Klaviervorspiel

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Shadow

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28. März 2015
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Heyho, habe am 11.7 mein erstes Klaviervorspiel in der Musikschule. Das entsprechende Stück spiele ich jetzt schon ein paar Monate (bzw. halte es halt schön warm :P ) und auch die letzten Schwierigkeiten werden zurzeit rasant besser.

Wie genau habt ihr euch in den letzten zwei, drei Wochen eigentlich auf so ein Vorspiel vorbereitet? Ich spiele da zum ersten Mal solo, bisher hatte ich nur ein Gruppenvorspiel.
 
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Ich kann dir da leider nicht weiterhelfen. Mein erstes und auch letztes Musikschulvorspiel war ein kompletter Schmiß! :lol:
 
Hallo Shadow,

wie man ein Vorspiel erlebt ist individuell, manche präsentieren sich gerne, andere würden lieber darauf verzichten. Deswegen ist auch die Vorbereitung ganz unterschiedlich. Allerdings mache ich meine Schüler darauf aufmerksam, dass die Stellen, die einfach scheinen und eigentlich immer geklappt haben ( und deswegen auch kaum geübt wurden ), oftmals die sind, die einen beim Vorspiel irritieren und rausbringen können. Je nach Niveau arbeiten wir diese dann intensiver im Unterricht.
 
Egal ob Du auswendig oder mit Noten spielst: Es lohnt sich, von willkuerlich im Stueck gewaehlten aber sinnvollen Stellen aus beginnen zu koennen und das Stueck bis zum Ende spielen zu koennen. "Sinnvoll": Bei einer Tonleiter nicht irgendwo mittendrin (kann auch sinnvoll sein, wenn man in der zweiten Haelfte staendig "stolpert", z.B.).
Falls auswendig: Mental von verschiedenen Stellen ohne Klavier starten und zumindest den entsprechenden Abschnitt zu Ende denken koennen.
Viel Erfolg beim Vorspiel wuenscht
Jannis
 
Vielleicht nicht zur Vorbereitung, sondern zur Nachbereitung: Sei gutmütig zu dir selbst. Auch wenn dir Fehler unterlaufen, ist das kein Drama. Und selbst wenn du den völligen Blackout hast und nicht mehr ins Stück hineinfindest, würde ich das nicht überbewerten. Sowas passiert eben und ich würde auf jeden Fall am nächsten Vorspiel teilnehmen. Mit der Zeit lernt man, mit der Aufregung umzugehen.
 
Heyho, habe am 11.7 mein erstes Klaviervorspiel in der Musikschule.
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Wie genau habt ihr euch in den letzten zwei, drei Wochen eigentlich auf so ein Vorspiel vorbereitet? Ich spiele da zum ersten Mal solo, bisher hatte ich nur ein Gruppenvorspiel.

Unlängst habe ich vorgespielt, und meine Nerven lagen blank.

Einige (hoffentlich) hilfreiche Tipps habe ich erst nachher erhalten.

Entspannungsübungen vor dem Auftritt (z.B. den Oberkörper locker runterhängen lassen und durchschütteln, ich hoffe, man kann sich was darunter vorstellen; oder sich in kurzen Sprüngen um die eigene Achse drehen).
Zu Hause in der Kleidung spielen, die für den Auftritt vorgesehen ist (inklusive Schuhwerk).
Im Bekanntenkreis Auftritt trainieren.
Vor einem Spiegel spielen.

Update: was mir noch einfällt, mit dem Handy aufnehmen, das macht auch nervös.

PS: welches Stück hast du einstudiert? (nur weil ich neugierig bin; ich habe den Chopin Walzer in Cis-Moll op 64 #2 gespielt)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja ich war schon beim Bandworkshop in der Musikschule dabei, das könnte helfen, allerdings habe ich da nich solo gespielt.

Ich spiele erst ein Jahr, daher ist es nichts wildes. Das Stück heißt I feel good von Pam Wedgwood. Geht ein bisschen in die Swing-/Jazzrichtung hinein, 120 bpm. Das Stück macht Laune, hat aber eben auchs eine Tücken.

Vielleicht spiele ich es am Wochenende meiner Gesangslehrerin mal vor.
 
Das hört sich so an, als ob Aufregung jetzt gar nicht das Thema für dich ist. Viel vor anderen Leuten Vorspielen ist aber schonmal eine gute Idee. Und vielleicht ehrlich zu sich selbst sein, also sich die Frage stellen, welche Stellen noch nicht so gut klappen. Denn was beim Üben in 50% der Fälle funktioniert, geht beim Vorspiel mit Sicherheit schief.
 
In einer Gruppe spielen oder solo, das macht einen Riesenunterschied, zumindest für mich. In der Gruppe war ich weit weniger nervös.

Faustregel: die Sachen müssen mindesten 150%ig sitzen, damit es vor Publikum zu 80% klappt
 
In einer Gruppe spielen oder solo, das macht einen Riesenunterschied, zumindest für mich. In der Gruppe war ich weit weniger nervös.

Faustregel: die Sachen müssen mindesten 150%ig sitzen, damit es vor Publikum zu 80% klappt

Ich war ein bisschen unruhig vorher, auf der Bühne war das dann wieder schlagartig weg. Bzw. ich war da dann eher sehr konzentriert und hab trotz Fehler schön brav weiter gespielt (das war mit nem E-Bass).

Die paar Sekunden vorher sind die schlimmsten, bevor man zur ersten Zeile/ersten Ton ansetzt. Ich freu mich eigentlich schon seit nem halben Jahr aufs Vorspiel :) Beim Bandworkshop setzte 1-2 Tage vorher so eine Anspannung ein, die sich aber eher positiv ausgewirkt hatte im Unterricht.
 
Ich war ein bisschen unruhig vorher, auf der Bühne war das dann wieder schlagartig weg. Bzw. ich war da dann eher sehr konzentriert und hab trotz Fehler schön brav weiter gespielt (das war mit nem E-Bass).

Man muss unbedingt trotz Fehler weiterspielen, am besten immer lächeln :-). Das Publikum merkt überraschend wenige Fehler (außer es sitzen Musikkritiker drinnen).

Leider ging die Nervosität bei mir nicht weg (womit ich mehr oder weniger gerechnet hatte), nachdem ich mit dem Spielen begonnen hatte. Jede/r reagiert halt anders...
 

Mhmm Fehler passieren, wenn sie passieren. Es hat damals wirklich was gebracht, dass ich live versucht habe, weiter zu spielen. Mittlerweile wirkt sich das immer besser auf diese Hemmschwelle im Unterricht aus.

Ich finde, dass diese Nervosität auch was gutes hat. Man kann sich wesentlich besser damit konzentrieren. :) Das letzte Mal, als ich solo gesungen hatte - und das ist schon nen paar Jährchen her - konnte ich da ganz gut abschalten.
 
Hallo Shadow,

vor gut einem Jahr habe ich mit 45 angefangen Klavierunterricht zu nehmen. Seit dem gab es jetzt zwei Vorspiele. Beim Unterricht haben wir in der Stunde davor nur dieses Stück behandelt, und meine KLin hat mir gezeigt, an welchen Stellen, ich, wie, nochmal üben kann.

Beim ersten Vorspiel, habe ich ab dem zweiten Takt meine Umgebung gar nicht mehr wahrgenommen, und genossen, das erste Mal auf einem Flügel zu spielen. Ich bin jetzt nicht so der Bühnenmensch und muss mich so einer Herausforderung wirklich stellen. Vor 20 Jahren konnte ich aber auch kaum auf einer Bühne frei sprechen, das ist jetzt gar kein Problem mehr, also stelle ich mich dieser Situation auch.

Beim zweiten Vorspiel kam ich gleich zweimal komplett raus und gar nicht mehr richtig rein. Gleichzeitig hatte ich versucht, zu verschwinden, im Boden zu versinken oder wenigstens unsichtbar zu werden. Auch davon hat leider nichts funktioniert. ;-) Aber, es ist dann eben doch "nur" ein Vorspiel. Es hat jetzt auch niemand "geflunkert", wie toll das war, hatten aber, glaube ich, schon alle Respekt, vor dem Mut, sich dort zu Präsentieren.

So unangenehm ich diese Situation auch empfunden hatte, denke ich doch, dass man gerade daran, im Nachhinein, auch wächst und seine Persönlichkeit festigt.

Dennoch wünsche ich Dir natürlich viel Erfolg und Spass, ohne Hänger!

VG

Christian
 
Ihr sprecht immer darueber, "dasz es nicht schlimm sei, haengen zu bleiben", "dasz man mit geeigneter Einstellung an das Vorspiel herangehen soll", "dasz Fehler eben passieren" usw.. Das ist ja alles richtig, es gibt natuerlich auch Moeglichkeiten mit der Nervositaet allgemein umzugehen, aber irgendwie antizipiert man doch damit schon, dasz es schief gehen wird, das aber nicht so schlimm ist. Nein, das ist ungeschickt! :-((Man soll daran arbeiten, dasz es nicht schief gehen kann!!:-D
Die Vorbereitung auf ein Vorspiel aus rein pianistischer Sicht bleibt das Wichtigste (und traegt auch gewaltig zur Beruhigung bei). Was unglaublich viel hilft, ist tatsaechlich (wie schon oben beschrieben), mit dem Schluszakkord beim Ueben anzufangen, dann den vorletzten Takt als Startpunkt zu nehmen, dann den vorvorletzten usw.. Dabei immer bis zum Ende spielen! Wenn es irgendwo Probleme gibt, die Problemstelle kurz analysieren, von dieser beginnend bis zum Ende spielen usw, bis man mit der Methode vom ersten Takt anfaengt. Dann im Stueck wirklich herumspringen, bei vorletzten Takt anfangen, dann irgendwo in der Mitte usw.. Ziel des ganzen: (i) Man kann an jeder Stelle "einsteigen", wenn man entgleist, ist das kein Problem mehr. Man ist so schnell wieder drinnen, dasz es das Publikum gar nicht merken kann. (ii) Man spielt vom "weniger gut bekannten Terrain ins bekanntere", d.h. man hat das Gefuehl, dasz im Laufe des Stueckes immer weniger passieren kann.
Jetzt aber an die Tasten
Jannis
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
den Tipp von @jannis hab ich für mich selbst auch entdeckt: irgendwelche Einstiegspunkte definieren und durchnummerieren (meist da wo musikalische Einheiten, Phrasen losgehen) und dann zufällig dort einsteigen. Die Auswahl wo ich anfange mach ich per Würfel-App auf dem Handy. Damit vermeide ich irgendwelche persönlichen Präferenzen. Wirkt Wunder!

Liebe Grüße
KrautundRueben
 
Wuerfel-App auf dem Handy, das sind die echten Uebe-Nerds :-D! Aber ich kann auch nur sagen, dasz ich seit Jahren gut damit fahre. Auch mit laengeren Programmen, bei denen ich dann auch durch die Stuecke springe (auswendig!).
Jannis
 
... aber irgendwie antizipiert man doch damit schon, dasz es schief gehen wird, das aber nicht so schlimm ist.

...
Jannis

Ganz und gar nicht. Wenn ich beim Vorspiel rauskomme, bestimmt nicht, weil ich nicht intensiv genug daran gearbeitet habe oder mir denke, ist eh' nicht so schlimm. Aber, egal, auf welchem Level, das wird/kann immer passieren, und auch damit muss ich umgehen lernen.
 
Man soll daran arbeiten, dasz es nicht schief gehen kann!!:-D
Die Vorbereitung auf ein Vorspiel aus rein pianistischer Sicht bleibt das Wichtigste (und traegt auch gewaltig zur Beruhigung bei).

Eigentlich habe ich vorausgesetzt, dass das Stück unter Anwendung aller Übungstipps optimal einstudiert wurde, soweit es halt die eigenen pianistischen Möglichkeiten gestatten.

Auch bei bester Vorbereitung können einem die Nerven einen gewaltigen Streich spielen, wenn man die Situation vor Publikum nicht gewohnt ist.
 
Ganz und gar nicht. Wenn ich beim Vorspiel rauskomme, bestimmt nicht, weil ich nicht intensiv genug daran gearbeitet habe oder mir denke, ist eh' nicht so schlimm. Aber, egal, auf welchem Level, das wird/kann immer passieren, und auch damit muss ich umgehen lernen.

Als Amateur koennen wir wenig Statistik machen, wie oft wir drauskommen, aber meist steckt Systematik dahinter, d.h. die Vorbereitung war eben doch nicht gut genug. Mein Grad der Nervositaet richtet sich eindeutig nach dem Grad der Vorbereitung.
Man musz auch daheim die Konzertatmosphaere proben. D.h. Aufnahmeapparat hinstellen, einschalten, Beleuchtung entsprechend regeln, sich verbeugen, spielen,...und sich das hinterher kritisch anhoeren. Wenn es nicht gefaellt, das Ganze noch einmal. Es ist wichtig, sich vor dem imaginaeren Publikum zu verbeugen, das versetzt einem in die Konzertatmosphaere. Und man musz bei der Aufnahme bis zum Ende spielen, auch wenn es am Anfang furchtbare Patzer gibt, und sich zwingen, das anzuhoeren. Mit der Zeit lernt man die Konzertatmosphaere.
Jannis
 
Das regelmäßige Aufnehmen gehört eh' zum Standardübeprogramm. Viele Fehler merke ich beim Üben gar nicht, höre sie aber sehr wohl hinterher auf der Aufnahme. Besonders, wenn man dachte, oh, das lief ja gut, kann das hinterher sehr ernüchternd sein :-(

Tatsächlich bin ich schon nervöser, als vorher, nur weil ein Aufnahmegerät läuft, denke aber, dass das lngsam besser wird. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, die "Konzertatmosphäre" zu üben, mit Licht und Verbeugung usw., aber das probiere ich mal aus...
 

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