Klavierstimmung gefällt mir nicht

Y

Yeah

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Ich habe vor ein paar Jahren ein klavier geerbt, das ca 100 Jahre alt ist.
Das habe ich dann von einem Freund der Familie stimmen lassen, der aber kein professioneller Klavierstimmer ist. Danach klang es auch recht gut, auch wenn es vielleicht nicht 100% perfekt gestimmt war, denn er hat es auf ~440 Hertz gestimmt. Ich weiß leider die genaue Zahl nicht mehr, aber so um den Dreh.
Irgendwann wollte ich dann aber lieber einen Klavierstimmer holen. Der sagte allerdings, dass es nicht klug sei das Klavier so hoch zu stimmen, dafür wäre es nicht gebaut, die alten Klaviere seien auf ~430 Hertz ausgelegt. Also ließ ich es ihn so stimmen wie er es für richtig hielt.
Ich dachte ich würde mich daran gewöhnen, aber ich finde das klingt nicht mehr ansatzweise so schön wie vorher. Das sind doch nur ein paar Hertz unterschied bilde ich mir das ein? Ich habe übrigens (leider) nicht das absolute Gehör.
Und was passiert bzw. kann passieren, wenn das Klavier höher gestimmt wird?

P.S.:Ich spiele ohnehin mit dem Gedanken mir auch noch ein E-Piano zu kaufen. Welches wäre da sinnvoll? Ich bin bei dem Klang recht empfindlich, wenn's sein muss würde ich auch über einen vierstelligen Betrag nachdenken. Hauptsache der Klang ist gut. Vielleicht kann mir jemand was empfehlen :)
 
Ein tiefer gestimmtes Klavier klingt auch in meinen Ohren schief bzw. falsch, auch wenn dir das jetzt erst einmal nicht weiter hilft. Wenn das Klavier sich wirklich nicht auf 440 Hz stimmen lässt, dann würde ICH mich davon trennen und mir ein anderes Instrument zulegen. Ich kann aber auch dem Klang alter Klaviere allgemein nicht sonderlich viel abgewinnen und bevorzuge einen modernen Klang.
 
Alte Klaviere sind für gewöhnlich auf 435 Hz konzipiert, höher als 438 Hz sollten sie nicht gestimmt werden,höher belastet meist den Stimmstock und die Gußplatte über das Maß hinaus. Es gibt allerdings auch bei alten Instrumenten Ausnahmen, alter S&S Flügel hält schon mal 446 Hz aus.
430 Hz ist allerdings arg tief, das ist fast schon ein Viertelton Unterschied, hier nehmen die Obertöne stark zu, was nicht immer als schön empfunden wird.

Viele Grüße

Styx
 
Dein Stimmer mag durchaus recht haben, auch wenn ein 100 Jahre altes Klavier eigentlich eine Stimmung von 440 Hz (was der normale Kammerton ist) aushalten sollte. Wenn es das nicht tut, ist eventuell der Stimmstock nicht mehr ganz in Ordnung, dh die Wirbel sitzen nicht mehr fest genug. Da Stimmung viel mit Gewohnheit zu tun hat, halte ich es sogar für denkbar, dass der Profi es sauber gestimmt hat, während es vorher Unstimmigkeiten aufwies. Was genau stört dich an der neuen Stimmung?

wenn Du guten Klang möchtest, kauf dir ein Klavier, ein Klavier - und kein E-Piano! :bomb:
 
Dass es vorher Unstimmigkeiten hatte, ist ganz sicher. Und dass die Töne nun "perfekt" zu einander passen denke ich auch. Aber selbst als es etwas verstimmt war klang es für mich besser, weil es einfach höher war.
Aber es ist halt tiefer als vorher. Es klingt viel dumpfer und "trauriger" als vorher. Und ich mag diesen Klang nicht so gerne. Es gefällt mir einfach nicht.
Ein E-Piano wollte ich eh mal kaufen, hauptsächlich damit ich nachts Spielen kann bzw. eine Aufnahme machen kann ohne Nebengeräusche, also den Sound einfach über Kabel auf den Pc übertragen kann.
 
Vielleicht wäre es ganz sinnvoll das Instrument von einem Klavierbauer in Augenschein nehmen zu lassen, vielleicht läßt sich ja da was richten daß es höher gestimmt werden kann?

Viele Grüße

Styx
 

Das glaube ich nicht. Denn ich vermute, der professionelle Stimmer hat es nicht herunter gestimmt, sondern auf die Tonhöhe gestimmt, die er vorgefunden hat. Je nachdem, wie lange das her ist, dass dein Freund das Klavier auf 440 Hz gestimmt hatte, dürfte es mittlerweile wieder reichlich abgesackt sein.


Es klingt viel dumpfer und "trauriger" als vorher. .

Vermutlich hattest du dich an die jaulenden Choire gewöhnt, so dass dir das Schrille jetzt fehlt.
 

Wäre mir jetzt auch nicht ganz ersichtlich warum ein Kollege es tiefer stimmen sollte als es ist - ich vermute ebenfalls es hat die Höhe auf 440 Hz einfach nicht gehalten, aus welchem Grund auch immer - vielleicht sind die Wirbel lose, vieleicht ist die Gußplatte kaputt, oder die Baßsaiten schaffens nimmer... - wenn hier nichts gravierendes vorliegt was die Stimmhaltung erheblich beeinträchtigt oder zu weiteren Schäden führen kann, zieht man die Instrumente wenigstens auf 435 Hz (so kein Gegenteiliger Wunsch vorhanden ist).

Viele Grüße

Styx
 
Tatsächlich hat er es tiefer gestimmt als es vorher war ^^ Hat er auch gesagt. Ich glaube es war auf 436 Hertz abgesackt und er stimmte es auf irgendwas von 430-433. Ich weiß die genaue Zahl nicht, ich weiß nur dass er es tiefer gestimmt hat.
 
Hallo Yeah,

Ich glaube Dir!
Wenn das Klavier vorher recht ordentlich auf 440 Hz geklungen hat, und nun klingt es nicht mehr so schön, so lass einen anderen Stimmer dran. Warum sollte das nicht gehen? Ging ja vorhin auch!
Eines ist klar, einfacher ist es, das Klavier tiefer zu stimmen. Wenn es aber bescheuert klingt muss man das wieder rückgängig machen.

LG
Michael
 

Ein Klavier herunterzustimmen ist noch schwieriger als es hochzuziehen und erst recht schwieriger, als es auf bestehender Tonhöhe durchzustimmen..
Was soll daran "schwer" , "schwierig" oder "schwieriger" sein? Du musst mehr Klaviere tragen, damit Du weißt was schwer ist. :-D

Ehrlich gesagt tue ich mir auch schwer, ein Klavier zu verstimmen. Fakt ist, dass es Stimmer gibt, die die Stimmung nur auf tieferem Niveau ausgleichen und damit recht schnell fertig sind. Ich mag auf solchen Dingern dann aber auch nicht spielen... Manche dieser Instrumente stehen jetzt schon einen halben Ton zu tief und wurden jährlich gestimmt. Erlebe ich immer wieder...

LG
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon komisch. Wenn ich zu einem Klavier komme, das auf 436 Hz steht und ich die Information habe, dass es kurz (?) vorher noch auf 440 Hz hochgestimmt wurde, dann stimme ich es doch mindestens auf 436 Hz. Wieso sollte ich das herunter stimmen? Gibt für mich irgendwie keinen Sinn.
 
Da gebe ich dir Recht, allerdings gibt die Fragestellung bisher kaum belastbare Infos her. Wir wissen weder, auf welche Tonhöhe das Klavier zuerst gestimmt wurde, noch, wieviel es dann genau abgesackt ist, noch, auf welche Tonhöhe es dann konkret gestimmt wurde. Es wurde bisher nur wild mit Zahlen jongliert, die aber immer nur "glaube ich" oder "weiß die genaue Zahl nicht" genannt wurden. Da kann man kaum einen sinnvollen Rat geben, zudem ist auch nicht klar, in welchem Zustand das Instrument ist. Ich würde da jetzt einfach darauf vertrauen, dass der Kollege ordentlich gearbeitet hat und nicht ohne Grund die Stimmhöhe gewählt hat (welche es auch sein mag). Wenn das Instrument in Ordnung ist, sollte es zwischen 435 und 440 stehen.
 
Ein Klavier herunterzustimmen ist noch schwieriger als es hochzuziehen und erst recht schwieriger, als es auf bestehender Tonhöhe durchzustimmen.

Eben, ich hatte kürzlich ein Fall wo ein Kollege einen Flügel auf 446 Hz gestimmt hatte, was den Leuten verständlicherweise zu hoch war, ich konnte es ohne größeren Arbeitsaufwand auf 444,5 Hz runterstimmen, aber das war es schon. Auf die gewünschten 440 - 441 Hz hätte es wesentlich mehr Aufwand gekostet. Kein Kollege macht sich wirklich die Arbeit ein Klavier auf 430 Hz runterzustimmen wenn es nicht arg von Nöten ist.

Nun kenne ich aber weder den Kollegen noch das Instrument...vielleicht ist auch alles ganz anders.

Viele Grüße

Styx
 
Man unterschätzt immer wieder, dass eine Klavierstimmung ein hochkomplexes Thema einem Laien gegenüber ist. Der Kunde ist ja nicht blöd und wird schon ein gutes Hörvermögen haben, sonst würde er ja keinen Klavierstimmer oder Klavierbauer (letzterer wäre eher zu empfehlen, also keinen autodidaktisierten
Klavierstimmulanten!) beauftragen...
Viele Klavierspieler haben die Erwartung, ein super wohlklingendes Instrument vorzufinden, wenn der Stimmer
seine Arbeit getan hat. So sollte es auch sein, aber die Bedingungen dafür müssen gegeben sein!!
Die Saiten müssen in Ordnung sein (ausreichend Elastizität)
Die Hammerköpfe müssen sauber anschlagen (Scheitelpunkt, Aufschlagslänge, mittiger Anschlag, usw usw)
Die Hammerköpfe müssen mindestens halbwegs intoniert sein
Der Stimmstock muss intakt sein...
usw. usf.
Sind diese Bedingungen nicht gegeben, kann sich der beste Stimmer an den Wirbeln dumm und dusselig Stimmen, es wird nichts helfen!
Missklänge wie klirrende Saiten, die in sich krasse Eigenschwebungen haben, nimmt ein Laie dann als verstimmt war.
Dann kommt noch hinzu, das manche Musiker noch immer nicht wissen, was eine gleichstufig temperierte
Stimmung bedeutet... Manchmal bin ich innerlich entsetzt, wenn ein Berufsmusiker (sogar z.T. mit Professur)
bemängelt, dass "die Terz nicht rein ist". Meistens kommt dieser Irrtum bei Streichern zu Tage, da diese sich in Ihrem Tonumfang frei bewegen können.

Nun zurück zum Thema:
Ich habe nur ansatzweise ein paar Dinge genannt, die dazu führen können, dass eine Klavierstimmung nicht zum gewünschten Erfolg führen kann...
Bei einem 100 Jahre altem Klavier, das evtl. zum größten Teil noch im Originalzustand ist, muss ich den Kollegen, der an Ihrem Klavier war, jedoch in Schutz nehmen!
Wahrscheinlich wird er sich bei der Tonhöhe was gedacht haben.
Ich könnte Ihnen auch mal eben flux ein altes Klavier auf 440 Hz ziehen. Wenn Sie sich unmittelbar danach daran setzen und spielen, werden Sie wahrscheinlich zufrieden sein. Die Frage ist, wie es einen Tag später klingt...
Ich kann einfach nur empfehlen, einen wirklichen Fachmann an ein Klavier zu lassen.
Es gibt Kunden, die einfach nur alle "Klavierfachleute" abtelefonieren, Preise vergleichen und den Günstigsten dann an ihr Instrument lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dann hierbei um einen Pseudo-Sachverständigen handelt, ist dann relativ groß...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann einfach nur empfehlen, einen wirklichen Fachmann an ein Klavier zu lassen.
Es gibt Kunden, die einfach nur alle "Klavierfachleute" abtelefonieren, Preise vergleichen und den Günstigsten dann an ihr Instrument lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dann hierbei um einen Pseudo-Sachverständigen handelt, ist dann relativ groß...

Absolute Zustimmung! Nun ist es allerdings für einen Laien nicht leicht zu unterscheiden, zwar sollten bei Billigdienstleiseter die Alarmglocken schrillen, nun gibt es aber inzwischen auch russische Schlaumöpse welche den Spieß umdrehen, und mehr verlangen als die Fachleute. Des weiteren ist es heuer kein Problem mehr ein Gewerbe als Klavierbauer anzumelden, ohne daß es hierfür noch irgendwelche Nachweise bedarf :dizzy:.
Aber selbst bei Fachleuten hat man nicht immer die Gewissheit daß sie ordentlich arbeiten, da wird auch schon mal das eine oder andere Instrument in einem Durchgang von 436 Hz auf 442 Hz hochgezogen ohne es anschließend zu stimmen. Oder Klaviere mit arg leichtgängigen Wirbeln werden einfach mal gestimmt, obwohl hier keine Stimmhaltung mehr zu erwarten ist. Anderweitig werden Instrumente zu Schrott erklärt, welche durchaus überholungswert sind.
Am sichersten sind hier noch Empfehlungen - wobei auch diese nicht unbedingt eine Garantie sein müssen, böse Erfahrungen zu vermeiden.

Viele Grüße

Styx
 

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