann es sein dass Du die Oticon VPN trägst?

Nein, sie sind von Widex.
 
Würde ich mit kunterbunter Kleidung Marke Second-Hand-Shop herumlaufen, mit bunten Strumpfhosen oder altbackene schrecklichen Kleidern, dann dürfte man über mich die Nase rümpfen (oder wenn ich die Haare schwarz-weiß-kariert färben würde).

Ein guter Freund liest hin und wieder bei Clavio und gestern hat er mich auf dieses Zitat angesprochen und sich über meine Unwissenheit gewundert. Seine Worte: „Du solltest das doch besser wissen: Wer so rumläuft ist die Muse eines Künstlers!“
:-D

Aber zurück zum Thema.

Super stabil, Metallbügel und daher ein Schwergewicht. Ob er auch nach einer Stunde noch bequem ist, werde ich morgen früh herausfinden.

Bequem ist er nach wie vor, auch nach einer Stunde. Aber er sitzt nicht fest. Das liegt aber nicht am Kopfhörer, sondern an mir. Weil ich ihn nicht fest genug auf dem Kopf sitzen habe. Ich mag es nicht, mich eingeschnürt zu fühlen (Mützen, Schal, Rolli, enger Kragen, Gürtel). Den Nachteil davon konnte ich heute früh wahrnehmen als ich niesen musste. Ein schneller Griff an den Kopfhörer hat ein Abrutschen verhindert.

Weil es keinen Haken am N2 gibt für den Kopfhörer habe ich erwogen, eine gepolsterte Vorrichtung zum Einhängen an der Backe des N2 zu machen, ich habe aber nichts passendes gefunden. Daher habe ich jetzt an die Gaube über dem N2 eine verschnörkelte Regalkonsole angeschraubt und hänge den Kopfhörer dort auf. Das sieht nicht schön aus, aber auf Dauer hält der Kopfhörer die bisherige Aufbewahrung nicht aus. Denn ihn an den Knauf der Klavierbank zu hängen war nicht sinnvoll, weil sich das Kabel am Knauf verklemmt hat. Und den Kopfhörer auf die Klavierbank zu legen ist auch Käse, denn zweimal habe ich ihn dort heruntergerissen, weil sich das Kabel unbemerkt an meinem Fuss verheddert hat.
 
Inzwischen habe ich mir den K812 gekauft und bin begeistert. Ausführliche Schilderung meiner Eindrücke später. Jetzt kommt nämlich gleich auf ndr kultur eine Liveübertragung von Haydns Schöpfung aus der Elbphilharmonie. Die will ich erstens hören und zweitens aufnehmen. Nur kurz soviel: mein Yamaha cvp-709 hat oben keinen Deckel zum Aufklappen. Deshalb steht mein Kopfhörer auf dem mitgelieferten Holzständer auf dem Klavier. Ich weiß nicht, wie wichtig Dir ein aufgeklappter Deckel ist. Ansonsten wäre auf dem N2 oben Platz. Am Knauf der Klavierbank geht bei mir schon wegen meines kleinen Hundes nicht...
LG Martin

14850776136350.jpg
 

Ich weiß nicht, wie wichtig Dir ein aufgeklappter Deckel ist.

Ich hatte ihn anfangs geschlossen, aber Georg hat mir geraten ihn offen zu lassen, weil der Klang besser ist. Ups, und schon wieder ein Denkfehler meinerseits! Danke, Martin, dass Du mich darauf aufmerksam gemacht hast: Wenn ich doch eh mit Kopfhörer spiele kann es mir doch egal sein, ob der Deckel offen ist oder geschlossen.
:dizzy: :-D

Ich versuche es mal mit dem Hunderteuroteil.
 
Ich habe mir auch eine wunderschöne Kopfhörerhalterung gebastelt.
Die sieht so aus:
schraube.jpg

War aber nicht ganz billig. :musik:
 
Wo wir gerade bei den Bildchen sind.... Ich finde das Gespann ziemlich hässlich.

Kopfhoererstaender.jpg

Mein Bekannter (der mir den Kopfhörer überlassen hat) hatte bei Thomann gefragt, ob es den Kopfhörer auch ohne diesen Holzständer gibt. Denn das Teil kostet angeblich EUR 100,00. Er gehört aber immer mit dazu.

Ich habe ihn jetzt ausprobiert und damit er auf dem Lack nicht wegrutscht, habe ich ein Stück einer anthrazitfarbenen Antirutschmatte (so ein Ding für den Kofferraum) druntergelegt. Mal sehen wie sich die beiden auf dem N2 bewähren und wann der Holzständer zum ersten Mal dort runterfallen wird.
 
Vielleicht pappe ich links ans N2 einen Saugnapf mit Haken.
 
Bei mir ist links unter dem DP ein Haken für den Kopfhörer !
Super praktisch !
 

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