Klavierunterricht früher

Eine typische Fragestellung bei Kindern, deren Elan schwindet, an ihre Eltern: "Warum muß ich? Und Ihr nicht?" Musik muß (wie Glauben) vor-gelebt werden. Wenn die Instrumentalausbildung nur Pflichtprogramm bürgerlicher Erziehung ist, die abgehakt wird, weil es sich so gehört, dann wird es schwierig, daß der Funken überspringt. Meine Beobachtung ist, daß Kinder aus Elternhäusern, in denen das Musische (egal in welcher Hinsicht) gepflegt wird, sich leichter tun, Energie für das tägliche Spielen und Üben aufzubringen (auch wenn es einmal nicht soviel Spaß macht).

Meine Tochter hat nach 4,5 Jahren Unterricht einen Riesen-Impuls bekommen, als ich auch angefangen habe. Dann kam die "Ich-bin-Deine-Lehrerin-Phase", anschließend die "Wettkampf-Phase" und jetzt befruchten und motivieren wir uns gegenseitig (soweit die Pubertät dies zulässt:D). Gerade eben verlangt sie nach denselben Freiheitsgraden, wie man sie Papa zugesteht, muss aber bereits erkennen, dass sie mit dieser Freiheit (die Disziplin verlangt) nicht so recht umgehen kann.:rolleyes:
 
Eine typische Fragestellung bei Kindern, deren Elan schwindet, an ihre Eltern: "Warum muß ich? Und Ihr nicht?" Musik muß (wie Glauben) vor-gelebt werden. Wenn die Instrumentalausbildung nur Pflichtprogramm bürgerlicher Erziehung ist, die abgehakt wird, weil es sich so gehört, dann wird es schwierig, daß der Funken überspringt. Meine Beobachtung ist, daß Kinder aus Elternhäusern, in denen das Musische (egal in welcher Hinsicht) gepflegt wird, sich leichter tun, Energie für das tägliche Spielen und Üben aufzubringen (auch wenn es einmal nicht soviel Spaß macht).

Aber für die Erziehung gilt nun mal: Es ist nicht einfach. Und wie man es macht, ist es garantiert falsch. :confused:
Dann müsste mein Sohn eigentlich stundenlang Klavierüben. Wegen meiner vielen Gottesdienste habe ich gerade so in den letzten 3 Wochen vor Ostern jeden Tag mind. 2-3h Orgel geübt, teilweise sogar länger.
Aber in der Tat, die Diskussion warum muss ich üben und ihr nicht - die führen wir hier zuhause nicht.

Insgesamt merkt man aber schon, dass meine Kinder einen ganz anderen Zugang zu (klassischer) Musik haben und ganz anders hinhören und wahrnehmen. Aber beim Großen schlägt sich das nicht unbedingt in Übefleiß nieder.

LG Atra
 
Und dann ist noch wichtig, dass man nicht den totalen Druck zum Üben hat, aber es den Eltern auch nicht egal ist, ob man übt oder nicht. Regelmäßiges erinnern ans üben ist da oft besser als Drohungen. Und vielleicht (hoffentlich!!!) kommt dann die Freude am spielen/üben von einem selbst.

Aber wie immer: DER MITTELWEG IST DER BESTE UND SCHWIERIGSTE.

Also nicht der absolute Drill und auch nicht das antiautoritäre, ein schlechtes Gewissen (schonwieder nicht genug geübt) reicht aus - finde ich.

Volle Zustimmung von einem "Elter" (mit zwei glücklicherweise noch fröhlich klavierspielenden jungen Damen). Ich habe als Jugendlicher zuviele Bekannte gesehen, denen mit zuviel Druck die Musik auf ewig verleidet wurde. Ich habe zwar auch mit 18 aufgehört, aber es blieb eben als so schön in Erinnerung, dass ich eben doch noch mal wieder mit Freude eingestiegen bin. Deshalb gibt es jetzt auch bei unseren Töchtern keinen zuchtmäßigen Druck zum Spielen.
Wenn man sonst auch vorlebt, dass von nix nix kommt, wissen sie ganz von selber, dass die Fortschritte eben kleiner ausfallen, wenn sie weniger üben (Üben unter Dauerdruck dürfte aber auch nicht effektiv sein?).
Wenn Eltern natürlich im Alltag immer die Dünnbrettbohrermethode vorleben (wie kann ich mit möglichst wenig Anstrengung und maximalem schauspielerischen Einsatz möglichst viel nassauern), bleibt die Predigt für Handwerkertugenden auf dem Weg zum pianistischen Erfolg sinnlos.
Von daher sind mit sogar noch Skater lieber, die wenigstens mit Hingabe, Ausdauer und Schmerzen an ihren Fortschritten arbeiten.
Die wissen auf ihre Art auch das, was ich in meinem anderen Hobby als Kommentar eines Jugendlichen gelesen hatte, der zuhörte, wie sich zwei Funker mit Morsezeichen schneller als per SMS verständigten: "Wow! Das muss man ja können, das kann einem der reichste Vater nicht kaufen." Ich bin jetzt mal so optimistisch: Die Begeisterungsfähigkeit für die Freude am eigenen Können steckt in viel mehr Jugendlichen, als wir oft glauben. Die Frage ist halt, ob sie die Gelegenheiten haben können/dürfen, auf dem Weg dahin auch ausreichend viel auszuprobieren.
In diesem Sinn schönen Abend,
cw4ever
 
Hallo Fisherman,

schön, dass es sich bei dir so entwickelt hat. Bei mir war es gerade umgekehrt. Sohnemann wollte genau das nicht mehr tun was "Marge" mit Begeisterung macht - nämlich Klavierspielen lernen.


So long,

Debbie digitalis
 
Hey, Marge; diese Gefahr besteht latent schon... kann tatsächlich auch darin enden, dass einer von uns beiden die KL wechselt. Bislang geht es aber (noch) ganz gut. Hatte Dein Sohn den gleichen (uneinholbaren) Vorsprung wie meine Tochter?
 
Hallo fisherman,

habe diese Antwort eben erst entdeckt. Mein Sohn war schon zwei Jährchen länger an den Tasten als ich. Aber hinzu kommt, dass Keyboard spielen lernen wohl etwas anderes ist als Klavierspielen lernen. Aber ich habe ja noch unser Nesthäckchen (jüngste Tochter, derzeit 9 Jahre), das eifrig und fleissig beim Klavierspielen ist und bleibt. Hat gerade aus dem Skiurlaub von neuen Freundinnen einige moderne Takte (ich kenne es, weiss aber nicht woher) mitgebracht.

also bis bald und weiterhin viel Spaß an den Tasten
 

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