Klemmende Tasten an K.u.K.

Marlene

Marlene

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Hallo,

seit etwa Mitte Juni klemmen recht oft drei Tasten am Bechstein (A, fis’’’ und g’’’). Das Hygrometer hat in den zwei Wochen vorher zwischen 50 und 54 % angezeigt. Am Vortag des ersten Auftretens einer klemmenden Taste war dieser Monstersturm der etwas Dreck durchs Dach gedrückt hat. Diverse kleine Schmutzpartikel (und Insekten die herabgefallen und auf der Klaviatur herumgekrabbelt sind) habe ich allerdings nur auf dem Bösendorfer gesehen (weil ich gerade gespielt habe). Könnte es sein, dass kleine Partikel, die zwischen die Tasten gerutscht sind, die Tasten verklemmen?

Ich hatte bereits den Gedanken mal das Spielwerk rauszuziehen und nachzusehen. Aber bevor ich etwas falsch mache frage ich lieber die Klavierbauer, ob das sinnvoll ist und ob ich als Laie überhaupt etwas sehen bzw. feststellen kann und ob ich selber Abhilfe schaffen könnte.

LG,
Marlene
 
Ich hatte bereits den Gedanken mal das Spielwerk rauszuziehen und nachzusehen. Aber bevor ich etwas falsch mache frage ich lieber die Klavierbauer, ob das sinnvoll ist und ob ich als Laie überhaupt etwas sehen bzw. feststellen kann und ob ich selber Abhilfe schaffen könnte.

LG,
Marlene
Bitte nichts raus ziehen ohne Anleitung!
Du könntest mal schaun, ob die Vorsatzleiste zu den Tasten genügend Abstand hat. Wenn das A unten bleibt und erst hochgezogen werden muss, könnte das der Fall sein. Wenn es sich unten verklemmt und du ziehst an der Leiste mit den Fingerspitzen, würde die Taste dann freigegeben?

(Ach wär ich nur irgendwo um die Ecke bei Dir..das ist bestimmt nur ein Handgriff!)

LG
Michael

Edit: Hab gerade nochmals Dein Posting gelesen.. Beim Klemmen würde es nur die weißen Tasten betreffen.. Hm also doch was anderes...
 
seit etwa Mitte Juni klemmen recht oft drei Tasten am Bechstein (A, fis’’’ und g’’’). Das Hygrometer hat in den zwei Wochen vorher zwischen 50 und 54 % angezeigt. Am Vortag des ersten Auftretens einer klemmenden Taste war dieser Monstersturm der etwas Dreck durchs Dach gedrückt hat. Diverse kleine Schmutzpartikel (und Insekten die herabgefallen und auf der Klaviatur herumgekrabbelt sind) habe ich allerdings nur auf dem Bösendorfer gesehen (weil ich gerade gespielt habe). Könnte es sein, dass kleine Partikel, die zwischen die Tasten gerutscht sind, die Tasten verklemmen?
Ungewöhnlich ist dieser Feuchtigkeitswert offenbar nicht:
http://www.thein-klaviere.de/index.php?option=com_content&view=article&id=40&Itemid=31

Kritischer wären extreme Schwankungen oder die Aufstellung von Instrumenten in Räumen mit ungünstig eingestellter Klimaanlage. Letzteres kenne ich von Bürogebäuden (Proberäume für Betriebs- oder Werkschöre) oder von manchen Spielorten für Piano-Livemusik (Einkaufszentren, Hotelfoyers o.ä.) - in Privathaushalten sehr selten. Aber auch dann gilt: In "akustischem" Instrumentarium sind viele Naturmaterialien (Filze, Hölzer etc.) verbaut, die sich bei Temperaturänderungen und dergleichem natürlich leicht verändern und kleine Staub- und Schmutzpartikel befinden sich auch bei guter Hygiene in jedem Raum. Fühlen sich die klemmenden Tasten bei der Betätigung anders an als die übrigen? Oder kann man sie ungehindert niederdrücken? Ferndiagnosen sind immer schwierig.

LG von Rheinkultur
 
Im Raum ist keine Klimaanlage (derzeit 29,5 Grad mit steigender Tendenz). Mir kommt aber trotzdem weder eine Klimaanlage noch ein DC ins Haus... ;-):-DDie Luftfeuchtigkeit schwankt nicht beträchtlich.

Fühlen sich die klemmenden Tasten bei der Betätigung anders an als die übrigen? Oder kann man sie ungehindert niederdrücken?

G und Fis’’’ bleiben nur selten hängen, aber beim Niederdrücken ist es wie ein harter Widerstand, es scheint, als könnte ich sie nicht runterdrücken. Wenn ich dann ein wenig seitlicher drücke scheint es besser zu gehen. Das A ist butterweich zu drücken und bleibt dann oft unten.

(Ach wär ich nur irgendwo um die Ecke bei Dir..das ist bestimmt nur ein Handgriff!)

Tja, ich konnte Dich ja leider nicht dazu überreden eine Zweigniederlassung in Köln zu errichten. :-D;-):cry:


Ich habe doch ein Video wo mein ganz privater Privat-Klaviermacher das macht. Kann ich das nicht einfach nachmachen? ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du darfst beim Rausziehen der Tastatur vor allem keine Taste runterdrücken, weil sonst der Hammer oben ist und dann klemmt und eventuell beim Rausziehen verletzt werden könnte.

Weiss ich von Micha.
 
Du darfst beim Rausziehen der Tastatur vor allem keine Taste runterdrücken, weil sonst der Hammer oben ist und dann klemmt und eventuell beim Rausziehen verletzt werden könnte.

Weiss ich von Micha.
...und obendrein muss man sich vergewissern, dass alle Hämmer in Grundstellung sind. Wenn eine Taste klemmt, ist der Hammer möglicherweise nicht mehr dort, sondern vielleicht am halben Weg zur Saite oder ganz oben. Davon muss man sich optisch überzeugen und es genügt dabei nicht auf die Tasten zu gucken. Die Kraft, die man mitunter benötigt um die Klaviatur heraus zu ziehen, erfordert einen recht festen Griff und schon berührt man mit einem Kleidungsstück oder irgendeinem anderen Körperteil ganz sanft eine Taste. Folge: Ein Hammerstiel bricht (oder mehrere)! Das passiert sogar Fachleuten hin und wieder...

LG
Michael
 
Michael, Du hast mich überzeugt und bei brechenden Hammerstielen habe ich sofort an ein Clavio-Mitglied gedacht. Ich will ja nicht dass es passiert wie in der Werbung: "Sie hätten besser jemanden beauftragt, der sich damit auskennt". Also lasse ich die Finger davon. Ich muss Clementis Allegro (da hakeln fis''' und g in Takt 20 und 21) und Lullys Menuett (da klemmt das A) ja nicht am Bechstein spielen.

Danke für Eure Rückmeldungen.
 
Kurze Rückmeldung zu den bockigen Tasten.

Die Tasten fis’’’ und g’’’ lassen sich wieder ungehindert drücken und die Hämmer finden daher wieder ihr Ziel unter den Saiten. Grund für die Verweigerung der Tasten war, dass die Hammerfilze beim Steigen der Hämmer am Damm hängengeblieben sind. Der Einsatz einer Feile an den beiden Filzen hat das Problem gelöst.

Das A klemmt derzeit nicht (aber ich erwarte, dass es wieder passieren wird).
 

Das ist die schmale Holzleiste die außen am Resonanzboden befestigt ist und an der haarscharf die Hämmer vorbeimüssen.
 
Muss mal bei Gelegenheit gucken, ob ich auch so einen Damm habe (also am Bechstein :-D ).
 
Du hast einen! Ganz sicher! Er auch!
 
Der Damm ist das Querstück der Bodenauflage, welches sich hinter der Mechanik befindet und von Resonanzboden bis zur Spiellade reicht. Es ist genauso beschaffen wie die Auflage an der Kastenwand (Gehäusewand), also aus Hartholz und versteift die Konstruktion. Im Diskant wird der Damm innen verjüngt und außen verbreitert, kommt somit näher zum Spielwerk, weil damit die viel zu kleine Resonanzbodenfläche etwas vergrößert werden kann. Keinen Damm haben Instrumente mit Wiener Mechanik. Dort begnügt man sich mit einem versteifenden Brett und der Resonanzboden, welcher nur an der Kastenwand seine feste Auflage hat schwingt etwas anders aus.

LG
Michael
 
So, habe mal nachgeschaut. Jawoll, ich habe auch nen Damm. :-D
Knapp ist es da, wo der Diskant anfängt.
Gut dass ich mal reingeschaut habe. Was man so alles findet: Ein Stück Zehnagel. Die Dinger fliegen aber auch immer unkontrolliert herum. Also bei der nächsten Fußpflege: Tastenklappe runter! :-D

Frage an die Klavierbauer: Was waren Eure kuriosesten Funde bisher?
 
Ja der ist eh immer unten. :-)
 
Hat nicht vor kurzem jemand von einem Gurkenglas im Klavier berichtet, ich glaube es war Stilblüte.
 

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