Konzerte alter großer Meisterpianisten miterlebt?

Ich grüble schon seit Tagen über folgendes her:
Mein Sohn hat letzte Woche seinem Musiklehrer (auf einem Gymnasium mit Musikzweig, Hauptfach Klavier) stolz erzählt, dass wir nächsten Monat zu einem Konzert von Martha Argerich gehen. (Um beim Thema zu bleiben: ich wollte sie immer mal hören. Für Gould und Richter bin ich leider zu jung, bin sehr traurig deswegen. Sokolov habe ich zweimal gehört. Op 111 war unvergesslich!!!!). Der Lehrer fragte ihn daraufhin, wer das sei. Ich dachte auch zuerst, er hätte ihn auf die Schippe geholt, aber nein. Kann denn sowas sein? Er hat doch Musik studiert und ausgiebig sich mit dem Klavier beschäftigt...?
Vielleicht kann der Lehrer deinen Sohn nicht leiden? Das hört man ja häufig von Eltern. Vielleicht mochte der ungebildete Lehrer schon deinen Bruder als Klassenkameraden nicht und zahlt es euch nun heim? :016: Oder er will nichts von Martha wissen. Grübeln lohnt sich nicht.
 
Ich bin sehr traurig, Martha Argerich vor einigen Wochen hier in Genf verpasst zu haben. Aber ich habe gehört, sie lebt hier, also ergibt sich die Gelegenheit vielleicht einmal wieder.

Vor ein paar Jahren habe ich Pollini in Luzern gesehen - ein unvergessliches Erlebnis!
 
[QUOTE="Monuschaaf, post: 678059, member: 18939]

Vor ein paar Jahren habe ich Pollini in Luzern gesehen - ein unvergessliches Erlebnis![/QUOTE]
Um das ich Dich aufrichtig beneide.
Bleiben ansonsten leider nur Konserven und YT. Kein annähernder Vergleich.
 
Ich habe 1995 Shura Cherkassky kurz vor seinem Tod in München im Herkulessaal noch live erlebt. Er begann sein Konzert mit der Fantasie op. 17 von Robert Schumann. Das letzte Stück des Programmabends war die E-Dur Polonaise von Franz Liszt, die mir ganz besonders noch in schöner Erinnerung blieb, die ich dann zwei Jahre später im Studium selbst öffentlich spielte.

Man merkte in seinem Konzert allerdings, dass die Oktaven unter anderem nicht mehr so feurig waren, wie in seinen früheren Aufnahmen, aber es war trotzdem ein wunderschönes denkwürdiges Konzert. Als Zugabe spielte er den Liebestraum Nr. 3 von Franz Liszt und machte eine eigene Kompositions- Variante zum Schluss des Stückes. :-) Das waren die letzten Takte, die ich von ihm live gehört hatte.

Im nächsten Jahr, 1996 wollte er anbgeblich noch das 3. Klavierkonzert von Sergei Rachmaninoff aufführen. Dazu kam es dann leider nicht mehr und starb noch im Jahre 1995.

Shura Cherkassky ist für mich bis heute einer der besten Pianisten, und einer meiner ganz großen Lieblingspianisten.
 
Eines der großartigsten Konzerte meines Lebens war ein Klavierabend mit Bashkirov in - damals (1986 etwa) hieß das noch so - Leningrad.
Schubert-Liszt Lieder (u. A. Der Atlas) als erste Hälfte
Sehr interessante Chopin Auswahl als zweite.
Bashkirov in Bestform!!!
 
Ich bin jetzt zu faul genau nachzusehen aber J. Kaiser schreibt in seinem Pianistenbuch, welches ich mit Genuss gelesen habe und immer mal wieder in Auszügen lese, etwas von "Nichtssagender Emsigkeit" oder "sinnlosem Fleiss" ....
 
Hab gerade nachgesehen, er schlachtet Cherkassky mindestens 2 Mal.
Ich schätze Cherkassky außerordentlich.
Sehr schön übrigens: speaking on pianists von A. Chasins.
 
Hab gerade nachgesehen, er schlachtet Cherkassky mindestens 2 Mal.
Ich schätze Cherkassky außerordentlich.
Sehr schön übrigens: speaking on pianists von A. Chasins.
Ich vermutete bereits Joachim Kaiser. Ich hatte vor Jahren Mal das Buch "Große Pianisten unserer Zeit" von ihm und glaube mich zu erinnern, dass er Shura Cherkassky in dem Buch nicht einmal erwähnte, und ich mich sehr darüber gewundert hatte.
Kann mich aber auch täuschen, ob es genau dieses Buch war, oder ob es auch um seine CD- Sammlung "14 große Pianisten"ging.
 

Ich habe 1994 in der Hamburger Musikhalle Michel Petrucciani erlebt. Es war eines der Konzerterlebmisse, die ich wohl nie vergessen werde. Ein Bündel an Energie und Einfallsreichtum, genial!
 
Ich vermutete bereits Joachim Kaiser. Ich hatte vor Jahren Mal das Buch "Große Pianisten unserer Zeit" von ihm und glaube mich zu erinnern, dass er Shura Cherkassky in dem Buch nicht einmal erwähnte, und ich mich sehr darüber gewundert hatte.
Kann mich aber auch täuschen, ob es genau dieses Buch war, oder ob es auch um seine CD- Sammlung "14 große Pianisten"ging.

Kaiser hatte ja dann irgendwann mal die Nase voll von diesem Buch und den notwendigen Neuauflagen und hat das an seinen Kollegen von der SZ, Klaus Bennert, weitergegeben. Der dann doch weniger schwurbelig geschrieben und deutlich mehr Objektivität in verschiedene Betrachtungen eingebracht hat - und dann doch leider viel zu früh verstorben ist.

Ich habe teilweise stundenlang mit ihm telefoniert und einen unglaublch wißbegierigen, neugierigen, vor allem aber wissenden Menschen kennenglernt, dessen letzte Ausgabe des Buches durchaus schon seine Handschrift trägt, aber leider nur in Ansätzen. Gedacht war es anders.
 
Kaiser hatte ja dann irgendwann mal die Nase voll von diesem Buch und den notwendigen Neuauflagen und hat das an seinen Kollegen von der SZ, Klaus Bennert, weitergegeben. Der dann doch weniger schwurbelig geschrieben und deutlich mehr Objektivität in verschiedene Betrachtungen eingebracht hat - und dann doch leider viel zu früh verstorben ist.

Ich habe teilweise stundenlang mit ihm telefoniert und einen unglaublch wißbegierigen, neugierigen, vor allem aber wissenden Menschen kennenglernt, dessen letzte Ausgabe des Buches durchaus schon seine Handschrift trägt, aber leider nur in Ansätzen. Gedacht war es anders.
Zufällig lese ich gerade das Buch, second hand-Fund...
 

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